Radtipps

Das richtige Kinderfahrrad

Fahrradfahren ist doch schon was Schönes.
Es hält fit, man ist an der frischen Luft und der Spassfaktor ist auch groß.

Klar, dass das auch den Kindern Spaß macht. Durch den Wald fahren, die Natur erleben oder einfach nur selber mobil sein.

Ich habe ja bereits im September 2008 einen Bericht geschrieben, in dem es um die Alternativen Kindersitz oder Fahrradanhänger geht.

Kindersitz oder Fahrradanhänger

Nachdem nun unsere Tochter 3 ½ Jahre alt ist, stehen wir in der nächsten Zeit vor einer erneuten Frage.

Welches Kinderfahrrad sollen wir kaufen????

Momentan flitzt sie ja noch mit ihrem Laufrad durch die Gegend und hat dabei auch riesigen Spaß.
Aber für eine längere Tour ist dies nun mal nur bedingt geeignet (zumindest wenn man wie wir auf dem Land wohnt und nicht alles topfeben ist).

Was findet ihr alles in diesem Artikel?
Nun, ich baue den Artikel im Grunde genommen so auf, wie auch meine eigenen Überlegungen zu diesem Thema sind.
Grundsätzlich geht es mal darum welche Fahrradgröße benötigt wird. Dann gibt es eine kurze Einführung in Sachen Spielrad und Kinderstraßenrad.
Danach beschäftigen wir uns kurz mit dem Thema der Stützräder.

Haben wir diesen Bereich hinter uns gelassen, schauen wir einmal welche Hersteller es gibt und welche Modelle so auf dem Markt zur Verfügung stehen.
In diesem Bereich fließt dann auch noch etwas zum Thema Ausstattung ein. Also was sollte bzw. muss ein Kinderfahrrad alles an Zubehör haben und was kann vernachlässigt werden.
Weiterhin hatte ich ein sehr interessantes Gespräch mit dem Produktmanager von der Fa. Puky.
Was dabei herauskam will ich auch kurz ansprechen.
Zum anderen spielt meiner Meinung nach auch der Wohnort (Topografie) eine wichtige Rolle. Wird eher ein Stadtfahrrad benötigt, oder darf es doch schon eher was für leichtes Gelände sein.

Zu guter letzt spielt natürlich auch der Preis eine große Rolle und sollte daher nicht vernachlässigt werden.

Während des ganzen Artikels kommen immer wieder ein paar Überlegungen aus meiner Sicht dazu und bilden am Ende des Artikels dann ein Fazit, welches sich jedoch auf mich bzw. meine Familie bezieht.

HINWEIS:
Ich möchte vorab noch darauf hinweisen, dass der Artikel hier nur auf meinen Recherchen im Internet beruht.
Viele Informationen durfte ich mit freundlicher Genehmigung von Frau Leo, Inhaberin der Webseite www.kinderfahrradladen.de verwenden.

Fahrradgröße
Ich muss zugeben, dass ich bei den Vorüberlegungen zu diesem Bericht auch immer davon ausgegangen bin, dass das Alter des Kindes eine große Rolle spielt.
Nachdem ich nun aber einiges nachgelesen habe, muss ich diese Aussage wohl zurückziehen bzw. korrigieren.

Grundsätzlich sind die wichtigsten Kriterien für ein Kinderfahrrad die

  • körperlichen Vorraussetzungen des Kindes
  • motorischen Fähigkeiten des Kindes

Es kann also durchaus sein, dass ein 3-jähriges Kind, je nach Entwicklungsstand, bereits auf ein Spielfahrrad umsteigt, während ein 4-jähriges Kind immer noch mit dem Laufrad unterwegs ist.

Man sieht also, das Alter ist nur zweitrangig.
Um nun aber für das Kind das richtige Fahrrad zu finden, ist es notwendig die Größe und die Schrittlänge des Kindes zu ermitteln.
Diese müssen dann im Verhältnis zu den Abmessungen des Kinderfahrrades stehen.

Wie wird die Schrittlänge gemessen?

Die Schrittlänge, auch Innenbeinlänge genannt, beschreibt im Prinzip den Abstand zwischen dem Boden und dem Schritt des Kindes (In der Zeichnung a)

Bei der niedrigst eingestellten Sattelhöhe sollte das Kind mit beiden Füßen noch gut den Boden berühren können, wobei hier der Kontakt mit den Fußballen (also vorne) ausreichend ist.

Theoretisch könnte man sagen, dass die Schrittlänge der Sattelhöhe entspricht.

Man sollte sich nicht unbedingt darauf verlassen nur die Körpergröße des Kindes zu messen.
Bei „normal“ entwickelten Kindern steht zwar die Schrittlänge in einem festen Verhältnis zur Körpergröße, aber es ist viel wichtiger die Schrittlänge zu messen.

TIPP:
Am besten einfach beides messen, dann kann man nix falsch machen.

Nachdem wir nun einiges über Schrittlänge und Körpergröße wissen, müssen wir das Kind ausmessen.

Unsere Tochter hat bei einer Körpergröße von 103 cm eine Schrittlänge von 40 cm.

Doch wie oder wo finde ich nun heraus, welches Fahrrad unsere Tochter benötigt?

Theoretisch könnte ich jetzt ein paar Fahrradhersteller von Kinderfahrrädern anschreiben und mich dort erkundigen.
Oder aber ich gehe in ein Fahrradgeschäft und lasse mich dort beraten.

Um mich aber vorher schon mal schlau zu machen, schaue ich einfach mal auf der folgenden Tabelle nach, welche mir freundlicherweise von www.kinderfahrradladen.de zur Verfügung gestellt wurde.

