Bike Fahrradcomputer

Ciclo CM 9.3A+ – Testbericht

Das neue Top-Modell von Ciclosport, der CM9.3 A+ kommt nicht nur im jetzt kratzfesten Gehäuse daher, sondern hat neben neuen Funktionen auch ein um 10% größeres Display.
Dank seiner umfangreichen Ausstattung ist er der ideale Trainingspartner für den ambitionierten Sportler.
Alle relevanten Daten wie, Geschwindigkeit, Trittfrequenz, Höhenmeter, Herzfrequenz, Kalorienverbrauch, Temperatur sowie eine errechnete Leistungsangabe können später am PC für eine optimale Trainingskontrolle herangezogen werden. Natürlich funktioniert das alles kabellos mit ANT+ Technik.
CM9-3A_ausgeschnitten

Funktionen

Neben den bekannten Fahrradfunktionen bietet der CM9.3 A+ die Erfassung von Herz- und Trittfrequenz an. Zudem werden die Höhenmeter, die Steigung in Prozent als auch die Temperatur erfasst. Als besonderes Schmankerl bietet der CM9.3 A+ eine Leistungsanzeige in Watt, die aus verschieden fahrdynamischen Daten errechnet wird. Zu guter Letzt wäre da noch die CicloInZone-Funktion, bei der der Computer nach einer 5-minütigen Messung der Herzfrequenz in Ruhe die jeweiligen Trainingsbereiche auf Basis der gemessenen Daten festlegt.

Montage

CM9-3A_HalterIm Lieferumfang ist alles dabei, was zur Montage der einzelnen Komponenten benötigt wird. Der CM9.3 A+ lässt sich mittels Kabelbinder am Lenker sowie auch am Vorbau befestigen. Dazu muss nur der Twist-Klick-Rahmen, nach Lösen von vier Schrauben, um 90° gedreht werden. Die Sensoren für Geschwindigkeit und Trittfrequenz sind Fat-Fork kompatibel und werden ebenso mit Kabelbindern befestigt. Kleine Gummipads an den Auflagepunkten verhindern dabei ein Verrutschen der Sensoren und des Halters. Der Speichenmagnet wird mit einer Schraube befestigt, der Magnet für die Trittfrequenz mit Kabelbinder. Die Sensoren müssen so ausgerichtet werden, dass sie die Magneten den Sensor an der gekennzeichneten Stelle im Abstand von 3-5 mm passieren.

Bedienung

Gesteuert wird der CM9.3 A+ über 3 Tasten, wobei der mittleren Taste eine Zentrale Funktion zukommt, während die beiden äußeren Tasten der Steuerung und Menüführung dienen. So erreicht man z.B. mit der mittleren Taste die Untermenüs, die man dann mit der linken Taste durchsrollen kann, in denen dann aber Werte wiederum mit der mittleren und rechten Taste eingestellt werden.
Außerhalb der Menüs schaltet man sich mit der linken Taste durch die Hauptfunktionen im unteren Display, wobei man dann mit der mittleren Taste in die Untermenüs gelangt, sowie mit der rechten Taste durch die Anzeigen im oberen Display. Dies mag am Anfang etwas irritieren, geht aber nach einiger Zeit in Fleisch und Blut über. Eine sehr detaillierte Bedienungsanleitung steht auf der Ciclosport Internetseite zum Download bereit.
Aufzeichnungen startet man durch gleichzeitiges Drücken der rechten und linken Taste für ca. 5 Sek. Die Aufzeichnung wird durch ein blinkendes Berge-Symbol im oberen Display angezeigt. Hier war auch der einzige Wermutstropfen in der Bedienung denn zum einen muss man sich im oberen Display in der Anzeige Höhenmeter befinden und zum anderen werden beide Hände zum Starten der Aufzeichnung benötigt, was während der Fahrt aus Sicherheitsgründen lieber nicht zu praktizieren ist. Hier hätte ich mir den Druck auf nur eine Taste gewünscht.

Praxis

Mit einem Dreh ist der CM9.3 A+ auf der Halterung befestigt. Durch Druck auf die mittlere Taste werden die Sensoren gesucht. Dies wird durch den Text „Suche“ im unteren Display angezeigt. Sind die Sensoren gefunden, springt die Anzeige in den Betriebsmodus.

