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Frühjahrsputz fürs Fahrrad
Tipps und Hinweise

Wenn die Winterdepression überstanden ist und sich die ersten Sonnenstrahlen zwischen den Bäumen hindurchquälen, dann ist es allerhöchste Zeit sein Equipment auf Vordermann zu bringen.

Nicht alle fahren den Winter über mit ihren Fahrrädern durch den Schnee, sondern lassen ihre Bikes im Keller ruhen. Denen tut eine Pause ja auch mal gut. 😉 Wenn es aber dann wieder losgehen soll, ist erstmal der „Frühjahrsputz“ angesagt.

Hierzu geben wir euch ein paar Tipps, wie ihr euren Drahtesel wieder fit für die neue Saison macht.
Auch haben wir von diversen Herstellern Pflegehinweise erhalten, die wir euch nicht vorenthalten möchten.
Jedesmal wenn ein Logo vorhanden ist, kommen die Hinweise von den Herstellern.

Pneus

Hat das Rad im Winter längere Zeit auf platten Reifen gestanden, kann die Seitenwand des Reifens Schaden genommen haben. Rissige Reifen sollten ausgetauscht werden. Ebenso Reifen mit stark abgefahrener Lauffläche, da diese pannenanfälliger sind.“

Die meisten Reifen haben mittlerweile Luft gelassen, die Kette hat sich leichte Roststellen eingefangen und die Lenkergriffe könnten spröde geworden sein. Trotz alle dem soll es wieder losgehen, doch zuvor muss man etwas Hand anlegen. Zuerst sollte man schauen ob die alten Schläuche die „Luft anhalten“ können. Die passende Luftpumpe sollte natürlich parat sein, sonst ist es allerhöchste Zeit sich eine schöne Standpumpe mit verschiedenen Adaptern zuzlegen. Drei Bar sollten erstmal reichen, da sich, falls der Schlauch Luft verliert, dies schneller bemerkbar macht. Wenn man schon dabei ist, sollte überprüft werden, ob der Reifen noch genug Profil hat und ggf. ausgetauscht werden.

Wenn im Frühjahr das Fahrrad aus dem Keller geholt wird, sollte zuerst der Luftdruck geprüft werden. Dabei ist die übliche „Daumenprobe“ unzuverlässig. Die sicherste Methode ist ein Manometer wie unser Airmax Pro. Mit Autoventilen kann man den Druck auch an der Tankstelle überprüfen. Für Vielfahrer lohnt sich eine Standpumpe mit Manometer.

Checkliste

  1. Reifenprofil & Haltbarkeit
  2. Eventueller Neukauf (besser Umstieg auf pannensichere Reifen)
  3. Reifenluftdruck

Laufräder

Besonders im MTB-Bereich sind die Laufräder anfällig was Seiten- und Höhenschläge anbelangt. Dazu sollte man überprüfen, ob noch alle Speichen fest sitzen oder sogar die Laufräder nachzentriert werden müssen. An dieser Stelle ist Vorsicht geboten, da man bei der falschen Handhabung des Nippelspanners noch mehr Schaden anrichten könnte und das Laufrad doch lieber zu seinem Local-Bikedealer bringen sollte.

Checkliste

  1. Bei V-Brakes Felgenflanke überprüfen
  2. Laufräder zentrieren
  3. Speichen nachziehen (spätestens nach zwei Wochen der neuen im Gebrauch befindlichen Laufräder)

Antrieb

Wenn die Räder wieder rollen, wie sie sollen, spendieren wir der angerosteten Kette etwas Öl. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass es nicht zu viel ist oder womöglich auf die Bremsflanken oder Bremsscheiben spritzt und dem Schaltwerk auch ein Tropfen genehmigt wird.