Zusammengefasst als Übersichtstabelle ergeben sich daher folgende Anhaltswerte:

Übersichtstabelle

12" Fahrrad14" Fahrrad16" Fahrrad18" Fahrrad20" Fahrrad
Alter2-3 Jahre3-4 Jahre4-5 Jahre5-6 Jahre6-8 Jahre
Körpergröße85-100 cm100-105 cm105-110 cm110-120 cm120-130 cm
Schrittlänge40-50 cm44-51 cm50-55 cm55-60 cm55-65 cm

Nachdem ich nun mit den Maßen unserer Tochter in der Tabelle nachgeschaut habe, kommt für sie wohl momentan ein Laufrad oder ein 12“ Fahrrad in Frage.

Überlegungen aus meiner Sicht

Bereits jetzt schon kann man erkennen, dass man hier weitere Überlegungen anstrengen muss.
In unserem Falle gibt es bereits jetzt schon 2 Alternativen:

  • 1. Ein 12“ Kinderfahrrad zu kaufen oder
  • 2. einfach noch warten bis sie die Schrittlänge von 44 cm erreicht oder überschritten hat und dann gleich ein 14“ Fahrrad zu kaufen.

Hier sollte man auf jeden Fall auch die Preiskomponente bedenken.
Wenn man jetzt ein 12“ Fahrrad kauft, dann kann es sein, dass es im nächsten Jahr bereits zu klein ist.
Wartet man dagegen vielleicht noch ein halbes Jahr und nimmt ein 14“ Fahrrad, dann wird dies vermutlich doch länger benutzbar sein.

Spielrad – Kinderstraßenrad

Zu Begin meiner Recherchen bin ich immer von dem Begriff Kinderfahrrad ausgegangen und war der Meinung dass es sich hierbei im Prinzip um Fahrräder für Kinder handelt. Egal in welchem Alter diese sind.
Wie es aber oftmals nun so ist, stellt sich das Ganze doch ein wenig anders da.
Es gibt nicht einfach nur ein Kinderfahrrad. Nein, das ganze nennt sich entweder Spielrad oder Kinderstraßenfahrrad.
Aber wo ist da jetzt der Unterschied?
Nun das ist im Prinzip einfach und schnell erklärt.

Das Spielrad ist ein Kinderrad nach der DIN 79110 und gilt verkehrsrechtlich gesehen als Spielzeug. Also so wie z.B. Inliner oder Skateboards.
Die Folge davon ist, dass ein Spielrad also nicht auf der Straße fahren darf sondern auf dem Gehweg fahren muss.
Spielräder sind im weitesten Sinne einfache Fahrzeuge mit Reifengrößen von 12“ bis 18“, ohne Gangschaltung und meist mit tiefem Einstieg.
Aber warum gibt es solche Spielräder?
Die Sonderrolle des Spielrades ergibt sich daraus, dass Kinder unter 8 Jahren zumeist noch Schwierigkeiten darin haben, mehrere Bewegungsabläufe miteinander zu koordinieren.
Das bedeutet, dass ein Kind, welches sich auf das Schalten konzentrieren müsste, aller Wahrscheinlichkeit nach so vom restlichen Straßenverkehr abgelenkt wäre, dass es hier zu gefährlichen Situationen kommen könnte.
Daher finde ich es sinnvoll, dass Spielräder ohne Zusatzkomponenten daher kommen, so dass sich das Kind voll und ganz auf das Fahren konzentrieren kann.

Man sollte auf jeden Fall bedenken, dass Spielräder rechtlich den Fußgängern gleichgestellt sind.

Das Kinderstraßenrad unterliegt der DIN 79100 und hat typischerweise eine Bereifung von 20“.
Neben dem Stahlrahmen besitzt es häufig eine 3-Gang Nabenschaltung und einen herabgesetzten Durchstieg.
Ein Kind das mindestens 8 Jahre alt ist, darf mit diesem Fahrradtyp auf den Radwegen bzw. der Fahrbahn fahren.
Allein hieraus ergibt sich schon, dass dieses Fahrrad eine Ausstattung gem. der StVZO aufweisen muss.
Was dies im Einzelnen ist, wird im Laufe dieses Artikels noch erläutert.

Stützräder
Wenn man bedenkt, dass die Erfindung der Stützräder ja eigentlich nicht so schlecht ist, da ja eigentlich das Umkippen des Fahrrades vermieden werden soll, so gilt der pädagogische Wert dennoch als sehr umstritten.
Von trügerischer Sicherheit, bis zu schräg fahrenden Kindern reichen hier die Meinungen.
Schaut man sich im Internet in diversen Foren einmal um, so geht der Trend doch eher in die Richtung, dass man keine Stützräder verwendet.

Warum ist das so.
Nun, heutzutage gibt es bereits für 2-jährige schon Laufräder.
Wir selber haben auch eines für unsere Tochter und ich muss schon sagen, sie ist sehr flott unterwegs.
Anfangs noch vor dem Sattel auf der Stange sitzend, dahinschlendernd hat es sich doch im Laufe der Zeit sehr zum Positiven entwickelt.
Man kann genau beobachten, wie die Kinder immer sicherer aber auch zum Leidwesen der Eltern mutiger werden, indem man es einfach mal den Berg runter so richtig krachen lässt.
Es gibt zwar Laufräder mit Bremsen, unseres hat auch eine, aber ehrlich gesagt bringt sie nichts.

