Werde fit mit jedem Schritt – DEIN MOTIVATOR FÜRS HANDGELENK
So zumindest wirbt Garmin für das Fitnessarmband dass auf den Namen Vivofit hört.
Zwischenzeitlich sind diese Teile zu einem Trend geworden, viele Hersteller springen nun ebenfalls auf den Zug auf.
Rund ums Rad hat sich mal das Vivofit genauer angeschaut und das Teil einem Praxistest unterzogen.
Produkt/ Lieferumfang
Im Lieferumfang eines Vivofit Fitnessbandes ist der Korpus mit Display, zwei Armbänder in gewünschter Farbe(Damen- und Herrenlänge), 1 USB ANT Stick sowie Dokumentation enthalten.
Eine Bedienungsanleitung ist leider nicht enthalten. Auch die, die im Internet herunter geladen werden kann, ist sehr kurz gefasst, teils nicht richtig und nach hiesiger Umsetzung auch nicht vollständig.
So wird z.B. bei der Koppelung eines Brustgurtes unter Punkt 2 beschrieben, dass man die Gerätetaste so lange gedrückt halten soll, bis im Display „Heart“ erscheint.
Dies ist so aber falsch. Bleibt man auf der Taste drauf, so erscheint dort nur „Sync“ um die Synchronisation zu starten.
Man muss die Taste mehrmals drücken um zum Punkt „Heart“ zu gelangen.
Zugegeben, ein kleiner Schreibfehler, der aber im Rahmen der Einstellung Nerven kosten kann.
Software
Beim Herunterladen der Software gibt es keine Probleme. Was jedoch fehlt ist der Hinweis, dass bei Garmin Connect die Schrittlänge etc. für das Vivofitarmband nicht eingetragen werden muss, da diese Daten in Verbindung mit dem Vivofit nicht abgerufen oder umgesetzt werden können. Die Menüführung bei Garmin Connect ist nicht sehr übersichtlich und man muss oft lange suchen, bis man bestimmte Einstellungen findet.
App
Die App benötigt als Mindestvorraussetzung Bluetooth 4.0 und Garmin gibt an, dass man im Falle von Android mindestens die Version 4.3 benötigt.
Im Test wurde daher ein Nexus 7 Tablet mit Android 4.4 verwendet und der Garmin Connect App.
Eine Verbindung über die Bluetooth-Schnittstelle konnte jedoch nicht aufgebaut werden. Dadurch konnte die motivierende Wirkung der aktuellen Abrufbarkeit der Daten über die App nicht getestet werden.
Display
Das Display ist gut lesbar und die einzelnen Modi über nur einen Knopf auswählbar. Im Sleepmodus kann die Uhrzeit nicht abgelesen werden. Das ist bedauerlich, aber auch konsequent, weil das Display keine Beleuchtung hat.
Im Display können die nachfolgenden Daten abgerufen werden:
- Uhrzeit/Datum
- Heart / Verwendung eines Pulsmessers/ Brustgurt
- Bereits an diesem Tag zurückgelegte Schritte
- Noch zu gehende Schritte bis zum Tagesziel oder „Übersoll-Schritte“
- Zurückgelegte Strecke in Kilometern
- Verbrauchte Kalorien (anhand der zurückgelegten Schritte hochgerechnet)
- Inaktivitätsstatus (nach 1 Stunde Inaktivität ein breiter roter Balken, nach weiteren 15 Minuten jeweils noch ein kleiner Balken dazu)
Verwendungszweck
Das Vivofit Fitness Band zeichnet die täglich zurückgelegten Schritte auf und passt das jeweilige Tagesziel den erreichten Schrittzahlen des Vortages an, so dass die Leistung individuell gesteigert werden kann. Zudem erinnert sie einen durch den Inaktivitätsstatus immer wieder daran, dass man zu lange nicht in Bewegung war.
Tragetest
Der Verschluss ist ohne ein wenig Übung nicht so einfach zu schließen. Dies ist zum Beispiel beim Damenarmband möglich, da der Verschluss fast am Ende des Armband geschlossen wird.
Leider öffnete sich der Verschluss zwei mal beim Tragen während des Umkleidens bzw. beim Hängenbleiben an Kleidungsstücken in der Bewegung, weshalb das Vivofit-Band nicht in natürlichen Gewässern zum Schwimmen getragen wurde.
Die Verlustgefahr wäre einfach mit einem Kunststoffring (Bitbelt) von Garmin zu beheben und das vermutlich im Cent-Bereich.
