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Interview: Alban Aubert über sein 50-50 Project

Schon circa zwei Wochen ist Alban Aubert nun auf Achse, um 50 Bikeparks in 50 Tagen zu besuchen (Wir berichteten).

Am 07.07 machte er in Willingen halt, rockte die Downhill- und Freeridestrecke und traf sich mit mir zum Fotografieren und natürlich auch zum Interview im Weltcuport.

Einen Tag später stellte er sich erneut einem Autor von Rund-ums-Rad zum Interview zur Verfügung.

Was dabei rauskam, lest ihr hier.

Wie gefällt es dir hier in Willingen, was ist das besondere an diesem Bikepark für dich?

Die Freeride-Strecke ist wirklich gut, so eine Anlage haben wir in Frankreich oder auch in der Schweiz nicht. Dort ist es oft sehr steil und diese Strecke ist wirklich gut fahrbar für alle Rider, egal ob Anfänger oder Profi. Diese Strecke ist wirklich gut geplant worden.

Hast du einen Bikepark auf den du dich besonders freust während deiner Tour?

Klar, mein Homespot in Chaumont ist etwas Besonderes für mich. Dort fahre ich nicht nur viel, sondern habe dort persönlich viel Zeit investiert, um diese Strecke mit zu erbauen und in einem guten Zustand zu erhalten.

Nach welchen Kriterien hast du die Bikeparks ausgesucht, die du besuchen möchtest?

Am Anfang habe ich erstmal die Karte von Europa genommen und sämtliche Bikeparks dort markiert.
Anschließend habe ich dann die Parks ausgewählt, die wirklich jeden Tag geöffnet sind, da dies für eine unkomplizierte Organisation nötig war. Ich besuche während meiner Tour nur zwei oder drei Anlagen, die nicht die komplette Woche in Betrieb sind. Als Letztes strich ich aus meiner Liste noch vier bis fünf Bikeparks, da ich am Tag höchstens 300 Kilometer mit meinem Wohnmobil von Park zu Park reisen wollte.

Kurzes Zwischenfazit nach fünf Parkbesuchen?

Das war wirklich bis jetzt sehr einfach, ich bin ganz frisch Die nächsten Tage werden die Härtesten vom kompletten Trip, da ich auch ein paar Kilometer (zwischen 300 und 330 Kilometer) mehr zu reisen habe.

Warum bist du auf solch einen Versuch gekommen in kurzer Zeit 50 Parks zu besuchen?

Die Idee war wirklich im Sommer einen sehr großen Roadtrip zu machen und da in dieser Zeit zwischen Juli und August viele Parks geöffnet haben, wollte ich auch so viele wie möglich besuchen. Doch es gibt noch ungefähr 100 Anlagen in Europa, die ich auf dieser Tour nicht aufsuchen kann.

Möchtest du die fehlenden Anlagen auch noch besuchen?

Ja, möchte ich. Doch das Problem war meistens, dass die Parks in den Alpen nicht sehr lange geöffnet sind. Dort kann man nur im Juli und im August fahren. Zwar sind von diesem Parks auch einige im Juni und im September befahrbar, dann aber nur am Wochenende, was die Organisation wieder sehr schwer gemacht hätte.

Wie viele Menschen stehen hinter dir, damit du diesen Roadtrip durchziehen kannst?

Direkt sind es wirklich nur meine Frau und ich. Aber auch meine Sponsoren von UMF, Dakine, Syncros, Formula und Velo stehen hinter mir und meinem Trip. Des Weiteren habe ich Kontakt zu jedem Bikepark den ich ansteuere während meiner Tour. Insgesamt stehen ungefähr 60 Menschen hinter meinem Projekt.

Erst der der Höhenmeterrekord im Downhill, jetzt das 50-50 Project und was hast du als nächstes vor?

Ich möchte wieder viel, viel Reisen und wieder zurück nach Südamerika gehen, um dort in den Vulkangebieten zu riden.

