(PM)- Topeak-Ergon Racing mit dem deutschen Robert Mennen baut Zeitpolster vor Verfolgern Sauser/Rabon auf 10.23,5 Minuten aus – Stiebjahn in hervorragender Geburtstags-Form.
Elgin/Südafrika – Erneut hat die Unterstützung des Centurion-Vaude Teams die Leader im Gelben Zebratrikot gerettet. Nach einem Platten kurz nach dem Start bei der vorletzten Etappe des Absa Cape Epic 2014 erhielt Kristian Hynek ein Laufrad von Jochen Käß, und machte sich mit Robert Mennen auf die Verfolgungsjagd. Zwei Minuten lagen sie am ersten Verpflegungspunkt hinter den stärksten Konkurrenten Christoph Sauser (SUI)/Frantisek Rabon (CZE), Meerendal Songo Specialized, konnten die Lücke aber schließen und sich vor dem Ziel sogar noch leicht absetzen.
Team Topeak Ergon; Photo by Greg Beadle/Cape Epic/SPORTZPICS
Vom Start weg machte der Scott-Zug richtig Dampf: Nino Schurter und Philip Buys (Scott Odlo Racing) erhielten Unterstützung von den Südafrikanern Matthys Beukes und Gert Heyns (Scott Factory Racing), und hatten bei Kilometer 60 am zweiten Verpflegungspunkt immer noch zwei Minuten vor der Verfolgergruppe auf der Stoppuhr. Am Ende lagen sie nach 85 Kilometern fast sechs Minuten vor den Gesamtführenden Mennen/Hynek, Topeak-Ergon Racing, und dem Team Meerendal Songo Specialized.
Photo by Shaun Roy/Cape Epic/SPORTZPICS
Nino Schurter nach seinem zweiten Etappensieg beim Absa Cape Epic 2014: “Das ist richtiges Mountainbiken, da sind wir schnell und haben das richtige Material dafür. Wir hatten keinen Defekt und sind für solche Etappen am besten vorbereitet. Wir leiden beide, aber Philip (Buys) ist richtig gut in den Trails, das macht Spaß.”
“Wir sind am Anfang ganz schön ins Schwitzen gekommen, als Kristian (Hynek) wieder einen Defekt hatte. Wir sind froh, dass wir die Lücke wieder schließen konnten und waren erstaunt wie das Tempo vorne ist. Da dachten wir, ok, vielleicht können wir am Ende da noch einen drauflegen. Unsere Verfolger mussten heute auch ganz schön über das Limit gehen. Das wird spannend morgen,” sagte Robert Mennen im Ziel. Der Deutsche und sein tschechischer Partner Hynek vergrößerten das Zeitpolster auf Sauser/Rabon auf 10.23,5 Minuten.
Photo by Nick Muzik/Cape Epic/SPORTZPICS
Den dritten Gesamtplatz sicherte sich das Bulls 3 Team mit einem vierten Etappenplatz, am 24. Geburtstag von Simon Stiebjahn: “Von mir aus könnte an jedem Tag Geburtstag sein, wenn ich immer so eine Form habe. Ich fühlte mich super, die Beine waren super. Gestern musste ich ein wenig leiden, aber heute ging es viel besser. Gestern half mir Tim (Bohme) damit der Vorsprung nicht zu klein wird. Heute konnte hoffentlich ich ihm helfen. Morgen versuchen wir gemeinsam, den dritten Platz zu halten. Wir sind zuversichtlich und werden alles geben”, so der starke Youngster und U-23 Europameister aus Langenordnach.
Christoph Sauser (SUI), vierfacher Epic-Sieger und amtierender Marathon-Weltmeister, hat noch Hoffnung, wenn auch keine allzu Große, auf den Gesamtsieg bei der “Tour de France” der Mountainbiker. Im Gegensatz zu ihren Straßenkollegen ist die letzte Etappe keine neutrale Zone. “Alle werden morgen attackieren, jeder will das Finale gewinnen. Niemand spekuliert auf den Sprint am Schluss, man muss vorne fahren. Es gibt einen längeren Aufstieg, den ich gut kenne, auch vom Training. Die Strecke und die Abfahrt sind mir fast so vertraut wie meine Westentasche,” sagte der Sigriswiler, der üblicherweise im Frühjahr in Stellenbosch sein Trainingslager aufschlägt. (Photo by Karin Schermbrucker/Cape Epic/SPORTZPICS)
In der Frauenwertung zogen Annika Langvad (DEN) und Ariane Kleinhans (SUI) ihre Pace durch und erhöhten den Abstand auf ihre Verfolgerinnen Esther Süß und Sally Bigham, Meerendal, der nun 25.36,8 Minuten beträgt. “In meinen Beinen ist sicher noch etwas übrig. Zum Glück bin ich schon einige Epics gefahren und weiß, das ich das halten kann. Wir haben unsere Stärke bisher bewiesen, und gezeigt, dass wir das haben, was es braucht, um hier zu gewinnen. Aber ist ist nicht vorbei, bevor man nicht über die Ziellinie in Lourensford gefahren ist. Man muss konzentriert bleiben. Ich weiß, dass morgen Vollgas attackiert wird, jeder möchte diese Etappe bei den Männern gewinnen. Da müssen wir gut mithalten und überleben”, meinte die mehrmalige Epic-Mixed-Siegerin Kleinhans im Ziel.
