Die beschriebene Tour basiert auf dem Drei-Länder-Radweg, der im Odenwald durch Hessen, Bayern und Baden-Württemberg führt. Mit einer Gesamtlänge von 225 km für eine drei bis fünf Tage Tour geeignet. Beschreibungen findet man beim ADFC , bei Odenwald Touristik und beim Radroutenplaner Hessen .
Da kann man auch die gpx-Files runter laden.
Vorbereitung
Bei der Überlegung, wo man in der zweiten Septemberhälfte noch eine schöne mehrtägige Radtour fahren kann, stießen wir auf den Drei-Länder-Radweg im/ am Odenwald. Da wir selbst am Rande des Odenwalds wohnen, führte der Weg durch weitestgehend vertrautes Terrain. Die Entscheidung diese Tour zu machen, war schnell gefallen. Wir beschlossen, mit dem Uhrzeigersinn zu fahren und das Risiko einzugehen, dass wir uns gelegentlich verfahren.
Die Route ist eigentlich in der anderen Orientierung beschrieben. Aber das GPS würde es schon richten. Außerdem wollten wir natürlich gleich zu hause los fahren und am Main in die Tour einzusteigen. Für einen Weg von zu hause bis zum Einstieg in die Tour haben wir den hessischen Radrouten Planer benutzt. Da haben wir uns einen Weg bis zum Einstieg in die Runde bei Obernburg zusammengestellt. Alle Tracks auf den Garmin Edge geladen, das ADFC Bett&Bike-Verzeichnis auf’s Smartphone und schon waren wir für die Tour gerüstet.
Erste Etappe:
Roßdorf – Buchen
An einem Mittwoch Morgen um 9:30 Uhr ging es dann los. Die ersten 35 Kilometer über Richen, Schafheim und Groß-Ostheim nach Niedernberg am Main sind wir schon öfter gefahren. Von daher war dieses Stück jetzt nicht wirklich spannend. Die nächsten Kilometer führten uns immer nahe am Main schließlich nach Obernburg, wo wir, wie geplant, den Einstieg in den Drei-Länder-Radweg gefunden haben. Die Reise ging weiter am Main entlang, bis wir dann in Miltenberg den Fluß verließen. Durch Weilbach schlängelten wir uns entlang der Mud (die heißt wirklich so) durch Weilbach bis nach Amorbach. Unsere Erinnerung an Amorbach war von einer Hotelsuche im strömenden Regen geprägt. Damals mussten wir ein Hotel außerhalb ansteuern, das uns zwar ein ganz tolles Zimmer und ein perfektes Frühstück geboten hat. Allerdings war die Gourmetküche am Abend und zwei hungrige Radler erst nach einigen Ergänzungen der Speisekarte in Einklang gebracht.
In Rippberg haben wir nach 85 km dann eine Pause gemacht, um uns zu überlegen, wie weit es denn heute noch gehen soll. Wollten wir noch die 7 km bergauf bis Walldürn fahren oder von da gleich weiter nach Buchen. Da es von Walldürn eigentlich nur noch bergab rollen würde, war die Entscheidung einfach. Ein kurzes Telefonat und wir hatten uns in Buchen ein Hotel reserviert. Die letzten Meter der Anfahrt waren dann noch mal ein bißchen schwierig, weil der Garmin das Navigieren in der Fußgängerzone nicht wirklich beherrscht hat. Aber es gibt ja nette Menschen, die man einfach fragen kann;-)
Zweite Etappe:
Buchen – Hirschhorn
Nach einem ordentlichen Frühstück ging es gegen 9:30 Uhr los erst einmal in Richtung Mudau. Nach einer kurzen Abfahrt ging es ein Stück bergauf. Das brachte uns gleich auf die nötige Betriebstemperatur. Obwohl wir versucht waren, die Schleife nach Mudau abzukürzen, sind wir dann doch den ausgeschilderten Weg gefahren. Das war auch gut so, denn schließlich mussten wir ja auch irgendwo noch „Futter“ für den restlichen Tag besorgen. Schließlich würde das Frühstück nicht ewig vorhalten. Und allzu viele Ortsdurchfahrten waren auf der Route bis Mittag nicht zu erwarten.