Was sagt deine Frau zu dem 50-50 Project?

Sie ist sehr zufrieden. Sie hat mir gesagt, dass sie im diesem Sommer wirklich drei Monate am Stück frei hat und dann hat siemich gefragt, ob wir nicht in der freien Zeit diesen Trip machen wollen. Ich war wirklich zufrieden, weil es auch eine tolle Erfahrung ist zusammen mit dem Partner zu reisen.

Wie hast du dich vorbereitet? Wie lange hat die Vorbereitung gedauert und was war besonders hart für dich?

Die Vorbereitung hat im September letzten Jahres angefangen. Es gab viele Sachen zu tun. Das Logo musste entworfen werden, ich musste mit allen Bikeparks Kontakt aufnehmen und vor allem durfte bei der Planung dieses Trips das Budget nicht überschritten werden.

Hat es denn keine sportliche Vorbereitung gebraucht?

Das war für mich nicht das große Problem. Aber natürlich habe seit Mai sehr viel gefahren, um auch mein Equipment zu testen, damit ich möglichst wenige Probleme mit Bauteilen des Bikes auf meinem Trip bekomme.

Treibst du noch anderen Sport außer dem Radsport?

Im Winter fahre ich sehr gerne Snowboard vor allem abseits der Piste im Tiefschnee. Das ist wirklich ein toller Sport manchmal sogar schöner als Rad fahren.

Was treibt dich an, solche extremen Anstrengungen auf dich zu nehmen?

Das ist schwer zu sagen, aber es ist immer gut Ziele zu haben und jedes plane ich auch etwas Neues zu machen. Es macht immer Spaß auf dem Rad zu sitzen und zu fahren und auch Sachen besser zu machen zum Beispiel einen Sprung weiter zu springen oder eine Kurve noch krasser zu fahren. Der Radsport ist einfach so vielseitig.

Nachdem Steffen sich mit Alban in Willingen unterhalten hat, traf sich Britta mit ihm im Bikepark Winterberg.

Wie bist du auf die Idee des 50-50 Projekts gekommen?

Ich plane jedes Jahr etwas Neues und ich habe schon seit Jahren diesen Trip vor. In diesem Jahr hat meine Frau frei, so war es jetzt die beste Möglichkeit dieses Projekt durchzuführen.

Die wievielte Station ist Winterberg?

Winterberg ist die 6. Station meines Trips.

Es waren ja noch nicht viele Bikeparks, aber welcher hat dir bis jetzt am besten gefallen?

Bienne – mein Homespot in der Schweiz ist mein Traumspot 🙂 !

Aber auch Willingen war wirklich toll, dort ist wirklich für jeden etwas dabei – vom Weltcupdownhill über die Freeridestrecke bis zum Übungsparcours.

Was gefällt dir hier in Winterberg besonders gut?

Hier gibt es wirklich alles und für alle etwas. Und die Strecken sind alle sehr gut. Heute Nacht hat es lange und viel geregnet, heute morgen dann zum Glück nicht mehr. Die Strecken waren zwar nass, aber es stand kein Wasser in der Strecke. Hier wird viel Arbeit in die Streckenpflege gesteckt, das merkt man.

Wie viele Abfahren machst du pro Tag und pro Park?

Das hängt vom Bikepark ab. In Winterberg waren es 9 Abfahrten zwischen 10 und 13 Uhr.

Ich fahre meist einen halben Tag – ca. 4 Stunden, dann geht es weiter zum nächsten Ort.

Fährst du dann alle Strecken?

Ich versuche alle Strecken zu fahren. Der Slopestyle hier in Winterberg ist aber mit meinem Downhill-Bike nicht gerade perfekt zu fahren, da bin ich nicht alles gefahren, bzw. gesprungen.

Welche Strecken magst du besonders?

Hier in Winterberg haben mir der Downhill und die Freecross-Strecke am besten gefallen. (A.d.R. -> mir gefällt auch der Downhill am besten 🙂 !!)

