Allgemein Radpflege

Fahrradkette reinigen

Nachdem ja nun der Frühling endlich erwacht ist, wollte ich mein Fahrrad wieder etwas auf Vordermann bringen, da ich auch im Winter die eine oder andere Runde gedreht habe und ich zugeben muss, dass danach die Pflege etwas zu kurz kam.


So ist es halt dann leider auch, dass man im Frühjahr die eine oder andere Stunde mehr damit verbringen muss und seine Faulheit auf diese Art und Weise wieder einbüsst.

Zum Leidwesen meiner Kette musste ich feststellen, dass diese nun gar nicht mehr so agil war, wie ich sie in Erinnerung hatte.
Viele werden wohl dann zu der Entscheidung kommen, runter damit und eine neue her.

Ist zwar möglich, aber ich wollte doch mal schauen, ob man die Kette mit einfachen Pflegemitteln wieder auf Vordermann bringen kann.
Hierzu habe ich die Fa. REMA TIP TOP angeschrieben, ein Bild meiner Kette mitgeschickt und darum gebeten, mir doch die entsprechenden Produkte zukommen zu lassen.

Damit ihr zunächst mal wisst, wie meine Kette zu Begin aussah, hier die Bilder, die auch REMA TIP TOP erhalten hat.

REMA TIP TOP hat mir dann die folgenden Produkte zugesandt

Das Kettenreinigungsgerät
Das ganze sieht ein wenig futuristisch aus, macht aber dennoch Sinn.
Im Prinzip kann man es so beschreiben, dass es aus einem kleinen roten Kasten mit einer Dose Reinigungsmittel besteht.
Der rote Kasten hat im inneren 2 Bürsten drin, die jeweils eine von oben und eine von unten die Kette in die „Zange“ nehmen.

Aber zunächst lesen wir einmal die Gebrauchsanweisung durch und finden hier auch gleich den Punkt, dass man bei einer sehr starken Verschmutzung der Kette, diese zunächst einmal grob vorreinigen sollte.
Damit hatte ich ehrlich gesagt schon gerechnet.
Mein erster Gedanke als ich die Kette sah war, die muss man wohl erst mal ein paar Tage in Reinigungsflüssigkeit einlegen.

Die Grobreinigung
Ich habe zum entfernen des groben Schmutzes eine Messingdrahtbürste verwendet, da bei dieser die Drähte nicht so hart und steif sind, wie bei einer gewöhnlichen Drahtbürste

War zwar etwas mühsam aber es ging doch ganz gut weg. Zumindest sah es so aus, dass der Schmutz nur Oberflächlich an der Kette war und die Substanz der Kette selber keinen Schaden genommen hat.

Die Grobreinigung an der Oberfläche war damit beendet.
Zwischen den Gliedern selbst habe ich mal nicht gereinigt, da es so aussah, als ob hier nur grobe Schmutzpartikel festsitzen und ich eigentlich mal testen wollte, was das Kettenreinigungsgerät von REMA so drauf hat.

Also hab ich die Kette wieder montiert und mir die Vorgehensweise des Kettenreinigungsgeräts mal näher angeschaut.

Kettenreinigungsgerät – Die Anwendung
Im Prinzip besteht die Anwendung aus 2 Schritten.

  1. Man muss vor Gebrauch den kleinen Spanngummi einhängen, welcher dazu dient, dass der rote Kasten automatisch aufgeht und man somit besser über die Kette kommt
  2. Danach das Kettenreinigungsgerät mit der linken Hand ansetzen und mittels des Haltegriffs den roten Kasten schließen.

So sieht das ganze dann aus, wenn es korrekt auf der Kette sitzt

Wenn der rote Kasten dann sauber geschlossen ist, drückt man noch mit dem Daumen der linken Hand auf den Sprayknopf des Reinigungsgerätes und dreht mit der rechten Hand an der Kurbel damit sich die Kette langsam dreht.

Nun dreht man fröhlich ein paar Minuten die Kette durch das Reinigungsgerät und betätigt ab und zu auch mal wieder den Sprayknopf für das Reinigungsmittel.

Entfernt man dann das Kettenreingungsgerät, so sieht man schon im inneren des roten Kastens, dass da schon einiges an Schmutz zusammen gekommen ist.

Das Einölen
Ist man mit dem Reinigungsergebnis zufrieden kommt der zweite Schritt.
Da das Reinigungsmittel ja vermutlich sämtliche Öle und Fette von der Kette entfernt muss diese logischerweise auch wieder eingeölt werden.

Hier habe ich das ebenfalls mitgelieferte Kettenöl „Nano Diamant“ verwendet.

Zunächst sollte man versuchen das Öl möglichst in die Zwischenräume der Kettenglieder zu bekommen.
Nachdem dann die ganze Kette gut eingeölt ist, soll man laut Anleitung das überschüssige Öl mit einem Lappen entfernen.

Bei meiner Kette war zunächst das Problem, dass diese vor der Reinigung fast nicht mehr bewegen ließ, da sie nicht mehr so richtig biegbar an den einzelnen Gliedern war.

Nach der Reinigung und dem einölen ging das schon wieder besser, aber noch nicht perfekt.

Aus diesem Grund hab ich mich entschieden, dass Öl auf der Kette ein paar Tage richtig einwirken zu lassen und dann den Überschuss erst abzutragen.

