Bike Fahrerzubehör Trikots / Oberteile

Giessegi Profi Trikot

Einmal unterwegs sein wie die Profis…
Wer hat nicht schon einmal davon geträumt in einem Jersey eines Profiteams zu schlüpfen und so seine Sympathie für einen Fahrer, ein Team oder zu einer bestimmten Marke zu zeigen.
Der Autor konnte sich diesem Wunsch auch nicht entziehen und hat sich auf diese Weise ein Profi Trikot mal genauer angesehen.

Der Hersteller

gissegi_trikot_komplettDie italienische Firma Giessegi stellt seit 1984 qualitativ hochwertige Bekleidung für Radsportler her und ist unter anderem auch Ausstatter für das eine oder andere Profiteam.
Gegründet würde die Firma vom ehemaligen Profifahrer Simone Fraccaro der zwischen 1974 und 1984 aktiv war.
Sein großer Erfahrungsschatz fließt seitdem in die Produkte von Giessegi ein und spiegelt sich in Ausstattung, Funktionalität und Qualität der Produkte wider.

Das Profiteam

Das hier vorgestellte Trikot ist die 2015er-Ausgabe des Teams Wanty Groupe Gobert. Es ist ein UCI Professional Continental Team mit Sitz in Belgien und wurde 2008 unter dem Namen Willems Veranda gegründet der dann über Verandas Willems zu Veranda’s Willems-Accent und schließlich über Accent Jobs-Willems Veranda’s und Accent Jobs-Wanty zu Wanty Groupe Gobert wechselte.
Vertrieben wurde das Trikot 2015 direkt über den Merchendise Shop auf der Internet-Wanty Groupe-Gobert Teamseite. Mit ein Grund für die Wahl dieses Teams war der Einsatz von Rennrädern der Marke CUBE. Ich finde es durchaus positiv, wenn sich auch Marken deutscher Hersteller im Profibereich etablieren können.

Die „Beschaffung“

Detail Netzstruktur

Detail Netzstruktur

Leider war meine Größe im Herbst 2015 im Merchendise Shop der Wanty Groupe Gobert schon vergriffen, sodass eine umfangreiche Recherche folgte, bei der zu guter Letzt (dem Internet sei Dank) das Trikot in passender Größe in einem Radgeschäft in Santa Rosa, Kalifornien gefunden wurde. Online geordert und mittels PayPal bezahlt begann nun die Zeit des Wartens. Drei Wochen später konnte ich die kostbare Fracht beim deutschen Zoll abholen. Hier wurde zusätzlich noch die Mehrwertsteuer für den Wert des Trikots inkl. der Versandkosten erhoben. Gebühren wurden keine fällig, da der Gesamtwert unter € 150,- lag.

Erster Eindruck

Das Trikot selbst macht einen sehr wertigen Eindruck. Der Stoff ist im vorderen Bereich und an den Ärmeln extrem dünn. Die Oberfläche ist seidig glatt und sehr dicht gewebt. Im Rückenbereich und an den Seiten wurde hingegen ein Stoff mit einer Art Waben bzw. Netzstruktur verwendet, die eine ausgezeichnete Belüftung am Rücken und im Achselbereich Garantien soll.

Detail Ärmel

Detail Ärmel

An den Bünden der Ärmel wurde teilweise ein elastischer Netzstoff mit Perforation verarbeitet.
Der Schnitt ist sportlich, soll heißen der vordere Bereich ist kürzer als bei normalen Trikots, während der Rücken verlängert wurde. Der durchgehende Reißverschluss verhilft zu einer individuellen Klimatisierung z. B. bei langen Anstiegen z. B. in den Bergen.

Detail Trägermaterial

Detail Trägermaterial

Die Trägerhose besteht aus demselben seidigen und dicht gewebten Material, das auch beim Trikot Verwendung findet. Die aufgesetzten Bünde am Bein sind elastisch und innen zusätzlich leicht gummiert, um ein Verrutschen zu verhindern.
Die Träger der Hose sind durchgehend perforiert. Um Druckstellen zu vermeiden, wurden die einzelnen Teile der Hose mit sogenannten Flachnähten vernäht.

Sitzpolster

Sitzpolster

Das Polster der Hose hat eine auffällige Prägung und verfügt über eine Stoßdämpfungs-Technologie (SAT). Zusätzlich ist das Material nach dem BlueSign-System zugelassen. Dies bezieht sich auf eine nachhaltige Herstellung von Textilien mit konsequentem Ausschluss umweltbelastender Substanzen.

Praxis

Berlin Velothon 2016

Berlin Velothon 2016

Das Trikot wurde, wie bei italienischen Fahrradtrikots üblich, eine Nummer größer geordert und passte auch optimal. Es trägt sich, nicht zuletzt durch den verwendeten Stoff, sehr angenehm.
Die Rückentaschen sind während der Fahrt gut erreichbar und fassen auch eine Trinkflasche. Überhaupt ist das verwendete Material überaus elastisch, sodass es sich den Gegebenheiten optimal anpassen kann.

Das Sitzpolster vermittelt ein sehr angenehmes Sitzen, ohne zu drücken oder zu zwicken. Die besondere Prägung in Verbindung mit der Stoßdämpfungs-Technologie macht sich hier wohl positiv bemerkbar.
Das Klima im Trikot ist zu jeder Zeit in Ordnung. Der Feuchtigkeitstransport funktioniert in einem sehr weiten Temperaturbereich, da der dicht gewebte Stoff sehr gut gegen den Fahrtwind schützt, auf der anderen Seite der Feuchtigkeitstransport aber nicht behindert wird. So fühlt man sich dann auch die Haut bei schweißtreibenden Fahrten immer trocken an.

Natürlich wurde das Trikot auch beim Berlin Velothon 2016 einem Praxistest unterzogen und hat sich hier mit Bravour geschlagen. Während der knapp 3-stündigen Fahrt im Renntempo (die gefahrene Durchschnittsgeschwindigkeit lag immerhin bei 39 km/h) gab es keinen Grund zu irgendeiner Kritik.

Fazit

Es gibt also doch einen, wenn auch kleinen, Unterschied bei einem „Profi-Trikot“ gegenüber dem Standard. Und wenn es auch nur an dem „Gefühl“ liegt, hier wie die Profis unterwegs zu sein. Es macht einfach Spaß sich mit diesem Trikot auf der Straße zu bewegen.
Das Set von Giessegi erfüllt alle Belange, die ein gutes Trikot inkl. Hose erfüllen muss und gehört somit zu den besseren Trikots in meiner Sammlung. Der leichte Stoff ist hat sich bei heißen wie auch kühleren Temperaturen bestens bewährt und ist mit 340 g (Hose & Trikot) mit mein leichtestes Set. Das hier getestete Modell wird in diesem Design leider nicht mehr angeboten da sich das Team Wanty Groupe Gobert für die Saison 2016 nach einem anderen Trikothersteller umgesehen hat. Ich denke aber mal, dass dieser Test durchaus Rückschlüsse auf die Qualität anderer Trikots aus dem Hause Giessegi zulässt.

Über den Autor

Rolle

... ist 51 Jahre alt, verheiratet und hat 3 Kinder.
Außerdem ist er leidenschaftlicher Motorrad- und Radfahrer (auch auf der freien Rolle, deshalb auch der Spitzname).
In seiner Freizeit schraubt er gerne an seinen Oldtimer-Motorrädern.

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