Nachdem wir ja bereits von Garmin das vivofit Fitnessarmband im Test hatten, geht es weiter mit dem Lifeband Touch FB84 des Herstellers LG.
Für wen es geeignet ist, was es alles kann und was nicht, all das lest ihr hier in diesem Bericht.
Produkt / Lieferumfang
LG liefert beim Lifeband Touch folgendes mit:
- Lifeband Touch
- Ladegerät mit USB-Kabel
- Quick Setup Guide
Funktionsübersicht / technische Daten
Ausstattung:
Display | OLED |
Akku | bis zu 5 Tage (ohne Nutzung eines Smartphones) |
Bluetooth | ja, Bluetooth 4.0 |
Vibrationsfunktion | ja |
Beschleunigungssensor | 3-Achsen |
Höhenmesser | ja |
Funktionen:
- Schrittzähler
- Wecker
- Akkuanzeige
- Aufzeichnung der Laufroute via Smartphone
- Anzeige des Zielfortschrittes
- Geschwindigkeitsmessung via Smartphone
- Uhrzeit/ Datum
- Anzeige der zurückgelegten Strecke in km
Software
Eine Software liefert LG nicht mit, da das Lifeband Touch lediglich via App gesteuert werden kann.
App von LG
Für das Lifeband Touch gibt es sowohl für iPhones wie auch die Androiden eine App. Voraussetzung in Sachen Software sind iOS6 oder höher und Android 4.3 Jelly Bean oder höher.
Leider kann man die App nicht für Tablets verwenden. Dies wäre aus unserer Sicht jedoch sinnvoll, da man über das Tablet doch eine bessere Auswertung aufgrund des größeren Displays durchführen kann.
Aber man kann z.B. auf andere Fitnessapps zurückgreifen wie Runtastic, Runkeeper oder My Fitness welche von dem Lifeband Touch unterstützt werden.
Apps von anderen Anbietern
Laut Beschreibung von LG kann das Fitnessband auch mit anderen Apps kommunizieren. Man ist also nicht auf die App von LG angewiesen, oder doch?
Hintergrund der Sache ist, dass andere Apps im Grunde nicht auf das Fitnessband selber sondern auf die Daten der LG-App zurückgreifen.
Von daher muss ich die LG-App installieren und finde dort dann unter dem Menüpunkt „Mehr“ die Möglichkeit andere Apps zu Verbinden.
Man muss beim Einrichten dann noch bestätigen, dass die Apss untereinander kommunizieren dürfen und schon steht dann die Verbindung.
Es bleibt im Praxistest also festzustellen, dass man zwar Fremd-Apps verwenden kann, diese aber im Grunde mit der LG-App verbunden werden und nicht mit dem Lifeband Touch selber. Somit stellt sich die Frage, warum ich dann eine andere App benötige, wenn ich doch sowieso auf die LG-App angewiesen bin.
Da hier lediglich die beiden Apps untereinander kommunizieren, dürfte es auch klar sein, warum RunKeeper das Lifeband Touch von LG nicht findet.
Display
Das Display ist gut zu lesen, die digitalen Zahlen sind scharf und groß genug. Mittels Wischgesten kann man zwischen diversen Modis wechseln. Lediglich bei starker Sonneneinstrahlung gestaltet sich das ablesen des Displays als schwierig, da man die Zahlen darauf dann sehr schlecht erkennen kann.
Folgende Grundmodis bietet das LG Lifeband (die Bezeichnung der Modis wurde von mir so benannt und nicht von LG)
Infomodus | Datum, Uhrzeit, Batteriestatus |
Fitnessmodus | aktuell verbrauchte Kalorien, Tagesziel Kalorienverbrauch, Fitnessaufzeichnung, zurückgelegte Schritte, zurückgelegte Kilometer |
Bedienmodus* | Abspielen von MP3 auf dem Smartphone, Lautstärkeregelung, Titel vorwärts und rückwärts |
Komfortanzeige* | Bei Verbindung mit dem Smartphone werden auf dem Lifeband auch eingehende Anrufe und Nachrichten angezeigt. |
Hier noch ein Video für euch, mit den Funktionen im Überblick
Verwendungszweck / Problematik Radfahren
Wie das Garmin vivofit ist auch das Lifeband von LG nicht für das Fahrradfahren geeignet. Dies liegt allein schon daran, dass die Beschleunigungssensoren beim Biken nicht anschlagen, wenn man die Hand am Lenker hat. Klar, man könnte die ganze Sache umgehen indem man das Lifeband am Fußgelenk befestigt, aber dafür ist es nicht vorgesehen.