Umwelthinweis
Während des Reinigens mit dem Kettenreinigungsgerätes habe ich das Hinterrad mittels eines Ständers aufgebockt.
Ich konnte dann feststellen, dass (wenn auch nicht viel) Reinigungsflüssigkeit aus dem Kettenreiniger herausgekommen ist.

Von daher ist es zu empfehlen, den Reinigungsvorgang entweder im freien zu machen, oder aber man legt sich alte Zeitungen auf den Boden um die Verunreinigung so gering wie möglich zu halten.
Zumindest ist der Inhalt des Kettenreinigers laut Aufdruck auf der Dose „Umweltgefährlich“ weshalb man die Anwendung auf Rasenflächen oder in Wasserschutzgebieten tunlichst meiden sollte.

Gesamtfazit
Die Anwendung des Kettenreinigungsgerätes von REMA TIP TOP ist sehr einfach und auch effektiv.
Natürlich kommt es letztendlich immer auf den Grad der Verschmutzung der Kette an.
Bei meiner Kette konnte ich zumindest den Großteil der Verschmutzung entfernen.

Letztendlich bin ich mit dem Gesamtergebnis zufrieden.
Natürlich hätte man die Kette auch in Reinigungsflüssigkeit ein paar Tage einlegen können.
Der Vorteil von dem Kettenreinigungsgerät ist aber der Zeitfaktor. Hier kann man seine Kette innerhalb von einer guten halben Stunde reinigen und wieder einölen.

Und ich denke mal, dass eine regelmäßige Anwendung sogar noch schneller von statten geht und die Kette dann auch länger hält.

Wie sind eure Erfahrungen beim Kettenreinigen?
Mit was reinigt ihr eure Kette?

Teilt es uns doch einfach über die Kommentarfunktion mit oder schreibt uns eine Mail

Übrigens könnt ihr über das Kettenreinigungsgerät auch einen Erfahrungsbericht auf unserem Blog www.radwahl.de abgeben.
Einfach auf das Logo klicken und nachlesen.

Über den Autor

Lefdi

Hobbybiker und derzeit unterwegs mit einem All-Mountain "No Pogo 3" von Centurion.
Gerne auch mal zu Fuß in den Bergen unterwegs um die Natur zu genießen. PayPal-Kaffeespende an den Autor

11 Comments

  • Entschuldige bitte, aber dein Umwelthinweis ist keiner. Wenn das Zeug als schädlich ausgewiesen ist, dann hat die Anwendung überhaupt nicht im Freien stattzufinden. Denn auch auf gepflasterten bzw. asphaltierten Flächen kann die Suppe vom Regen in die Kanalisation oder das Grundwasser gespült werden.
    Einzige Ausnahme sind Tankstellen, Waschanlagen und offizielle Kfz-Waschplätze. Diese haben Ölabscheidefilter in den Abflüssen und der Boden ist mit dichten Folien vom nat. Erdreich getrennt.

  • Hallo MTBTier,

    ja, da gebe ich dir Recht.
    Zu meiner Schande muss ich aber auch gestehen, dass ich diesen Hinweis erst nach der Reinigung gelesen habe.
    So musste etwas Sand aus dem Sandkasten meiner Kinder dafür drauf gehen um das alles dann abzubinden.

    Ich hab das Ganze deswegen reingeschrieben, damit die Leute dies auch gleich wissen.

  • Hallo Lefdi,

    ich will Dich damit natürlich NICHT als Umweltsünder bloßstellen. Bin mit solchen Schmier- und Reinigungsarbeiten früher auch wesentlich gedankenloser umgegangen.
    Der Kommentar ist vielmehr als ergänzender Hinweis zu Deinem ansonsten sehr guten Artikel gedacht. 🙂

  • Servus MTBTier,

    kein Thema….ich bin auch für konstruktive Kritik offen. Nutzt ja immerhin dem Besucher.
    Es zeigt halt leider auch mal wieder, dass man letztendlich doch immer alles durchlesen sollte, bevor man loslegt 😉

  • Gegen die Verschmutzung des Umfeldes und damit der Umwelt, kann man sich sicher mit einfachen Mitteln wie Zeitung und Ähnliches helfen. Die Frage vor der ich im Moment stehe ist, wie bekomme ich denn das Reinigungsgerät richtig sauber? Muss ich da mit Verdünnung ran und diese dann für das Schadstoffmobil sammeln, oder gibt es noch andere, vielleicht einfachere Lösungen? Vor der nächsten Kettenreinigung sollte das Gerät sicher sauber sein. Für Vielfahrer, die ihre Kette pflegen ist das schon ein Problem. Viele Radelgrüße G

  • Ich habe ein Frage:
    1) Ist es korrekt dass beim Produzieren der Kette zähiges Fett eingemacht wird? So ja, dann wird das Fett warscheinlich durch das Reinigungsflüssigkeit aufgelöscht?

    • Ja, eine neue Kette ist vorgefettet, das Fett würde sich durch das Reinigungsmittel lösen (aber du reinigst ja keine neue Kette), das löst sich mit der Zeit, deshalb auch die Kette immer nachfetten, ich nehme Kettenfließfett kein Kettenöl,das hält sich besser, mit einer Zahnbürste aufgetragen.

      Ich reinige die Kette mit Zahnbürste und Petroleum über Zeitungspapier, mit Zeitung abwischen und nachfetten. Das Papier kannst du in den Hausmüll werfen.

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