Während des sechsten Rennens der Enduro World Series in den französischen Alpen in Val d’Isere wurde den Fahrer und der Organisation so einiges abverlangt. Es gab Schnee, einen apokalyptischen Sturm (wie ihn manche beschreiben haben), Nebelbänke, Schlamm und Sonnenschein… und das ganze schön gleichmäßig über das Rennen verteilt.
Der Gastgeber dieser Veranstaltung – und Pate des Enduro Mountainbike Racing, wie er auch gerne genannt wird -, Fred Glo von Tribe Events, erklärte nach dem Wochenende, dass es eines der härtesten Rennen gewesen wäre, die er in den letzten 10 Jahren im alpinen Raum organisiert hätte. Er bedankte sich weiter bei allen Fahrer, die aufgrund der Wetterkapriolen die kurzfristigen Änderungen im Zeitplan und dem Ablauf sehr gut an- und aufgenommen haben.
Auf dem Weg zum Start waren alle Teilnehmer erst einmal richtig gefordert, denn es ging in einer hike-a-bike-Aktion auf den Berg bei Bellevarde auf 2.800 m, wo sich auch der Start für die olympischen Spiele und Weltmeisterschaften in der Disziplin Ski-Abfahrt befindet. Mit einer Zeit von 1h07:03:711 Std. war es der französische Enduro-Meister Jerome Clementz (FRA – Cannondale Overmountain), der das sehr intensive Rennen mit sich ständig wechselnden Wetterbedingungen in einem harten Kampf für sich entscheiden konnte. Nur 11 Sekunden hinter ihm kam Jared Graves (AUS – Yeti Fox) ins Ziel, nachdem er mit einer unglaublichen Aufholjagd auf der letzten Stage noch Boden gut machen konnte, wo er zuvor auf der 3. Etappe noch gestürzt war. Die drittschnellste Zeit holte sich mit 1h07:32:617 der erst 17-jährige Ausnahmefahrer Martin „MAEStro“ Maes (BEL – GT Factory Racing), der mit derm Ergebnis die Juniorenklasse souverän dominiert und auch in der offenen Klasse der Herren sehr gut mithalten kann. Von ihm werden wir in Zukunft sicherlich noch viel im Endurosport hören. Das Podium der Herren vervollständigte allerdings Fabien Barel (FRA – Canyon Factory) mit einer Gesamtzeit von 1h07:35:437.
In Sachen Nationenwertung konnten Clementz, Barel und Remy Absalon (FRA – Team Commencal), der auf einem 8. Platz landete, den Sieg für die Herren im „Enduro of Nations“ für Frankreich mit einem Vorsprung von gut 17 Minuten auf Italien einfahren.
Das Rennen bei den Frauen war ein einziges hin und her zwischen Tracy Moseley (ENG – Trek Factory Racing) und Anne Caroline Chausson (FRA – Ibis), welches die Französin am Ende mit 17 Sekunden Vorsprung für sich entscheiden konnte, nachdem die Britin eine Zeitstrafe erhaten hat. Die bis dato dritt- und viertplatzierten Anneke Beerten (NED – Specialized) und Ines Thoma (GER – Canyon Factory) haben sich leider in den nebeligen Bedingungen verfahren und verpassten das Ziel. Dadurch wurde Cecile Ravanel (FRA) Dritte.
Das Damentrio Chausson, Ravanel und Pauline Dieffenthaler (FRA – Cannondale Overmountain) konnten ebenfalls wie ihre männlichen Kollegen die „Enduro of Nations“-Trophäe für Frankreich gewinnen. Sie hatten am Ende in den zusammengefassten Zeiten 15 Minuten weniger aus der Uhr als ihre ärgsten Konkurrenten, die Britinnen.
Der Geschäftsführer der Enduro World Series, meinte nach diesem Rennen: „Enduro is a wild and challenging discipline in often wild and challenging environments. It was a savagely hard race for everyone, but that makes it all the more worthwhile.”
Nach zwei Rennen in Nordamerika, dem sechsten der Enduro World Series, welche meilenweit von dem ersten Austragungsort am Mittelmeer Punta Ala entfernt liegt, geht es am 19./20. Oktober zum Finale nach – eine passendere Ortsbezeichnung kann es gar nicht geben – Finale Ligure, ebenfalls ein schöner italienischer Mittelmeerort. Dort wird dann auch der erste Enduro-Weltmeister gekürt.
Seit dem 27.08.13 gibt es auf DIRT TV eine offizielle Zusammenfassung des Rennens. Die gesamten Ergebnisse gibt es unter: http://www.enduroworldseries.com/results.php