Wer als Hersteller auf dem großen Markt der Actionkameras gegen GoPro bestehen, will kann zwei Wege gehen. Entweder er kupfert bei GoPro ab und versucht mit einem niedrigeren Preis den Kunden zu locken, oder das Unternehmen versucht sich eben mit etwas Neuem, Revolutionärem von GoPro abzugrenzen, um quasi nicht die gleiche potentielle Kundschaft wie GoPro anzusprechen. Genau diesen Weg geht auch Garmin seit einiger Zeit mit den Virb Modellen. Die von uns getestet XE stellt das Topmodell dar, welche neben etlicher Sensoren und einem GPS Modul auch noch über einen starken Chip + Sensor verfügt, welcher FullHD Auflösungen mit bis zu 60 FPS ermöglicht.
Wie sich die Kamera schlägt, erfahrt ihr im Test, seid gespannt!
Technische Daten
Thema | Info |
---|---|
Gewicht | 150 Gramm |
Preis | ca. 350 € |
Wasserdicht | Ja / 50 m |
Gehäuse | integriert |
Farben | Schwarz |
Auflösung max. | 1920×1080 |
FPS max. | 240 |
Bildstabilisator | Ja |
GPS | Ja |
G-Sensoren | Ja |
Akkulaufzeit | ca 2 h |
WLan / App | Ja / Ja |
Erster Eindruck
Mit ihrem kantigen und doch recht wuchtigen, äußeren Eindruck wirkt die Garmin Virb XE auf den ersten Blick sehr robust und aufgrund der Materialwahl bzw. auch der Verarbeitung sehr wertig. Da die Garmin quasi fest in ihrem Gehäuse verbaut ist, ist sie somit schon bis zu 50 Meter wasserdicht und benötigt kein weiteres Gehäuse, das gefällt! Desweiteren überzeugen auch der Verschlussmechanismus der vorderen Klappe und die beigelegten Zusätze, welche ein Beschlagen der Linse von innen verhindern sollen. Bei anderen Herstellern gehört dies nicht zum Lieferumfang!
Was die Garmin Virb XE alles kann!
In erster Linie ist die Garmin Virb XE eine Actionkamera, doch mit ihren GPS und weiteren Sensoren avanciert sie zu viel mehr als nur einer Actionkamera. Denn mit dem hauseigenen Programm lassen sich am PC nicht nur Geschwindigkeit und Höhenmeter visualisieren und mit verschiedenster Vorlagen in das Video einfügen, sondern auch noch viele weitere Daten. So zum Beispiel lässt sich die Garmin mit extrem vielen zusätzlichen Sensoren wie einem Temperaturfühler, einem OBD am Auto oder eben einem Pulsmesser verbinden.
Bedienung
Wie auch die GoPro verfügt die Garmin über ein kleines Display, auf welchem man die aktuellen Einstellungen einsehen und auch zwischen den einzelnen Modi wechseln kann. Entgegen der bewährten Knöpfe zum Starten der Aufnahme setzt Garmin hier auf einen Schieberegler, mit welchem die Aufnahme gestartet und auch gestoppt werden kann. Vorteil: Man weiß immer an der Stellung des Schiebers ob die Kamera läuft oder nicht. Ungünstig ist es aber, wenn der recht leicht zu bedienende Schieber während der Fahrt berührt und verstellt wird.
Desweiteren kann natürlich auch auf die App für IOS und Android zurückgegriffen werden. Hierüber kann die Kamera bedient und schon geschossene Fotos oder Videos angeschaut werden. Will man mal eine Datei von der Kamera auf das Handy ziehen, so geht dies auch.
Zubehör
Neben der Kamera selbst hatten wir auch ein wenig Zubehör aus dem Hause Garmin für die Virb XE getestet. Darunter befand sich neben zwei Halterungen auch ein Gurt zum Messen der Herzfrequenz.
