Der Reifenkauf.
Sowohl am Auto als auch am Bike sind Reifen mit die wichtigsten Bestandteile, denn sie sind unser einziger Kontakt zum Boden. Vielleicht ist gerade deshalb der Reifenkauf bei so manchen eine reine Glaubenssache mit Fokus auf nur die eine, seiner Ansicht nach guten Marke.
Doch schafft es auch ein neuer Reifen von einer fremden Marke in die eigene Lieblingswahl?
Genau deshalb haben wir die Hutchinson Toro Reifen für euch getestet! Schaffen es die Reifen welche sich selbst im Enduro Sektor platziert sehen uns zu überzeugen? Seid gespannt!
Der Hutchinson Toro Enduro
Mit dem neuen Toro Enduro Reifen, welcher sich im Enduro Sektor platziert, bietet Hutchinson einen mit Preis einfügen Preiswerten und attraktiven Reifen an. Aufgrund seiner in der Reifenmitte recht niedrigen und an den Reifenflanken hohen Stollen soll der Reifen sowohl einen relativ geringen Rollwiderstand als auch genügend Grip in Kurven bieten und dank seiner Hardskin Karkasse unschöne Durchschläge auf die Felge mindern.
Doch kann der Reifen nicht nur in der Theorie sondern auch auf dem Trail überzeugen? Wir haben genau das für euch getestet und zwar auf dem Propain Headline S2R und Hope EnduroTech Felgen über welche auch in kürze ein Testbericht für euch folgt. An der Front fuhren wir die Größe 26×2.25 und am Heck 26×2.35.
Montage des Toro Enduro
Die Montage der beiden Hutchinson Toro Enduro gestaltete sich als recht einfach, der Vorderreifen in der Größe 26×2.25 lies sich sogar Werkzeuglos montieren und lediglich der Hinterreifen mit einer breite von 2.35 benötigte bei der Montage die Hilfe von Werkzeug. Über die Montage bei der Verwendung als Tubeless Reifen können wir euch leider nichts sagen, da wir sie in Kombination mit Continental und Schwalbe Schläuchen gefahren sind.
Direkt nach der Montage fällt auf das der Vorderreifen im Vergleich zum hinteren doch recht schmal ausfällt, was auf den ersten Blick etwas unförmig aussieht, aber auf die Fahreigenschaften keinen negativen Einfluss hat.
In Punkto Gewicht lassen sich die zwei von uns getesteten Reifen klar Differenzieren, denn der Vorderreifen ist zu den vorherig montierten Nobby Nics nur minimal schwerer, am Hinterrad jedoch ist ein Gewichts plus von insgesamt fast 500 Gramm. Man kann jedoch diese Gewichte nicht direkt vergleichen da die Hutchinson Toro im Vergleich zu den Nobby Nic´s auch deutlich stabiler und griffiger sind was sich auf demTrail extrem bemerkbar macht. Von daher ist das Mehrgewicht zwar etwas viel, aber dennoch zu verkraften.
Der Hutchinson Toro Enduro auf dem Trail
Genug der Theorie und ab auf den Trail!
Um zu den meisten Trails zu kommen lässt es sich einfach nicht vermeiden Asphaltierte Abschnitte zu fahren, deshalb sollte der eigene Reifen nicht nur genügend Grip bieten, sondern auch einen äußerst geringen Rollwiderstand um die Kraft für die Abfahrten aufzusparen.
Auf dem Weg zu meinem Hometrail überzeugte der Toro Enduro mit genau diesem gewünschten, relativ geringen Rollwiderstand. Klar ist hier das er aufgrund des deutlich grobstolligeren Hinterreifens nicht mit den vorherig montierten Nobby Nics mithalten kann, aber dennoch nicht wirklich schlechter ist.
Nun geht es von der Straße auf unbefestigte, steile Wege die es auf dem Weg zum Trail zu bewältigen gibt. Bei nassen oder feuchten Bedingungen gab es hier mit den Vorgängern oftmals Traktionsprobleme und Gripverlust, nicht aber mit den Toro Enduro. Sie überzeugen mit einer extrem guten Traktion, sowohl auf Trockenem als auch nassem Boden und sorgen damit für ein Schlupf freies und effizientes Beschleunigen.