Zum Starten der Datenaufzeichnung sind die beiden äußeren Tasten gleichzeitig 5 Sek. lang zu drücken. Um zu sehen, ob die Aufzeichnung gestartet wurde, muss vorher im oberen Display die Anzeige auf Höhenmeter stehen, da das blinkende Berge-Symbol den Start der Aufzeichnung anzeigt. Danach kann man sich bei Bedarf wieder andere Daten anzeigen lassen. Zum Beenden der Aufzeichnung muss aber wieder das Berge Symbol zu sehen sein, das nach abermaliger gleichzeitiger Betätigung der beiden äußeren Tasten nach 5 Sek. zu blinken aufhört. Hiermit ist auch die Aufzeichnung beendet.
Durch den Umstand, dass beim Start/Stop der Aufzeichnung beide Hände vom Lenker genommen werden müssen, ist diese Aktion nicht während der Fahrt zu empfehlen!

Man sollte auch wissen, dass beim Starten einer Aufzeichnung automatisch die vorher eingestellte Heimhöhe übernommen wird, wenn diese im Menü SET HOEHE auf AN steht. Sollte man eine Tour von einem anderen Ort aus starten, so muss sich die Heim-Höhe im Modus AUS befinden und die aktuelle Höhe des Startortes muss eingegeben werden (vor dem Start die Höhe des jeweiligen Ortes übers Internet abfragen).

Im Fahrbetrieb verhält sich der CM9.3 A+ vorbildlich. Die erfassten Daten werden ohne Störungen angezeigt. Das Display ist nicht zuletzt aufgrund seiner Größe sehr übersichtlich und die angezeigten Daten sind jederzeit gut zu erkennen. Durch die ANT+ Technologie ist das ganze System nicht nur extrem störsicher, sondern auch 100% kompatibel zu herstellerfremden ANT+ Sensoren. So kann man eventuell schon installierte Sensoren am Rad belassen.

Der zum Lieferumfang gehörende Brustgurt war für mein Empfinden etwas zu klobig. Besonders Frauen dürften hier ihre Probleme haben.
Das es auch kleiner geht zeigt Ciclosport bei dem unter Zubehör angebotenen Textilgurt mit wesentlich kleinerer Sendereinheit.

Die angezeigte, errechnete Leistung (bei Betrieb ohne Leistungssensor) stimmt in etwa mit den Zahlen meiner Leistungsdiagnostik überein. Bei starkem Gegen- oder Rückenwind liegen sie jedoch weit daneben, da Windverhältnisse nicht mit einberechnet werden können. Im Großen und Ganzen ist es aber doch eine hilfreiche Funktion, die z.B. am Berg relativ schnell Aufschluss über die eingesetzte Kraft gibt. Da hier keine echten Leistungsdaten erfasst werden, ist in der Anzeige ein P für Power zu finden. Bei echter Messung über Leistungssensoren wird dem angezeigten Wert ein W nachgestellt. Sehr gute Ergebnisse erzielte ich auf der freien Rolle. Hier konnte ich quasi nach Leistung trainieren.

Die Funktion CicloInZone soll anhand der eingegebenen persönlichen Daten und unter der Betrachtung des geschätzten Trainingslevels mittels einer 5-minütigen Herzfrequenzmessung im entspannten Ruhezustand die jeweiligen Trainingsbereiche festlegen. Für Radsportanfänger und wenig trainierte mag es eine erste Hilfestellung sein. Bei mir lagen die errechneten Trainingsbereiche des CM9.3 A+ allerdings deutlich höher als die in meiner Leistungsdiagnostik (unter Einbeziehung realer Laktatwerte) ermittelten Werte. Meines Erachtens kann diese Funktion nicht die obligatorische Leistungsdiagnostik ersetzen.