  • 1. ist das noch zu kompliziert und
  • 2. bremsen die Kinder ohnehin mit den Füßen

Aber was hat das nun mit Stützrädern zu tun.
Nun, ganz einfach.
Durch das Fahren auf dem Laufrad schult das Kind schon seinen Gleichgewichtssinn und die Koordination.
Es dürfte als meiner Meinung nach kein zu großes Problem werden, das Kind auf ein Fahrrad ohne Stützräder zu setzen.
In diversen Foren habe ich gelesen, dass ein Kind bereits nach 30 Minuten ohne Hilfe gefahren ist.
Aber man sollte auch folgendes bedenken:
1. Das Kind zu nichts zwingen
2. sollte es auch nach längerem Probieren ohne Stützräder nicht klappen, so sollte man die Option offen lassen, eine gewisse Zeit doch Stützräder anzubauen

Einen sehr interessanten Artikel gibt es auch auf der Webseite www.kinderfahrradladen.de

Quelle: http://www.kinderfahrradladen.de/stuetzraeder:_:35.html

Eine andere aber auch sehr plausible Aussage welche, ich gefunden habe ist diese, dass wenn das Kind mit Stützrädern z.B. in eine Rechtskurve fährt, dann wird logischerweise das linke Stützrad belastet.
Demnach lernt das Kind hier ein völlig falsches Kurvengefühl, da man sich mit einem Fahrrad normalerweise bei einer Rechtskurve nach rechts in die Kurve mit reinlegt.
Dem Kind mit Stützrädern das falsche Kurvenverhalten später abzugewöhnen, ist sicherlich nicht einfach.

Überlegungen aus meiner Sicht

Wir für uns (also meine Frau und ich) sind uns eigentlich schon seit Kauf des Laufrades einig, dass unsere Tochter ein Kinderfahrrad ohne Stützräder bekommt.
Die Oma wollte ihr zwar eines mit Stützrädern schenken, aber wir haben ihr dann ausführlich erklärt, warum wir das nicht möchten und ihr auch den Lernprozess anhand des Laufrades erklärt.

Letztendlich denke ich, dass jeder für sich selber entscheiden muss, was er seinem Kind zutraut bzw. zumutet.

Wie bei allen Lernversuchen mit Kindern gilt auch hier, dass man einfach langsam machen muss und vor allem sollte man das Kind zu nichts zwingen.

Hersteller
Fahrradhersteller gibt es allein in Deutschland schon unzählige. Geht man über die Grenzen hinaus, dann ist es wohl eine unüberschaubare Menge an Herstellern.

Zu Begin dieses Artikels ging ich davon aus, dass es jedoch eine überschaubare Menge an Herstellern von Kinderfahrrädern gibt.
Diesen Gedanken musste ich jedoch sehr schnell wieder verwerfen.
Um es kurz zu fassen: Es ist unglaublich, welche Menge Kinderfahrräder es auf dem Markt gibt.

Da ich in diesem Artikel nun nicht jedes einzelne Fahrrad sowie jeden Hersteller aufzählen kann, beschränke ich mich auf ein paar wenige.
Dies soll keine Wertung in Bezug auf die Produkte darstellen.
Es ist nur so. Wir selber werden auch nur 2-3 Produkte in die engere Wahl ziehen und diese untereinander vergleichen.
Ansonsten wird die ganze Sache, meiner Meinung nach, einfach zu unübersichtlich.

Letztendlich spielt wohl auch eine große Rolle, bei welchem Fahrradhändler oder Onlineshop man das Fahrrad später kauft.
Hat man zum Beispiel sehr gute Erfahrung mit einem Fahrradhändler wird man vermutlich bei diesem auch das Kinderfahrrad kaufen und ist daher auf dessen verfügbare Marken beschränkt.

Um einmal kurz aufzuzeigen, wie groß dieser Sektor ist, habe ich von ein paar Herstellern Bilder bezüglich Kinderfahrrädern erhalten.
Dies stellt jedoch nur eine kleine Auswahl dar.

Die Produktreihe U-Form der Fa. Böttcher, welche es in den Rahmenhöhen 22, 26 und 28cm gibt.
Die U-Form Reihe ist mit einem Stahl-Rahmen sowie einer Rücktrittbremsnabe ausgestattet.
Stützräder gibt es als Zubehör.


Die Fa. Puky dürfte in diesem Segment vermutlich unschlagbar sein, da sich dieses Unternehmen auf kindgerechten Fahrzeugbau spezialisiert hat.
Daher gibt es dort sowohl Spielfahrräder als auch Fahrräder.
Um nur ein paar Beispiele zu nehmen, hier das Spielfahrrad ZL 18 Alu für Kinder im Alter ab 4 Jahren mit einer Reifengröße von 18“


Und als weiteres Beispiel das Kinderfahrrad Skyride 20-3 Alu für Kinder ab 6 Jahren mit 20“ Bereifung


Die Fa. Merida-Centurion bietet auch Kids Bikes an, jedoch fängt die Reihe R´Bock erst ab einer Größe von 20“ an, weshalb es zumindest für uns derzeit noch kein Thema ist.


Allein hier zeigt sich schon die große Vielfalt an Kinderfahrrädern.
Im Bereich Spielfahrräder ist die Auswahl noch nicht so riesig, was natürlich für die Auswahl auch von Vorteil sein kann.

Eigentlich hatte ich ja vor anhand einer Tabelle die Fahrräder miteinander zu vergleichen.
Also welches Fahrrad hat welche Komponenten verbaut u.s.w.

Ich habe also die verschiedenen Hersteller angeschrieben und darum gebeten mir doch die technische Ausstattung der Kinderfahrräder mitzuteilen.

In einem sehr interessanten Telefonat mit dem Produktmanager der Fa. Puky wurde mir dann aber mitgeteilt, dass man Fahrräder für Kinder nicht wie bei den Erwachsenenfahrrädern anhand der Komponenten definieren sollte.
Vielmehr unterliegt ein gutes Kinderfahrrad anderen Kriterien auf welche hingewiesen werden sollte, wie z.B. eine optimale auf Kinder abgestimmte Rahmengeometrie oder aber auch kindgerechte Ausstattungskomponenten.

