Gerne mit Rucksack gefahren bin ich noch nie. Beengendes Gefühl, nervige Gurte, mehr Schweiß am Rücken. Das waren alles Argumente gegen einen Rucksack für mich gewesen.  Trotzdem flog eines Tages ein Baix 15 bei mir ein und ich rang mich dazu durch, ihn mit auf Tour zu nehmen…Es hat sich gelohnt!

Der erste Eindruck:

Schlank kommt er daher, der Tatonka Rucksack. Die Fächer sind sinnvoll angeordnet und auch der Stauraum stellt genügend Platz zur Verfügung.  Gleich zum Anfang des Tests landete die Handyhülle, die am rechten Gurt befestigt wird, wieder im Karton. Braucht man nicht! Auf dem Rad will man ja seine Ruhe haben, so meine Meinung. Als Sicherheitsfeature war im oberen Klipper für den Brustgurt eine kleine Pfeife eingebaut. Stürzt man in abgelegenen Gelände kann man so ggf. seine Retter verständigen. Durchdachtes Feature.

Die erste Testfahrt:

Lange Samstagsausfahrt. Was will da nicht alles verstaut sein? Blick nach draußen. Regenjacke? Check. Minitool, Riegel, Gel, großer 29inches Schlauch, Pumpe, GoPro, iPhone und Medipack. Spiegelreflex wäre cool! Das passt?!…. Na klar, das macht der Baix15 locker mit. Da würde meine XC Trikottasche aber schon längst gerissen sein. Mehr als diese Utensilien nehme ich eigentlich nie mit auf eine Tagestour. Die ideale Größe ist somit mit dem Baix 15 erreicht. Nicht zu groß und nicht zu klein fällt sein Stauraum aus. Nachdem der volle Rucksack auf dem Rücken gelandet war, ging es ans unkomplizierte Einstellen der Gurte.

Schnell war die richtige Länge gefunden und der Rucksack saß stramm aber trotzdem angenehm. Also rauf aufs Hardtail, ran an die Trails.

Der Sitz des Rucksacks war prächtig. Nur bei äußerst ruppigen Schlägen verschob er sich minimal. Bei schnellen Richtungswechseln verrutsche er ein wenig. Trotz seiner straffen Passform am Rücken, die super Stabilität gewährleistet, bekam man als Fahrer keinen Schweißrücken. Zwischen den üppigen Polstern kann Luft stets noch etwas zirkulieren und es kommt nicht zum Hitzestau. Eine höhere Feuchtigkeit war aber trotzdem spürbar. Ebenso an den angenehm gepolsterten aber eben dafür auch etwas dicken Gurten.

Diese empfand ich gleichzeitig als sehr lang und sie neigten bei hohen Geschwindigkeiten zu frohem Flattern. Bedingt durch meinen sehr schmalen Körperbau musste ich die Gurte sehr eng stellen, sodass viel von ihnen dem Wind schutzlos ausgeliefert waren. Hier würde ich mir irgendwelche Möglichkeiten zum Wegstecken wünschen.

Im Alltag:

Nicht nur auf dem Rad sollte ein Bikerucksack praktisch sein, sondern natürlich auch in vielen anderen Situationen. Hierzu durfte der Tatonka mich begleiten, um die Abitur-Schulbank zu drücken. Mehrere DinA4 Hefte und auch eine große Wasserflasche passten problemlos in die Staufächer.

In der Schule war es dann mein guter Freund Max, der auf seine eigene Art und Weise das Aussehen des Rucksacks bewertete: „Was das denn? Na, klein Luki auf den Weg in den Kindergarten? Ist der Rucksack dein ernst?“ Zugegeben, der Baix 15 ähnelt vielen Kindergarten Rucksäcken, die man so kennt. Klingt hart aber seine Rot-gelbe Farbe tat ihren Anteil, ihn als solchen zu identifizieren. Vielleicht lieber ein stylisches Blau wählen, um vor solchen Sprüchen gewappnet zu sein. Optisch ist der Rucksack so eher nicht zufrieden stellend.

Auch Co-Testerin Danuu hatte sichtlich ihren Spaß mit dem Rucksack

Den nächsten Ausflug machte der Rucksack mit mir zur Njoy Starshow, einem Konzert in Hannover. Auch hier zeigte er sich als treuer und robuster Wegbegleiter. Verpflegung war in ihm locker unterzubringen, auch die Regenjacke, welche leider im Dauereinsatz stand, konnte er sicher verstauen. Der Dauerregen ließ den Rucksack erstaunlich lange kalt. Das Obermaterial begeistert. Erst nach 3 Stunden konnte ich im inneren einige feuchte Stellen ausmachen. Ein Regenüberzug für noch längere Dichtigkeit ist leider nicht dabei.

Die Brustgurtverschlüsse wurde von einigen Trampeltieren aus dem Publikum stark beansprucht. Trotzdem hielten sie dem Dauerfeuer stand und brachen nicht ab. Perfekt!

 

Fazit: Super Rucksack in der richtigen Größe für Tagestouren. Der Tatonka kann eigentlich alles, nur die Optik ist nicht gerade „Ausgehtauglich“ und die langen Gurte nerven. Für die Funktion und die gute aber nicht perfekte Belüftung, gibt´s dennoch eine radblogs.de Empfehlung. Vor allem der schmale UVP Preis von 45€ ist erstaunlich!

 

Weiter Infos unter: http://www.tatonka.com