Die heutigen Kameras werden immer kleiner und von der Bildqualität her immer besser. Wenn wundert es also nicht, dass so mancher Radfahrer für gute Bilder also auf Systemkameras oder gar DSLRs zurück greift.
Damit hat man zwar die Möglichkeit gute Bilder zu erstellen, aber wohin mit der Kamera unterwegs?
Wir haben hier im Blog schon den ein oder anderen Fotorucksack getestet. Heute haben wir aber mal was ganz anderes.
Cosyspeed hat mit der Camslinger eine Tasche auf den Markt gebracht, welche wie folgt beworben wird
„Trage Deine Kompakte Systemkamera so, wie ein Westernheld seinen geliebten Revolver trägt.“
Das fanden wir eine interessante Aussage und haben uns daraufhin die Camslinger 160 für einen Praxistest besorgt.
Die Camslinger 160
Die Camslinger gibt es in der Variante 105 und 160 was nichts anderes bedeutet, als dass es sich hierbei um Größenangaben in Bezug auf das Innenmaß handelt.
Während die Camslinger 105 einen Innenbreite von 105mm aufweist, hat die 160er Variante logischerweise einen Innenbreite von 160mm.
Höhe und Tiefe sind bei beiden Modellen gleich.
Die Ausstattungsdaten laut Hersteller
Laut Herstellerbeschreibung passt hier eine kompakte Systemkamera mit angeflanschtem Objektiv sowie weitere Objektive hinein.
Weiterhin ist jeder Tasche noch ein sogenannter „Fingerstamp“ beigelegt (falls dieser sich nicht im Testmuster befinden sollten, dann ist der Fingerstamp am Gürtel befestigt)
Der Fingerstamp sorgt dafür, dass die Kamera an der Hand gesichert ist.
Im Grunde handelt es sich dabei um eine Schlaufe mit welcher man die Kamera am Finger befestigen kann.
Persönlich muss ich sagen, dass mir diese Variante nicht sehr zusagt. Ich habe, zumindest bei der DSLR, lieber einen Gurt mit welchem ich die Kamera um den Hals hängen kann.
Für kompakte Kameras ist der Fingerstamp sicherlich interessanter.
Dies ist aber im Grunde alles rein subjektiv und von Benutzer zu Benutzer unterschiedlich.
Cosyspeed liefert den Fingerstamp ja gleich mit aus und ob man ihn dann verwendet oder nicht, bleibt jedem selber überlassen.
Die Camslinger 160 ist zum Preis von 79,99 € (ab Mai/Juni 2015 89,99 €) in den Farbvarianten „Paris Gray“ (grau) oder „Street Edition“ (schwarz) erhältlich.
Ihr habt richtig gelesen. Ab Mai/Juni diesen Jahres wird die Camslinger 160 etwas teurer.
Hintergrund ist, dass ab diesem Zeitpunkt eine Regenhaube mit im Lieferumfang enthalten ist. Diese gibt es aktuell nämlich noch nicht und von daher sollte man die Tasche möglichst nicht direkt im Regen stehen lassen.
Die Aufteilung
In Bezug auf die Einteilung der Tasche ist man sehr flexibel. Cosyspeed legt hierzu insgesamt 6 Abteiltrenner bei (3x 70mm und 3x 90mm). Somit kann man die Tasche nach seinen Vorlieben einteilen.
Bei unserem Test wurde die Tasche aufgrund der Größe der verwendeten EOS 100D in zwei Bereiche unterteilt.
Die Abteiltrenner selbst werden mittels Klettverschluss im inneren der Tasche fixiert und können dadurch problemlos wieder entfernt oder versetzt werden.
Ich darf hier aber auch gleich einmal erwähnen, dass das zerlegen der einzelnen Taschenteile zwar recht einfach ist, aber aufgrund des umlaufenden Klettverschlusses doch eine etwas fummelige Angelegenheit ist.
Hier der Link dazu: http://cosyspeed.blogspot.de/2014/04/ger-trick-17-zur-groenverstellung.html
Hat man dann die Tasche in der benötigten Größe wieder „zusammengebastelt“ dann ist ja wieder alles prima.
Die Funktion, die Tasche in der Tiefe zu verändern fanden wir sehr gut, auch wenn die Umsetzung etwas frickelig ist. Aber im Grunde ist es doch so, dass man den Umbau nur einmal vornimmt.
Am Hüftgurt selber befinden sich keine extra Taschen. Das ist aber auch kein Problem, weil Cosyspeed hier noch ein paar Zubehörteile anbietet, die man am Gurt anbringen kann. Hierzu aber später mehr.
Verarbeitung
Das Material der Camslinger ist laut Hersteller vor Spritzwasser und kleineren Schauern geschützt. Bei starkem Regen sollte man die Tasche aber entsprechend schützen. Laut einer Nachfrage bei Cosyspeed vom März 2015 sollen die Taschen noch in diesem Sommer mit einer Regenhaube ausgeliefert werden. Hier reagiert man wohl auf diverse Anfragen speziell von Radfahrern die sich einen entsprechenden Schutz wünschen.