Die mir im Anschluss übersandten Produktinformationen der Fa. Puky möchte ich euch nicht vorenthalten und hier nun die Sicht der Fa. Puky in Sachen Kinderfahrrad darstellen.

Die Philosophie von Puky:
Kinder haben im Gegensatz zu uns Erwachsenen ein kleineres Sichtfeld und sehen alles aus einer ganz anderen Perspektive, was bedeutet, dass Kinder ihre Umgebung einfach anders wahrnehmen.
Weiterhin verfügen Kinder über eine langsamere Reaktionszeit im Gegensatz zu den Erwachsenen und können auch nur eingeschränkt Mehrfachhandlungen koordinieren.
Aufgrund dieser genannten Einschränkungen sind Kinder im Straßenverkehr erheblich mehr gefährdet als Erwachsene.
Und genau hier setzt Puky an, indem die Gegebenheiten der Kinder bei der Konstruktion der Fahrräder berücksichtigt werden.
Eine entspannte und aufrechte Sitzhaltung sorgt für eine optimale Wahrnehmung der Umgebung beim Fahrradfahren und legt gleichzeitig die Basis für ein sicheres Fahrverhalten.

Kindgerechte Rahmengeometrie:
Der Gewichtsschwerpunkt liegt bei Kindern komplett anders als bei Erwachsenen. Und zwar ist es so, dass ein Kinderkopf in der Regel proportional zum Rest des Körpers gesehen, größer und schwerer ist, als beim Erwachsenen.
Aus diesem Grund liegt der Gewichtsschwerpunkt bei Kindern in der oberen Körperhälfte.
Deshalb ist es in Sachen Rahmengeometrie besonders wichtig, diese so auszulegen, dass das Kinderfahrrad ein ausgeglichenes Fahrverhalten aufweist.
Weitere Faktoren sind die kindgerechte Positionierung des Tretlagers und der optimale Abstand zwischen Sattel und Lenker.

Die Berücksichtigung all dieser Punkte machen eine kindgerechte Rahmengeometrie aus.

Ein sehr wichtiger Punkt, welcher auch in dem Gespräch mit dem Produktmanager von Puky immer wieder ins Gespräch kam ist, dass Puky Fahrräder keine verkleinerten Kopien von Erwachsenenfahrrädern sind, sondern der Anatomie des Kindes durch die kindgerechte Rahmengeometrie entsprechen.

Überlegungen aus meiner Sicht
Ich denke, dass dieser Punkt sehr wichtig ist, egal ob er von der Fa. Puky oder sonst einem Hersteller kommt.
Es gibt gewiss Unterschiede zwischen Erwachsenenrädern, die einfach nur kleiner gemacht werden und Fahrrädern bzw. Rahmen, die speziell für Kinder konstruiert und entwickelt wurden.

Ein weiterer wichtiger Punkt sind auch die Fahrradkomponenten.
Wie bereits weiter oben erwähnt bin ich zu Begin des Artikels davon ausgegangen, dass man ein Kinderfahrrad auch anhand der verbauten Komponenten auswählen kann.
Es gibt ja im Bereich der Fahrradlager die einen die auf Shimano schwören und die anderen, welche sich eher für SRAM entscheiden.
Natürlich kann man sich auch anhand der Komponenten ein Kinderfahrrad aussuchen.
Der Produktmanager von Puky gibt hierzu aber an, dass hier der Komponentenhersteller jedoch keine große Rolle spielt. Es sollte eher darauf geachtet werden, dass die Komponenten aufeinander abgestimmt sind, so dass zum einen kindgerechte Fahr- und Bremseigenschaften vorliegen, aber auch leichtgängige und ergonomische Bedienelemente vorhanden sind.

Fazit des Telefonats:
Es soll hier jetzt nicht der Eindruck entstehen, dass der Artikel nur von der Fa. Puky geprägt wurde.
Dem ist nicht so.
Jedoch muss ich sagen, dass aufgrund des persönlichen Gesprächs doch die ein oder andere Denkweise etwas geändert wurde und viele erwähnte Dinge in dem Gespräch auch sinnvoll und nachvollziehbar sind.

Ausstattung
In Deutschland ist ja eigentlich alles vom Gesetzgeber in irgendeiner Art und Weise geregelt.
Man mag sich manchmal wundern was es alles gibt und sich über den Sinn oder Unsinn Gedanken machen, aber es sind doch viele Vorschriften und Regeln vorhanden, die auch Sinn machen.
So auch in Bezug auf die Ausstattung eines Kinderfahrrades gem. der StVZO.
Der Sinn dahinter mag darin liegen, dass sich unsere Kinder zum einen sicher auf unseren Straßen fortbewegen können, aber auch von anderen Verkehrsteilnehmern wahr genommen werden.

Die vorgeschriebene bzw. verkehrssichere Ausstattung eines Kinderfahrrades bzw. eines Fahrrades allgemein ist die folgende:

Bremsen:
Hier schreibt der Gesetzgeber 2 unabhängig voneinander funktionierende Systeme vor.
Die Ausführung wird nicht angesprochen, wichtig ist nur, dass diese unabhängig voneinander sind, falls mal ein System ausfällt, dass andere Bremssystem noch funktionstüchtig bleibt.

Lichtanlage:
Hier wird zunächst ein Dynamo (Seitenläufer-, Felgen-, oder Nabendynamo) vorgeschrieben
Fraglich sind hier batteriebetriebene Lichtquellen, da es hier ja nicht immer gewährleistet ist, dass die Batterien auch voll sind, bzw. nicht unterwegs den Geist aufgeben.
Dann als Beleuchtung ist vorne einen weißer Scheinwerfer und hinten eine rote Schlußleuchte vorgeschrieben.