Wie so ein Bitbelt aussehen kann, könnt ihr auf Pocketnavigation nachlesen
Der Kunststoff des Armbandes ist angenehm zu tragen, leider ist das weiche Material deswegen auch anfällig für Kratzer und Beschädigungen. Es bildet sich trotz des reinen Kunststoffes kaum ein Schweißfilm auf der Haut.
Funktionsweise
Zunächst machten wir uns in der Redaktion einmal Gedanken darüber, wie denn das Vivofit überhaupt funktioniert.
Nach einer kurzen Anfrage bei Garmin ist die Erklärung aber recht simpel.
Das Vivofit erkennt Bewegungen mit Hilfe eines hochempfindlichen G-Sensor (Beschleunigungssensor). Im Grunde ist das der selbe Sensor der heutzutage auch in jedem Smartphone verbaut wird. Er erkennt selbst die geringste Erschütterung und somit jede Bewegung.
Wird das Vivofit am Handgelenk getragen, zählt es während dem Gehen/Laufen die Schritte. Ein gewisser Logarythmus erkennt dabei ob die Bewegung wirklich der des Gehens/Laufens entspricht, oder ob nur der Arm bewegt wird. Das funktioniert in der Regel ganz gut und das Vivofit rechnet nicht jede Bewegung als Schritte.
Gerade bei sehr schnellen Bewegungen wie dem Zähneputzen oder Haarewaschen kann es durchaus passieren, dass das Vivofit im nachhinein ein paar Schritte mehr anzeigt.
Im Schlafmodus wird der Sensor übrigens noch sensibler eingestellt, so erkennt er selbst die kleinste Bewegung im Schlaf.
Lernfähigkeit
Anhand von Parametern bestimmt man die persönliche Leistung in den Stufen 1-10.
Vivofit ist aber lernfähig. Hat man beispielsweise sein Tagespensum an Schritten auf 7000 eingestellt und man läuft aber mehr (8000) so korrigiert Vivofit die Anzahl der Schritte für den nächsten Tag nach oben.
Andersherum werden aber auch die Schritte wieder nach unten korrigiert, wenn man sein Tagesziel mal nicht erreicht.
Problematik Radfahren
Vivofit ist ein Schrittzähler und daher tut sich das Teil beim Biken logischerweise schwer.
Interessant ist aber, dass man im Tool Garmin Connect die Option „Radfahren“ für das Vivofit auswählen kann.
Auch hier wurde wieder bei Garmin nachgefragt und folgende Antwort haben wir erhalten
Die Auswahlmöglichkeit “Radfahren” gibt es im Geräteeinstellungsmenü des vivofit nicht. Erschien das Auswahlmenü bei der Erstanmeldung auf Garmin Connect? Es wird nämlich nach den verschiedenen Aktivitäten gefragt, um ermitteln zu können welche Sportler Garmin Connect nutzen und welche Sportarten sie mit Garmin Connect analysieren. Das hilft uns um die Plattform besser anpassen zu können.
Da das vivofit aber “nur” mit einem Beschleunigungssensor arbeitet, wird auf dem Fahrrad keine Bewegung erkannt. Das Handgelenk befindet sich ja meist recht statisch am Lenker. Ist man mit dem Mountainbike auf Waldwegen unterwegs, kann es durch die Erschütterungen zwar zu einigen gezählten Schritten kommen, als Aktivität wird dies aber dennoch nicht erkannt.
Datenschutz
Da die Fitnessarmbänder geradezu aus dem Boden schießen, bieten diese Teile natürlich auch Angreifern eine geeignete Zielquelle.
Im Cebit-Blog konnte vor kurzem ein interessanter Artikel dazu gefunden werden, wo es um das ausspionieren dieser Daten geht.
