Das erste und voraussichtlich einzigste Rennen im Jahr steht an und die Erwartungen sind dementsprechend hoch, man will ja nicht mit einem schlechten Ergebnis für 2015 nach Hause kommen.
Mit solchen oder so ähnlichen Gedanken und Erwartungen machten wir uns auf den knapp 200 km weiten Weg nach Bühlertann zum dortigen Castle Downhill.
Jetzt sind wir wieder unversehrt zu Hause und wollen euch unsere Eindrücke des Rennens nicht vorenthalten!
Ob uns die Strecke und das Event gefallen haben erfahrt ihr in unserem Bericht, also seid gespannt!
Das Castle DH Rennen in Bühlertann, welches vom MSV Bühlertann ausgetragen wird, ging dieses Jahr schon in die dritte Runde. Laut Ausschreibung sollte die Strecke noch attraktiver werden und mehr Action bieten.
Also Internet öffnen, fix die Anmeldung fertig machen und die Vorfreude beginnen lassen. Doch wie es so meist ist schaut man sich Videos des letztjährigen Events an und bereitet sich mental auf die eventuelle Strecke vor.
Je mehr Videos ich zu sehen bekam umso mehr wuchs der Gedanke doch das Allmountain Bike anstelle des DH Rades zu nehmen.
Gesagt getan, doch war das die Richtige Wahl?
Ankunft in Bühlertann
Noch verschlafen und angeschlagen von einer Erkältung, unterbunden von Paracetamol Tabletten, machten wir uns auf den Weg und erreichten die Strecke nach ca 2 reibungslosen Fahrstunden. Zum Ausruhen blieb keine Zeit, denn aufgrund des straffen Zeitplanes wollten nicht nur Seeding-Run und Finalläufe an einem Tag gefahren werden, sondern auch alle Trainings.
Also ab zur Anmeldung und rauf auf´s Rad.
Anmeldung
An der Anmeldung angekommen erhielten wir sowohl unsere Startnummer als auch ein „Monster Energy Drink“ zur Stärkung unserer Kräfte.
Für einen Renntag plus Getränk ist sind 20 Euro zwar kein Schnäppchen aber dennoch ein akzeptabler Preis. Aufgrund unseres aktuellen Alters von unter 17 Jahren starteten wir somit in der mit 40 Mann etwas mittelmäßig besetzten Jugend-Klasse.
Training und Strecke
Angemeldet und mit jeder menge Neugierde auf die Strecke an Bord ging es nun zum Shuttle. Da Bühlertann über keinen Lift oder dergleichen verfügt mussten Sprinter zum Transport der Bikes und 9-Mann Taxis zur Beförderung der Fahrer herhalten. Aufgrund des straffen Zeitplanes ging das Shuttlen natürlich auch in einem entsprechendem Tempo von statten, Ängste vor Kratzern am Bike sollten also hier besser Zuhause bleiben.
Doch genug der Vorrede, nun zur Strecke!
Gestartet wurde auf Höhe der historischen Tannenburg in unmittelbarer nähe der Burgmauern. Vom Start aus verlief die Strecke zunächst über eine kleine Steilabfahrt und eine Holzbrücke gefolgt von einem Steinfeld. Danach reihten sich diverse Holzsprünge und Drops aneinander welche doch schon die gesamten 150mm meines Bikes verlangten, spätestens bei dem unsanften Drop ins Flache wusste ich, das DH wäre die bessere Wahl gewesen.
Doch hätte hätte Fahradkette.
Im weiteren Verlauf schlängelte sich die Strecke durch zwei Kurze Waldpassagen und viele offene Kurven auf der Wiese.
Schlussendlich verliefen die letzten Meter Strecke nochmal auf einer längeren, geteerten Tretpassage welche von einem letzten Endpsrung samt Steilabfahrt beendet wird.
Doch wenigstens auf diesen finalen Metern zahlte sich das geringe Gewicht des Allmountain Bikes etwas aus.
Die erste Abfahrt war wie eine erste Abfahrt eben so ist, mehr oder weniger ein holpriges Abrollen der Strecke um sich einen groben Überblick zu verschaffen.
Aufgrund der recht klaren und übersichtlichen Streckenführung bedurfte es nur dieser einen Abfahrt um die Strecke im groben zu kennen.
