Bei der Specialized-SRAM Enduro Series geht es Schlag auf Schlag. War am letzten April-Wochenende noch das Auftaktrennen in Trechtlingen, ging es bereits eine Woche später nach Italien, genauer gesagt nach Riva del Garda. Das Besondere dabei war, dass sich dieser Tourstop erstmalig in das jährlich stattfindende BIKE-Festival integriert wurde. Und dieses Jahr wurde auch nicht weniger als die 20. Auflage eines der größten Festivals der Welt gefeiert.

Wenn man sich mal die Fakten zu der Strecke anschaut, so kann man mit Fug und Recht behaupten, dass diese wohl eine der, wenn nicht sogar DIE anspruchsvollste Strecke der diesjährigen Specialized-SRAM Enduro-Series sein dürfte, was aufgrund der örtlichen Gegebenheiten auch nicht weiter verwunderlich ist, da der Untergrund in Riva überwiegend felsig und steinig ist und viele recht steile Trails zu bieten hat. Auf der 31 km langen Runde, die nicht weniger als 1600 Hm aufzuweisen hatte, waren 6 Wertungsprüfungen zu absolvieren. Dieses Unterfangen gingnen ca. 280 Teilnehmer aus 12 Nationen an.

Im Gegensatz zu anderen Enduro-Rennen, wo üblicher Weise nur auf Sicht gefahren wird, gab es am Freitag das Training auf den Trails am Monte Altissimo. Anschließend ging es ab 16:00 Uhr beim Prolog auf dem Action Areal beim Festivalgelände um die Vergabe der Startplätze bzw. die Startreihenfolge. Auf einem extra aufgeschütteten Parcours gingen die die Fahrer einzeln auf die Strecke. So konnte den Zuschauern zumindest eine kleine Vorstellung des Teilnehmerfeldes gegeben werden. Bei den Frauen konnte sich die Siegerin des Auftaktrennens in Trechtlingen, Anneke Beerten (NED – Specialized Factory Racing), souverän an die Spitze setzen; in der Klasse Men war dieses am Ende Dan Atherton (GBR – GT Factory Racing).

Am Samstag wurde dann vom Area Busatte oberhalb von Torbole ab 9:00 Uhr das Rennen in einzelnen Gruppen gestartet. Als erstes gingen die Top-Fahrer auf die Strecke, danach folgten die Gruppen Women und anschließend Masters. Als letzte Gruppe ging alle restlchen Fahrer der Gruppe Men auf den Kurs. Es begann gleich mit einem recht anstrengenden Uphill zur ersten Wertungsprüfung, der im Allgemeinen recht kräfteschonend angegangen wurde. Es folgten immer im Wechsel immer wieder anspruchsvolle Trails – u.a. auch der legendäre 601 -, gepaart mit kräftezehrende Transferetappen. Somit war schon von Anfang an klar, dass dieses Rennen die obere Grenze der ganzen Serie in punkto Anspruch der Strecke darstellen würde. Diese bekamen dann auch einige Teilnehmer zu spüren, die absolut an ihr persönlichen Grenzen stießen. Anderen hingegen kam dieser Anspruch voll entgegen und somit dürfte am Ende des 7 Stopps umfassenden Serie auch der beste Fahrer und die beste Fahrerin ganz oben stehen, die über umfassendsten Fähigkeiten und das notwendige Anpassungsvermögen verfügen.

Eine erste Richtzeit setzte bei den Herren mit 19:15.46 min der Italiener Manuel Ducchi (ITA – Life Cycle). Nahezu pulverisiert wurde diese Zeit dann von Jerome Clementz (FRA – Cannondale Overmountain), der mit 15:34.50 min in Führung ging. Diese Zeit konnten auch andere große Namen wie Ben Cruz (USA – Cannondale Overmountain), Ludovic May (SUI – Norco Enduro World Team) oder Duncan Riffle (USA – SRAM) unterbieten. Spannend wurde es noch bei Nicolas Lau (FRA – Cube Action Team), der nur 8 Sekunden hinter der Bestzeit blieb. Es blieb nur noch Fabien Barel (FRA – Canyon Factory Team) übrig, der für einen Sieg infrage noch kam. Dieser konnte dann letztendlich auch nach auslesen der der Transponder den Sieg des zweiten Stopps in Riva für sich entscheiden.

Etwas unspektakulärer verlief es hingegen bei den Frauen. Anneke Beerten legte mit 20:09.13 min die erste Bestzeit hin und fuhr damit quasi einen Start-Ziel-Sieg ein. Auf Platz 2 kam mit 1:01 min Rückstand Ines Thoma (GER – Canyon Factory Team), gefolgt von Antje Kramer (GER – Giant Axo) auf dem dritten Platz.

Bei der Garde der Masters gab es die gleiche Nationenverteilung wie bei den Damen. Der Sieg ging an einen Niederländer, gefolgt von 2 Deutschen. Wilfred van de Haterd (NED – Nicolai) konnte die Hälfte der 6 Stages in seiner Altersklasse gewinnen und setzte sich somit vor Stefan Herrmann (GER – MTB Academy) und Peter Nilges (GER – Bike-Magazin).

In der Teamwertung standen neben dem Einzel-Sieger mit Fabian Barel auch Joe Barnes und Maxi Dickerhoff vom Canyon Factory Team ganz oben. Die Männer vom Cube Action Team – André Wagenknecht, Ludwig Döhl und Nicolas Lau – holten sich Silber. Komplettiert wurde das Treppchen mit dem Schweizer Norco Enduro World Team um Lukas Anrig, Ludovic May und Michael Schärer auf dem dritten Platz.

Nach dieser gelungenen Veranstaltung in einem der Mutterländer des Enduro- Rennsports geht es am 25./26.05.2013 zum dritten Rennen am Samerberg (DEU).

Die weiteren Ergebnisse und alle zusätzlichen Infos sind wie immer unter enduroseries.net zu finden.