Um seine Daten auf den heimischen PC zu übertragen, muss die Software CicloAgentPro installiert werden. Diese wird für Mac und Windows auf der Homepage von CicloSport zum kostenlosen Download angeboten. Zusätzlich wird noch ein ANT+ USB Treiber benötigt, der ebenfalls für beide Plattformen kostenlos angeboten wird.
Die Übertragung der Daten auf den PC erfolgt ebenfalls mittels ANT+ Technik. Der dazu benötigte ANT+ USB Dongle ist im Lieferumfang enthalten.
Trainingstagebuch_WerteMit der Software CicloAgentPro wird dann das Datenpaket der Aufzeichnung auf dem PC als FIT-Datei gespeichert. Dieses Format wird von vielen online Sportportalen und Apps unterstützt. Das heißt, um die FIT-Daten lesbar darzustellen, muss man sich entweder bei einem online Sportportal anmelden oder Besitzer eines Smartphones inkl. der benötigten App sein. Dies ist dann hier auch ein wenig mein Kritikpunkt denn diese Sportportale sind bei vollem Funktionsumfang in der Regel kostenpflichtig und zum anderen ist nicht jeder im Besitz eines Smartphones.
Zugegeben das Gros dieser Portale ist kostenlos nutzbar da Werbefinanziert. Will man von Werbung verschont bleiben muss man sich finanziell an dem Portal beteiligen, also wieder kostenpflichtig. Hier wäre eine firmeneigene Software zum schnellen Auswerten der Daten, so wie dies auch von anderen Herstellern angeboten wird, eine günstige alternative.
Ich bevorzugte für den Test das Kostenlose, weil werbefinanzierte Portal www.trainingstagebuch.org bei dem die Aufbereitung der Daten zur Analyse und Auswertung mehr als ausreichend ist und diese auch sehr übersichtlich dargestellt werden können.

Fazit

Wer einen kleinen, kompakten Radcomputer sucht, der mit allen erdenklichen Funktionen ausgestattet ist und alle wichtigen Sensoren mit im Lieferumfang hat, der ist mit dem CM9.3 A+ gut beraten. Ein großes, gut erkennbares 3-zeiliges Display rundet das Bild ab. Man sollte sich aber nicht daran stören, dass die aufgezeichneten Daten nur als FIT-Datei abgespeichert werden können. Dies macht den CM9.3 A+ zwar unabhängig von spezieller Software bedingt aber eine App für das Smartphone oder aber die Anmeldung an einem Sportportal um die Daten auswerten zu können.

Über den Autor

Rolle

... ist 51 Jahre alt, verheiratet und hat 3 Kinder.
Außerdem ist er leidenschaftlicher Motorrad- und Radfahrer (auch auf der freien Rolle, deshalb auch der Spitzname).
In seiner Freizeit schraubt er gerne an seinen Oldtimer-Motorrädern.

4 Comments

  • Hat der Tacho tatsächlich das Problem, dass die Tagesaufzeichnung nach einiger Zeit Stillstand abschaltet? Also mal ne längere Fährfahrt auf der Trekkingtour und man muss für denselben Tag eine neue Aufzeichnung starten? Hatte das mal gelesen…in der Bedienungsanleitung ist das allerdings nicht erwähnt!?
    Die Weckerfunktion des HAC 4000 gibt’s auch nicht mehr, oder? War sehr praktisch beim Zelten, vor allem seit Android-Smartphones keine Weckfunktion mehr haben wenn das Gerät ausgeschaltet ist…

    • Hi Steffen,
      leider haben wir das mit dem längeren Stillstand nicht getestet. Bei den meisten Geräten gibt es ja auch eine Pausefunktion.
      Wegen der Weckfunktion muss ich passen. Solche Dinge testen wir eigentlich nicht.
      Und wegen der Smartphone-App. Da gibt es doch bestimmt eine die diese Funktion hat.

  • Hi Rolle,
    schöner Bericht, welchen komfortableren Textilgurt mit kleinerem Sender von Ciclosport meinst du denn?
    Gruß,
    Ralph

    • Hallo Ralph,
      schön das dir der Bericht gefällt. Vielen Dank!
      Als ich den Computer vor 5 Jahren zum Test auf dem Tisch hatte, war da so ein ca. 20cm langes Gummiteil als Herzfrequenzgurt mit dabei (ähnlich dem heute noch angebotenen analogen Brustgurt).
      Dieser war ziemlich klobig und drückte auch dementsprechend. Ich habe gerade nochmal den Computer im Internet recherchiert und gesehen, dass er nun mit einem Textilgurt angeboten wird, auf den der kleine Ovale Sender aufgeclipst wird.
      Diesen hatte ich damals als alternative erwähnt.
      Schöne Grüße
      Rolle

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