Reflektoren:
Das Fahrrad sollte über die nachfolgenden Reflektoren verfügen:

  • einen weißen Reflektor nach vorne gerichtet
  • ein roter Reflektor nach hinten gerichtet
  • zusätzlich einen roten Großflächenreflektor hinten (meist am Gepäckträger vorhanden)
  • jeweils 2 gelbe Reflektoren an den Pedalen (insgesamt 4)
  • pro Rad jeweils 2 gelbe Speichenreflektoren die gegenüberliegend in den Speichen angebracht sind (alternativ gehen hier auch rückstrahlenden Speichen oder Reflexionsstreifen an den Reifenmänteln

Akustische Ausstattung:
Eine helltönende Klingen, aber keine Radlaufglocke

Wohnort – Fahrradtyp – Topografie
Was hat der Wohnort denn mit dem Fahrradtyp zu tun, werdet ihr sicherlich fragen. Nun, ganz einfach.
Wir wohnen zum Beispiel auf dem Land, also viel Wald und Felder. Somit wäre für unsere Ansprüche hier ein MTB oder Trekkingrad besser als ein reines Straßenrad.

Wohnt man jedoch in der Stadt, so bietet sich hier wohl eher ein Citybike an.

Meiner Meinung nach ist hier in diesem Bereich ausschlaggebend, wo man mit dem Fahrrad die meiste Zeit fährt.
Klar gibt es auch hier bei uns Straßen, aber für eine größere Radtour würde ich doch eher ruhige Wald- oder Feldwege bevorzugen als mit dem Kind entlang oder sogar auf der Hauptstraße zu fahren.
Daher sollte das Fahrrad zumindest für unsere Belange doch schon geländetauglich sein.

Folgendes sollte man aber beachten:
Kauft man ein reines Kindermountainbike, dann können hierzu noch erhebliche Kosten für eine Nachrüstung entstehen, damit das Fahrrad den Vorgaben der StVZO entspricht und für den Straßenverkehr zugelassen ist.

Preis
Leider ein derzeit heikles Thema, an welchem wir selber auch nicht vorbeikommen.
Klar will man für seine Kinder nur das Beste, aber was darf bzw. soll das kosten?

Ich denke einmal, dass die Preisüberlegung sich aus mehreren Faktoren zusammensetzt.

  • 1. Wie bereits eingangs im Bericht erwähnt spielt ja die Schrittlänge eine große Rolle. Sollte man hier also z.B. 2 cm unter dem Maß für das nächst größere Fahrrad liegen, so wäre doch die Überlegung da noch eine gewisse Zeit zu warten anstatt jetzt ein Bike zu kaufen und 6 Monate später das nächst größere.
  • 2. Radtyp und dessen Ausstattung sollten unbedingt beachtet werden. Ein reines MTB muss um eine Straßenzulassung zu bekommen, nachgerüstet werden. Hierdurch entstehen weitere Kosten. Eine große Rolle spielt hier jedoch meiner Meinung nach auch der Wohnort (was ich ja bereits weiter oben angesprochen habe)

Wie man sieht ist es nicht immer so einfach das Richtige zu tun bzw. die richtige Entscheidung zu treffen.
Hier macht sich sicherlich eine gute Beratung in einem Fachgeschäft bezahlt. Fraglich ist auch immer wieder beim Preis, wie es denn mit Angeboten aus dem Baumarkt oder Supermarkt ist.
Nun ja, ich muss ehrlich gestehen, bei meinen Recherchen im Internet bin ich auf einige Artikel gestoßen, welche von solchen Fahrrädern abraten.
Nicht nur, dass diese Räder teilweise um einiges schwerer sind, auch in Sachen Komponenten und Zubehör wird hier gespart.

Aber letztendlich muss dies jeder selbst entscheiden.

Zum Schluss möchte ich noch ein paar Anregungen zum richtigen Fahrradkauf angeben, welche ich bei Stiftung Warentest gefunden und mit meinen Worten formuliert habe.
Auch hier werde ich teilweise meine eigene Meinung mit einfließen lassen.

