Wir bekommen von Verlagen immer wieder Rezensionsexemplare ihrer Neuerscheinungen zugeschickt und die lesen wir dann auch. Heute haben wir Dominik Nerz gestürzt von Michael Ostermann aus dem Covadonga Verlag für euch gelesen.
Dominik Nerz
Gestürzt
Wer den Titel und den Klappentext auf der Rückseite liest, erwartet ein Buch über Dominik Nerz, seine Motivation, seine Probleme und die Gründe, die am Ende zu seinem Ausstieg aus dem Peloton geführt haben. Das bekommt er zwar, aber, ich bin ehrlich, mir war es zu wenig.
Der größere Teil des Buches ist eine sicher sachkundige aber zu dem Titel des Buchs zu ausführliche Darstellung des Radsports bis hin zu einzelnen Episoden aus den Kindertagen der Tour de France. Durchaus lesenswert, auch wenn es für mich etwas weniger „Name Dropping“ hätte sein dürfen.
Die Zerrissenheit des Sportlers, der fast krankhafte Ehrgeiz, gepaart mit einer erschreckenden Unwissenheit über Trainings- und Ernährungsprinzipien, über die sich viele Amateursportler durchaus im Klaren sind, kommt mir zu kurz. Dazu entsetzt mich, wie wenig von den Problemen bis zu Betreuern und Managern wirklich durchgedrungen ist.
Fazit
Dominik Nerz ist gerade noch rechtzeitig, ausgestiegen. Heute geht es ihm vielleicht immer noch nicht gut, aber zumindest deutlich besser. Ich drücke ihm die Daumen für die Zukunft.
Das Vorhaben selbst hätte aus meiner Sicht zwei Bücher verdient. Eins über den Radsport und eins, ruhig kürzer, über Dominik Nerz.
Daten zum Buch
Dominik Nerz, gestürzt
Geschichten aus dem Radsport
von Michael Ostermann
16,80 €
Broschur, 304 Seiten
ISBN 978-3-95726-037-6
März 2019
Über den Autor
Michael Ostermann arbeitet seit Mitte der neunziger Jahre als Sportjournalist mit Schwerpunkt Radsport. In der Lokalredaktion der Tageszeitung Die Welt erlebte er den Aufstieg von Jan Ullrich. Inzwischen lebt er als freier Autor in Köln. Er hat 14 Mal von der Tour de France berichet sowie viele Male von den Klassikern Mailand – San Remo, Flandern Rundfahrt und Paris – Roubaix.