Trainingslauf 2 und 3 liefen für uns super, eine optimale Linie durch das Steinfeld war gefunden und auch die offenen Kurven haben gut gesessen. Lediglich beim Roadgap war ich mir nicht ganz schlüssig.
Denn im Nassen am morgen war die Umfahrung eine nicht zwingend Langsamere, aber deutlich sicherere Alternative, welche durch die immer schneller und trockener werdende Strecke von Stunde zu Stunde an Rang verlor. Somit war mein Plan, im Seeding-Run oder im Rennlauf den Roadgab mitzunehmen um wertvolle Sekunden zu sparen. Die Betonung liegt auf „war“, doch dazu später mehr.
Seeding-Run und Rennlauf
Aufgrund meiner nicht ganz optimalen Verfassung und mit 2 Paracetamol intus sah ich es als clevere Taktik an, den Seeding-Run entspannt zu fahren und mein Augenmerk auf eine saubere Linie zu legen um im finalen Lauf angreifen zu können.
Somit absolvierte ich meinen Seeding-Run bei top Bedingungen und fuhr eine 2:11,02 ins Ziel. In angeschlagener Verfassung, aber mit dem guten Gefühl das hier noch deutlich Potential nach oben ist ging ich in die wohlverdiente Mittagspause.
Der Rennlauf… Joa was kann man dazu sagen?
Circa 5 Fahrer vor mir setzte ein Regenschauer ein und wandelte die bis dato trockene und schnelle Strecke, hauptsächlich die Wiesenpassagen, in eine eine rutschige Angelegenheit um.
Schon auf den ersten Metern setzten sich die Reifen extrem zu und boten somit wenig Grip. Doch trotz dieser wirklich ungünstigen Bedingungen lief der erste Abschnitt der Strecke erstaunlich gut und steigerte meine Motivation um im vermeintlich trockenen, kurzen Waldstück wertvolle Sekunden gut zu machen.
Doch Motivation und Schwung verpufften in einem ekligen Untersteuern und zerschellten letztendlich mit dem rechten Lenkerende an einem Baum welcher mich ohne Umwege in die Botanik schickte. Es ging dennoch fix weiter, aber ich lies sowohl 4 wertvolle Sekunden in der Kurve liegen als auch meine Motivation.
Um dem ganzen dann die Krone aufzusetzen hatte ich in den letzten offenen Kurven weder Grip noch Kontrolle über mein Rad und verschenkte weitere, wertvolle Sekunden.
Voll beladen mit Frust im Ziel angekommen, konnte ich wenigstens meinen Kollegen Sebastian strahlend und Happy über die noch im trockenen gefahrene Zeit auf einer Bank sitzend erkennen.
Und wie es das Schicksal so will war ich der letzte, bzw vorletzte Fahrer welcher die Strecke im Regen passierte. Die durch die Sonne schnell trocknende Strecke erlaubte es sogar Jan Flor, dem Gewinner der Klasse Jugend seine Seeding-Run zeit um 2 Sekunden auf 1:50 zu verbessern, unglaublich! Respekt an dieser Stelle.
Fazit
Alles in allem war das Castle DH Rennen in Bühlertann eine spaßige Angelegenheit auf einem recht fairen Kurs.
Verbesserungswürdig bleiben jedoch der recht straffe Zeitplan welcher uns ohne getrödel nur 3 Trainingsfahrten ermöglichte und durch lediglich einen Rennlauf auch die Möglichkeit zum ausgleichen eines schlechten Laufes nimmt.
Somit waren zwar die knapp 200 km kein reiner Misserfolg, aber durch einen zweiten Lauf hätte nicht nur ich eine 2te Chance gehabt sondern auch alle anderen Fahrer die entweder auch der Regen erwischte oder einfach einen schlechten Lauf hatten.
Von daher ist unser Tipp hier eher auf ein Format mit 2 Läufen zu setzen und die Trainings auch schon am Vortag zu starten. Unter Umständen könnte dies auch die etwas geringe Anzahl an Zuschauern steigern.
Video
Um euch auch visuell einen besseren Eindruck über das Rennen und die Strecke zu verschaffen haben wir hier ein kleines Video vom Event.