Bart Brentjens (NED) und Abraao Azevedo (BRA) verteidigten ihr Leadertrikot bei den Masters, ebenso wie die Grandmaster-Paarung Heinz Zörweg (AUT)/Andrew McLean (RSA) vom Team Cycle Lab Toyota. Das deutsche Mixed-Team Bettina Uhlig/Tom Janas (Sportograf.com/ BQ Cycling) kamen auf Rang 3 hinter dem österreichisch-südafrikanischemTeam Asrin Cycling mit Christina Kollmann und Nizaam Essa ins Ziel nach Oak Valley und rutschten in der Gesamtwertung auf Platz 4 hinter Asrin Cycling, der Abstand beträgt lediglich 1,16 Minuten.
Photo by Kelvin Trautman/Cape Epic/SPORTZPICS
Auf den Weingütern von Oak Valley, Thandi, Paul Cluver und der Farm Lebanon gab es beim Cape Epic an diesem vorletzten Tag des Rennens eine “Belohnungsetappe”, wie sie Racedirektor Kati Csak nannte: Endlose Singletrails, speziell angelegt für Mountainbiker, die versierten Bikern selbst im Rennen Flow-Erlebnisse bescheren.
Tip: Bewegte Bilder gibt´s unter folgenden Youtube Channels:
Highlightsvideos des Veranstalters: https://www.youtube.com/user/absacapeepic/videos
Tägliche Videos von Specialized Racing um Christoph Sauser: https://www.youtube.com/user/specialized411/videos
Fahrer-Stimmen:
Frantisek Rabon (CZE) Meerendal Songo Specialized
„Susi (Christoph Sauser) hatte einen richtig guten Tag und ich konnte leider nicht mithalten, das tut mir leid. Wir haben ein wenig Zeit auf Topeak verloren. Das war heute Aber ich fahre mit dem Titelverteidger und vierfachem Epic-Sieger, da ist Platz 2 nicht gut genug. Es besteht immer noch Hoffnung, aber die Topeak-Jungs fahren sehr gut.“
Tim Boehme (GER) Bulls 2
„Ich hatte heute keinen guten Tag erwischt, musste mich am Anfang ziemlich quälen. Wir haben auch den Anschluss verloren, konnten aber in den technischen Passagen wieder ranfahren. Stiebi (Simon Stiebjahn) hatte heute seine Geburtstagsform, mit 24 ist er eindeutig stärker als mit 23. Der hat mir heute schön in den Hintern getreten. Jetzt haben wir ein bisschen was gutgemacht auf das vierte Team und ich hoffe, dass wir das heimkriegen.“
Roel Paulissen (BEL) Torpado Factory
„Heute wollten wir uns mit den Bulls messen. Simon Stiebjahn wollte aber keine Geburtsgeschenke abgeben und wenn er morgen vielleicht auf dem Podium steht, wird er es umso mehr genießen. Ich weiß, dass es ziemlich hart ist, weil wir uns gut kennen und verstehen, aber es ist ein Rennen, und da muss man einfach gegeneinander fahren. Ich habe versucht, an allen Anstiegen in den ersten zwei Stunden etwas herauszufahren, aber in den Singletracks hatten wir fahrtechnisch keine Chance, wir verloren Zeit. Dann muss man immer wieder ranfahren, und das war für Riccardo (Chiarini) heute zu hart, am Schluss war er fertig.“
Jochen Käß (GER) Centurion-Vaude
„Wir haben relativ schnell das Hinterrad, das wir von Hynek genommen haben geflickt, aber da es zu Beginn der Etappe war, sind alle Teams an uns vorbei gefahren. So mussten wir uns durch alle Fahrer durcharbeiten, man muss schlechte Linien fahren und mehr riskieren. Am Ende dürften wir ähnlich schnell wie die Führenden unterwegs gewesen sein. Wir hätten vielleicht heute unseren gewünschten Etappensieg verwirklichen können. Einerseits ist es gut, dass wir helfen konnten, andererseits ist es hart, einen Etappensieg herzuschenken.“
Photo by Gary Perkin/Cape Epic/SPORTZPICS
Ausblick auf Etappe 7: FINALE ELGIN – LOURENSFORD (67 km, 1800 Höhenmeter)
Das große Finale, die siebte Etappe des Absa Cape Epic 2014 führt die Profis und Hobby-Mountainbiker von Elgin nach Somerset West. Mit 67 Kilometern ist die Etappe relativ kurz, immerhin stehen 1800 Höhenmeter auf dem Profil. Ein langer Anstieg auf den Nuweberg wird das Feld auseinanderziehen. Wenn die Fahrer die Hottentots Mountains überquert haben, wartet eine Tragepassage bergab auf den 700 Jahre alten Spuren des ehemaligen Wagentreks der Vortrekker, bevor sie über Singletracks und Farmstraßen auf die größte Zuschauermenge des Absa Cape Epic im Weingut Lourensford treffen werden. Die Etappensieger werden drei Stunden nach dem Start um 8.00 Uhr im Ziel erwartet. Der südafrikanische Fernsehkanal Supersports wird live berichten, auch in Europa und über das Livestreaming der Absa Cape Epic Website kann man beim Finale mitfiebern.
Quelle: Roegner, Cape Epic