E-Bike ebike-Technik

Das Monsterbike

Einer der Trends 2014 auf der Eurobike waren die sogenannten Fatbikes. Die Kategorie Fatbike kommt ursprünglich aus Nordamerika und wurde dort bereits in den 80er Jahren hergestellt. Damals noch mit teilweise eigentümlichen Felgenkonstruktionen. Braucht man so etwas? Der Hersteller Pedego bietet nun sogar ein E-Fatbike an.

Felgen sind das Thema schlechthin für diese Bikes. Mit Reifenbreiten von 3,7-4,8 Zoll sind diese eher Motorrädern als Fahrrädern zuzuordnen. Der darauf sitzend Reifen kann in einem breiten Band des Luftdrucks gefahren werden und ermöglicht somit Fahrten im tiefen Sand, Schnee oder ähnlichem Untergrund.

Pedego Trail Trekker

Pedego Trail Trekker

 

Die Frage die natürlich häufig kommt: ,,Braucht man so etwas?‘‘ Klare Antwort: ,,Nein!‘‘ Aber kaufen wir immer nur Sachen die wir brauchen?

Das Fatbike ist auf normalem Untergrund genauso sinnvoll wie ein Pickup vor dem ALDI. Andererseits kann man diesem Fahrverhalten auch einiges abringen. Schlaglöcher oder gar Bordsteine interessieren das Fatbike kaum. Der Rollwiderstand ist jedoch auch extrem, nicht zuletzt dem grobstolligen Profil zu verdanken.

Insgesamt habe ich dem konventionellen Fatbike nur wenig abringen können bei meinem Erstkontakt beim Treffen des Pressedienst Fahrrad. Anders sieht es mit elektrischem Antrieb aus. Der Hersteller Pedego aus San Diego bietet bereits seit 3 Jahren eine Alternative zu Surly & Co. an, den sogenannten Trail Trekker. Ein knapp 30 kg schweres Fatbike mit dem 250 Watt Direktantrieb auf der Hinterradnarbe. Gleicher Antrieb wird auch in den übrigen in Europa angebotenen Fahrzeugen des Herstellers verwendet.

Dieser Antrieb macht aus dem schweren Gefährt einen recht beweglichen Zeitgenossen. Auch wenn es für das ganz schwere Gelände vielleicht mit nur 250 Watt (europ. Version) eng werden könnte. Immerhin wird das Fahrzeug in USA mit 600 Watt ausgeliefert.

Für den städtischen Einsatz abseits schweren Geländes ermöglicht es jedoch so etwas wie mit dem Geländewagen entspannt zur Eisdiele zu fahren. Die Aufmerksamkeit durch den Sound des Stollenprofils muss man natürlich lieben. Andererseits ist es für extrovertierte Großstadtcowboys vielleicht nur die Ergänzung zu den lemongreen farbenen Neon Felgen.

Summasummarum bleibt der Eindruck eines Bikes, welches die Welt nicht braucht, jedoch Individualisten anzieht.

Nachtrag vom 14.01.2015:

Wir haben die Bremsen jetzt ausgetauscht. Die Züge der Avid BB7 haben sich doch zu sehr gedehnt..Jetzt bremst das fatbike mit einer Magura T2, wo die Verzögerung eh etwas besser für diese Fuhre geeignet ist…

 

Über den Autor

WattRad

Ralph ist 46 Jahre alt und seit über 10 Jahren selbständig.
Auf die e-mobility ist er gestoßen weil er Ökostrom auch spannend angewendet wissen wollte und als Junge nun mal alles was fährt als faszinierend empfindet…Deshalb hat er zuletzt WattRad ins Leben gerufen.

2 Comments

  • Kurzer Nachtrag: Wir waren vor kurzem auf dem Strand Sankt Peter Ording unterwegs um Videomaterial zu bekommen. Dabei ergab sich ein beachtliches Bild: Das fatbike fährt im weichen Sand wie auf Schienen. Was aber noch dazukam, wir fuhren ihn soweit in der Nordsee, dass der Motor ordentlich Wasser abbekam um nicht zu sagen unter der Wasserkante war. Keine Ausfälle keine Schäden, Respect! (nach dem Termin gab es ein Ölbad)…

  • Klingt wirklich spannend das Teil. Wir hatten bis dato „nur“ das Scott Big Ed (https://www.fahrradblog.de/fatbikes/) im Test. Aber warten schon sehnsüchtig auf die anderen Testkandidaten.

    Pedego kannte ich pers. noch nicht. Habe mich direkt dort mal umgeschaut. Spannende Dinger gibt es!

    Wir haben nun bereits das Scott im Schnee gefahren. Auch das macht wirklich Laune!

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