Marathonrennen sind im Trend in Deutschland. 2013 sollte Bad Frankenhausen am Kyffhäuser, zeitgleich mit dem Alb-Gold-Marathon in Münsingen die Marathonsaison einläuten.
Für uns Radfahrer standen in Bad Frankenhausen die Marathondistanzen von 21,5km und 64km zur Auswahl.
Aber nicht nur Mountainbiker kamen in der Stadt am Fuß des Kaiser Wilhelm Denkmals auf ihre Kosten. Der Kyffhäuser Berglauf Verein richtete auch für Läufer einen Marathon aus, und auch Nordic Walker hatten die Möglichkeit, einen Wettbewerb zu bestreiten. Wer die malerische Natur des Kyffhäuser Gebirges genießen wollte, kam durch geführte Wandertouren auf seine Kosten. Auch der Nachwuchs wurde von den Ausrichtern nicht vergessen und mit dem Angebot von Bambini Läufen bedacht.
Generell kann man von einer sehr vorbildlichen Organisation sprechen. Es gab die Möglichkeit in der Bad Frankenhausener Sporthalle zu übernachten und außerdem Finisher T-Shirts und Ergebnis CDs sowie Fotos vom Rennen zu erwerben. Die Moderation des Events war ebenfalls hervorragend. Jeder Finisher wurde namentlich benannt und mit freundlichen Worten im Ziel begrüßt
Ich hatte mir die 21km MTB Runde ausgesucht. Irgendwann musste sie ja kommen. Meine Marathon Premiere. Gleichzeitig war das erste Marathonrennen meiner Karriere auch das erste Rennen 2013 für mich.
Es ging also wieder los. Ich konnte es gar nicht erwarten wieder mal ein Rennen nach der langen Winterpause zu fahren. Mama, Papa Hund Danuu und natürlich Eleanor (mein Bike) ins Auto verfrachtet und los ging es in Richtung neuer Bundesländer.
Nach guten 2 Fahrstunden kamen wir in Bad Frankenhausen an. Startnummer ans Rad. ins orangene Teamdress geworfen und ab aufs Rad.
Beim weiteren Warmfahren mit Lennart, meinem Teamkollegen, erreichte die Stimmung ihren Höhepunkt.
Wir wollten endlich losfahren.
Ein bisschen spät kamen wir zur Startaufstellung was sich aber später nicht aufs Ergebnis auswirken sollte.
Ungeduldig wie ein Rennpferd in der Startbox wartete ich auf den Startschuss.
Peng! Feuer frei!
Ich kam super weg und konnte mich gleich im vorderen Drittel einreihen.
Das Renngeschehen in der Stadt war bestimmt von Überholmanövern. Die Strecke führte weiter in den Wald was mit der ersten richtigen Steigung verbunden war. Kollege Köhler und ich waren gut damit beschäftigt das flotte Tempo mitzugehen.
Nach gut 4 Kilometern wurde das Feld das erste Mal vom Rad geholt, bedingt durch extrem verschlammten Boden. Die folgenden Kilometer wurden von Waldwegen aber auch flowigen Trails bestimmt. Danach musste man als Fahrer so richtig „beißen“ als die Strecke über mehrere Kilometer durch die Felder führte. Mit einem Fahrer zusammen gegen den Wind anzuarbeiten stellte sich als sehr lukrativ heraus. Wieder im Wald zündete dann Lennart ein Feuerwerk was er sich den Winter über antrainiert hatte. Gnadenlos fuhr er mir davon und sicherte sich mit einem ordentlichen Vorsprung den Platz vor mir. Die letzten 2 Kilometer verliefen jedoch nicht ohne Zwischenfälle bei mir. Zwei Kilometer waren noch zu fahren als ich ein Rumpeln unter mir vernahm. Es klang ziemlich verdächtig nach „Sattel lose“. Anhalten?-Kein Minitool dabei.Sch*** drauf Hoffmann. Wird schon halten bis ins Ziel. 700 Meter später zahlte ich für diesen Gedanken Lehrgeld. Der Sattel flog mir um die Ohren und die Sattelstütze in ihre 1000 Einzelteile. Voll in die Eisen. Sattel in die Trikottasche, angereicht von einem sehr netten Zuschauer, und weiter ging’s. Im Stehen natürlich nicht ganz ungefährlich. Aus der Pedale zu rutschen wäre jetzt tödlich gewesen. Auch meine brennenden Beine musste ich darauf vertrösten erst im Ziel entlastet zu werden. So fuhr ich die 2 Kilometer nochmal meine kompletten Tanks fertig ehe ich schon das Ziel vor Augen hatte.
Nachdem ich durch die schöne Innenstadt Bad Frankenhausens gefahren war, flogen meine Beine fast wie meine Sattelstütze auseinander. Im Ziel war ich dann ziemlich glücklich. Ein tolles nicht perfektes Rennen ging zu Ende. Für die Schindereien in Matsch und Morast durfte ich den zweiten Platz mein Eigenen nennen. Im trockenen Zustand hätte mir die Runde mehr Spaß gemacht, gefallen hat sie mir trotzdem. Das Herz eines jedem Marathonfahrer kommt hier auf seine Kosten.
Für mich persönlich werde ich den 12.4.14 dick in meinem Saisonplan markieren. Super Strecke. Super Organisation, da muss man dabei sein
In der Herren Elite Kategorie über 64-km konnten Alexander Rebs vom Focus Rapiro Racing Team zeitgleich mit Sebastian Stark vom TBR Bieler Team über die Ziellinie fahren. Die beiden fuhren die 64km Distanz in einer Zeit von 2.35:04,1.
Der Zelleinlauf der Beiden war sehr emotional: Beide fuhren Hand in Hand über die Ziellinie, so dass die Veranstalter kurzerhand beiden den ersten Platz zusprachen. Die zwei Fahrer waren durch den Matsch kaum zu erkennen..
Bei den Damen siegte Alexandra Hummnitzsch (Craft-Rocky-Mountain)
Den harten Witterungsbedingungen konnten ebenfalls die Starter auf der 21,5km trotzen.
Toni Rudolph (Scott-Mio MTB Racing Team) siegte hier in der Herrenelite Klasse. Seine Teamkollegin Elisabeth Höll sicherte sich Platz 1 in der Eliteklasse der Damen.
Scheint ein tolles aber schlammiges vergnügen gewesen zu sein.
Ich werde heuer ebenfalls einige Marathons bestreiten wollen. Wenn es zeitlich klappt fahre ich in Riva. Motiviert habt ihr mich zumindest.
Servus,
schön, wenn wir dich motivieren konnten 😉
Du kannst gerne über deine Erfahrung in Riva hier im Blog als Gastautor berichten.
Darüber würden wir uns dann freuen.