Bisher habe ich Beinlinge nur im Sommer oder Spätsommer bei kühleren Temperaturen verwendet. Daher war ich auf die Thermo–Beinlinge für den Herbst oder allgemein niedrigere Temperaturen sehr gespannt.

Allgemeines

Gonso schreibt auf der Webseite zunächst von „Anatomisch vorgeformte Thermo-Beinlinge mit Antirutsch-Gummi am Oberschenkel“.
Das kann ich nur bestätigen: Vorgeformt sind sie, der „Knieknick“ ist perfekt angepasst und hat zu meiner Beinlänge ideal gepasst.
Auch der Antirutsch-Gummi ist vorhanden – dieser konnte mich jedoch nicht überzeugen. Gegen das Rutschen hat er nur kurz gesorgt, genau solange bis man angefangen hat zu schwitzen. Ein ständiges hochziehen war erforderlich, was mich teilweise etwas verärgert hat.

Der lange Bein-Reißverschluss hingegen ist super. An- und Ausziehen der Beinlinge wird durch ihn deutlich vereinfacht.

Der Thermoflausch aus 85% Polyamid und 15% Elastan und wird als „Lycra-Sport-Stoff“ bezeichnet.
Lycra Sport steht für eine Sportkleidung, welche eine perfekte Kombination von leichtem Gewicht, Atmungsaktivität, Muskelunterstützung und Bewegungsfreiheit erfordern. Bewegungsfreiheit bietet der Stoff, leicht ist er auch.
Eine besondere Atmungsaktivität habe ich nicht feststellen können und auch die Muskelunterstützung trifft meiner Meinung nicht zu.
Der Stoff ist nicht unangenehm auf der Haut, das von Gonso versprochen hohe Wärmeisolationsvermögen habe ich jedoch nicht erfahren.

[ads1]Mit Beinlingen bei Kälte, Regen und Wind unterwegs – das soll gut gehen?
Diesen Versuch habe ich bisher aus einem ganz einfachen Grund noch nicht durchgeführt:
Es fühlt sich einfach nicht gut an kalte Knie zu bekommen und auch die Oberschenkel sollen auf keinen Fall auskühlen. Ich habe die Thermo-Funktion im Herbst bei ca. 10°C getestet und sie hat mich nur teilweise überzeugt.
Der Vorteil der Beinlinge ist eigentlich sie schnell aus oder anziehen zu können – brauch ich das im Herbst überhaupt?
Ausgezogen habe ich sie während dem Training nie. Kalte Knie habe ich aber vorerst auch nicht bekommen. Erst bei längeren Ausfahrten wurde mir kalt an den Beinen, ausgekühlt waren sie wenn kein Niederschlag erfolgte aber nicht.
Wasserdicht sind die Beinlinge ca. 5 Minuten, dann sind die Beine durchnässt. Wasser perlt kaum ab, sie saugen sich praktisch voll. Das dies bei länger geplanten Ausfahrten unangenehm wird ist selbstverständlich. Gonso verspricht jedoch auch keine Wasserfestigkeit – also bleibt einfach eine positive Überraschung aus.
Vor Wind schützen die Beinlinge gut. Die Beine und vor allem die Knie sind warm geblieben.

Mein Tipp für schnell-frierende Biker:
Bei Temperaturen unter ca. 6°C habe ich unter den Beinlingen noch eine dünne lange Hose getragen. So wurde mir keinesfalls kalt oder ich musste Bedenken haben dass die Beine kalt und schwer werden.
Für den Winter sind die Thermo-Beinlinge nämlich meiner Meinung nach nicht geeignet.

Ein kleiner Härtetest

Bei einem kleinen Trainingssturz bewahrten die Beinlinge mich vor jeglichen Schürfwunden oder Kratzern. Auch der Stoff hielt – keine Löcher oder Risse. Der dicke Thermo-Stoff ist also stabil und hält äußeren Einflüssen stand.

Der Preis

Die Beinlinge sind auf der Webseite von Gonso für 49,95 € erhältlich.
Ein durchaus hoch angesetzter Preis, meiner Meinung nach. Eine lange Hose ist bereits ab einem Preis von 59,95 € erwerbbar.
Die Preis-Leistung stimmt also nicht ganz. Beinlinge von anderen Marken wie beispielsweise Vaude sind im Vergleich preislich niedriger und haben mich mehr überzeugen können.

Fazit

Wem schnell kalt wird beim Training und grundsätzlich schon lieber zu viel als zu wenig an hat kann auf diese Beinlinge gut verzichten. Ich würde eine lange Thermo-Hose empfehlen.
Für Fahrer, denen es auch im Winter nie zu kalt ist dürften diese Beinlinge sehr entgegenkommen. Die Thermo-Funktion sollte dann ausreichen und ein auskühlen verhindern.
Und wie bereits oben schon erwähnt mein kleiner Tipp für Schnell-Frierende:
Beinlinge einfach über eine normal lange Hose anziehen, so kann man frierenden Trainings bestens vorbeugen.