Beim Frühjahrscheck sollte folgendes beachtet werden:

  • Kette und Kassette auf sichtbaren Verschleiß oder Rost überprüfen, gegebenenfalls ersetzten
  • Züge und Außenhüllen optisch auf Beschaffenheit sowie auf geringe Bedienkräfte, also Leichtgängigkeit überprüfen und gegebenenfalls auswechseln (lassen)
  • Reifen auf Risse, poröse Stellen, Profiltiefe und -struktur und Standplatten überprüfen. Gegebenenfalls austauschen
  • Bremsbeläge daraufhin überprüfen, ob noch genügend Material zur Verfügung steht, d.h. ob noch genügend Material des eigentlichen Belags auf der Trägerplatte vorhanden ist. Die Bremswirkung bei einer vorsichtigen Testfahrt überprüfen
  • Verschraubungen auf Festigkeit und sicheren Sitz überprüfen. Dabei idealerweise mit einem Drehmomentschlüssel arbeiten und die von den Herstellern vorgegebenen Drehmomentangaben auf jeden Fall einhalten
  • Alle beweglichen Teile auf Funktion prüfen und gegebenenfalls schmieren

Checkliste

  1. Bei groben Rost die Antriebsteile auswechseln
  2. Kette und Schaltung ölen (Brunox, etc.)
  3. Unbedingt alle Schrauben festziehen, da sich beim Treten sonst Einiges lösen kann

Bremsen

Ist dies geschehen gucken wir uns mal die Bremsbeläge direkt an. Die Bremsbacken der V-Brakes können wir sicherlich austauschen und in einem Zug auch gucken, ob das Hinterrad noch gerade läuft, bevor wir die Bremse wieder einstellen. Bei Bremsbelägen von Scheibenbremsen reicht ein dezenter Blick in den Bremssattel, wobei diese meist länger durchhalten. Dann sollte auch beachtet werden, dass die Bremshebel im gleichen Zug nachgestellt werden, evtl. sogar der Druckpunkt. Soweit, so gut: Gasgeben und Bremsen geht wieder.

Checkliste

  1. Bremsbeläge
  2. Druckpunkt prüfen, ggf. Bremse entlüften
  3. Bremsscheibe richten, falls ein Schlag vorhanden

Cockpit

Einfache Schaum- und Gummigriffe, meist ohne Lock-On Möglichkeit, nutzen sich schneller ab. Die überprüfen wir dann auch. Erstaunlicherweise erkennt man sogar schon nach ein paar Stunden Fahrt die ersten Abnutzungsspuren, wobei diese natürlich nicht an uns unbemerkt vorbeigehen und evtl. die Griffe austauschen. Für etwas mehr Fahrkomfort empfehlen sich Griffe von Ergon (?), da diese eine Handballenauflage an den äusseren Enden haben und die Belastung der Handgelenke somit reduziert wird. Diese paar Euro mehr sollte man schon investieren, wobei in dem Preissegment auch die Lock-On Funktion vorhanden ist. Wenn es mal regnen sollte oder bei Belastungen größere Kräfte wirken, kann sich ganz sicherlich, dass die Griffe nicht mehr verrutschen oder sich verdrehen.

Checkliste

  1. Gummischicht der Griffe
  2. Lenker im Downhilleinsatz möglichst nach jeder Saison wechseln
  3. Steuersatz nachstellen

Zu guter letzt sollte man nochmal alle Schrauben nachziehen. Besonders Anfällige evtl. mit Locktite einkleben. Bei MTB Fullys verdienen die Lager und Dämpferbuchsen noch etwas mehr Liebe und dort muss man auch gucken, ob alles fest sitzt, ggf. mit etwas Teflonfett einschmieren.

Anhänger

Bei Fahrradtouren mit Kind und Kegel will man natürlich auch Nummer sichergehen, dass seinen Liebsten nichts passiert. Dies betrifft vorallem Kindersitze und Kinderanhänger, wo trendsport-marketing.com im Bereich Fahrradänhänger zu folgenden Wartungsbereichen rät:

Beim Anhänger ist nicht so viel zu machen, wie bei einem Fahrrad aber trotzdem sollte Folgendes durchgecheckt werden:

  1. Es sollten alle Schrauben kontrolliert werden und gegebenefalls nachgezogen werden
  2. Deichselaufnahme und Deichsel, sowie der Schnellspanner, der diese Teile hält, sollte von Sand und Staub befreit werden
  3. Wenn eine Kinderwagen-, Jogger- oder Skateroption zum Anhänger gehören, sollten mit deren Aufnahme genause wie unter 2. verfahren werden
  4. Der Stoff kann mit einem Schwamm und warmem Seifenwasser (bis 40°C)abgewaschen werden
  5. Aber vorsichtig: der Anhänger muß aufgefaltet vollkommen trocknen, sonst bekommt er Stockflecken
  6. Die Laufräder sollten überprüft werden, ob sie evtl. einen Schlag abbekommen haben und eiern. Falls ja, sollte ein Fahrradhändler die Laufräder nachzentrieren

