Putzig klein und leicht (B 60 mm x H 42 mm x T 30 mm – Gewicht: 98 g inkl. Akku) trohnte sie in stabilem Plastikmantel auf der Verpackungsschachtel.
Was denn noch alles IN der Schachtel war, wollte ich voller Neugier auch gleich wissen.
Heraus kamen diverse Befestigungsmaterialien (Klebepads, Kopfbandhalterung etc.), USB-Kabel und eine Bedienungsanleitung (in Englisch).
Damit ich nichts kaputt mache, hab ich mir gleich mal die Bedienungsanleitung angeschaut.
Hm, ziemlich komplizierte Angelegenheit wie es scheint……. Grübel, grübel und studier, nach einer Weile habe ich dann zumindest begriffen welcher der beiden Bedienungsknöpfe (mehr gibt es nämlich nicht) für was gut sein soll.
Also gleich mal einschalten das Ding. Geht nicht. Kaputt??? Vielleicht der Akku leer? Also schnell ans Netz gehängt mit dem USB-Kabel. Eine rote Lampe leuchtet auf, das ist sicher ein gutes Zeichen.
Später dann erneuter Einschaltversuch, diesmal klappt es. Hektisches Gepiepse und Geblinke, dann erscheint auf dem winzigen Display die Meldung „no SD“. Aha. SD-Karte gefunden und beim Versuch, sie in den dafür vorgesehen Schlitz der Kamera zu stecken, fast den Fingernagel abgebrochen, da man schon sehr kräftig drücken muss, damit die Karte „einrastet“. Nun kanns aber losgehen.
Den Bikehelm schnell herbeigeholt und die Halterung daran befestigt. Das ging problemlos, die Schnüre lassen sich bequem durch die Lüftungsschlitze fädeln und festzurren.
Kamera an der Halterung festmachen ist auch recht einfach, sie wird in die Führungsschiene geschoben und wenn sie richtig sitzt, klickt deutlich der Sicherungsmechanismus.
Soweit prima. Hm, in welchem Winkel soll ich die Kamera nun nach vorne schauen lassen, damit auch das auf den Film kommt, was ich drauf haben will?
Das ist schwierig und kann man wohl nur durch Ausprobieren herausfinden.
Nun geht’s los aufs Bike. Recht ungewohntes Gefühl auf dem Kopf, etwas wackelig und fühlt sich doch erstaunlich schwer an. Helm mal sicherheitshalber etwas enger gestellt.
Erst mal wunderschön die Blütenpracht der unzähligen Kirschbäume hier an der Bergstraße aufnehmen, dachte ich mir und schaltete die Kamera ein.
Mit Langfingerhandschuhen ein bisschen gewöhnungsbedürftiges Gefummel, aber das hektische Gepiepse ertönt und signalisiert mir „Kamera ist an“. Dann noch auf den obersten Knopf drücken, es piepst erneut, und nun sollte die Kamera laufen. Schön vorsichtig in alle Richtungen schauen, damit die Blüten auch bestens zur Geltung kommen.
Nach ca. 300 Metern Filmaufnahme beenden, weil ich ja hauptsächlich ein paar schicke Trails filmen wollte. Die Kamera hab ich dann auch wieder ganz ausgeschaltet.
Danach hab ich dann noch ein paar Aufnahmen in den Haustrails gemacht und wollte mir dann alles schnell am PC ansehen.
Kamera abmontieren (geht sehr leicht) und aus dem Schutzkäfig holen (geht auch sehr leicht) und per USB-Kabel an den PC anschließen (das geht ebenfalls sehr leicht).
Und dann sieht man eine Liste der einzelnen Dateien, die aufgenommen wurden.
Bei der ersten fange ich an und wundere mich. ??? Das ist doch kein Film, sondern ein Foto. Wie seltsam. Nächste Datei aufrufen, ebenfalls ein Foto. Das ist ja merkwürdig. Nichts mit Blütenpracht an der Bergstraße filmisch in Szene gesetzt, sondern nur Fotos.
Dann bei den Trails auch wieder Fotos, aber auch ein paar Filmsequenzen.
Diese sind zwar recht verwackelt, aber schon ganz nett anzuschauen. Und was ganz erstaunlich ist, das Bild ist sehr klar und hell, obwohl die Aufnahmen mitten im Wald bei z.T. trüben Bedingungen gemacht wurden.
Aber dem Foto-statt-Video-Problem muss ich auf den Grund gehen.
Bedienungsfehler denke ich mir und nehme die Bedienungsanleitung zur Hand. Dort steht beschrieben, dass man die Voreinstellung wählen kann, die die Kamera beim Einschalten haben soll, Foto oder Videomodus.