Den Artikel findet ihr unter diesem LINK
Natürlich wollten wir von Garmin wissen, wie es in Bezug auf das Vivofit Armband aussieht und wir haben folgende Erklärung von Garmin erhalten:
Bezüglich des Datenschutz haben wir aus den USA folgendes Statement bekommen:
Garmin nimmt das Thema Datenschutz sehr ernst. Daher treffen wir Maßnahmen, die unseren Nutzern die volle Kontrolle über persönliche Daten geben. Garmin sammelt keinerlei Nutzerdaten von GPS Outdoor-/ Sportgeräten ohne die vorherige Zustimmung des Nutzers. Garmin hat keinen Zugriff auf die von den GPS Outdoor-/ Sportgeräten aufgezeichneten Daten, solange der Nutzer diese nicht freiwillig auf die Online- -Community Garmin Connect lädt. Sobald ein Nutzer ein Konto erstellt, wird er auf die Datenschutzrichtlinien hingewiesen, die besagen, dass Anwender „auf einigen Garmin-Websites […] auf freiwilliger Basis Aktivitäten (beispielsweise Lauftrainings, Spaziergänge, Schwimmtrainings, Wanderungen, Geocaches, Adventures usw.) vom Garmin-Gerät hochladen [können]. Auf diesen Websites können [sie] über die Verwaltung der Datenschutzeinstellungen der Websites festlegen, wer auf diese Aktivitäten zugreifen kann.“
Standardmäßig zeigt Garmin Connect keinerlei Nutzerdaten öffentlich an, bis der Nutzer sich dazu entschließt, indem er das eigene Profil oder Aktivitäten öffentlich zugänglich macht. Garmin nutzt aggregierte und anonymisierte Daten, die auf der Plattform Garmin Connect geteilt wurden (wie etwa GPS-Informationen), nur für interne Zwecke, um Nutzungstrends unserer Anwender oder beliebte Orte, an denen Nutzer aktiv sind, zu lokalisieren. Beispielsweise bieten wir die Funktion „Heat Maps“ an, die die populärsten Lauf- und Radstrecken in Garmin Connect anzeigt. Nutzer von Garmin Connect werden in unseren Datenschutzrichtlinien darauf hingewiesen, dass wir gegebenenfalls Positionsdaten nutzen, die „anonym und auf eine Art und Weise erfasst [werden], die keine Rückschlüsse auf [die] Person zulässt“. Garmin stellt Dritten solange keinerlei Daten zur Verfügung, bis sich der Nutzer freiwillig dazu entscheidet, das Garmin Connect-Konto mit dem Konto eines Dritten durch ein Anmeldeverfahren zu verknüpfen. Wir teilen keinerlei persönliche Informationen unserer Fitnessgeräte mit Werbetreibenden.
Bleibt also festzuhalten, dass zwar Garmin selber die Daten nicht preisgibt, es aber am Nutzer von Garmin Connect liegt, ob er diese öffentlich macht oder nicht.
Datenübertragung
Der Austausch läuft zwischen Handy und Vivofit läuft per Bluetooth LT, am Computer läuft das ganze über den ANT+ Dongle
Und daher über eine ANT+ Verbindung. In welcher Form die Daten übermittelt werden und ob sie verschlüsselt sind, wurde uns bislang nicht mitgeteilt.
Rein theoretisch wäre also ein fremdes Abgreifen der Daten bei der Bluetoothübertragung auf das Smartphone möglich.
Auswertung via Garmin Connect
Um die Daten überhaupt einsehen zu können, wird ein Benutzerkonto bei Garmin Connect benötigt. Auf diese Daten greift im übrigen auch die App zu.
Für Garmin Connect gilt eigentlich: Learning by doing!
Man muss hier einfach mal ein wenig herumspielen um sich mit dem Tool anzufreunden.
Persönlich muss ich sagen, dass es nicht ganz mein Ding ist, aber das ist ja Geschmackssache.
Hat man dann die Daten synchronisiert, kann man diese über Garmin Connect nach Bedarf auswerten.
Preis
Das Garmin Vivofit Fitness Band wird zu unterschiedlichen Preisen zwischen 99-120 Euro je nach Onlineportal, angeboten.
Fazit
Das Vivofit Fitness Band ist mit den angebotenen Daten sicherlich vergleichbar mit anderen.
In Verbindung mit dem Pulsbrustgurt auch als Pulsmesser einzusetzen. Es ist angenehm zu tragen und schick, durch die austauschbaren Armbänder individuell zu tragen.
Durch die schlanke Form kann es auch gut nachts getragen werden und somit auch die Sleep-Funktion genutzt werden.
Alles in allem ein überzeugendes Gerät, wenn es besser gegen Verlust gesichert wäre.
[…] für die Schrittlänge keine Werte vordefiniert werden. Dies bietet bislang nur Garmin bei seinem vivofit Armband an. Um auch hier die Abweichungen in der Schrittlänge erkennen zu können, ziehen wir wieder […]
[…] wir ja vor geraumer Zeit schon den Garmin Tracker vivofit im Test hatten, kommt heute der Bruder vivosmart an die Reihe. Was dieser anders macht, wo die Vor- und […]