Die Halterungen für die Virb XE überzeugen auf den ersten Blick mit einer guten und wertig wirkenden Verarbeitung. Im Praxiseinsatz gefiel uns neben den angenehm zu schraubenden Verbindungen auch Wahl des Materials bzw. Plastiks. Ist die Halterung für Lenker und Co (links im Bild) einmal montiert, lässt sich die Kamera leicht und schnell über den Drehteller an der Klemme selbst verstellen, das geht nicht nur fix und spart Zeit, sondern ermöglicht auch andere Blickwinkel ohne die Klemme komplett drehen zu müssen, pfiffig!
Es gibt viele Sensoren, welche sich mit der Garmin verbinden lassen, einen davon hatten wir für euch im Test, den Herzfrequenz Sensor. Mit ihm könnt ihr während der Videos fortlaufend eure eigene Herzfrequenz einblenden lassen, eine feine Sache. Leider sorgte der Einsatz des Sensores zuweilen für Kopfzerbrechen, die Verbindung zur Kamera klappte zwar einwandfrei, aber der Sensor selbst sendete keine Daten an die Kamera, schade.
Die Aufnahmen
Bis jetzt haben wir euch viel zur Kamera und deren „Features“ genannt, doch etwas viel Elementareres sind die Aufnahmen der Kamera und deren Qualität.
Die beste Performance legt die Kamera bei sonnigem Wetter und blauem Himmel an den Tag. Hier sind die Aufnahmen gestochen scharf, die Farben wirken lebendig und auch die Konturen sind sauber. Alles in allem sind die Aufnahmen unter diesen Bedingungen auf hohem Niveau. Etwas problematischer wird es, wenn die Lichtverhältnisse schlechter werden und die Kamera den ISO Wert erhöhen muss. Hier entsteht ein leicht rauschiges Bild und die Qualität nimmt in gewissem Maße ab. Trotzdem können sich die Aufnahmen der Virb XE auch bei schlechteren Lichtverhältnissen sehen lassen.
Fassen wir das Kapital Videoqualität einmal kurz zusammen, kommen wir zu dem Schluss, dass die Garmin wirklich gutes Videomaterial liefert. Sie erreicht zwar nicht ganz das Niveau einer GoPro Hero 4 Silber, braucht sich aber auch nicht vor ihr verstecken, denn sie hat noch GPS und Co im Gepäck!
Schon seit längerer Zeit fangen Actionkameras spektakuläre Momente nicht nur in Form von Videos sondern auch Fotos ein! Daher haben wir nicht nur der Video- sonder auch der Fotofunktion auf den Zahn gefühlt. Ziehen wir zum Vergleich der Fotos eine GoPro heran so agiert die Virb XE nicht nur auf dem gleichen Niveau, sondern schon fast ein paar Nuancen darüber. Die Farben wirken lebendig und das Bild ist gestochen scharf. Damit ihr euch selbst von der Qualität überzeugen könnt haben wir eine kleine Galerie für euch erstellt.
GPS und Co in der Praxis
Mithilfe der verschiedenen Sensoren eröffnet die Garmin Virb XE eine völlig neue Dimension, die eigene Sportart wird nochmal visualisierter und auch ein Leistungsnachweis direkt im Video ist möglich. Uns haben die verschiedenen Sensoren der Garmin während der Testdauer vollkommen überzeugt, denn Aufnahmen die sonst langweilig erschienen, wurden mithilfe der Daten interessanter. Doch bevor wir euch nun Beispiele nennen präsentieren wir euch das Ganze lieber in einem Video, viel Spaß!
Fazit
Abschließend können wir sagen das die Garmin nicht nur Konkurrenten wie der GoPro Hero 4 Silber nahe kommt, sondern auch noch eine zweite Dimension eröffnet, die Dimension der Daten, Werte und Grafiken! Kombiniert mit der guten Videoqualität überzeugt die Garmin Virb XE nicht nur wissbegierige Sportler, sondern auch den Mountainbiker, welcher ab und an mal wissen will, wie weit er gefahren ist, oder wie schnell die Schlüsselstelle heute passiert wurde.
Als kleines Schmankerl oben drauf schießt die Virb XE klasse Bilder und passiert in dieser Hinsicht den Erzfeind GoPro sogar, Chapeau!