Draußen ist es usselig! Mal mehr, mal weniger.
Manchmal schreit der Wind, manchmal dazu noch der Regen. Dieses aprilhafte Wetterchen nennt sich aktuell Herbst. Nicht nur in den gemäßigten Klimazonen Mitteleuropas beschreibt das Wetter aber immer wieder „nette“ Annekdoten der Wechselhaftigkeit – nicht nur im Frühling oder Herbst.
So sind Windwesten und Regenjacken auch sonst kleine nützliche Helferlein für Radfahrer, damit diese im Notfall sich schnell und flexibel wetterfest(er) einkleiden können.
Oftmals lass sich diese kleinen Helfer auf Grund ihrer immer leichteren Herstellung auch noch praktisch klein fallten und klein verstaut in Trikottasche, Rucksachfach oder auch Hosentasche mittransportieren. Meist muss man sich aber für eines der beiden Produkte entscheiden. Will ich lieber nur windgeschützter sein oder auch die Arme sicher und trocken verpackt wissen im klatschnassen Zwischenfall?
Ausrüster Gonso verspricht mit der 2014 vorgestellten Imani hier nun Abhilfe. Als 2-in-1 -Produkt vorgestellt, soll dieses Produkt von der Windjacke auch zur stylischen Windweste umfunktioniert werden können.
Die Marke Gonso, Ausrüster für Bike und Activwear, stammt aus dem radsportverrückten Städtchen Albstadt und ist für viele Outdoorfans eine feste Größe im Repetour. Mit der Imani bietet Gonso nun eine 2-in-1 Windjacken-Westen-Kombination an, die speziell auf die weibliche Anatomie abgestimmt wurde.
Für die Herren gibt es ebenfalls ein Modell, welches auf den Namen „Patrick“ hört.
Das Produkt
Das wichtigste ist bereits gesagt: die Imani ist eine 2-in-1 Kombination von Windjacke bzw. Windweste und wurde speziell für die weibliche Bikerschaft entwickelt. Geschnitten auf tight fit, also angepasst auf die weibliche Anatomie, vereint die Imani aber noch weit mehr als zwei nützliche Bekleidungsutensilien. Die Jacke ist mit einem halsnah schließenden Stehkragen versehen, der durch einen elastischen Einsatz sich anpasst. Sie verfügt über einen teilbaren, durchgängigen und unterlegten Front-RV mit Kinnschutz, sowie zwei RV-Taschen und elastisch eingefasste Jacken- und Ärmelsäume.
Für Sichtbarkeit bei Dunkelheit und Regen sorgen Reflektoren (Logo u.a.) an der Oberfläche ebenso wie die signalhafte türkiese Farbe des Produktes selbst.
Hergestellt ist die Imani aus 100% Polyester soll die Jacke 100% winddicht und formbeständig sein.
Praxischeck
Die Imani überzeugt vor allem durch ihre leichte Handhabung. Sie liegt eng an (bitte unbedingt vorher anprobieren! Kann ggf. kleiner ausfallen als gewohnte Größe!) und schützt sowohl vor Wind als auch vor Regen und bedingt vor Kälte. Auch für’s Auge wird was geboten: Die enge Passform der Imani-Kombi ist besonders praktisch bei Rucksacktransporten oder aerodynamischen Rennradfahrten und betont ganz nebenbei auch noch stylisch die schlanke, weibliche Linie.
Wie bei jeder Windjacke tritt auch hier ein gewisser Hitzestau auf, zumindest dann, wenn man sich falsch darunter angezogen hat. D.h. funktioniert die Jacke wie die Weste als Wärmepuffer und hält bedingt warm (natürlich nicht bei Schneegestöber oder Minusgraden). Die Jacke verfügt aber über keine Lüftungsöffnungen oder dergleichen, was für manche durchaus einen Punkt abzug bedeutet.
Der durchgängige Reissverschluss ist leicht auch mit einer Hand zu bedienen, sollte aber nicht zu ruckartig gezuppelt werden. Wie jeder Reissverschluss verzeiht auch dieser RV dies nur bedingt.
Das Umwandeln der Windjacke in eine reine Windweste gestaltet sich besonders unter widrigen Wetterbedingungen doch etwas schwierig, wenngleich die Technik innovativ und interessant ist: mittels seitlicher Reissverschlüsse an den Ärmeln lassen sich selbige öffnen und zu angepassten und nahen Armöffnungen umfunktionieren (sog. packsleeve-Konstruktion). Die „Ärmelreste“ können innen in speziellen Ärmeltaschen verstaut werden, so dass diese im weiteren Fahrtverlauf nicht störend wirken. Stattdessen erhöhen diese den windabweisenden und wärmenden Charakter der Imani. Als eher kompliziert gestaltet es sich, die Reissverschlüsse sauber zu öffnen. Gerade bei Matscheinlagen. Vor selbigem schützt die Imani aber zuverlässig – und lässt sich simpel mit einem Lappen und Wasser einfach reinigen. Eine Vollwäsche a la Waschmaschine sollte wie bei allen imprägnierten Produkten nur im äußersten Notfall durchgeführt werden.
Zusammengefaltet lässt sich die Jacke bequem in der Trikottasche oder dem Rucksack transportieren. Eine eigene platzsparende Falttechnik oder ein platzsparendes, kompremierendes Beutelchen für die Jacke ist jedoch nicht vorhanden, weshalb die Jacke eher zerknüllt verstaut werden muss. Dies könnte vor allem zu Schäden an der Oberfläche des Produtes führen. Während der Testzeit (3,5 Monate) traten aber bisher keine Beeinträchtigungen auf.
Auswertung
Die Flexibilität aus einer Windweste ggf. auch eine Regenjacke oder umgekehrt umwandeln zu können, ist neben der angewendeten innovativen Technik von Gonso durchaus interessant. Dazu punktet die Jacke damit, für die weibliche Bikerschaft speziell entwickelt worden zu sein. Aktuell ist die Imani in den Farben schwarz und blau erhältlich. Ab nächster Saison sollen noch zwei weitere Farben dazu kommen. Die Imani ist in den Größen von XS bis XL verfügbar.
Etwas negativ stösst auf, dass die leichte und durchaus unverwüstliche Kombi nicht in sich verstaut werden kann und auch kein Verpackbeutel beigelegt ist. Sie mag formstabil, aber nicht unzerstörbar sein.
Laut der Firma GONSO wird es in der nächsten Saison die Jacke auch mit einer zusätzlichen, separaten Tasche zum Verstauen der Jacke geben.
Zwar konnten weder Unterholzeinsätze in Training, Tour und Rennen noch bei Dauerregen und Sturm der Jacken-Westen-Kombo im 3-monatigen Test etwas schadvolles anhaben, doch heraufbeschwören sollte man es ja nun nicht.
Mit einem UVP von 85,95 EUR liegt sie preislich durchaus im Mittelfeld vergleichbarer Produkte, beschreitet durch ihre Kombination zweier Produkte in einem jedoch neue Wege.
Eine Empfehlung ist die Kombi vor allem für Berufsbiker wie Bike2Work-pendler oder Fahrradkuriere, aber auch all diejenigen, die gerne Flexibel und zugleich gut geschützt unterwegs sind.
Eine Alternative zu herkömmlichen „Zwiebellocks“ und ein innovatives Kombiprodukt stellt die Imani in jeden Fall dar.
Testdauer: 3,5 Monate ♦ Testumfang: Training, Wettkampf, Bike2Work
Wir danken der Firma Gonso für die Bereitstellung des Testmaterials und für die unkomplizierte Unterstützung bei der Testdurchführung.