Bike Helme

Cratoni C-Breeze – Helmtest 2015

Ein Fahrradhelm ist für jeden Radfahrer ein entscheidender Teil seiner Überlebensausrüstung. Beim Tragen sollte man sich wohfühlen und der Helm sollte einfach an die jeweilige Kopfform angepasst werden können.
Die Cratoni helmets GmbH hat uns einen C-Breeze Helm  zum Test zur Verfügung gestellt und da wollen wir mal sehen, ob er die obigen Kriterien erfüllt.

Cratoni-Breeze-15

Technische Daten

Thema Info
Gewicht 246 g, nachgewogen in Größe 56-59
Preis UVP: 139,95 €
Internet: 99,94 – 139,95 €
Sicherheitsstandards EN 1078
Material Innenhelm an den Kanten nicht umhüllt
Farben
  • black-anthracite glossy
  • black-white-red glossy
  • white-silver glossy
  • white-silver-blue glossy
Lüftungsöffnungen 22
Größen S-M, M-L: 56 -59, L-XL
Belüftung völlig ausreichend
Geräuschentwicklung moderat
Ersatzteile Polster und vermutlich das Gurtsystem gibt es als Ersatzteile
Lieferumfang Helm, Insektennetz, Transportbeutel, diverse Ersatzpolster
Sonstiges Kleiner Reflektor hinten

Verarbeitung

Auf der Cratoni Website haben wir uns über die Technik des Helms und die Einstellkomponenten schlau gemacht.

Mit folgenden Stichworten beschreibt Cratoni den Helm:

  • Inmold Bauweise
  • Glasfaserverstärkung
  • Light Fit System
  • Quick Open System
  • Gurtbandführung für vereinfachtes Aufsetzen
  • 3fache Höhenverstellung
  • CleanTex Polster
  • inkl. Polster mit Insektenschutznetz

Die Schaumstoffpolster im Inneren sind groß und gut verarbeitet.
Die Klettpunkte, an denen sie befestigt werden, haben sich allerdings teilweise sehr schnell gelöst.
Die Unterkante des Helms wird nicht von der Außenhülle umfasst.

Cratoni Breeze innen
Cratoni Breeze innen
Cratoni C-Breeze äußere Gurtbefestigung
Cratoni C-Breeze äußere Gurtbefestigung

Das gesamte Gurtsystem wird an drei Punkten sowie an den Ankern der Höhenverstellung fixiert.
Die Halterungen kann man nach außen abziehen und dann das ganze Gurtsystem ausbauen und vermutlich ersetzen.

Optik

Der Helm wirkt  in der Farbe „black-white-red glossy“ nicht besondes auffällig. Müsste ich ein Prädikat vergeben, würde ich folglich für „unauffällig“ plädieren.
Den Helm gibt es zusätzlich in den Farben black-anthracite glossy, white-silver glossy und white-silver-blue glossy.

Ersatzteile/ Zubehör

Cratoni C-Breeze Zusatzpolster
Cratoni C-Breeze Zusatzpolster
Cratoni C-Breeze Polster mit Fliegengitter
Cratoni C-Breeze Polster mit Fliegengitter
Cratoni C-Breeze Transportsack
Cratoni C-Breeze Transportsack

 

Zusätzliche Innenpolster, ein Insektengitter und ein Transportbeutel gehören zum Lieferumfang und sind sicher auch als Ersatzteile zu bestellen.

Praxistest

Anpassung

Cratoni C-Breeze Einstellrad
Cratoni C-Breeze Einstellrad

Das  Anpassungssystem erlaubt einmal die Einstellung der Kopfgröße mit einem Drehrad am Hinterkopf. Damit kann man in ausreichend kleinen Schritten die notwendige Einstellung vornehmen. Das Einstellrad ist allerdings ziemlich klein. Die Gurte sind durch das hintere Einstellsystem geführt.

 

Cratoni Breeze Verstellung vorne-hinten
Cratoni Breeze Verstellung vorne-hinten
Cratoni C-Breeze Verschlusslasche mit Raster
Cratoni C-Breeze Verschlusslasche mit Raster
Cratoni C-Breeze Kinnverschluss
Cratoni C-Breeze Kinnverschluss

 

Die Balance des Gurts zwischen vorne und hinten lässt sich stufenlos regulieren. Das Gurtband mit dem Verschlusstück selbst lässt sich leicht und stufenlos einstellen. Das Verschlussstück am Kinn hat ein Raster und lässt sich somit in mehreren Stufen, ggf. auch während der Fahrt, justieren.

Cratoni C-Breeze Arretierung für Kinnverschluss geöffnet
Cratoni C-Breeze Arretierung für Kinnverschluss geöffnet
Cratoni Breeze Arretierung für KIinnverschluss
Cratoni Breeze Arretierung für KIinnverschluss

Geöffnet wird der Verschluss durch ziehen an einer Lasche.

Na ja, und dann muss man nur noch die perfekte Einstellung finden. Nach aller Erfahrung ist das ein iterativer Prozess. Erst mal so einstellen, dass es sich gut anfühlt und dann auf’s Rad, die eine oder andere Proberunde fahren und ggf. nachjustieren. Da alle Einstellelemente leicht erreichbar sind, ist das auch nicht wirklich ein Problem.
Ist die Einstellung abgeschlossen, kann das ganz normale Fahren beginnen. Dabei werden wir dann hoffentlich weitere Eindrücke sammeln.

