Als ich die „6undzwanzig“ das erste Mal in den Händen halte, denke ich sofort: „Lässt sich gut anfassen“. Der Einband geht eher in Richtung Hardcover, sowie ich das von den wenigsten Magazinen kennen.
Auf dem Cover sehe ich neben YT Teamfahrer Nicki Leitner auch die Top-Themen, die das Magazin in der ersten Ausgabe zu bieten hat.
Nachdem ich nun „6undzwanzig“ von außen ausreichend gemustert habe, blättere ich schnell einmal komplett durch. Ich stelle fest, dass im Innenteil sehr wenige Werbeanzeigen zu sehen sind und außerdem viel mit Bildern gearbeitet wird.
Nun werde ich mal das Magazin aufschlagen.
Meine Suche nach dem Inhaltsverzeichnis dauert eine Weile und ich hatte insgeheim schon den ersten Negativpunkt auf meiner Pro-Contra-Liste vermerkt, doch nun suchte ich noch mal mit der Lupe und tatsächlich, ich fand ich es wie gewohnt auf einer der ersten Seiten.
Woran lag es nun, dass ich das Inhaltsverzeichnis nicht fand?
Im Normalfall pflegt man das Inhaltsverzeichnis von oben nach unten zu lesen und es auch so abzudrucken, doch bei „6undzwanzig“ ist es anders. Die Truppe druckte den table of content einfach mal von links nach rechts. Nachdem ich nun Gliederung entdeckt hatte, war ich angenehm überrascht, denn diese war durch ein Bild zu jedem Thema sehr ansehnlich gestaltet.
Super finde ich, dass das Redaktionsteam angegeben hat wie viele Seiten ein Artikel umfasst, so kann man sich bei viel oder wenig Zeit einen passenden Artikel heraus suchen.
Weiter geht’s. Auf den nächsten Seiten finde ich, wie auch in der Freeride, die Gallery.
Hier gibt es zahlreiche Shoots von Gravitybiker, welche an den verschiedensten Locations ihr Können zeigen. Nach der Gallery entdecke ich den ersten Bericht.
Die Jungs rund um Chefredakteur Fabio Schäfer verschlägt es nach Belgien in den Bikepark „Filthy Trails“. Sie schildern ihre Erlebnisse im Park und führen ein kurzes Interview mit dem Parkverantwortlichen über die Entstehung, Öffnungszeiten und Zukunft der „Filty Trails“. Der Bericht ist gespickt mit actionreichen Bildern, aber auch mit Bildern aus der Natur, was ich persönlich sehr ansehnlich finde.
Im nächsten Part des Heftes wartet ein Interview mit einer 4Crosserin auf mich, aber irgendwie dann doch nicht. Denn nicht die 4Crosserin Laura Brethauer wird interviewt, sondern ihre Mutter. Die Idee des Ganzen ist nicht die Person direkt zu interviewen, sondern mit Leuten über diese Person zu sprechen, die ihr sehr nahe stehen. Im Falle von Laura Brethauer ist das ihre Mutter. Diese Idee finde ich sehr kreativ, weil man die Person aus einer ganz anderen Sicht kennenlernt. Lauras Mutter plaudert munter über ihren Weg zur 4Crosserin, ihren schulischen Werdegang und ihre erste Liebe.
Auf den nächsten Seiten nimmt mich Chefredakteur Fabio Schäfer mit nach Semmering zum 24h Downhillrennen. Er berichtet von diesem Event an dem er mit seinem Freund Christoph Daheim teilgenommen hat. Schreibt über Probleme, die während des Rennens auftreten, aber auch darüber, was dieses Rennen, trotz extremen Rennbedingungen, so schön macht.
Verbunden mit dem 24h Downhillrennen war diesmal auch die Rubrik des 24h Tests. Fabio testet neben dem Arbeitsgerät bei diesem Rennen, einen Downhiller der Firma Moro Bikes, auch die Helmkamera GOPRO HD Hero und einen Montageständer.
Die Produkte werden bei „6undzwanzig“ auf verschiedene Merkmale hin untersucht wie zum Beispiel auf Haltbarkeit, Gewicht oder Preis/ Leistung.
Anschließend wir mit einem Punktesystem bewertet, wie gut das jeweilige Produkt im Test abgeschnitten hat. Die höchste Punktzahl, die ein Produkt erreichen kann, ist 10.
Dirtbiken ist eigentlich ein Outdoorsport.
Was soll man aber tun, wenn die Jumps vereist sind und es draußen bitter kalt ist? Richtig, man geht in die Halle. Nachdem Downhillenrennen in Semmering erwartet mich jetzt ein Bericht von der „Dirtfabrik“. In dieser alten Fabrikhalle wird Dirtjumpern, nun die Möglichkeit gegeben auch Indoor ihr Können unter Beweis zu stellen.
Von der Halle geht es per nächstem Bericht wieder raus in die Natur und zwar in die Jahreszeit Winter. „6undzwanzig“ begleitet Frank Schneider beim Downhill in der eisigen Kälte. In diesem Artikel schildert Schneider was ihn antreibt und wie er im Winter für die Saison trainiert.
