Bei der ersten Ausgabe des Radmarathons – dem ENDURA Alpen-Traum – gewann der Tiroler Stefan Kirchmair mit einer Zeit von 8:42:25,7 auf der langen Distanz. Insgesamt traten gut 620 Radsportler auf den zwei Strecken an.
Als es am letzten Samstag, dem 14.09.2013, um 7:00 Uhr morgens in Sonthofen im Allgäu zum ersten ENDURA Alpen-Traum für 450 Rennradler auf die 252 km lange Strecke ging war das Wetter nicht unbedingt so, wie man es sich für eine derartige Radsportpremiere gewünscht hätte. Aber auch mit besserem Wetter wäre es nicht minder schwer gewesen, denn schließlich lagen für die Alpenüberquerung über 6.000 Hm vor den Fahrern der langen Strecke mit Ziel in Sulden. Drei Stunden später, also um 10:00 Uhr, ging es für 170 Starter in Landeck ebenfalls mit dem Alpencross auf dem Rennrad los. Auch wenn die kürzere Strecke „nur“ 146 km lang war, so mussten nicht weniger als 4.315 Hm bezwungen werden, bevor sich alle Ankömmlinge am Fuße des Ortlers das Finisher-Shirt überstreifen konnten.
War es anfänglich noch ein wenig ungemütlich, was das Wetter betraf, so hatte der Wettergott im Verlaufe des Rennens ein Einsehen mit den Rennradlern und so stiegen die Temperaturen zusehends an und auch die Sonne schaute immer öfter vorbei. Somit waren die Wetterbedingungen für diesen besonderen Radmarathon schon sehr gut.
Oberjoch, Hahntennjoch und Pillerhöhe waren die ersten Marken, die die Sportler schon früh hinter sich ließen und schnell löste sich eine Gruppe mit 10 Mann an der Spitz und zu voraus. Als es über den Reschenpass ging war es die halbe Gruppe, die weiter Dampf machte und die andere Hälfte hinter sich ließ. Bei dem sehr schweren Anstieg zu Umbrailpass zeichnete sich eine Vorentscheidung um den Sieg beim ENDURA Alpen-Tram ab, denn der zweifache Gewinner des Ötztal Radmarathon, Stefan Kirchmair, konnte sich von seinen Verfolgern absetzen und bis zum Stilfser Joch auch noch einen ordentlichen Vorsprung herausfahren. Diesen sollte er bis nach Sulden auch nicht mehr hergeben uns so überquerte der 25-jährige Tiroler als erster die Ziellinie. Überglücklich und sichtlich beeindruckt vom Rennen meinte er: „Es war ein unglaubliches Rennen. Bis gestern habe ich mich nicht fit gefühlt, doch heute waren die Beine top. Wir sind das Rennen nicht allzu schnell angegangen, ab dem Umbrailpass ging es dann ans Eingemachte. Dort habe ich es einfach probiert und konnte vom Feld wegfahren. Danach gab es nur noch Vollgas. Ich bin superglücklich über den Sieg zum Saisonende und freue mich nun auf die Rennpause“.
Dass der Ötztal-Radmarathon scheinbar eine gute Vorbereitung war zeigte sich beim zweiten Fahrer. Denn mit Jörg Ludewig kam mit 7:38 Minuten Rückstand der Zweite der besagten Veranstaltung ins Ziel. Der ehemalige Radprofi, der jetzt für das Team Alpecin fährt, war aber mit seinem Abschneiden mehr als zufrieden. „Meine Form vom Ötztaler konnte ich heute leider nicht abrufen, Stefan war heute einfach zu stark für mich. Aber ich bin total happy über das Rennen und das Podium. Es war eine tolle Veranstaltung, die Strecke ist einfach Top. Die Premiere ist mehr als gelungen und ich bin mir sicher, dass der ENDURA Alpen-Traum in den kommenden Jahren viele Teilnehmer anziehen wird.“, so Ludewig. Das Podium vervollständigte Roman Herrmann (Team Centurion Vaude by Saikls), der als Dritter ins Ziel kam. Er konnte zwar auf der Abfahrt Stilfser Joch noch einigen Boden auf Ludewig gutmachen und an ihn herankommen, musste den Ex-Profi dann aber ziehen lassen und rollte mit knapp einer Minute Rückstand über die Ziellinie. Hermanns Kommentar zu diesem Rennen: „Meine Saison ist bisher nicht gut gelaufen, da tut ein solcher Erfolg zum Abschluss wirklich gut. Ich bin vor eineinhalb Wochen den zweiten Teil der Strecke abgefahren und wusste, was mich erwartet. Der ENDURA Alpen-Traum ist wirklich hart, aber auch schön. Kompliment an die Veranstalter.“
Bei den Masters gewann der Österreicher Günther Baringer aus Wien, der als gesamtneunter das Ziel in Sulden erreichte. Der Sieg in der Kategorie Senior Masters ging an Walter Marquart aus Eisenberg.
