Im Urbanen wird der „Outdoorlook“ immer angesagter.
In europäischen Großstädten verbreiten sich immer mehr „Hipster“ mit Fixies (Bikes ohne Bremsen und Freilauf) und eine eigene Kultur scheint sich zu bilden.
Dabei identifiziert sich die Gruppe mit Produkten und Marken. Eine von ihnen – Fjällräven. Viele Urbaner schmücken sich mit dieser Outdoormarke.
Besonders die teuren und exklusiven Rücksäcke von der norwegischen Firma sind hip.
Wir wollten wissen, wie sich so ein Fjällräven-Rucksack im Alltag schlägt.
Taugt er nur für die Hipster, die mit MacBook, Carhart Mütze und Starbucks Coffee To Go durch die Städte laufen oder beweist er sich auch im Outdoor- Alltagseinsatz auf dem Bike?
Erster Blick:
Bevor ich den Rucksack auspacke begutachte ich erst einmal die Rechnung. Puh, 170 Euro sind für diesen Edelrucksack zu berappen. Scheinbar ist Hipster sein echt teuer.
Naja – sei es drum.
Meine Freundin Caro ist schon leicht aus dem Häusschen. Zugegeben: Sie hat auch schon einen Fjällräven, weil sie alle Trends von der ersten Minuten mitmacht.
Als ich den Karton vom Rucksack öffne bin ich positiv überrascht. Es riecht nach echtem Leder. Und wie! Richtig gut – mit einer leichten Prise Wachs, wie man es von englischen Wachsjacken kennt.
Ein dunkles Grün kommt zum Vorschein. „Wow. Schick!“ höre ich hinter mir von Caro. Ich muss ihr zustimmen. Man sieht gleich, dass man es hier mit einem teuren Stück zu tun hat. Kein billiges Kunstleder, nur feine Materialien scheinen hier verwendet worden zu sein.
Die Haptik des Rucksacks ist echt toll gemacht. Auch das Logo , ein Fuchs mit eingerolltem Schwanz,ist in Leder gehalten.
Die kleinen Details:
Viele kleine Details machen den Fjällräven Rucksack No.21 zu etwas besonderem. Allein die Schildchen die über die richtige Handhabung und Pflege unterrichten wurden nicht einfach mit Plastikriemen am Rucksack festgemacht – nein es sind echte Naturpfäden die hier alles zusammenhalten. Die Etiketten sind sicher aus recycelten Papier gefertigt. Auf die Umwelt wird also geachtet!
Damit man sich im Urbanen und in der Natur überall niederlassen kann, wird der Fjällräven Rucksack mit einem Sitzkissen ausgeliefert. Dieses lässt sich smart am Rucksackrücken verstauen und bei Bedarf schnell hervorzaubern.
Auf kalten Steinböden oder mitten auf der Wiese ist dies ein tolles Feature. Hintern und Hose bleiben so trocken und Sauber. Der Farbton des Sitzkissens passt dabei zum Rucksack.
Ladevermögen:
Der Fjällräven No.21 Medium reicht vom Ladevolumen für kurze Ausflüge vollkommen aus.
Ein 13″ Notebook hat spielend Platz im Rucksack. Auch eine Thermoskanne findet in der Seitentasche Platz, sofern ihr Durchmesser nicht zu groß ist. 1 Liter Wasserflaschen sind für die Seitentasche nämlich schon zu groß.
Schnell zugängliche Taschen oder Fächer bietet der Rucksack nicht. Das ist gerade für Kleinteile schade, an die man Schnell herankommen will. Schlüssel, Kleingeld oder Minzdrops müssen deswegen im Innenraum des Rucksacks aufbewahrt werden.
Teilweise starten durch dieses System des großen Stauraums ohne Fächer regelrechte Suchorgien. Schade!
Auf dem Bike:
Im urbanen fühlt sich der Fjällräven Rucksack No.21 Medium wohl.
Geht es aber um sportliche Betätigungen mit dem Rucksack kommt man schnell an die Grenzen.
So kann man im Rucksack No.21 keine Trinkblase verstauen, und auch wirkt der Sitz auf dem Rücken in sportlicher Position einfach nicht ideal.
Als Beispiel lassen sich hier sicher parallelen zum Automobilbereich ziehen:
Mit einem hochklassigen SUV kommt man nicht sinnvoll durch unwegsames Gelände, auch wenn dieses theoretisch möglich wäre.
So ist es auch mit dem Rucksack: Er sieht nach robusten Outdooreigenschaften aus, kann diese aber nicht unbedingt abrufen.
Die Membran:
Toll ist die Membran des Rucksacks. Diese lässt sich je nach Gebrauch mit speziellen Wachs behandeln. Um maximale Regenfestigkeit zu erzielen kann man diesen Wachs auftragen.
Das Wasser perlt dann ideal am Rucksack ab, der Innenraum bleibt trocken.
Dieses Prozedere geht auf Kosten der Atmungsaktivität des Materials.
Mal ehrlich – wer braucht schon einen super atmungsaktiven Rucksack, wenn er im sportlichen Einsatz nur selten gebraucht wird? Ein Kompromiss aus beiden Eigenschaften ist hier sicher ideal.
Preis:
169,95 Euro (Fjällräven Onlinestore)
Fazit:
Einen teurer Rucksack, mit dem mach sicher auf dem Stylepodium landen wird , bietet Fjällräven mit dem No.21 an.
Sein Einsatzgebiet ist eher der urbane Lebensraum, für Matsch, Trails und Schweiß ist er sich merklich „zu fein“.
Fehlende Kleinteil-Fächer fehlen ebenso, was das innere des Rucksacks oft ungeordnet werden erscheinen lässt.