Stilecht und leicht sind die Giro-Klickschuhe.
Wir haben die Schnürschuhe durch den Matsch gejagt und getestet.
Technische Daten
Thema | Info |
---|---|
Gewicht | 630 g |
Preis | ab 180 Euro |
Material | Kunstleder, EvoFiber |
Farben | weitere Fluo-Farben erhätlich |
Lüftungsöffnungen | Mircobelüftung |
Größen | 38-47 |
Ersatzteile | Stollen nachrüstbar |
Lieferumfang | Stollen, Werkzeug, Einlegesohlen, Schnürsenkel |
Giro sorgte vor einigen Jahren für Furore, als die Amerikaner einen supersteifen Carbonschuh, den Empire, mit Schnürung auf dem Markt brachten. In kürzester Zeit erarbeitete sich der Empire eine große Fangemeinde. Auch namhafte andere Hersteller (Northwave, Bontrager und Specialized) sprangen auf den Trend auf und entwickelten Radschuhe mit rationeller Schnürung – Nachahmung ist eben das beste Lob für ein Produkt. Seit letztem Jahr ist der Empire nun auch als Cyclocross und Mountainbikeschuh erhältlich und Schnürsenkel freuen sich einer neuen Popularität. Höchste Zeit für einen Dauertest!
Ein Hingucker sind sie allemal. Geschnürte Radschuhe? Das macht die VR90 vom amerikanischen Radequipmenthersteller Giro besonders. Als Testmuster durften wir die orange „Limited Edition“ durch Matsch und Dreck jagen.
Grundsätzlich sind die VR90 das Offroadmodell der Empire-Schuhe. Schnitt und Design sind bis auf die grobe Schuhsohle gleich. Wie sein großer Bruder, wird der VR90 mit EvoFiber an der Schuhoberfläche verarbeitet. Das Material ist durch Atmungslöcher sehr angenehm zu tragen, und bietet für Schmutz Haftfläche. Zur Reinigung kann man den Schuh ganz einfach abwischen oder den Gartenschlauch benutzen.
Die Sohle
Die Easton EA90 Carbonsohle ist sehr steif gehalten. Auch mit viel Druck in den Beinen bekommt man noch alle Kraft auf die Pedale – nicht selbstverständlich bei Schuhen mit Carbonsohle. Das Profilgummi der VR90 wird vom Sohlenspezialisten Vibram gefertigt. Dementsprechend griffig sind die Schuhe auf rutschigen Bodenverhältnissen.
Get the Grip
Die VR90 sind für den Offroad-Einsatz entwickelt. Dort fühlen sie sich spürbar besonders wohl. Auf rutschigen und verwurzelten Trails kann man problemlos zu Fuß unterwegs sein. Im Matsch ist durch die weiche Vibram-Sohle erstaunlich viel Halt verfügbar. Pluspunkt: Das offene Profil reinigt sich schnell von alleine im Laufbetrieb. Der letzte Dreck lässt sich bei schnellem Pedallieren zum Gewichtstuning aus der Sohle schleudern.
Spikes
Für die Portion Extragrip legt Giro dem Empire ein Spikepaar bei. Diese lassen sich einfach mit dem beigelegten Werkzeug in die Schuhspitze schrauben.
Die verschiedenen Einlegesohlen
Für verschiedene Fußformen legt Giro dem Empire drei angepasste Fußsohlen bei. Je nach Fußform soll hier die richtige Sohle dabei sein. Besonders auf die Stützung des Fußballens ist bei der Wahl eines Radschuhes zu achten. Um ideal Druck auf die Pedale zu bringen, sollte der Fuß bei Belastung seitlich nicht kippen. Die Giro-Gebrauchsanweisung gibt bei der richtigen Wahl der Sohle zuverlässig Hilfestellung.
Zubehör
Giro legt den edlen Radschuhen eine eigene Transporttasche bei. Gerade bei Rennveranstaltungen oder beim Transportieren der Schuhe im Koffer ist die Schutzhülle clever. So hat man die Schuhe geordnet zusammen und nichts verdreckt.
Im Alltag
Die Giro VR90 sind im Alltagseinsatz ein toller Begleiter. Auch auf langen Ausfahrten mit Caféstopps macht man mit den Giro-Schuhen eine tolle Figur: Durch ihre Gummisohle schonen sie Fußboden und Nerven, schauen dabei Spitze aus. Durch ihr geringes Eigengewicht vergisst man schnell, dass man eigentlich in Radschuhen unterwegs ist.
Subjektiv ist die Kraftübertragung der Schnühschuhe etwas geringer als mit vergleichbaren Klickschuhen. Gerade in der Aufwärtsbewegung der Füße scheint etwas Kraft zu verpuffen – diese kleinen Differenzen dürfte man aber nur bei langen Fahrten, einem Triathlon oder im Renneinsatz spüren können. Mit der Zeit findet man die richtige Härte mit der man die Schnürsenkel verschließen kann.
Einen großen Vorteil haben die VR90 mit Schnürung: Die Füße lassen sich in den Schuhen deutlich ohne Druckstellen fixieren. Während bei anderen Modellen mit Ratschen der Fuß nur an zwei bis drei Stellen fest im Schuh sitzt ist im VR90 der Druck verteilt.
Komfortabler ist das Schnürsystem mit Senkeln allemal, weswegen man den Giro VR90 auch schnell am Fuß vergisst. Sehr komfortabel ist der Schuh auch nach langen Fahrten, wie etwa auf einer 120 Kilometer Mountainbiketour. Auf dem komfortablen Giro Schuh war Verlass. Nicht einmal nachschnüren musste ich – Doppelschleife sei dank.
Gewicht
Der Giro VR90 wiegt in Größe 42 etwa 630 Gramm. Sehr leicht für einen Bikeschuh. Gewicht spart Giro durch die Verwendung von Schnürsenkeln. Ein Leichtgewicht ist ebenfalls die Carbonsohle.
Verarbeitungsqualität
Das Schwarze Kunstleder ziert den ganzen Schuh. Auch das Orange glänzt, zumindest am Giro Aufdruck, auch nach mehreren Matschfahrten noch. Die Verklebungen zwischen den Schuhbauteilen sind teils etwas unsauber gelöst. Der Kleber ist sichtbar. Auch ein Schnürsenkel riss während des Dauertests.
Preis
Im Internet findet man Angebote ab 180 Euro. Der UVP liegt bei 269,99 Euro.
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Fazit
Mit dem VR90 bringt Giro tolle Radschuhe auf den Markt, die quasi zu jedem Anlass passen. Die teuren Schnürschuhe sind ein leichter und komfortabler Hingucker. Besonders abseits befestigter Straßen sorgen die Schuhe für viel Spaß.
Moin Lukas,
danke für das tolle Review.
Ich habe mir den Schuh auch zugelegt, fahre ihn derzeit noch auf dem Rennrad und bin hellauf begeistert. Ich habe nur etwas Bedenken, dass die Löcher durch ein zu festes Anziehen der Schnürsenkel mit der Zeit nachgeben oder gar einreißen. Wie sind deine Erfahrungen? Auch, weil du meintest, ein Schnürsenkel sei im Dauertest gerissen. Überlege, die Löcher durch zusätzliche Schnürösen verstärken zu lassen. Was meinst du?
Danke und schöne Grüße
/bas