Oben angekommen geht es gleich wieder bergab, quasi in das bevorzugte Territorium des Toro Enduro von Hutchinson. Gleich zu Beginn meines Hometrails wurde der Toro Enduro einer Härteprüfung unterzogen und zwar mit einem sowohl verblockten, felsigen Abschnitt als auch wurzeligen Zwischenstücken.
Schon auf den ersten Metern zeigt der Reifen nun seine wahre stärke, er ermöglicht deutlich aggressivere Linien, bietet mehr halt auch auf nassen Steinen und bietet mit seiner starken Karkasse einen mehr als ausreichenden Schutz gegen Durchschläge was unter anderem auch einen geringeren Luftdruck ermöglicht ohne das man Dellen in der Felge fürchten muss.
Auch im unteren, flowigeren und sprunglastigen Abschnitt weis der Reifen von Hutchinson zu überzeugen. Er walkt bzw knickt selbst in extrem harsch gefahrenen Kurven mit viel Druck nicht weg und bietet auch in offenen Kurven bei großer Schräglage viel Grip.
Wird es einmal matschig und extrem Rutschig definiert sich der Grenzbereich des Toro Enduro recht hoch, aber dennoch fein kontrollierbar. Bei der von uns gefahrenen Kombination brach zuerst das Heck sanft aus, gefolgt von einem leichten Untersteuern der Front. Alles in allem lässt der Reifen es zu das Kurven selbst außerhalb des Grenzbereiches noch fein kontrollierbar im Drift gefahren werden können.
Lediglich bei extrem nassem und glitschigem Untergrund wäre eine weichere Gummimischung vonnöten, da der Toro Enduro jedoch kein expliziter Regen, Trocken oä. Reifen ist, ist das Meckern auf hohem Niveau.
Selbstreinigung
Der beste Grip hilft einem nichts wenn der Reifen bei schlammigen Untergrund nach wenigen Metern verdreckt ist und aufgrund der schlechten Selbstreinigung keinen Grip mehr bieten kann. Das will natürlich keiner. Wie sieht es also in punkto Selbstreinigung beim Hutchinson Toro Enduro aus? Kann er überzeugen?
Ein klares JA! Selbst bei extrem matschigem Untergrund schafft der Reifen es sich effektiv zu reinigen und fast in jeder Situation ausreichend Grip zu bieten. So zum Beispiel konnte ich auf meinem Hometrail direkt nach dem durchfahren einer matschigen Sektion sofort wieder durchstarten ohne einen Gripverlust zu spüren. Super!
Abnutzung
Einen guten Reifen machen viele Faktoren aus, dazu gehört auch die Abnutzung. Denn was nützt einem der beste Reifen wenn er nach kurzer Zeit runtergefahren ist? Daher schauten wir nach ca 2-monatiger Testdauer den Toro Enduro von Hutchinson einmal genauer an.
Der Vorderreifen schlägt sich nach etlichen Kilometern immer noch mehr als gut und weist fast keinerlei Abnutzungen und auch keine abgebrochenen Stollen auf. Der Hinterreifen hingegen zeigt schon eher das er ein paar Km auf dem Buckel hat, denn aufgrund seiner etwas härteren Mischung zeigen die ein oder andere Stolle abgebrochene Kanten auf. Dass sollte nicht so sein, wirkt sich aber zum Glück nicht negativ auf die Fahreigenschaften aus. Die restliche Abnutzung des Hinterreifens bewegt sich dagegen im normalen Bereich.
Fazit
Alles in allem hat uns der Hutchinson Toro Enduro restlos überzeugt, er bietet in fast allen Lebenslagen genug Grip, bietet einen relativ geringen Rollwiderstand und auch die Abnutzung ist noch im Grünen Bereich.
Wer also für sich und sein eher Abfahrtsorientierten Fahrstil einen neuen, guten Reifen sucht wird mit dem Toro Enduro glücklich.
Von uns gibt es eine klare Kaufempfehlung!