Im Rahmen der diesjährigen SRAM Canadian Open Enduro presented by Specialized gab es neue Gewinner bei einem EWS-Rennen. Bei dem wohl technisch anspruchsvollsten Rennen der Serie mussten gut 50 km Strecke auf beiden Seiten des Whistler-Valleys bewältigt werden. Die fünf Stages, die an einem Tag gefahren wurden, ergaben eine gestoppte Siegerzeit von rund 50 Minuten.
Nach gut 8 Stunden im Sattel konnten Jared Graves (AUS – Yeti Fox Factory Racing) und Anne Caroline Chausson (FRA – Ibis) mit 47:57.18 min. bei den Herren und 55:24.14 bei den Damen ihre ersten Siege bei einem Rennen der diesjährigen Enduro World Series einfahren. Mit einer Zeit von 50:25.292 min. konnte Martin Maes (BER – GT Factory Racing) souverän erneut die Juniorenwertung für sich entscheiden. „The Young Untouchable“, wie er mittlerweile auch gerne genannt wird, hatte auf seinen nächsten Verfolger bei den Junioren eine Vorsprung von gut 7 Minuten, was ihm mit seiner Zielzeit bei den Herren locker eine TOP 10-Platzierung eingebracht hätte.
Als am Samstagmorgen um 8:00 Uhr Ortszeit die Fahrer die Startrampe runterdroppten waren die Anspannung groß, da nur 300 Punkte die TOP 5-Fahrer trennen. Der Overall-Leader Jérôme Clementz (FRA – Cannondale Overmountain) konnte früh in Führung gehen, indem der die ersten zwei und die vierte Stage gewinnen konnte. Er war es neben Graves auch, der mit seinen 12 gewonnenen Stages von insgesamt 19 bei den ersten vier Rennen den Ton angab. Letzterer konnte auf dem zweiten Platz liegend auf der letzten Stage auch nochmal den Spies umdrehen und das Rennen für sich entscheiden. Bei diesem schnellen und furiosem Rennen vom „Top of the World“ nach Whistler Plaza ging es auf dem 10,63 km langen Kurs gut 1.450 m bergab. Dabei konnte Graves die letzte Stage so sauber runter, dass er Clementz einen Vorsprung von 21 Sekunden abnahm und so die Stage und damit auch das Rennen gewinnen konnte.
Fabien Barel (FRA – Canyon Factory) konnte auf jeder Stage unter die ersten 4 fahren und sogar die dritte Stage gewinnen. Da er aber eine 5-Minuten-Zeitstrafe wegen unerlaubter Hilfe während des Trainings bekam fiel er auf den 49. Rang zurück und machte somit den 3. Platz frei für den ungesponsorten Neuseeländer Jamie Nicoll. Dieser will sein Preisgeld vom Crankworx nehmen, um sich die Starts bei den letzten beiden Rennen der EWS-Serie zu ermöglichen.
Anne Caroline Chaussons Comeback nach der Verletzung im italienischen Punta Ala ist mit dem Gewinnen von vier der fünf Wertungsläufen mehr als geglückt und bescherte ihr somit den ersten Sieg bei einem Rennen der Enduro World Series.
Die bisher Gesamtführende der Serie, Tracey Moseley (GBR – Trek Factory Racing), fuhr ein solides Rennen und platzierte sich immer auf Rang drei. Auf der letzten Stage kickte sie noch Cecile Ravanel (FRA – GT Skoda) raus und sicherte sich so den zweiten Platz. Ravanel, die sich bei dem Rennen eine leichte Ellenbogenverletzung zuzog, war am Ende aber sehr glücklich über den Tag und ihren dritten Platz.
An der Gesamtwertung hat sich aber nach fünf von sieben nichts geändert. So führen der Franzose Jérôme Clementz (Cannondale Overmountain) bei den Herren, die Engländerin Tracy Moseley (Trek Factory Racing) bei den Damen und der Belgier Martin Maes (GT Factory Racing) bei den Junioren weiterhin die jeweiligen Ranglisten an.
Der Geschäftsführer der Says Enduro World Series, Chris Ball, meint zu diesem Rennen: „It was truly an epic day and a true test for everybody. The course delivered, the Crankworx team put on an amazing event and the racers delivered. Feedback from the riders was incredible – they enjoyed every stage.”
Das nächste Rennen der Serie findet am letzten Augustwochenende (24./25.08.2013) im französischen Val d’Isere statt. Dieser 6. Lauf ist ein kombinierter Event der Enduro World Series und der „Enduro of Nations“. Letztgenanntes Rennen ist ein Teamevent, bei dem die besten nationalen Teams gekrönt werden. Hierbei kommen die besten drei Fahrer einer Nation aus dem EWS-Ranking in die Wertung.