In Bezug auf die Größe sollte man unbedingt ein Fahrrad kaufen, das zur Körpergröße des Kindes passt. Es ist zwar immer schön, wenn man ein Fahrrad als Geburtstagsgeschenk kauft, aber hier sollte man dennoch beim Kauf das Kind mitnehmen und Probesitzen lassen.
Ich glaube auch wenn das Kind dann schon weiß, was es geschenkt bekommt, freut es sich dennoch darüber.
Der Fahrradrahmen sollte möglichst leicht, dabei aber dennoch stabil sein. Außerdem sollte es ein extra Kinderrahmen sein, bei welchem die Querstange nicht zu hoch ist.
Am Lenker sollten unbedingt Sicherheitsgriffe mit Prallschutz angebracht sein, welche Stöße abfangen und die Verletzungsgefahr bei Stürzen mindern.
Sollte das Fahrrad nicht über Sicherheitsgriffe verfügen, so können diese auch nachgekauft werden.
Um Verletzungen am Lenkervorbau vorzubeugen ist hier auch eine Polsterung zu empfehlen.
In Sachen Bremsen muss man schon ein wenig genauer darauf achten. Gut geeignet sind Rücktrittbremsen, da diese sehr schnell bedient werden können.
Bei den Felgenbremsen sollte man unbedingt darauf achten, dass diese auch für Kinderhände gemacht sind. D. h. die Bremshebel sollten nahe am Lenker und die Bremskraft nicht zu stark sein.
Mit Felgenbremsen zu fahren muss geübt werden. Oftmals werden V-Brakes für Erwachsene verbaut, welche für Kinder einfach zu bissig sein können. Die Folge ist, dass das Vorderrad blockiert und ein Unfall vorprogrammiert ist.
Für Kinder unter 10 Jahren wird empfohlen eine Schaltung mit nicht mehr als 3 Gängen zu kaufen. Hier bietet sich eine Nabenschaltung an, welche den Vorteil hat, dass die Rücktrittbremse gleich mit integriert ist.
Das Tretlager sollte bei Kinderfahrrädern sehr tief liegen und es sollten kurze Tretkurbeln verbaut sein. Zu lange Kurbeln können beim Kurven fahren am Boden streifen und so Stürze verursachen.
Am besten Tretkurbeln ohne Befestigungskeil wählen, da sich hier die Hose nicht verfangen kann.
Ebenfalls zum Schutz der Hose sollte ein Kettenschutz vorhanden sein.
In Bezug auf die Bereifung wird ein breiter Reifen empfohlen, da diese eine größere Auflagefläche auf der Straße haben und somit mehr Sicherheit geben.
Zusätzlich können Alufelgen verwendet werden, welche noch Gewicht sparen.
In Punkto Beleuchtung empfiehlt es sich den Dynamo hinten zu haben. Sollte sich der Dynamo wieder erwartend einmal lockern, so kann er z.B. beim Vorderrad dieses zum Blockieren bringen was einen Sturz verursacht. Das Hinterrad wird zwar bei der Montage hinten auch blockiert, jedoch ist hier die Sturzgefahr nicht so hoch.
Nabendynamos können zwar auch verwendet werden, sind aber im Vergleich zu den Seitenläuferdynamos teurer.
Vorne sollte das Fahrrad einen Halogen-Scheinwerfer besitzen und hinten empfiehlt sich ein LED-Rückstrahler mit Standlichtfunktion.

Fazit:
Nachdem ich nun im Internet einiges über Kinderfahrräder bzw. Spielräder nachgelesen und diesen Artikel geschrieben haben, sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass wir zum einen wohl noch eine gewisse Zeit warten werden bis unsere Tochter etwas größer ist und wir uns zum anderen ein gutes Fahrradgeschäft suchen und uns ein paar Modelle zeigen lassen.

Vermutlich wird es am Ende so sein, dass unsere Tochter das Fahrrad aussucht und nicht wir als Eltern.

Vielleicht sollte man doch einfach ab und zu die Kinder mehr entscheiden lassen. Ich glaube nicht, dass diese sich soviel Gedanken darüber machen wie wir Erwachsenen.

Quellenhinweis:
Dieser Artikel beruht auf bereits bestehenden Berichten im Internet welche von mir verwendet, jedoch umgeschrieben und mit persönlichen Meinungen ergänzt wurden.
Folgende Quellen wurden für diesen Artikel herangezogen:

Ratgeber Kinderfahrrad

Stiftung Warentest 5/2005

Über den Autor

Lefdi

Hobbybiker und derzeit unterwegs mit einem All-Mountain "No Pogo 3" von Centurion.
Gerne auch mal zu Fuß in den Bergen unterwegs um die Natur zu genießen. PayPal-Kaffeespende an den Autor

19 Comments

  • Artikel “Das richtige Kinderrad”…

    Ein Kinderfahrrad zu kaufen ist nicht immer einfach.
    Dies liegt zum einen an der großen Auswahl, zum anderen aber auch daran, dass hier sehr viel beachtet werden muss.

    Auf meinem Blog http://www.rund-ums-rad.info habe ich (auch aus privaten Gründen) einen …

  • Sehr netter Artikel! Was mir noch fehlt? Das Hauptproblem… Zu hohes Gewicht an Kinderrädern!
    z.B. 20″ Fahrräder für 6-8 Jährige unter 9 kg die in der Preisklasse unter 500 € liegen sind rar und viele Eltern machen sich zu wenige Gedanken, was ein KILO mehr oder weniger für eine Belastung für das Kind beim fahren darstellen kann. Nachdem unser Sohn ein Fahrrad mit über 11 Kilo fahren „musste“, haben wir unserer Tochter ein 8,8kg Aluminiumrad gekauft und sie ist sehr zufrieden damit. Es macht richtig Spaß sie Fahrrad fahren zu sehen und das zu einem annehmbaren Preis von 379 €. Also jedes Gramm sparen…

    • Hallo Isabelle,

      vielen Dank für diesen Hinweis.
      Tatsächlich muss ich zugeben, dass wir beim Kauf des Kinderrades für unsere Tochter auch nicht nach dem Gewicht geschaut haben.
      Aber es macht Sinn und sollte nicht vernachlässigt werden.

  • Hallo Lefdi,

    Dein Artikel ist ein toller Fundus an Informationen rund ums Kinderfahrrad – ich bin begeistert:-) Wir hatten für unsere Kinderrad-Testseite bereits ebenfalls recherchiert, aber noch nicht alle Infos gefunden. In Deinem Artikel ist nun alles vollständig. Wichtig auch der Hinweis von Isabelle, den ich jetzt auch schon auf anderen Websites gelesen habe. Wir Erwachsenen kaufen uns ja auch kein Fahrrad mit 40 Kilo Gewicht, um es zu mal übertreiben. LG Jochen

  • Hallo,

    vielen Dank für diesen Artikel. Du hast mich nochmal bestätigt um die Stützräder nun doch nicht zu installieren bei dem Kinderfahrrad meines Sohnes. Ich muss dazu sagen, dass ich anfangs doch erst dachte, es wäre besser ihn mit Stützrädern fahren zu lassen, weil ich es schließlich auch damals so gelernt habe. Ja ich weiß die Zeiten änderen sich und das ist auch gut so! Schließlich ist die Forschung weiter!