Bist du allein, oder mit einem Team unterwegs?

Ich bin mit meiner Frau Vero und unserem Hund Manchas die ganze Zeit mit dem Wohnmobil unterwegs. Das ist am einfachsten, da hat man immer alles bereit.

Ist es stressig, jeden Tag an einem anderen Ort zu sein?

Nein, es macht mir Spaß. Der schwierigste Teil kommt in den nächsten 3 Tagen. Da sind es jeden Tag mehr als 300 km zu fahren. Wir haben heute noch ca. 4 Stunden Fahrt vor uns, deshalb habe ich Deutschland zu Beginn geplant. Im Schnitt sind es durchschnittlich ca. 90 km Fahrt pro Tag. In Frankreich wird es dann einfacher, dort sind es teilweise nur 7-8 km zwischen den Spots.

Wie wirst du in den verschiedenen Bikeparks aufgenommen? Kennt man das Projekt 50-50?

Ich habe per Email Kontakt zu meist 1-2 Leuten von allen Bikeparks. Denen ist das Projekt bekannt. Bis jetzt war es vor Ort eher ruhig, aber in Frankreich sind kleine Events geplant. In der Schweiz und in Frankreich werde ich mit einigen Leuten zusammen fahren.

Wie viele und welche Bikes hast du dabei?

Ich habe zwei Duncan-Downhill Bikes dabei. Und meine Frau hat ihr Freeride Bike dabei.

Fahrt ihr dann auch schon mal gemeinsam?

Im Bikepark Geisskopf in Bischhofsmais – unserem nächsten Spot – gibt es schöne und einfache Strecken, die wir gemeinsam fahren. Ansonsten fahren wir eher wenig zusammen.

Du warst schon in Bikeparks in der ganzen Welt unterwegs. Was ist in Europa anders?

Der Bikepark In Whistler / Canada ist wirklich toll. So etwas gibt es in Europa nicht.

Aber große Unterschiede gibt es eigentlich nicht.

In Europa gibt es viele Sessellifte, das ist sehr einfach und bequem.

In Südamerika gibt es meist Gondeln oder Lifte, oder auch oft Shuttles. Dort ist alles komprimierter.

In Canada ist das manchmal schwierig, dort gibt es an vielen Orten oft nur Shuttles, z.B. in Nelson / British Columbia.

Der Bikepark Silverstar in British Columbia ist echt gut, dort gibt es einen 6er-Sessellift.

Wie fing deine „Biker-Karriere“ überhaupt an?

Am Anfang bin ich Straßenrennen gefahren (wer hätte das gedacht 😉 ?!?).

Auf dem Mountainbike bin ich seit 1992 und seit 1998 habe ich mit den Fullys im Freeriden meinen Sport gefunden, der mir am meisten Spaß macht.

Mit den Hardtails habe ich damals nicht soviel Spaß gehabt 😉

Warum machst du diesen Road-Trip? Steckt da evtl. auch irgendein Charity-Projekt o.ä. dahinter, oder machst du das hauptsächlich aus „Spaß an der Freude“?

Ich mache das nur weil es mir Spaß macht.

Mit diesen Projekten habe ich die Möglichkeit für meine Sponsoren Werbung zu machen.

Ich möchte keine Rennen fahren, ich liebe wirklich das Freeriden, deshalb muss ich immer andere Projekte erfinden.

Was war dein letztes Projekt vor 50-50?

Letztes Jahr war ich in Russland „Helishuttlen“.
Dort bin ich Ronny Wildhaber mit dem Helikopter auf einige Vulkane geshuttled und diese hinab gefahren.

Vielen Dank für das Gespräch!

Wir sind schon gespannt was im nächsten Jahr kommt!! Viel Spaß noch weiterhin und gute Reise!

Die Interviews führten:

Über den Autor

Rund ums Rad | Outdoortest-Team

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