Auf den nächsten beiden Seiten befindet sich ein Tagebucheintrag von Aimee. Wer ist Aimee, hab ihr euch sicher auch gefragt, wenn ihr das Magazin einmal in der Hand gehabt und durchgeblättert habt. Genau, das hab ich mich auch gefragt. Aber ich habe es schnell heraus gefunden. Aimee ist ein 17 Jahre altes Mädchen, welches kürzlich mit dem Dirtbiken angefangen hat und nun in jedem Heft ihre Fortschritte per Tagebucheintrag veröffentlicht.
Die zwei Seiten sind schön gestaltet mit einigen Bilder und einem handschriftlichen Auszug wie aus einem Tagebuch.
So langsam lese ich auf das Ende des Magazins zu, ich bin in der Kategorie „Leckerbissen“ angekommen.
Hier präsentieren Fabio und Co. zahlreiche Produkte, die für Gravitybiker interessant sein könnten. Vom Helm, über das Fahrrad bis hin zum Rucksack oder der Luftpumpe ist alles dabei und wird auch kurz mit Preis und einer kleinen Information beschrieben.
Zurzeit ist es, dank der Wetterlage, schwer eine Strecke im Wald zu bauen, doch ich stoße beim Lesen nun auf „Mach’s dir selbst“.
Hier erfahre ich wie ich eine Strecke richtig und effektiv entwässern kann, sodass der Fahrspaß nicht getrübt wird. Für Biker zählen nicht nur Schnelligkeit, das beste Rad oder das leichteste, nein, es reichen manchmal auch kleine Momente der Freiheit, Momente von Spaß und Momente von Glücksgefühlen.
„Für den Moment“ werde ich mitgenommen zu einem coolen Spot mitten im Wald, dort haben zwei Jungs einen Freeridetrail mit viel Flow angelegt. Dort bikten sie einen Moment, ließen sich vom Fotografen ablichten und zerstörten ihr Werk wieder. Aber trotz der Zerstörung bleibt ihnen das Erlebnis immer in Erinnerung
Nun ich möchte hier nicht jeden einzelnen Artikel kommentieren und langsam zum Ende kommen, ich empfehle euch selber einen Blick in die „6undzwanzig“ zu werfen, wenn ihr Gravitybiker seid.
Ich komme jetzt zu meinem Fazit:
m Großen und Ganzen finde ich das neue Magazin sehr gut gelungen und finde es schön, dass nicht so viel Werbung im Heft enthalten ist, dies wird sich sicherlich noch mit der Zeit ändern, da „6undzwanzig“ noch recht neu auf dem Zeitschriftenmarkt ist.
Super finde ich die Qualität des Magazins. Es lässt sich super anfassen und bietet viele schöne Bilder.
Das Magazin ist sehr nah am Freizeitfahrer dran und distanziert sich mit vielen Beiträgen von der Welt der ganz großen Biker.
Deswegen gefallen mir auch die Artikel über die „Dirtfabrik“ oder die „Filthy Trails“. Diese Beiträge laden zum Mitradeln ein, da die Locations für jedermann zugänglich und vom Budget her erschwinglich sind, außerdem kann sich der Leser von den Spots einen ersten Eindruck verschaffen, weil die Macher auch viel mit Bildern arbeiten.
Die Idee des Tagebuchseintrags von Aimee find ich super, hier stößt der Leser zum einen wieder auf die Nähe des Magazins zum Hobbyfahrer, zum anderen könnte gerade diese Rubrik für Anfänger motivierend sein, wenn sie sehen, dass aller Anfang zwar schwer ist, aber man immer wieder kleine Erfolge feiern kann.
Das Interview mit Laura Brethauers Mutter finde ich sehr informativ und innovativ, da sich im Interview nicht alles um das Fahrradfahren dreht, sondern auch andere Stationen in Lauras Leben eine Rolle spielen.
Etwas verwirrt hat mich zuerst das Inhaltsverzeichnis, da es von links nach rechts abgedruckt wurde und ich es nicht sofort entdeckt habe. Doch mir gefällt es optisch sehr gut, denn der Inhalt der in Form von kleinen Fotos abgedruckt ist, macht was her. Aber es bestimmt auch Leser, die es klassisch mögen, aber das überlasse ich jedem selber.
Schade finde ich, dass „6undzwanzig“ probiert auch die guten Biker wie Gracia mit ins Heft zu nehmen. Dies ist für mich überflüssig, da die Macher ein gutes Heft an den Start gebracht haben, das nahe am Hobbybiker dran ist und seine Aufgabe in dieser Hinsicht wirklich sehr gut erledigt.
Magazine, die über die Pros berichten, haben wir genug und brauchen wir nicht mehr, also Fabio und Co. haltet eure Schiene, dass ist, meiner Meinung nach, der richtige Weg.
Bei diesem Bericht handelt es sich um meine eigene, persönliche Meinung!
Vielen Dank an Fabio Schäfer und sein Team für das gratis Exemplar!
Der Autor