Wer vergangenes Wochenende nicht nach Riva fuhr, um die Berge im Trentino zu rocken und das Bike-Festival zu besuchen, der fuhr zum Marathon nach Bad Harzburg.
Für einen schmalen Taler bekam man dort beim Bio Racer Bike-Marathon eine abwechslungsreiche Strecke mit recht hohem Singletrailanteil und fast keinem Asphalt sowie eine sehr gute Organisation und eine familäre Atmosphäre.
Auf dem Gelände wurden bereits am Sonnabend Show und Stände und Sprint- und Kinderrennen angeboten. Selbst ein Fahrtechnik-Seminar konnte im Vorhinein gebucht werden.
Wir kamen am Sonnabend bei dreiziggradiger Hitze an und stellten uns auf eine heiße Schlacht am Sonntag ein. Aber sogar für’s Wetter war gesorgt: eine Sonne hinter einem Wolkenschleier und damit keine 30°C mehr erwarteten uns nach einer Nacht im Zelt.
Es konnten maximal fünf Runden gefahren werden. D.h. 95 km und ca. 2700 hm. Eine Runde ist also 19 km lang.
Das Schöne an einer solchen Veranstaltung ist imho die Größe: Kein Massenevent sondern einer, bei dem der Veranstalter mich sogar erkannte, weil ich letztes Jahr schon mitgefahren bin. Außerdem erfuhr ich so, dass die Abfahrt auf die ich mich am meisten gefreut hatte, leider gecancelt worden ist, da sie zu gefährlich war. Eine sehr schicke Alternative kam in Frage, aber nach zwei Wochen Telefoniererei hackte es dann doch an einige Dutzend Metern, die der Besitzer nicht frei geben wollte. Schade!
So gab es eben eine Wiesenabfahrt als Rundenabschluss.
Die Strecke (alles fahrbar) gefiel den Fahrern ziemlich gut: Der erste Anstieg wird etwas verflucht: Er zieht sich den Berg hoch bis zu einem Singletrailabschnitt, der zudem teilweise auch noch sehr steil ist.
Dann geht es vorbei am Harzburger Fenster und zum Elfenstein. Es folgen abwechselnd Forstautobahnen, die man rauf und runter muss, und Singletrails, die uns teilweise gut durchgeschüttelt haben. Defekte, insbesondere Plattfüße, gab es reichlich. Männer, die aufgrund der Schmerzen in den Beinen (Krämpfe!) absteigen mussten, auch.
Im Ziel gab es nicht nur die Zielverpflegung mit Obst und Kuchen. Ein Sponsor versorgte uns mit Hirse-Buchweizen-Brei, der süß und herzhaft sehr gut ankam. Meine Füße freuten sich insbesonder über ein Basen-Fußbad (für alle Pfiffikusse: eine Säurebad gab es nicht)
Die Ergebnisse wurden noch am selben Tag veröffentlicht. Die Organisation ließ also fast nichts zu wünschen übrig. Die Strecke ist makellos ausgeschildert. Überall Streckenposten, die mir mit Zuspruch, Wasser und Montagehilfe bestens zur Seite gestanden haben.
Einziges Manko für einige: die Rundendurchfahrt sollte laut Ausschreibung 15°° geschlossen werden. Dies wurde aber auf 14:30 geändert. Pech für den, der nach 14:30 rein kam. Diskussion nicht ausgeschlossen.
Webseite mitsamt Streckenverlauf und den Ergebnissen für alle Streckenlängen und Altersklassen: http://www.mtb-bad-harzburg.de
Die Autorin
