Eine beeindruckende und schockierende Beichte von Tyler Hamilton, Olympiasieger und Edelhelfer von Lance Armstrong.
Tyler Hamilton schafft es endlich mit seinem autobiographischen Roman Klarheit über die Gerüchte der Radsportszene zu bringen. So offen hat noch nie ein Radsportler über systematisches Doping gesprochen und die Notwendigkeit der verbotenen Substanzen im Radsport dargestellt.
Zusammen mit dem Schriftsteller Daniel Coyle ist es gelungen, einen extrem spannenden, schockierenden und enthüllenden Roman zu veröffentlichen, der für jeden Radsportfan als Pflichtlektüre gelten sollte!
Hamilton möchte sich nicht für das Doping entschuldigen, er plädiert eher darauf seine damalige Lebenssituation zu verstehen. Als hart arbeitender und immer erfolgreicherer Amateur-Radsportler hat er es in Amerika geschafft, sich einen Namen zu machen. Ein Profiteam nimmt ihn auf und schickt ihn zu den legendären Rennen in Europa. Dennoch ist er nur ein Wasserträger und hat Angst seinen Lebensunterhalt bewerkstelligen zu können. Ohne Doping ist ein Mithalten im Rennen nicht möglich. „Ich hatte keinen Atem mehr. Das Peleton (…) donnerte dahin. Ich fühlte mich brüchig wie ein Blatt im Herbst.“
Alle spritzen sich Mittelchen und alle sprechen darüber. Es wird untereinander verharmlost und „Salsa“, „Egar“ oder „Vitamin A“ genannt. Es wird Alltag. Als Lagerung dient der Kühlschrank im Hotel oder sogar im Teambus, teilweise ohne Verpackung direkt neben Apfel und Co. Lügen gehören zum Alltag, die Presse, nahe Freunde und sogar die engste Familie wird systematisch belogen. Das ganze Leben wird zu einer einzigen Lüge.
Als Teamkollege von Armstrong beginnt seine Blütezeit als Radsportler. Jedoch werden auch die ersten Doping Skandale in der Presse bekannt und die Tricks müssen aufgrund der Kontrollen immer ausgefeilter werden.
Zerschnittene Cola-Dosen als Spritzenaufbewahrung, abhörsichere Handys, Codewörter und sogar mit Überwachungstechnik ausgestattete Häuser mit Hintertüren gehören zum Alltag, denn die Kontrolleure lauern immer und überall. Doping bleibt jedoch eher ungefährlich und nur durch grobe Fehler konnte man erwischt werden.
Endlich bricht ein Radsportler den Ehren-Codex und beendetet das Schweigen. Lasst euch den bisher wohl besten Einblick in die wirkliche Welt des Radsports nicht entgehen!
(Tyler Hamilton und Daniel Coyle: „Die Radsportmafia und ihre schmutzigen Geschäfte“, Malik-Verlag, 352 Seiten, 19,99 Euro)
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