Nun denke ich mir, alles klar, wahrscheinlich ist sie im Fotomodus, überprüfe es und bin irritiert, weil sie auf Filmmodus eingestellt ist. Das Problem habe ich während der gesamten Zeit, in der ich die Kamera hatte, nicht lösen können!
Immer beim Einschalten ist sie kurz im Filmmodus, um dann eine Sekunde später in den Fotomodus zu wechseln.
Um in den Filmmodus zurück zu geraten muss man dann mehrfach auf den vorderen Bedienungsknopf drücken bis das Filmkamera-Symbol erscheint.
Das ist nervig.
Außerdem ist das Display so klein, dass ich das als alterssehgeschwächte Bergziege ohne Lesebrille nicht eindeutig erkennen kann. Nur blöd, dass ich beim Biken so selten mit dem entsprechenden Okular unterwegs bin……..
Bei den nächsten Ausfahrten mit der GoPro habe ich sie teils am Lenker teils auf dem Helm befestigt. Wirklich schwierig ist die Einstellung der richtigen Neigung der Kamera, um den optimalen Bildausschnitt zu treffen. Dies geht nur durch Ausprobieren, dann Ergebnisse auf dem PC anschauen und beim nächsten Mal ggf. die Neigung verändern.
Wenn man allein unterwegs ist, ist es fast unmöglich auf dem Helm den besten Winkel zu finden, da man sich ja nicht selbst sieht. Wenn ich mir eine eigene GoPro zulegen würde, dann würde ich das Geld für ein zusätzliches Display investieren, dann hat man wenigstens die Chance einer sofortigen Kontrolle seiner Aufnahmen noch im Gelände und kann die Aufnahme ggf. wiederholen.
Einige Experimente mit Stativ brachten ganz witzige Einstellungen zustande.
Hier ist der persönlichen Kreativität keine Grenzen gesetzt, die Kamera macht einiges mit und ist in ihrem Schutzcase auch wirklich sicher. (Auch wenn man sie versehentlich über den Haufen fährt…… ;-))
Die Aufnahmen selbst sind brilliant und erstaunlich lichtstark.
Dass ich einige Male bei
Bewölkung und sogar leichtem Regen gefilmt habe, sieht man kaum, das Bild ist trotzdem hell und klar, die Farben super und der Kontrast stark!
Fotos mit der GoPro sind mir aufgrund des extremen Weitwinkels zu stark verzerrt, hier würde ich eher zum Smartphone oder Fotoapparat greifen……… Den Filmmodus kann man einstellen auf: Full-HD (1.920 x 1.080), 960p (1.280 x 960) und 720p (1.280 x 720). Der Blickwinkel lässt sich auf enorm breite 170 Grad oder engere 127 bzw. 90 Grad einstellen.
Die Bedienung der Kamera finde ich höchst kompliziert und alles andere als selbsterklärend, ohne Anleitung wäre ich ziemlich aufgeschmissen gewesen.
Und selbst mit Bedienungsanleitung finde ich es noch recht schwierig und fummelig.
Wenn man aber eh „nur“ filmen will bei bester Aufnahmequalität, dann braucht man nach einmaliger Einstellung auch nichts mehr verändern.
Ob das Problem mit dem Fotomodus nur bei dieser speziellen Testkamera aufgetreten ist oder ein generelles Problem ist, kann ich nicht sagen.
Die Bedienungsanleitung an sich erschliesst sich auch für technisch Interessierte nur mühsam.
Die Akkulaufzeit bewegte sich so um die 2 Stunden, was in meinem Anwendungsfall ausreichend war. Leider kam es vor, dass ich aufgrund des kleinen Displays unterwegs schlicht nicht ablesen konnte, dass mein Akku zur Neige ging und ich dann enttäuscht war, weil die Kamera mitten in einer netten Einstellung plötzlich ausging.
Mit guten Augen und scharfem Blick kann man die restliche Laufzeit wohl im Display ablesen.
So und hier das Ergebnis von der ganzen Filmerei
Mein Fazit: Top Bildqualität, komplizierte Bedienung, sehr kleines Display
Das Problem mit dem Foto statt Film hatte ich auch. Die Lösung ist den Knopf nur kurz zu drücken um die Kamera zu anzuschalten. Das reicht schon vollkommen. Drückt man den Knopf zu lange, schaltet sich die Kamera ein und wechselt zusätzlich in den nächsten Modus (Fotomodus). Wenn man nur kurz drückt funktioniert das wunderbar. Zusätzlich gibt es noch den One-Button Modus. In diesen fängt die Kamera an zu filmen sobald man sie anmacht..
Gruß