Helm

Der Helm zählt zu dem wichtigsten Punkt am Körper der geschützt werden muss. Egal, wann man wie und wo fährt, der Helm muss getragen werden. Demnach muss dieser auch auf seine Gebrauchsstellen geprüft werden. Nach harten Einschlägen sollte man sich sofort einen Neuen zulegen, da oft die Fiberglas- und Styroporschicht Schaden genommen haben kann.
Bis auf die Überprüfung eines bestehenden, also eines älteren Helmmodelles auf mögliche Beschädigungen und Haarisse (in dem Fall unbedingt neuen Helm kaufen!) ist eigentlich kein grosser Frühjahrscheck beim Helm zu machen.
Ein Refresh-/Hygiene-Spray für die Innenpolsterung ist ein Kann, kein Muß.
 
Wichtig ist auch, wie der Helm gelagert wurde. Der Lagerort sollte z.B. nicht zu warm sein, also nicht direkt neben der Heizung aufbewahren, da dies Auswirkungen auf das Material haben könnte.
Grob gesagt, sollten folgende Punkte überprüft werden:

  • Alter des Helms – Helme sollten materialbedingt ca. alle 4 Jahre ausgetauscht werden
  • Überprüfung auf äußerlich erkennbare Schäden
  • Prüfung des Verstellsystems, der Gurtbänder, Gurtverteiler
  • Prüfung der Innenpads
  • Prüfung der Reflektoren falls vorhanden

Brille

Nachdem die Hardware auf ihren Einsatz wartet, geht es an die Software. Das Equipment wie Brillen und Bekleidung will auch überprüft sein. Wer fährt schon gerne mit Fahrradschuhen, die ihre Sohle verlieren? Da ist im MTB-Bereich der Verschleiss sehr groß und sollte durch Ersatz beseitigt werden.

Beim Fahrradfahren sind Brillen unerlässlich, da sie gegen Schmutz, Wind und Sonnenstrahlen schützen.

Herr Weiler von UVEX Sports GmbH & Co.KG hat folgende Tipps: „Bei Radbrillen und Radhelmen ist es vor der Saison sicherlich sinnvoll die Produkte auf Schäden zu überprüfen. Dies bedeutet, dass man bei der Brille sich die Scheiben ansehen sollte, da bei zuvielen Kratzern auf der Scheibe ein Streulicht entsteht und das Sehen erschwert. Des weiteren sollte man bei Helmen die Helmschale nach eventuellen Rissen überprüfen und alle Gurtbänder prüfen.“

Rucksack

Der verdreckte Rucksack von der vorherigen Saison könnte sicherlich auch mal in die Waschmaschine. Achtung: Nicht zu heiß und den Schleudergang runterschalten. Damit sich die Nähte nicht aufribbeln das Ganze in einen alten Bettbezug.

Bitte vorher prüfen ob alle Reißverschlüsse und Schnallen vom Rucksack noch in Ordnung sind,
dann Rucksack packen, Regenhülle und First Aid Kit nicht vergessen und auf zur
Fahrradtour. Getränke bzw. Streamer nicht vergessen. Beim streamer prüfen, ob das Trinkventil Funktioniert und der Schlauch richtig an den Beutel angebracht ist.

Fahrradträger

Einen Frühjahrscheck für Fahrradträger gibt es in dem Sinne eigentlich nicht. Wichtiger ist, dass sämtliche Teile VOR der Einlagerung gereinigt und gepflegt werden.
Ein paar allgemeine Hinweise kann Thule jedoch geben.

  • verschlissene oder schadhafte Teile unbedingt erneuern
  • pflegen und sauber halten, besonders im Winter
  • Schrauben, Muttern und etwaige Schlösser regelmäßig mit Schmiermittel, bzw. Silikonspray behandeln
  • prüfen, ob Teile wie z.B. Schlüssel, Kits etc. fehlen
  • alle Teile bzw. die Montagefläche vor der Montage säubern

Mit diesen Tipps dürfte der Bikesaison ja eigentlich nichts im Wege stehen.
 
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Rund ums Rad | Outdoortest-Team

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