Wir berichteten bereits letztes Jahr von der Alpentour Trophy bzw. der Alpentour Adventure.
Mein Teampartner Andreas und ich sind nun aufgrund des letztjährigen Gewinns eines Gutscheins wieder einmal hier.
Wir testeten bereits am Dienstag unsere Ausdauer, allerdings nur in der Kategorie Autofahren.
Gestern konnten wir uns auf die heutige erste Etappe vorbereiten.
Der Himmel zeigte sich von seiner dunkelsten Seite. Heftiger Regen und auch Gewitter wechselten sich mit dem erwünschten Sonnenschein ab.
Währenddessen testeten wir die Schladminger Radwerkstätten, kauften für unsere allabendlichen Pastapartys ein und grübelten über die Gretchenfrage, also die Reifenwahl.
Die Wettervorhersage veranlasste uns zu langen Gesichter: für die erste Etappe waren ebenso grauenhafter Regen in Abwechslung mit der lieben Sonne angesagt.
Donnerstag – morgens
Der Wecker klingelt, erster Renntag von vieren. Blick nach draußen?
Lieber nicht! Es regnet nämlich! Und wir müssen erstmal 200 hm runter zum Start.
Ganz toll, sich im Regen warm zu fahren. Was zieht man am besten an??
Mit einem Regencape von unserer überaus lieben und fürsorglichen Herbergsmutti schaffe ich den Weg nach unten und – der Himmel tut sich auf! Pünktlich zum Start kommt die Sonne raus! Da hat sich das Aufessen gestern doch gelohnt! Und ich bin froh, dass ich nur meine Wollmütze als zusätzlichen Ballast mitgenommen habe.
Der Rest von mir hält sich in kurz.
Vor dem Startschuss ziehe ich noch schnell meine Felgenbremsen fest, mein Teamkollege eröffnet, dass seine Kette nicht wie vor ein paar Tagen wieder reißen darf, weil Kettennieter kaputt ist – und schon fällt der Startschuss!
Am Anfang fahre ich relativ vorne mit, wie mir am Ende auffallen wird.
Nur Andreas sehe ich nirgends. Wo ist er bloß? Nach der ersten Matschauffahrt und dem Gefühl, dass mein Race King zumindest ein wenig Luft verlieren darf, damit ich nicht so sehr am Durchdrehen bin, stehen wir alle im Stau.
Es geht rapide bergauf, fahren unmöglich. Und kein mir so bekanntes Trikot zu sehen. Die nächsten Meter laufen wir
einen wurzeligen Trail entlang, nehmen die steilen Abfahrten auch mal im Fahren, bis uns der Wald wieder ausspuckt. Bis dahin war ich mit einer anderen Frau Vorder- an Hinterrad unterwegs, aber sie entschwindet langsam nach vorn meinem Blick.
Dafür entdecke ich meinen Teampartner auf dem Weg zur Reiteralm. Wir müssen schließlich gemeinsam ins Ziel kommen.
Es geht auf ca. 1700 m und die Sonne lässt meine Schweißporen so weit aufpoppen, dass sich die Fliegen gütlich an meinen nass glänzenden Armen tun – wie auch bei den anderen Fahrern.
Nach der ersten Verpflegungsstelle, wo bereits Iso-Notstand herrscht, wir aber nach allen Helferkräften bestens versorgt werden, müssen wir noch eine Skipiste hinauflaufen. Vorbei an Schneefeldern geht es endlich wieder abwärts! Mein Mützchen kann in der Tasche bleiben, sehr gut.
Leider müssen wir auch noch den Hochwurzen hinauf. Auf 1850 m Höhe.
Andreas ist schon wieder außer Sichtweite. Das heißt, ich hab etwas Zeit. Ich quatsch mit mehreren Fahrern. Sie kommen aus England, Belgien, den Niederlanden, Dänemark…
Einer macht mir Mut. Er meint, nur noch 20 min bis zum Gipfel! Nur leider müssen wir für das letzte Stück runter von dem Schotterweg und rein auf einen Serpentinenpfad.
Das zieht nochmal ordentlich Körner! Die Aussicht entschädigt für alles, sagt man bekanntlich. Und sie ist wirklich nicht zu verachten!
Dummerweise befinde ich mich doch zu tief im Renntunnel und rausche von diesen einem Dächlein der Steiermark schnell wieder hinab.
Nach einer Forststraßenabfahrt müssen wir eine Wiese hinunter. Hintern nach hinten ist die Devise. Und Augen zu und durch.
Eigentlich könnte das Rennen jetzt auch vorbei sein. Aber wir müssen noch zum Anfang der Downhillstrecke. Und der ist oben! Aber ich hab ja keinen Zeitdruck und so fluche ich nur ein wenig, als es immer wieder hoch geht und kein Ende abzusehen scheint. Ich frage die Streckenposten, wie weit meine Badewanne noch entfernt ist. Noch 17 km
bis zum Ziel. Noch 5 km. Und dann endlich!
Die Downhillstrecke. „Jetzt geht es nur noch runter! Viel Spaß!“, meint der Marshall. Und die Strecke macht schon ziemlichen Spaß. Abgesehen von z.B. den eingebauten Treppenstufen, die mit meinem Hardtail nun alles andere als lustig sind.
Ich falle förmlich ins Ziel hinein — aber nein! Wenn man im Team sein jeweils eigenes Tempo fährt, könnte es sein, dass der eine oder die andere vor der Ziellinie warten muss, um das Reglement zu erfüllen.
Währenddessen laufen bereits die Siegerehrungen ab und wenig später rollen wir gemeinsam über die Ziellinie.
Hauptsache geschafft! Fürs Erste.
Für morgen ist Dauerregen angesagt, aber es steht nur das Zeitrennen an. 1100 hm nach oben. Könnte schlimmer sein. 😉
So, jetzt noch eine Übersicht der Sieger:
- Elite Master – Bart Brentjes NED
- Elite Master 45+ – Jan Weevers NED
- Elite Men – Kristian Hynek CZ
noch die Elite Frauen: Sally Bigham GBR
Ergebnisse der Einzelfahrer im Überblick:
http://www.mtbfestival.at
Fortsetzung folgt……….
Die Autorin