Krebs ist was ganz Schlimmes. Und Krebs bei Kindern ist für mich gefühlt noch viel schlimmer. Wenn es also eine Tour gibt, bei der Spenden für krebskranke Kinder gesammelt werden, steige ich gerne mit auf’s Rad.
Vorgeschichte
Dieses Jahr findet mit Startort Gießen die 31. Tour der Hoffnung statt. Das ist eine mehrtägige Radtour mit prominenter Beteiligung, bei der in den letzten 30 Jahren mehr als dreißig Millionen Euro an Spendengeldern für krebskranke Kinder gesammelt wurden. So zu sagen der kleine Bruder dieser Veranstaltung findet dieses Jahr auch schon zum neunten Mal, inzwischen unter dem Namen Hoffnungstour, in Dieburg bei Darmstadt statt. Die Spendensammler sind auf Strecken von 33, 66 und 99 km unterwegs.
Gefahren wird im geschlossenen Verband und je nach Größe des Feldes ist bei den Autofahrern schon Geduld gefragt. Aber ich habe es auch schon erlebt, dass ungeduldige Fahrer, nachdem man ihnen erklärt hat, worum es ging, selbst ziemlich tief in die Brieftasche gegriffen haben.
Die Hoffnungstour 2015
Am Sonntag, dem 14. Juni trafen sich auf dem Dieburger Marktplatz ca. 250 Radler, die die drei vorbereiteten Strecken in Angriff nehmen wollten. Wir gingen pünktlich um 9:30 Uhr nach einer kurzen Begrüßung auf die 99 km Strecke.
Die Streckensicherung wurde von einigen Radfahrern, einem Motorrad und gelegentlich dem mitfahrenden Krankenwagen übernommen und hat hervorragend geklappt. Dafür hier mein Dank an alle Beteiligten.
Die Tour führte raus aus Dieburg über Groß-Zimmern, Spachbrücken und Niederklingen nach Oberklingen. Von da fuhr jeder in seinem eigenen Tempo den längeren Anstieg (ca. 180 Höhenmeter) nach Hassenroth. Dort haben wir alle Nachzügler eingesammelt und sind über Hummetroth zur Haselburg gefahren. Die Haselburg ist eine alte römische Villa, die seit 1979 freigelegt wurde. Hier erwarteten uns nicht nur ausreichend Getränke und leckerer Kuchen, sondern auch einige Spendenbüchsen, die wir gerne in ein Begleitfahrzeug geladen haben.
Die nächste Etappe führte uns über eine lange Abfahrt ins Kinzigtal und dann durch’s Mümlingtal nach Höchst. Durch Höchst hindurch rollten wir von Breuberg über eine knackige Steigung nach Hainstadt. Bis Mömlingen ging es dann leicht bergab, bevor die weitere Tour auf einem asphaltierten Wirtschaftsweg mit einer heftigen Steigung (> 12 %) nach Schaafheim führte. Hier wurden wir in der Gärtnerei Trippel erwartet und schon wieder lecker bewirtet. Mit einem Scheck der Volksbank in der Tasche begann jetzt der letzte flache Teil der Runde.
Über Babenhausen und Rodgau steuerten wir Rödermark an, wo wir bei Mode Dreher bereits mit Bergen von Kuchen, Würstchen, kühlen Getränke und Eis erwartet wurden. Vielen Dank für die Erfrischungen. Der letzte Abschnitt über Eppertshausen und Münster zurück nach Dieburg war nur noch „Ausrollen“. Beim Trapezteichfest wurden wir natürlich mit herzlichem Applaus begrüßt.
Fazit
Radeln für einen guten Zweck war das Motto. Ja und dann hat es auch noch richtig Spaß gemacht. Es wurde im Feld sehr diszipliniert gefahren und mit einem Schnitt von knapp 25 km/h waren wir für eine so große Hobbytruppe wirklich nicht langsam.
Auch die anderen Verkehrsteilnehmer sind sehr rücksichtsvoll mit uns umgegangen. Das ist wirklich nicht immer so. Auf gut 90 km sind wir gerade zwei oder drei Mal von ungeduldigen Zeitgenossen überholt worden. Und böse angehupt hat uns eigentlich auch keiner.
Eine rundum gelungene Veranstaltung. Wer Zeit und Lust hat, sollte nächstes Jahr einfach mitfahren.
* Höhenprofil und Route wurden mit Sporttracks aufbereitet