Wie bereits weiter oben erwähnt, wird dadurch die Tasche auch etwas teurer. Alle die jetzt schon eine Camslinger ihr Eigenen nennen dürfen brauchen aber keine Angst zu haben. Die Regenhaube kann auch nachträglich dazugekauft werden.
Die Verarbeitung der Tasche an sich ist sehr gut und wertig. An den Nähten stehen keine Fäden über. Auch der Verschlussmechanismus funktioniert sehr gut und lässt sich ohne Probleme öffnen und schließen.
Uns gefällt auch die doppelte Sicherung mit dem Sicherheits-Druckknopf. Zum einen muss man zuerst das Gummiband von dem Druckknopf lösen und dann zum öffnen muss man an dem Knopf ziehen.
Wer sich wundert, warum für den Druckknopf zwei Positionen vorhanden sind, dem wird dies schnell klar, wenn er die Tasche im Volumen ändert. Da sich dabei die Tiefe ändert, die Deckellasche aber immer gleich bleibt, verändert sich natürlich auch dessen Länge. Mit den zwei Positionen deckt man dieses Problem aber sehr gut ab.
Auch gefallen hat uns auch der Tragegurt/Bauchgurt. Dieser ist auf den ersten Blick zunächst ausgestattet mit einer Kunststoffschnalle, welche wir auch bei den Bauchgurten von Rucksäcken kennen.
Jedoch ist diese Schnalle etwas anders bzw. sie hat noch eine Art „Sicherung“ mit an Bord.
Um die Schnalle zu öffnen muss man nämlich einen länglichen Plastikknopf drücken um die Schnalle zu öffnen.
Dadurch wird ein unbewusstest oder versehentliches Öffnen des Bauchgurtes verhindert. Immerhin hat man ja ein paar Euro in der Tasche drin und will die nicht unbedingt auf dem Boden liegen sehen.
In der Praxis / Das Tragen
Die Camslinger trägt sich sehr angenehm, das Gewicht ist nicht zu hoch, was aber auch wieder davon abhängt, was sich darin befindet.
Es ist auch tatsächlich möglich, dass man die Kamera mit einer Hand aus der Tasche holen kann, also so wie es der Hersteller versprochen hat.
Tasche öffnen, Kamera raus, einschalten und Klick.
Das Verschließen erfordert am Anfang noch etwas Übung und vielleicht auch mal die zweite Hand, aber mit der Zeit klappt es immer besser.
Auf dem Rad trägt sich die Tasche auch angenehm. Dadurch dass sie an der Seite hängt, stört sie beim Pedalieren nicht wie z.B. eine Bauchtasche.
Jedoch sollte man beim Radfahren halt bedenken, dass man immer ein unter Umständen teure Kamera mitschleppt und seine Fahrweise daher etwas anpassen.
Die Tasche bietet sich daher eher für die Tourenfahrer oder in der urbanen Umgebung.
Im MTB-Bereich würden wir eher auf einen Photorucksack ausweichen, da dort die Gefahr eines Sturzes doch etwas höher einzuschätzen ist.
Auch auf dem Rennrad dürfte die Tasche eher hinderlich sein, da man hier ja Strecke machen will und mit entsprechenden Geschwindigkeiten unterwegs ist. Die Tasche dürfte daher für etwas mehr Widerstand beim Fahren sorgen 😉
Aber letztendlich muss das jeder für selber entscheiden. Fakt ist, dass man die Camslinger auch auf dem Bike tragen kann.
Praktisch sind auch die Erweiterungen von Cosyspeed die auf die Namen Lensbag, Stuffbag und Phonebag hören.
Diese kann man zusätzlich am Gürtel befestigen um z.B. ein weiteres Objektiv oder das Smartphone geschützt mit bei sich zu führten.
Alle drei Taschen werden über eine solide Gürtelschlaufe am Gürtel befestigt und sind mittels Klettverschluss verschließbar.
Interessant für uns wird noch die Funktion der Regenhaube wenn diese auf dem Markt ist. Rein von der Praxis her, sollte diese an der Tasche befestigt werden (also nicht nur drüber ziehen) um weiterhin ein öffnen mit einer Hand zu gewährleisten.
Wir lassen uns einfach mal überraschen und werden sicherlich die Regenhaube auch testen.
Fazit
Kommen wir zu unserem Testfazit.
Cosyspeed hat da eine interessante Tasche auf dem Markt die auch noch recht praktisch daherkommt.
Sie ist von der Verarbeitung und der Anwendung sehr gut was zu einem ausgewogenen Preis- / Leistungsverhältnis führt.
Als Anwendungsgebiete würden wir die Tasche eher im Bereich von Fahrradtouren sehen wenn man mal von einer Anwendung im Fahrradbereich ausgeht.
Die kleine Variante können wir uns gut im urbanen Bereich vorstellen wenn man nicht unbedingt einen Rucksack mitschleppen möchte. So kann man seine Utensilien (Smartphone, Geldbörse, etc.) auch gut verstauen.
Wenn jetzt noch die Regenhaube dazu kommt, dann dürfte dem nächsten Ausflug (auch bei schlechtem Wetter) wohl nichts mehr entgegen stehen.
