Letztes Wochenende startete der 4. und letzte Lauf des Rothaus-Bulls-Cup 2014 in Boos. Bei niedrigen Temperaturen und trockenem Wetter war dies die letzte Möglichkeit, noch einmal im Gesamtklassement anzugreifen.
Die schnelle Runde wurde zum Vorjahr nicht verändert und war dennoch um einiges einfacher geworden. Im vergangenen Jahr war die Strecke nämlich nahezu ganz mit Schnee bedeckt.
Nach dem Start folgt man einem Schotterweg, der nicht steil aber auch nicht flach ist und somit nicht unterschätzt werden sollte. Nachdem man den Start / Ziel Bereich an einer Lagerhalle passiert hat geht es über einen aufgeschütteten Hügel und einen Anlieger über die traditionelle Booser Brücke in einen Singletrail. Anschließend geht es in einen kurzen Anstieg, den man mit viel Schwung schnell bewältigen konnte, ehe der erste Downhill anstand. Dieser hatte recht enge Kurven mit fiesen Querwurzel an denen man sehr schnell wegrutschen konnte. Anschließend befuhr man einen ansteigenden Schotterweg, auf dem man viel Zeit verlieren konnte. Nach einer kurzen Abfahrt ging es in einen engen Wurzeluphill bis zu einem Flachstück. Dann bog man in den zweiten und letzten Downhill der Strecke ab. Auch dieser war sehr wurzelig, aber lief dennoch deutlich flowiger als der erste. Nach einer Bachdurchfahrt und einem weiteren High-Speed Singletrail führte eine steile Rampe wieder auf den Schotterweg auf welchem der Start stattfand.
Bereits kurz nach der Ankuft in Boos konnte ich meinem Teamkollegen Patrick Zöller zu seinem Tagessieg und dem zweiten Platz im Gesamtklassement gratulieren. Er zeigte eine starke Leistung obwohl wir bereits am Vortag an einem Rennradrennen in Trierweiler teilgenommen hatten und die Regenerationszeit sehr kurz war.
Auch meine Schwester startete etwas verspätet in die Rennsaison 2014. Trotz einigem Trainingsrückstand aufgrund langer Krankheitsphasen konnte sie auf einem beachtenswerten 8. Platz mit nur 3,5 Minuten Rückstand auf die Siegerin Britt van den Boogert finishen.
Wie bereits in den Vorläufen durfte ich aufgrund meiner Gesamtplatzierung aus der ersten Reihe starten. Meine Beine fühlten sich bereits beim Abfahren der Strecke sehr schlecht an und dieser Eindruck sollte sich auch bereits wenige Sekunden nach dem Startschuss bestätigen. Am Vortag konnte ich noch Vize-Rheinlandmeister auf der Straße werden und eine Aufstiegsplatzierung einfahren, doch die Anstrengungen forderten ihren Tribut und ich fand leider überhaupt keinen Rhythmus.
Auch Topfavorit Gerrit Rosenkranz wurde bereits kurz nach dem Start durch einen Kettenriss gebremst. Er setzte das Rennen jedoch nach langer Reperaturpause fort und holte wieder sehr viele Fahrer ein. An der Spitze des Geschehens lieferten sich der Niederländer Kjell van den Boogert und Ben Zwiehoff ein packendes Duell. Direkt dahinter versuchte Samuel Rosenkranz den Drittplatzierten Marcel Lehrian einzuholen, um sich so auch den zweiten Platz in der Gesamtwertung zu sichern. Mein Teamkollege Lukas Holtkamp, der ebenfalls am Vortag in Trierweiler gestartet war, konnte sich mit einer guten Leistung in einer Verfolgergruppe platzieren und gegen Ende des Rennens sogar von dieser lösen. Zu diesem Zeitpunkt war ich bereits enttäuscht aus dem Rennen ausgestiegen.
Zwiehoff konnte sich in den letzten Runden entscheidend absetzen und gewann mit über einer Minute Vorsprung souverän vor dem niederländischen Nachwuchstalent. Auf Rang drei landete Marcel Lehrian, der von Samuel Rosenkranz nicht mehr gestellt werden konnte.
Gerrit Rosenkranz beendete seine Aufholjagd mit Rundenbestzeiten auf Rang 8. Lukas Holtkamp kam in der drittletzten Runde zu Fall und zog sich eine schwere Gehirnerschütterung zu. Zum Glück hat es bei dem schweren Sturz nur den Helm in Mitleidenschaft gezogen. Er befindet sich auf dem Weg der Besserung und wird bereits diese Woche wieder ins Training einsteigen.
Die Gesamtwertung gewann Gerrit Rosenkranz, der nahezu alle Rennen nach Belieben dominieren konnte. Auf Rang zwei landete Marcel Lehrian, der das Duell mit dem drittplatzierten Samuel Rosenkranz für sich entscheiden konnte. Ich belegte, trotz Ausstieg im letzten Rennen, den vierten Platz vor Tim Rosenkranz. Mit meiner Leistung im gesamten Cup bin ich jedoch nicht zufrieden. Die Saison ist aber noch jung und ich habe genügend Zeit an meiner Form zu arbeiten.
Der Rothaus-Bulls-Cup glänzte 2014 nicht nur mit attraktiven Strecken und einer sehr guten Organisation, man hatte zudem für eine „Winterrennserie“ extrem gutes Wetter. Es hat mal wieder viel Spaß gemacht und selbstverständlich werde ich auch im kommenden Jahr meine Form in der Eifel testen!
Am nächsten Wochenende stehen für mich Samstag und Sonntag zwei Läufe des Deutschland-Cup´s in Bad Salzdetfurth an. Die Gesamtwertung konnte ich hierbei 2013 gewinnen und das möchte ich auch dieses Jahr versuchen!