    Vielen Dank.

    Gruß
    Michael

  • Hallo,

    Vielen Dank für den Artikel! Er ist super informativ und hat mir sehr weiter geholfen. Da hast du einiges an Wissen über Fahrräder zusammen getragen. Dies erspart viel Zeit bei der eigenen Suche. Kann nur deinen Artikel weiter empfehlen:)

    Gruß
    Tom

    • Hi Tom
      danke für das positive Feedback. Es freut uns immer wieder, wenn wir feststellen, dass auch ältere Artikel noch gelesen werden.

  • Vielen Dank für die wertvollen Infos,
    Ich dachte am anfsng auch ich sollte meine Tochter mit Stützrädern das fahren beibringen. Aber ich lass es sie jetzt dann wohl doch besser so lernen.
    Wenn jemand noch paar zusatzinfos braucht, des hat mir auch geholfen:
    http://www.kinderfahrrad-12-zoll.com/

  • Interessanter Artikel!
    Man sollte das mit den Stützrädern nicht zu dogmatisch sehen. Kinder die schon viel mit dem Laufrad unterwegs waren kommen natürlich schneller mit der Balance auf dem Fahrrad klar.
    Auf der anderen Seite gibt es auch neue Sachen wie z.B. die Rücktrittbremse zu erlernen, das funktioniert evtl. schneller wenn sich das Kind dabei nicht um das Gleichgewicht kümmern muss.
    Wir haben am Anfang schnell abnehmbare Stützräder benutzt. Auf dem Hin- und Rückweg zum Park waren sie montiert und im Park haben wir sie abgenommen. Und irgendwann ganz weggelassen.
    Es hat für uns gut funktionier und darauf kommt es an.

  • Hi Malte,
    klar funktioniert es auch mit Stützrädern, keine Frage. Wir selber haben halt die Erfahrung gemacht, dass ein Laufrad die Stützräder im Grunde ersetzen kann. Aber letztendlich muss jeder für sich selber entscheiden, wie seine Kinder Radfahren lernen.
    Wenn es bei euch so schnell geklappt hat, ist dass ja prima.

    Grüße

  • Hai Lefdi,

    dein Ratgeber ist spitzenklasse. Mein Mann und ich sind gerade dabei eine Kinderfahrrad Tests Website zu erstellen, um anderen Eltern schnell helfen zu können. Die Tips sowie Erfahrungen zu teilen ist doch schon was schönes. Besonders wenn man dann auch noch schönes Feedback bekommt und andere Leute durch seine Hilfe helfen konnte. Ich werde mich hier noch ein wenig weiter umsehen und habe schon jetzt viel Neues lernen können.

    Liebe Grüße,
    Annabell

  • Lefdi, ein super Artikel! Vielen Dank für all diese Infos.
    Mir war gar nicht bewusst, dass ein 20 Zoll Fahrrad schon also richtiges Fahrrad im Sinne der STVZO gilt. Kinder die 20 Zoll fahren sind aber ja überwiegend noch keine 8 Jahre alt und müssen also auf dem Gehweg fahren. Gilt dann auch die Pflicht zur STVZO konformen Ausstattung?
    Auch ich bin ja ein großer Verfechter von leichten Kinderrädern. Wenn man einmal gesehen hat wie stark sich jedes Kilo zusätzliches Gewicht auswirkt, dann möchte man keinem Kind mehr die schweren Puky-Klopper zumuten.
    Bezüglich Gangschaltung (die ja ab 20 Zoll bereits zur Standardausstattung gehört) wollte ich Dich auf die 2 Gang Automatix von Sram hinweisen. Viele Kinder habe ich schon gesehen, die Dir zwar genau vorzählen konnten wie viele Gänge ihr Rad hat, aber benutzen konnten sie die Schaltung nicht. Selbst bei den größeren 24 Zoll Rädern ist dies für die Kinder zunächst noch sehr schwer zu begreifen. Deshalb also die Automatix am 20 Zoll Rad. Meine Tochter fährt einfach und muss sich um nichts kümmern. Bei geschätztem 12~15 km/h und recht flotter Trittfrequenz schaltet diese automatisch in den zweiten Gang (ca. 30% untersetzt). Das gibt ihr dann nochmal den extra Turbo :). Zunächst war ich skeptisch, aber nachdem ich sehe wie viel unbeschwerten Spaß dies bereitet bin ich recht begeistert. Das einzige das fehlt ist ein untersetzter erster Gang für Anstiege. Da hilft dann nur der Wiegetritt und schieben…

    • Hi Peter,
      die Technik schreitet ja vorran und daher wird es immer neue Schaltungen und Materialien geben. Aber ich gebe dir Recht. Viele Gänge bringen bei den Kids nicht viel weil es sie häufig überfordert.

      Grüße

  • Hallo! Ich finde es grundsätzlich gut, seine eigenen Erfahrungen zu machen und daraus bestimmte Rückschlüsse zu ziehen. Ich glaube auch, dass es richtig ist, die „motorischen Fähigkeiten/körperlichen Voraussetzungen“ des Kindes als maßgeblicher zu sehen als z.B. das Alter. Und genau aus diesem Grund sind Aussagen zu Bremsen bei Laufrädern wie „1. ist das noch zu kompliziert und 2. bremsen die Kinder ohnehin mit den Füßen“ mindestens sehr fragwürdig….meiner Meinung nach sogar unsinnig. Meine beiden Kinder haben im alter zwischen 1 3/4 und 2 1/2 mit einem Laufrad mit Hand-Hinterradbremse das Fahren gelernt und sind damit super zurecht gekommen. ies bereitet auch gut auf das Bremsen mit Handbremsen (statt Rücktritt) vor, denn spätestens ab den Größen 20, 24 …. Zoll wird es schwer ein vernünftiges Fahrrad mit Rücktritt zu finden.
    Wie man sieht, machen unterschiedliche MEnschen unterschiediche Erfahrungen mit Kindern und deren Fahrrädern. Und aus diesem Grund sollte man einfach in ein Fachgeschäft mit großer Auswahl (nicht nur Pukys) gehen und die Kinder mal probieren lassen.

