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Cross-Country Deutschland- und NRW-Cup Betzdorf

Nichts steht so sehr für die Betzdorfer Strecke wie der Bombenkrater- Downhill und die charakteristischen Wurzelteppiche des Westerwaldes. Dieses Jahr war es der Belgier Jonas de Backer, der sich gegen starke Locals durchsetzte. Hier mehr…

Tief in den Westerwald zog es am letzten Sonntag die Fahrer des Deutschland- und des NRW-Cups. Die Strecke verlangt den Fahrern jährlich sowohl fahrtechnisch und auch konditionell alles ab. Auf den 3,9 Kilometern bewältigen die Fahrer nicht nur 129 Höhenmeter, sondern neben einem kleinen Steinfeld auch etliche mit Wurzeln bespickte Bombenkrater in der Hauptabfahrt und einen Wurzelanstieg, der bei groben Fahrfehlern direkt zum Schieben zwingen kann.

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G. Rosenkranz, (c) Thomas Sommer

Traditionell ist das Herren Elite-Rennen oft eine Show der Rosenkranz Familie und weiterer „Westerwald-Locals“. So ließ sich auch Gerrit Rosenkranz (Team Merida-Schulte) nach mehrwöchiger Rennpause aufgrund von Krankheit und Rückenproblemen sein Renn-Comeback vor heimischem Publikum nicht nehmen. Im auch international besetzen Feld setzte sich der nationale Topfahrer direkt wieder in die Spitzengruppe mit dem Kasachen Kirill Kazantsev und dem Belgier Jonas de Bakker (Fastos-MTB-Development-Team).

Hinter dem Trio bildete sich eine Formation mit seinem Cousin Sammy Rosenkranz (Team Merida Schulte), dem Deutschland Cup Gesamtführenden Marco Intravaia (Craft-Rocky-Mountain) und Tobias Rotermund (Focus Rapiro).

Die Entscheidung kam in der vierten von acht Runden. Der Belgier de Backer setzte sich von dem Kasachen Kazantsev ab, während Rosenkranz bereits schon etwas früher die beiden fahren lassen musste. Mit einem letztendlich komfortablen Vorsprung von etwa 2:30 Minuten beendete der Belgier das Rennen nach 1:34 Stunden. Auf Platz vier folgte Marco Intravaia vor Sammy Rosenkranz und Fabian Brzenski. Mit explodierter Federgabel und Reifendefekt blieb Tobias Rotermund eine Woche nach seinem Weltcupdebüt nur der siebte Platz.

Die Gesamtwertung führt weiterhin Marco Intravaia an.

U23:

Das U23 Rennen wurde von einem harten Fight zwischen Florian Kortüm (GT Yellow Wings) und dem Niederländer Kjell van den Boogert (MPC Specialized) bestimmt. Zusammen spulten sie die ersten sechs Runden mit gutem Vorsprung zu den Verfolgern an. Alles sah nach einer Last-Minute Entscheidung aus, doch wie so oft mischte sich der Defektteufel mit ein. In der langen Bombenkrater-Abfahrt erlitt Kortüm einen Hinterraddefekt und musste eine halbe Runde laufend zurücklegen. Van Boogert fuhr ungefährdet dem Sieg entgegen, während Kortüm sich nun die Lunge aus dem Halse rannte. Auf Position vier nahm er das Rennen wieder auf und beendete es dort auch. Platz zwei ging an Alexander Gläser (Firebike-Drössiger) und Platz drei an Tim Rosenkranz (Merida Schulte), der sich wie sein älterer Bruder Gerrit über einen Podiumsplatz freuen durfte.

Damen:

Das Rennen der Damen gewann Stefanie Dohrn (Pschick Group Racing) vor Britt van den Boogert (Craft ten Tusscher). Hinter der Niederländerin überraschte die Lokalmatadorin Hannah Traupe (bicycle and more) auf Platz drei.

Rund-ums-Rad.info Autoren am Start:

Dominik (Müsing-Bikes), (c) Thomas Sommer

Dominik (Müsing-Bikes), (c) Thomas Sommer

Im Lizenz Elite bzw. U23 Rennen war auch Dominik (Autor dieses Berichts) am Start. Der Teamfahrer des Radherstellers Müsing-Bikes erreichte den 10. Platz. „Was eine Strecke, was ein Rennen! Betzdorf ist mit seiner super Strecke und guter Stimmung immer wieder eine Reise wert. Nach einer etwas zähen Trainingswoche kam ich ganz gut ins Rennen und durch die ersten noch etwas feuchten Abfahrten. Mit zunehmender Renndauer konnte ich mich dann auch an weitere Kontrahenten heranfahren und lag zwischenzeitlich auf Platz 9. Etwas grau gegen Rennende leistete ich mir dann aber einen Fehler in der Abfahrt und erreichte letztendlich den zehnten Platz. Wieder ein paar Punkte für die Gesamtwertungen und wieder ein Rennen mit hohem Fun-Faktor.“ Jetzt wird noch etwas an der Form gefeilt, bevor ich mich dann hoffentlich etwas stärker in die letzten Rennen der Saison stürze…

Cross-Country auch für Hobbybiker!:

nrwcup-738f212cfbd5b7b75f2251b96d455440Die Rennen des XCO-NRW-Cups bieten für Fahrer ohne Lizenz die beliebten 88-Minuten Rennen an. Wer neben den fahrtechnisch oft einseitigen Marathons auch ohne Lizenz mal XC-Rennluft genießen möchte, sollte unbedingt vorbeischauen! Wer fahrteschnich eventuell noch etwas Bedenken hat, dem sei gesagt, dass alle schwierigen Abschnitte der Strecken auf sogenannten Chicken Ways umfahren werden können. Auch der Geldbeutel wird bei günstigen Startgebühren geschont. Die nächsten Termine gibt´s unter: xco-nrw-cup.de

Bilder (c) Thomas Sommer, vielen Dank!

Über den Autor

Dominik V.

Dominik ist Mitbegründer und hat bis Dezember 2022 gemeinsam mit Klaus den Blog Rund-ums-Rad.info betrieben. Er ist aktiv bei nationalen Cross-Country und Rennradrennen am Start.

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