Kann der neue Hersteller Galibier den Markt für Rennradlaufräder erfolgreich stürmen? Nur eine Hand voll Menschen durften diesen Laufradsatz bisher sehen oder fahren. Doch wir von rund-ums-rad.info hatten die Ehre als erste Redaktion den Laufradsatz Schnellstraße 55C zu testen…

 

Zu Beginn die Fakten des Laufradsatzes:

Das Aussehen eines Rades kann durch Laufräder drastisch verändert werden. Ein Rennrad mit flachen Felgen wirkt filigran, es sieht aus wie ein klassisches Rennrad. Doch der Effekt von hohen Felgen wertet das Rennrad auf und zum anderen sieht es optisch wie eine richtige Rennmaschine aus.

Für viele Radfahrer ist es der größte Reiz, sich mit hochwertigen Laufräder zu beschäftigen. Solch eine Art von Felgen macht das Rennrad nicht nur leichter sondern auch um einiges schneller. Und nicht zuletzt gewöhnt man sich an den sportlichen Sound, den man gerne hört und so auch schon fast keine Klingel mehr benötigt.

Doch auf welche wirklich wichtigen Eigenschaften kommt es an?

• geringes Gewicht
• hohe Steifigkeit und gutes Bremsverhalten der Laufräder
• gute Aerodynamik
• langlebige Haltbarkeit

Das Gewicht:

Ein leichtes Rad lässt sich besser beschleunigen und ist vorallem in Anstiegen besser in Bewegung zu halten. Das Gewicht eines Rades ist stets entscheidend. Außerdem ist das Gewicht eines Laufradsatzes von hoher Bedeutung, da es zur rotierenden Masse eines Fahrrades zählt und so noch stärker zum Beschleunigungsverhalten des Rades beiträgt. Mit dem richtigen Laufradsatz kann eine Menge an Gewicht eingespart werden.

Das Gewicht des Galibier Laufradsatztes beträgt 1500 Gramm, dies ist im guten Mittelfeld von Carbon Laufrädern mit ähnlich hohen Felgen einzuordnen. Dennoch sollte man natürlich auch im Hinterkopf behalten, dass zu leichte Laufräder eventuell nicht mehr die gleiche Haltbarkeit liefern. Ob dieser Laufradsatz uns diesbezüglich zufrieden stellte, erfahrt ihr später.

Die Steifigkeit:

Laufräder sollten in jeder Kurvenlage wie ein scharfes Skalpell durch die Kurve gehen, sie sollten sich auf keinen Fall verdrehen.  Man fährt mit viel Speed auf der Straße in eine enge Kurve und in diesem Moment muss man voll und ganz auf die Laufräder zählen können. Bei harten Antritten macht sich Steifgkeit dann noch mehr bemerkbar. Bei einem steifen Laufradsatz wird jede Kurbelumdrehung in Vortrieb umgesetzt, ohne das Energie verloren geht.

Die Steifigkeit der Galibier Laufräder wird durch das Gewicht keineswegs eingeschränkt. Für mich sind die Laufräder sehr steif, ich habe volles vertrauen in den Kurven und kann mich bestens auf das wirklich wichtige konzentrieren. Die hohen Felgen bieten viel Dynamik und Steifigkeit. Die Speichenanzahl ist ebenfalls ausreichend. Das Rad läuft mit den Laufrädern „komplett rund“ und „man kann perfekt voll durchziehen“, würde ich meine ersten Erfahrungen einfach beschreiben.  

Das Bremsverhalten:

Das Bremsverhalten ist im Großen und Ganzen sehr gut. Bei trockenem Wetter hatte ich keinerlei Probleme, ich kam sofort zum Stillstand. Zu beachten ist, dass sich beim Bremsen keine Geräusche entwickelten, auch der geringe Verschleiß der Bremsbeläge beeindruckten mich.

Währenddessen war ich gespannt auf nasse Verhältnis, denn hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Insgesamt schien mir die Bremswegverlängerung bei Nässe für mich im Vergleich zu meine bekannten Laufrädern jedoch als hoch. Dieses Ergebnis ist somit nicht gerade perfekt, auch wenn die Beläge auf der Bremsflanke nicht stotterten.

Die Aerodynamik:

Aufgrund einer hohen Flanke wird der Luftwiderstand enorm reduziert, denn genau am Rande des Laufradsatzes ist der Widerstand am Größten. Durch die Profilhöhe ist es auch möglich weniger Speichen in das Laufrad einzubauen, ohne das es instabil wird. Weniger Speichen reduzieren nochmals die Luftverwirbelungen.

Doch eine hohe Flanke ist nicht immer von Vorteil wie zum Beispiel bei viel Seitenwind. Währenddessen ist es schwer das Rad noch unter Kontrolle zu haben. Man muss den Lenker richtig festhalten, damit man auf seiner Spur bleibt.

Die Galibier Laufräder mit einer eher geringen Profilhöhe von 50mm sind für Einsteiger gut geeignet, sie bringen leichte aerodynamische Vorteile, die auch ein Leie spürt und sind nicht so windanfällig, sowie etwas leichter.

Die Haltbarkeit:

Nach der mehrmonatigen Testphase habe ich die Laufräder noch einmal gründlichst untersucht. Im Testalltag des nassen Spätwinters und ersten Zügen des Frühjahrs musste der Laufradsatz auf dreckigen, sandigen, teilweise noch mit Streusalzresten besetzten Straßen so einiges ertragen. Doch nach dem kurzen Testzeitraum konnte an der edlen, doppelt abgedichteten Tune Nabe und am Rest des Laufradsatzes keinerlei Verschleiß festgestellt werden. Super!

Das Testfazit:

Im Testalltag waren alle Ausfahrten problemlos und der Laufradsatz erscheint robust. Die Dynamik der Laufräder, die Aerodynamik und die Bremseigenschaften konnten überzeugen. Lediglich bei nassem Untergrund hatte ich ein etwas unsicheres Gefühl mit dem spürbar längeren Bremsweg. (Anmerkung: Hersteller nahm sich das Problem zur Brust und gibt am Berichtende eine kleine Erklärung)

Nichtsdestotrotz merkt man, dass der Laufradsatz qualitativ sehr hochwertig ist und gute Eigenschaften besitzt. Deshalb kann ich die Laufräder insgesamt weiter empfehlen, denn auch der Vergleich von Preis und Leistung ist vollkommen in Ordnung.

 

Anmerkung des Herstellers zum Testurteil:
Der Hersteller reagierte im Zuge unseres Testurteils direkt auf die als nicht perfekt befundene Bremsleitung und empfiehlt nun hochwertige DT Swiss Bremsbeläge. Uns wurden nur provisorisch Kork-Beläge zum Test bereitgestellt, die wohl nicht wie vom Hersteller erhofft mit den Felgen harmonierten. Das Problem kann jedoch mit den nun ausgewählten Belägen gelöst werden, so der Hersteller.

Der Laufradsatz ist ab sofort über fireflyer-shop.com erhältlich. Da sich die Website jedoch noch im Aufbau befindet, können erste Interessenten via Mail oder über das Kontaktformular weitere Informationen erhalten.