Erneut möchte ich über einen interessanten Artikel des Pressedienstes Fahrrad berichten.
Es geht um die Typologie des Reiserades.
Dieser Bericht passt natürlich sehr gut zu meiner Seite und ich will ihn euch daher nicht vorenthalten.
Falls jemand zu dem Bericht etwas hinzufügen möchte, dann bitte die Kommentarfunktion am Ende des Berichtes nutzen.
Mit Sack und Pack: Typologie des Reiserades
[pd-f] Um Missverständnissen vorzubeugen:Man kann mit nahezu jedem Fahrrad auf Reisen gehen. Sogar mit einem Hochrad, wie der Amerikaner Thomas Stevens, der vor über 120 Jahren als erster um die Welt radelte. Sein „Columbia“-Hochrad war damals eins der besten verfügbaren Räder. Das ist auch heute noch der wichtigste Grundsatz. Für die Radreise nur bestes Material, damit man nicht den halben Urlaub auf Werkstattsuche ist!
Die richtige Fahrradauswahl beginnt nach Meinung des Schweiz-Amerikaners Butch Gaudy, Begründer der Fahrradfirma MTB Cycletech (www.mtb-cycletech.de) mit der Frage: „Mit wem möchte ich reisen?“ Anschließend sollte man klären, wohin die Reise gehen soll. „Aus den Antworten zu diesen beiden Fragen leitet sich das richtige Fahrrad fast mathematisch-logisch ab, so Gaudy. Seiner Erfahrung nach – diese besteht aus immerhin 30 Jahren Fahrradentwicklung und über einem Dutzend teilweise mehrmonatiger Radreisen auf der ganzen Welt – lassen sich drei Reisetypen bilden.
1. „Reiseradler mit Begleitfahrzeug“
Für gelegentliche Wochenendtouren und Reisen bis zu zwei Wochen muss es kein Reiserad der Spitzenklasse sein. Gute und reisetaugliche Trekkingräder gibt’s schon für unter 1.000 Euro. Solide wird es darüber: Etwa das „Oregon“ von Staiger (www.staiger-fahrrad.de), das es als Herren- und Damenmodell gibt. Für 1.399 Euro bekommt man hier einen Nabendynamo und hydraulische Felgenbremsen! Der Trekkinglenker sitzt an einem winkelverstellbaren Vorbau. So kann man mal aufrechter, mal flacher sitzen. Räder wie das „Oregon“ sind nicht nur treue Begleiter im Urlaub, sondern auch im Alltag. Das schlicht schwarze Rad hat eine vollständige StVZO-Ausstattung, Seitenständer und Schutzbleche. Perfekt für die Fahrt zur Arbeit oder den Wochenmarkt.
„Allzu viel Gepäck sollte man diesen Rädern jedoch nicht zumuten“, weiß Gaudy: Weder Geometrie, Rohrdimensionen noch die Komponenten sind auf Reisegepäck für mehrwöchige oder gar monatelange Reisen ausgelegt.
2. „Tourenfahrer mit Gepäck“
Wer mehr in die Radtaschen packt und oder länger unterwegs sein wird, braucht Räder, die wirklich fürs Radreisen entwickelt wurden. Wie bei den Mountainbikes sind zwei grundsätzliche Gattungen zu unterscheiden: vollgefederte und teil-/ungefederte Räder. Zwei Beispiele verdeutlichen die Unterschiede:
Auch auf langen Strecken entspannt vorankommen – dazu ist ein komfortables Rad gefragt. Ruhiges, ausgewogenes Fahrverhalten, verlässliche Technik, dazu auf Wunsch eine gefederte Sattelstütze und eine Federgabel, mit der man angenehm weich dahingleitet: Räder wie das „Speedster“ (ab 1.669 Euro) vom Fahrradhersteller Utopia-velo (www.utopia-velo.de) sind etwas für anspruchsvolle Reiseradler. Das Speedster verbindet höchste Qualität und pfiffiges Design mit sinnvollen Innovationen, etwa der voll gekapselten Kette. Besonderheit: Bei Utopia kann man die Ausstattung des Rades selbst zusammenstellen. „Der bequeme Randonneur-Rennlenker und komfortbringende Big-Apple-Balloonbereifung sind bei Rädern, die auf Reisen gehen sollen, bei uns häufig gewählte Ausstattungsmerkmale“, erzählt Ralf Klagges von Utopia. Übrigens erreicht Utopia bei der veröffentlichten „Lieferantenbewertung“ des VSF (Verbund selbstverwalteter Fahrradbetriebe) regelmäßig vorderste Plätze in der Kategorie „Produktqualität“. Also beste Voraussetzungen für eine entspannte und sorgenfreie Radreise. Fast schon legendär ist die extrem widerstandsfähige Lichtanlage an den Rädern aus Saarbrücken.
Anders der Ansatz des Spezialisten für voll gefederte Räder riese und müller (www.r-m.de). Ihr Modell „Intercontinental“ (ab 2.299 Euro) ist der SUV unter den Fahrrädern: viel Stauraum, grundsolide ausgestattet, chic und himmlisch komfortabel. Nicht weniger als insgesamt 40 Kilogramm Zuladung nehmen der Lowrider (optionales Zubehör) an der Gabel und der Heckträger auf. Besonders an der Konstruktion des Rades ist der im Rahmen integrierte Gepäckträger. „Auf diese Weise bleibt die Federung am Hinterrad feinfühlig und wirkungsvoll“, erklärt Heiko Müller, Geschäftsführer von riese und müller. Und auch das Gepäck auf dem Lowrider gehört zur so genannten gefederten Masse. Löblich!
3. „Expedition mit dem Bike“
Mit seinem Rennlenker an klassische Long-Distance-Tourer angelehnt ist das Modell „Papalagi“ von MTB Cycletech (ab 1.599 Euro). Es rollt jedoch auf 26-Zoll-Laufrädern, wie sie auch am Mountainbike verbaut werden. Von diesem hat sich das „Papalagi“ seine Stabilität abgeschaut: Basis ist ein robuster Stahlrahmen mit reichlich Anlötern für Träger, Flaschenhalter und anderes Zubehör. Zusammen mit einer Geometrie, die auf beste Fahrstabilität auch bei hoher Beladung ausgelegt ist, kann man mit dem „Papalagi“ sicher über alle Pisten dieser Welt radeln. In dem Rahmen stecken über 20 Jahre Entwicklung: Das erste Papalagi hatte seine Jungferntour 1985 über einige tausende Kilometer entlang der amerikanischen Westküste. Im Sattel: Butch Gaudy!
Die solide und durchdachte Ausstattung des Papalagi 2008 tut ihr Übriges dazu – dieses Rad ist ein verlässlicher Reisebegleiter, ob mit leichtem Gepäck oder mit kompletter Expeditionsausrüstung. Auch der Rennlenker erlaubt den rückenschonenden Wechsel der Haltung. „Wer eine etwas konventionellere Anmutung vorzieht, der wählt die Variante mit Trekkinglenker (1.699 Euro)“, rät Papalagi-Entwickler Gaudy.
Quelle: www.pd-f.de