Die angegebene dreifache Höhenverstellung haben wir uns sicherheitshalber von Cratoni bestätigen lassen. Man muss tatsächlich das Gurtsystem aus dem Helm lösen und in andere Löcher wieder reindrücken. Ein Vorgang, den man vielleicht nicht allzu oft wiederholen sollte. Und irgendeine Dokumentation bei der Lieferung wäre auch nicht schlecht. Auf unsere Nachfrage hatte uns Cratoni ein schönes Bild zur Verfügung gestellt.

Tragekomfort

Nachdem die Einstellung abgschlossen ist, sitzt der Kopf gut im Helm und der Helm lässt sich auch nicht mehr nach vorne oder hinten verschieben.

Belüftung

Mit den 22 Lüftungsöffnungen ist die Belüftung völlig ausreichend.

Geräuschentwicklung

Naturgemäß nimmt die Geräuschentwicklung bei höheren Geschwindigkeiten zu.
Bei diesem Helm fällt zusätzlich auf, dass je nach Geschwindigkeit das Fahrgeräusch zwar deutlich zu nimmt. Allerdings reduziert sich das Geräusch auch wieder, wenn man den Kopf in eine jeweils geeignete Aeroposition bringt. Das fällt besonders auf dem Aerolenker auf. Gefühlt hätte man sich auch bei 60 km/h noch verständigen können.

Fahrtest

Gefahren sind wir den Helm auf einem Rennrad (Cucuma Foìa) sowie auf einem Triathlonrad (Cucuma Veloz Pro2). Dabei haben wir darauf geachtet, ob der Helm auch in diesen sehr unterschiedlichen Sitzpositionen und bei den naturgemäß unterschiedlichen Geschwindigkeiten angenehm zu tragen ist. Weitere Aspekte waren, wie oben schon angeführt, die Belüftung und die Geräuschentwicklung.
Insgesamt wurde der Helm im Rahmen des Tests mehr als 300 km gefahren. Die Durchschnittstemperaturen lagen zwischen 16 °C und 23 °C . Es herrschten also nicht gerade hochsommerliche Temperaturen, was die Aussagen über Belüftung bzw. Wärmeentwicklung etwas einschränkt.

Insgesamt habe ich unter dem Helm nicht ernsthaft geschwitzt. Die Geräuschentwicklung ist je nach Geschwindigkeit und vor allem Kopfhaltung sehr unterschiedlich. Bei aufrechter Sitzposition ist der Helm bis ca. 30 km/h nicht besonders laut. Die Lautstärke steigerte sich naturgemäß zwischen 30 und 60 km/h. Aaaaber je konsequenter man die Kopfhaltung aerodynamisch ausrichtet, desto leiser wird das Ganze wieder. Sehr interessant!
Die Kinnriemen haben auch in den unterschiedlichen Sitzpositionen und damit bei unterschiedlicher Kopfhaltung nicht gespannt.

Pros und Contras

Und hier noch einmal die Pros und Cons, die uns im Umgang mit dem C-Breeze aufgefallen sind.

Pro Contra
Leicht einzustellen Das Drehrad könnte ein bißchen größer sein
Lässt sich auf dem Kopf nicht nach vorne oder hinten verschieben Unterkante des Helm ist nicht verkleidet
Mit der Gurtlasche einfach zu öffnen Höhenverstellung nicht zu finden
einige Klettpunkte zur Befestigung der Pads sind schnell ab gegangen

Fazit

Ich denke, mein Kopf ist eher schmal und ich hatte, nachdem ich einmal die Höhenverstellung gefunden hatte, keine Probleme, den Helm für mich passend einzustellen. Einmal fertig eingestellt verschiebt der Helm sich auch nicht mehr. Das Drehrad zur Größeneinstellung ist zwar klein, erlaubt aber trotzdem, dass man den Helm auch beim Fahren bei Bedarf enger oder weiter stellen kann.
Der Helm, die Pads und das Gurtsystem sind gut verarbeitet. Die Tatsache, dass der Kopf wirklich im Helm sitzt habe ich als sehr angenehm empfunden.
Das Öffnen mit der Lasche ist eine pfiffige Idee. Da muss man nicht lange nach dem Verschluss suchen.

Mit UVP 139,95 € liegt der Helm eher am unteren Ende in der Skala der von uns getesteten Helme und ist deshalb im Preis- Leistungsverhältnis vorne mit dabei.

Über den Autor

Klaus

Im August 2017 habe ich mit Dominik Rund ums Rad übernommen. Seit dem kümmere ich mich um die Beschaffung von Testmaterial sowie um die vertraglichen und juristischen Aspekte unseres Blogs Seit Dezember 2022 verantworte ich den Blog alleine, natürlich mit Unterstützung aller anderen Autoren..

Ich bin Sommer und Winter am liebsten auf dem Rennrad unterwegs. Aber auch für längere Gepäcktouren steht ein passendes Rad bereit. Mein Faible für allerlei technische Spielereien sollte inzwischen allgemein bekannt sein ;-)

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