Das LG Lifeband beschränkt sich daher auf sportliche Tätigkeiten wie z.B. Joggen, Walken oder Wandern. Im Grunde alles wo man Schritte zählen kann.
Wir haben das Lifeband im Alltag sowie beim Nordic-Walking getestet.
Tragestest
Das LG Lifeband ist im Grunde ein nicht ganz geschlossener Ring, was zunächst den Vorteil hat, dass man die Öffnung etwas aufbiegen kann um das Band dann über den Arm zu streifen. Doch dieses Feature hat gleichzeitig den Nachteil, dass das Band nicht so gut sitzt wie man es von einer Armbanduhr gewöhnt ist. Mit der Öffnung bleibt man gerne am Saum des Oberteiles hängen und dann verdreht sich das Band etwas.
Zugegeben, am Anfang war es noch ungewohnt aber mit der Zeit gewöhnt man sich auch daran.
Was man aber unbedingt beachten sollte ist die Tatsache, dass das LG Lifeband nicht wasserdicht ist. Kleinere Spritzer schaden zwar nicht, aber beim Schwimmen sollte man das Armband unbedingt ausziehen.
Bewegt man den Arm nach oben, also im Grunde so, wie wenn man auf eine Uhr schauen würde, geht das Display automatisch an. Zumindest sollte es das laut LG. Aber leider mussten wir feststellen, dass dies nicht immer funktioniert. Mal geht es recht gut, mal gar nicht, mal geht das Display an, wenn man den Arm von einer Stuhllehne einfach kurz nach oben nimmt. Die Idee ist zwar nicht schlecht, aber die Umsetzung lässt doch leider etwas zu wünschen übrig.
Brustgurt für Herzfrequenz
Leider konnte die Messung der Herzfrequenz nicht durchgeführt werden. Dies lag einfach daran, dass das LG Lifeband Touch sich nicht mit dem vorhandenen Brustgurt von Garmin versteht.
Schade nur, dass LG nicht auf der Webseite darauf hinweist. Hier ist lediglich in Sachen Kombatibilität folgendes zu finden:
Es wäre wünschenswert wenn LG hier die möglichen Hersteller mit angibt, damit der Endkunde nicht vor einer bösen Überraschung steht!
Funktionsweise / Genauigkeit der Aufzeichnung
Das LG Lifeband Touch verfügt laut Herstellerseite über einen 3-Achsen-Beschleunigungsmesser sowie einen Höhenmesser welche die Bewegungen mit sehr hoher Genauigkeit erfassen.
Anders als z.B. beim Garmin vivofit kann man beim LG Lifeband Touch keine Werte zur Schrittlänge hinterlegen. Hier wird vermutlich ein Standardwert verwendet.
Dies hat allerdings zur Folge, dass es entsprechende Abweichungen zwischen den Fitnessarmbändern gibt.
Als Beispiel wurden zu einem willkürlichen Zeitpunkt die Daten des Garmin vivofit und des LG Lifeband Touch abgelesen woraus sich die folgende Tabelle ergibt
Schritte | Entfernung | Umrechnung auf 1000 Schritte | |
---|---|---|---|
LG Lifeband Touch | 6533 | 4,61 km | 705,65m |
Garmin vivofit | 8865 | 7,38 km | 832,49m |
Jawbone UP | 4863 | 3,68 km | 756,73m |
Garmin vivosmart | 9845 | 8,21 km | 833,93m |
Fitbit Flex | 14451 | 10,09 km | 698,22m |
Pebble Smartwatch mit MisFit-App | 4302 | 3,64 km | 846,12m |
Fitbit Surge | 7047 | 5,03 km | 713,78m |
Lernfähigkeit
Im Gegensatz zum Garmin vivofit ist das LG Lifeband Touch leider nicht lernfähig.
Beim LG kann man über die App lediglich die täglich zu erreichende Kalorienzahl festlegen. Kommt man über den eingestellten Wert, wird dies zwar im Display angezeigt, aber das LG passt sich hier nicht an und fordert am folgenden Tag einen entsprechenden höheren Wert.
Diese Funktion wäre wünschenswert weil man dadurch ein viel individuelleres Armband erhält, dass im Grunde auf den Träger angepasst ist.