Ab km 21 ging es dann immer mehr bergab bis km 40. Da waren wir dann auch schon kurz vor Mosbach im Neckartal.Die restlichen 40 km fuhren wir dann auf angenehm ebener Strecke über Neckargerach, Zwingenberg und Eberbach, mal rechts, mal links vom Neckar nach Hirschhorn. Da waren wir dann gegen 15:00 Uhr und haben uns in aller Ruhe ein Hotelzimmer gesucht.
Da die Tagesetappe nicht wirklich anstrengend war, reichte die Kondition auch noch, zu Fuß auf die Burg zu steigen. Dort gab’s dann auf der Terrasse mit einem schönen Blick ins Neckartal einen leckeren Pastis. Für die Rückfahrt zum Hotel fand sich dann noch eine schicke Mitfahrgelegenheit. Noch mal Danke an Susi und Dieter 😉
Dritte Etappe:
Hirschhorn Roßdorf (erster Teil)
Um 9:15 nahmen wir Abschied von Hirschhorn und machten uns auf unsere letzte Tagesetappe, da wir beschlossen hatten, den Rundkurs in drei Tagen zu absolvieren. Die Option, ab Höchst für die letzten Kilometer den Zug zu nehmen war ja auch noch offen.
Allerdings waren die ersten 10 km der Etappe alles andere als lustig. Es ging auf einem geschotterten Weg kontinuierlich bergauf durch den Wald. Da der Schotter an einigen Stellen sehr tief war, war das Ganze nicht schön zu fahren. Die Vorstellung, der Tour in der empfohlenen Fahrtrichtung zu folgen, also hier bergab zu fahren, ließ uns schaudern. Wir hätten da vermutlich geschoben. Vielleicht sollte man da mittelfristig nach einer alternativen Streckenführung suchen 😉
Dritte Etappe:
Hirschhorn – Roßdorf (zweiter Teil)
Spätestens nachdem wir aus dem Wald raus und auf der Hochebene waren, waren auch die Wege wieder weitgehend asphaltiert und der Stress war erst mal wieder vorbei. Vor Michelstadt machte der Weg dann noch mal eine 10 km Schleife mit gut 200 hm. Da wir wieder weitgehend auf Asphalt oder festen Waldwegen fahren konnten, war das auch nicht wirklich unangenehm.
Am westlichen Rand durch Michelstadt ging es auf Wegen, die ich schon bei anderen Gelegenheiten auch in größeren Gruppen mit dem Rennrad gefahren war. Da wusste ich schon, dass keine größeren Überraschungen zu erwarten waren. Weiter ging es durchs Mümlingtal bis Höchst, wo wir ca. 14:00 Uhr einen Abstecher in die Stadt zur nächsten Eisdiele machten. Auf die Option, die letzten 25 km mit dem Zug zu fahren, wollten wir verzichten.
Das hieß allerdings auch, dass uns noch einmal ein Anstieg von knapp 200 hm in Richtung Otzberg bevorstand. Aber auch dieses Stück hatten wir schließlich hinter uns. Als wir dann die Feste Otzberg sozusagen im „Rückspiegel“ hatten, war klar, dass es nicht mehr weit bis nach hause war. So um 16:00 Uhr waren wir wieder zu hause und blickten auf drei schöne Tage Radtour zurück.
Statistik: 86,7 km, 5:21 Stunden Fahrtzeit, lt. Garmin 1.135 hm
Hier könnt ihr nun noch die kompletten .gpx-Files herunterladen um die Tour nachzufahren.
Fazit
Wir sind die Tour mit einem Cube Cross und einem Rotwild C1 gefahren und hatten damit, wie erwartet, keine Probleme. Die Streckenführung war bis auf das Stück zwischen Hirschhorn und Rothenberg ok. Das Stück zwischen Höchst und Miltenberg sind wir nicht gefahren. Da wir die Gegend einigermaßen kennen, gehen wir davon aus, dass auch diese Teilstrecke gut zu fahren ist. Drei Tage für die Gesamtstrecke waren nicht übertrieben stressig, setzen aber schon einiges an Kondition voraus. Noch einmal werden wir die Tour vermutlich nicht machen, da sie doch zu nah vor der Haustür liegt, um noch ernste Überraschungen zu bieten.
* Die Routen wurden mit Sporttracks hergestellt
** Die Höhenprofile wurden mit Garmin Connect hergestellt