Bei den Damen war es Janine Meyer, die scheinbar ihr eigenes Rennen fuhr, denn je länger das es dauerte, desto größer wurde der Vorsprung auf ihre Konkurrentinnen. So konnte sie mit mehr als einer halben Stunde vor der zweiten Fahrerin Christina Rausch die Ziellinie überqueren. „Das war echt brutal. Ich bin ja schon den Ötztaler und den Engadiner gefahren, aber der ENDURA Alpen-Traum war noch einmal schwerer. Am Umbrailpass hatte ich einen kleinen Einbruch, das Stilfser Joch bin ich dann auch eher langsam hinunter gefahren“, meinte die Siegerin vom Team cycle-basar.de zu dem Rennen. Dritte wurde die Schweizerin Tatjana Ruf.
Bei den etwas später gestarteten Radlern auf der Kurzstrecke nutze Bernd Hornetz (Prestigio-LGL-Miche) das Rennen, um sich auf die eine Woche später stattfindende UCI Amateur WM vorzubereiten. „Die Strecke war wirklich sehr schön. Nach dem letzten Anstieg war ich aber dann doch glücklich im Ziel anzukommen und nicht weitere 105 Kilometer, wie die Teilnehmer der langen Distanz, fahren zu müssen“ meinte der Sieger, bei dem die Uhr bei 5:24:43,4 Stunden stehen blieb. Den zweiten Platz belegte Chrsitian Ploch aus Bad Waldsee, der aber die Kategorie Men gewann, da Hornetz aufgrund seines Alters in der Klasse Masters an den Start ging. Platz drei ging an den Italiener Andreas Tappeiner.
Bei den alten Herren der Senior Masters konnte Achmed Goltzsche aus Riese mit einem souveränen Vorsprung von 13 Minuten diese Wertung für sich entscheiden. Mit dem halben Vorsprung, also gut 7 Minuten, konnte Anita Krammer mit einer Fahrzeit 7:50:50,9 Stunden vor Andrea Brettel gewinnen, die wiederum die Verfolgerinnen weit hinter sich ließ.
Der ENDURA Alpen-Traum erwies sich leider für einige Fahrer als ein Alptraum. Denn während die Sieger sich schon regenerieren konnten, hatten viele Rennradler mit dem Stilfser Joch noch das schwerste Teilstück der Strecke vor sich. Und so konnten eben leider nicht alle Starter bis zum Einbruch der Dunkelheit das Ziel in Sulden erreichen und sich so das begehrte Finisher-Jersey überstreifen. Nichtsdestotrotz fand die Veranstaltung viel Lob und Anerkennung und so dürften viele schon einer Neuauflage im nächsten Jahr entgegenfiebern.
Alle Ergebnisse gibt es unter: http://services.datasport.com/2013/velo/alpentraum.
Weitere Informationen zum ENDURA Alpen-Traum sind unter www.alpen-traum.com zu finden.
Fotos: PLAN B, Kelvin Trautman
Servus und Hallo,
haben Sie noch solche Bikeshirts in XL oder XXL (fallen ja meist kleiner aus) übrig?
Wenn ja, bitte zu schicken an:
Klaus Mathiowetz
Forstweg 31
D-63820 Elsenfeld
Herzlichen DANK
Sportliche Grüße
Klaus
Hallo Bernhard,
das hast du sehr treffend alles beschrieben. Ich selber bin den Alpen-Traum vor 1 Woche gefahren. Ein Wahnsinnsabenteuer. Was mich aber extrem belastet hat heuer war das wechselnde Wetter. In Südtirol beim Reschensee hatten wir 25°C. Beim Start bzw am Hahntennjoch knapp über 0°C.
Kleiner Unterschied zu 2013 war, dass sie das Ziel mitten in Sulden hatten, ohne noch mal extra hm im Zielort ;-))
Ich habe auch einen kleinen Bericht angefertigt:
http://www.speed-ville.de/rennbericht-alpen-traum-einmal-so-richtig-an-seine-grenzen-gehen/
Einmal so richtig an seine Grenzen gehen ;-))
Viele Grüße,
Daniel