Die Helmfrage wird ja leider immer wieder heiß diskutiert und es gibt verschiedene Meinungen darüber.
Erwachsene können sich hier ja ihre eigene Meinung bilden, bei Kindern sollte man aber entsprechend konsequent handeln.
Auch hier ist der Markt sehr groß, die Modelle sehr unterschiedlich und die Auswahl nahezu unüberschaubar.
Dennoch wollen wir auch in diesem Bereich versuchen entsprechende Testberichte zu veröffentlichen.
[ads1]Seit knapp 5 Monaten testen wir nun also den Kinderfahrradhelm ALPINA, Modell Rocky in der Farbe weiß-pink.
Hierbei handelt es sich um einen Unisexhelm mit Visier.
Technische Daten:
- 17 Lüftungsöffnungen
- In-Mold Technology
- Run System Classic
- Fliegennetz
- Gewicht ca.210g
Hierdurch entsteht eine vollständige Verbindung sowie eine extrem stabile Helmstruktur bei gleichzeitig sehr geringem Gewicht.[/box]
Anwendung / Anpassung am Kopf
Der ALPINA Rocky ist mit einer Stellschraube im Nackenbereich ausgestattet um den Helm den jeweiligen Kopfgrößen anzupassen.
Alpina nennt diese Stellschraube „Run System“ welches mittlerweile bei ALPINA ein Klassiker ist, aber dennoch permanent optimiert wird.
Dies ist nicht nur praktisch, da der Helm auf diese Weise mitwachsen kann. Auch im Hinblick auf unterschiedliche Kopfbedeckungen oder gerade bei den Mädchen Frisuren, ist ein größenverstellbarer Helm fast unerlässlich.
Um zu gewährleisten, dass man trotz des tiefgezogenen Hinterkopfschutzes gut und einfach an das Run-System kommt, hat der Rocky eine Aussparung am Hinterkopf (hierzu später mehr)
In der Praxis sieht es aber so aus, dass diese Stellschraube abgerundet ist. Vermutlich dient dies der Vermeidung von Verletzungen und ist somit grundsätzlich zu befürworten.
Leider lässt sich durch die abgerundete Riffelung die Schraube mit Handschuhen aber schlecht verstellen.
Weiterhin verfügt der Helm weder über eine kleine Lampe im Bereich der Stellschraube noch über Reflektoren am Hinterkopf. Gerade in der dunklen Jahreszeit wäre dies ein zusätzlicher Sicherheitsfaktor um so den Radfahrer noch besser erkennbar zu machen.
Lüftungsöffnungen
Der Helm verfügt über insgesamt 17 Lüftungsöffnungen was auch bei heißer Jahreszeit für eine gute Belüftung des Kopfes sorgt.
Um den Kopf vor Insekten zu schützen, sind die vorderen Öffnungen mit dem speziellen Netzgewebe hinterlegt.
Aber hier hat man nur die ersten 4 Lüftungsöffnungen mit diesem besagten Netz ausgestattet.
Sinnvoller wäre es aber aus unserer Sicht gewesen, alle Lüftungsöffnungen damit zu versorgen, da Insekten sicherlich nicht darauf achten, ob jetzt gerade bei diesem Loch der Weg versperrt ist oder nicht.
Vermutlich ist man bei der Produktion davon ausgegangen, dass Insekten hauptsächlich während der Fahrt vorne eindringen können.
Bei meinem alten Erwachsenenhelm ohne Netz hatte ich schon mal während der Fahrt unerwünschten Besuch. Dieser ist aber in einer Öffnung in der Mitte des Helmes eingedrungen!
Es dürfte der Belüftung an und für sich auch keinen Abbruch tun, wenn man den ganzen Helm bzw. alle Belüftungsöffnungen mit einem Netz belegt.
Kinngurt / Verschluss
Der Kinngurt ist auf beiden Seiten mit Schnallen verstellbar und garantiert somit einen individuell optimalen Sitz.
Das Gurtschloss ist gut und einfach zu bedienen. Das Polster deckt jedoch nur die Verstellschnallen und einen Teil des Gurtes jedoch nicht das Gurtschloss ab.
Als Papa schaut man sich so einen Verschluss schon mal genauer an. Bei genauerer Betrachtung konnte dann erkannt werden, dass bei Betätigung des PRESS-Knopfes unterhalb des Verschlusses ein rotes Teil herausgedrückt wird.
Aber genau da habe ich ja z.B. meinen Daumen und drücke somit den Verschluss gegen diesen.
Hier kurz Bilder zur Verdeutlichung:
Auf dem zweiten Bild sieht man, wie unten ein roter Streifen herausgedrückt wird, also gegen meinen Finger.
Man öffnet den Verschluss ja meist so:
Und dabei dachte ich, dass dies ja gar nicht gehen kann, wenn ich im Grunde gegen meinen eigenen Finger drücke.
ABER….es geht ohne Probleme, da die Fingerkuppen weich sind und dies völlig ausreicht.
Unsere Tochter hat sich bislang nicht darüber beschwert, dass der Verschluss nicht aufgeht.
Es sieht also auf den ersten Blick nur ungewohnt aus 😉
Form
Die Helmform ist schmal gehalten, so dass der Helm optisch nicht sehr aufträgt und am Hinterkopf nahezu ohne Kante im Nacken abschließt. Auch die Aussparung für die Ohren ist ausreichend aber dezent.
Praktisch für Mädchen ist auch, dass der Helm am Hinterkopf in der Mitte ein wenig nach oben gezogen ist.
Dies liegt wie bereits Eingangs erwähnt daran, dass die Bedienung des Run-Systems einfach zu bewerkstelligen ist.
Ein positiver Nebeneffekt dieser Aussparung: Mann kann ganz einfach einen Zopf oder Pferdeschwanz durchziehen.
Vor allem bei Kindern mit langen oder besonders dicken Haaren ist das sehr effektiv und praktisch, da die langen Haare häufig aus dem Haargummi rutschen, wenn dieser erst unterhalb der Helmkante hinten angebracht werden kann.
Die lockeren Haare können jucken oder sie fallen in den Gesichtsbereich des Kindes. Beides kann die Aufmerksamkeit und Verkehrssicherheit beeinträchtigen.
Innenpolsterung
In der Helmschale sind die Kunststoffteile der Größenverstellung mit einem Minimum an Schaumstoff abgepolstert, was sich jedoch als ausreichend erwiesen hat. Alle Polsterungen sind mit Klettverschluss fixiert und können bei Bedarf zur Reinigung entfernt werden. Die Klettverschlüsse sind auch jeweils vollständig abgedeckt, so dass sich keine Haare daran verfangen können.
Visier
Das Visier ist gut befestigt, funktionell, nicht zu groß, so dass es das Kind nicht in seiner Rundumsicht behindert, auch wenn es den Kopf etwas geneigt hält.
Fazit
Bei dem ALPINA Rocky handelt es sich um einen gelungenen, formschönen und bequemen Helm, der nicht nur durch Farbe oder Motiv gut auf Mädchen abgestimmt ist. Mit einem Preissegment unter 40 € ist er empfehlenswert.
Lediglich die Punkte mit den fehlenden Fliegennetzen auf den restlichen Belüftungsöffnungen, den fehlenden Refklektoren auf dem Helm und der Bedienbarkeit der Stellschraube mit Handschuhen, sind uns negativ aufgefallen.
Dies schadet der Qualität und der praktischen Handhabung des Helmes aber in keinster Weise.