    Zuletzt noch ein anderer Gedanke: Bei all den „Sachargumenten“ zum Fahrradkauf sollte man auch berücksichtigen, dass Kinder durchaus einen eigenen Geschmack entwickeln. Und – auch wenn ich jetzt vielen Eltern auf den Schlips trete- es gibt ja wohl nichts uncooleres als diese Puky Räder… spätestens wenn die Kinder 5,6,7… Jahre alt sind und die Nachbarkindern mit den coolen Mountainbikes (ohne Rücktritt!!!) unterwegs sind, wird sich der Wunsch regen, ein ebensolches Fahrrad gegen das schön bunte Puky-Ding einzutauschen. 🙂

  • schöner Artikel, wurde drauf geleitet als ich nach „Reaktionszeit Kinder“ gesucht habe 😉
    Hier gibts aus einem schon erwähnten Grund kein Puky: die sind vieeeel zu schwer.
    Bei uns rollt ein Kokua – wegen dem geringeren Gewicht und weil es eine der wenigen Marken ist, die keinen Rücktritt hat.

  • Vieles in diesem Artikel stammt erkennbar von Puky (steht vieles so ähnlich auch auf deren Homepage) und ich sehe aus Erfahrung mittlerweile einiges anders als Puky schreibt und möchte es deshalb anmerken.

    Vorweg: ich hab zwei Kinder, die ihrem Alter entsprechend Vielfahrer am Fahrrad sind und auch schon vorher am Laufrad waren. Sie sind 3 und gut 4 Jahre alt. Der Ältere fährt im Monat 100-200km, ich hab also ein bisserl Erfahrung mit Kinderrädern und Laufrädern.

    Bremsen am Laufrad: braucht man angeblich nicht. Meine Kinder hätten gerne am 12“ Laufrad ordentliche Bremsen gehabt. Bei Puky gabs auch welche Bremsen, angeblich spezielle Bremsen damit die Räder nicht blockieren, in Wahrheit sind es schlicht minderwertige Bremsen, die fast nicht funkionieren. Hier wird aus einem Mangel ein Feature kreiert – eine Bremse, die nicht richtig funktioniert wird verkauft als spezielle Kinderbremse und man tut so als diene das dem Schutz der Kinder (Zitat: „Die gut dosierbare und sehr wartungsarme Trommelbremse verzögert nur das Hinterrad. So können Kinder gefahrlos erste Erfahrungen mit einer Bremse sammeln.“, siehe Puky HP 14.10.2019) Meine Meinung: Kinder die viel und gerne mit dem Laufrad fahren, sollten eine funktionierende Felgenbremse haben (außer beim ganz kleinen). Das ist nicht gefährlich, sondern sehr sinnvoll und macht auch mehr Spaß.

    Bremsen am Fahrrad: Rücktrittsbremsen sollen da so gut sein. Worauf beruht diese Annahme? Mein Größerer hat mit dem 12“ Puky Fahrradfahren gelernt. Ersteinmal war eines verwunderlich: Die Vorderradbremse ist eine normale Felgenbremse und ist noch dazu auf der Seite montiert, wo beim Laufrad die Hinterradbremse war. Wie das mit den Erklärungen von Puky zusammenpasst, wonach blockierende Bremsen so wahsninnig gefährlich seien, habe ich gleich von Anfang an nicht verstanden. Die Hinterradrücktrittbremse hat sich als Qual herausgestellt – die Pedale lassen sich beim Losfahren schwer in die richtige Position bringen, weil man ja nicht frei zurücktreten kann. Bremsen tut sie nur richtig, wenn die Pedale zufällig an der richtigen Position sind. Keine Ahnung wozu man überhaupt solche Bremsen baut. – Seit wir andere Fahrräder haben, hab ich gesehen: Felgenbremsen hinten sind für Kinder besser und auch viel einfacher zu fahren als Rücktrittbremsen.

    Hilfe! blockierende Bremsen! – das Thema kommt in dem Beitrag vor und ist offenbar Puky sehr wichtig. Meiner Meinung nach ist das ein Marketinggag um nicht so gute Bremsen als Feature zu verkaufen. Am gefährlichsten sind immer Bremsen, die nicht ordentlich bremsen. Und ja: Natürlich fallen Kinder am Anfang auch mal beim Bremsen auf die Nase – das macht aber nichts. Helm auf und am besten noch Handschuhe an und alles ist ok. Kinder lernen alles was Körperkoordination und -gleichgewicht betrifft wesentlich schneller als Erwachsene und sie lernen problemlos rasch mit ordentlichen V-Brakes und Co richtig zu bremsen. Das ist für Kinder kein Problem.

    Kindgerechter Rahmen: Ja völlig richtig, er sollte allerdings nicht behäbig, schwer und überfrachtet sein, wie das bei Puky ist.

    Ich schließe mich natürlich der Empfehlung an sich zu informieren, auszuprobieren und einiges anzuschauen. Erfreulicherweise gibts ja mittlerweile viel Auswahl. Die Marketingsprüche von Puky sind aber nicht glaubwürdig.

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