Training aufzeichnen
Das LG Lifeband Touch bietet ja unter anderem auch die Option „Aufzeichnung der Laufroute via Smartphone“ an. Jetzt hab ich ja unter dem Punkt „Display“ die ganzen Modis schon erwähnt unter anderem auch den von mir so benannte „Fitnessaufzeichnung“.
Im Test wurde dieser Modus mal gestartet. Hier kann man dann (falls man es möchte) unterwegs die diversen Daten wie
- Gesamtzeit
- Herzschlag
- zurückgelegte Kilometer
- Geschwindigkeit
- verbrauchte Kalorien
und noch ein paar weitere Daten ablesen.
Man sollte aber bei der Aufzeichnungsfunktion darauf achten, dass das Lifeband selber über kein GPS-Modul verfügt, daher also die zurückgelegte Strecke nicht aufgezeichnet wird.
Zwar werden die weiteren Funktionen wie Geschwindigkeit oder Zeit aufgezeichnet und bei der nächsten Synchronisation auf die App übertragen, aber man hat dann halt keine Streckenübersicht.
Will man aber, analog zu einem Tracker, die zurückgelegte Strecke auch optisch darstellen, muss man sich vorab mit dem Smartphone verbinden, die GPS-Funktion einschalten und dann die Aufzeichnung entweder direkt in der App oder über das Lifeband starten.
Die Funktion der Fitnessaufzeichnung in Verbindung mit dem Smartphone entspricht im Grunde dann nichts anderem als einer Aufzeichnung einer Tracking-App wie z.B. Strava oder Runtastic.
Im Grunde ist es ja so, dass ich meine Touren oder was auch immer entweder mit Strava oder Runtastic aufzeichne. Also habe ich ja immer ein Smartphone dabei (allein schon deshalb falls mal ein Notfall eintritt).
Nun muss man die Funktion des LG Lifeband Touch im Grunde als Fernbedienung für die App sehen. Klar, es ist nicht Strava oder Runtastic aber immerhin kann man auch mit der LG-App die zurückgelegte Strecke aufzeichnen.
Ärgerlich ist es halt nur dann, wenn man bereits andere Apps zur Aufzeichnung verwendet und die Daten nicht übernommen werden können. Von daher wäre es sicherlich auch ein nettes Feature, wenn man mittels des Fitnessbandes auch Apps wie Runtastic oder Strava fernsteuern könnte.
Akkulaufzeit / Laden des Akkus
LG gibt für das Lifeband Touch eine Akkulaufzeit von 5 Tagen an. Dies konnte im Praxistest bestätigt werden. Jedoch sollte man beachten, dass wenn die Bluetooth-Verbindung dauerhaft besteht, kann sich die Laufzeit des Akkus verringern.
Immerhin gibt es auf dem Display eine Füllstandsanzeige, damit man nicht plötzlich mit einem leeren Akku da steht.
Zum Aufladen des Akkus liefert LG eine extra „Ladestation“ mit. Dies finde ich etwas umständlich. Hier hätte man sich doch lieber auf einen Micro-USB-Anschluss geeinigt um nicht noch ein Ladegerät zu Hause herumliegen zu haben. Das Ladegerät verfügt zwar über einen USB-Stecker für einen Adapter, aber man benötigt eben die extra Ladeschale.
Datenübertragung
Die Datenübertragung erfolgt ausschließlich via Bluetooth 4.0 an eine entsprechendes Smartphone. Dies ist vor allem für Besitzer von älteren Smartphones wichtig, da hier zwingend Bluetooth 4.0 vorhanden sein muss. Es besteht also durchaus die Möglichkeit, dass ein Smartphone aus dem Jahr 2012 oder 2013 diesen Standard noch gar nicht besitzt. Hier sollte man sich im Vorfeld darüber informieren.
Die Datenübertragung ist im Grunde dann sehr einfach. Am Lifeband und am Smartphone Bluetooth aktivieren, die App starten und warten bis die App eine Verbindung zum Lifeband aufgebaut hat.
Danach werden die Daten automatisch übertragen.
Man sollte lediglich darauf achten, dass man die Bluetooth-Funktion am Lifeband abschaltet wenn man nicht mit dem Smartphone Kontakt aufnehmen möchte. Das Lifeband vibriert ansonsten beim Abbruch der Verbindung und weißt im Display darauf hin, dass keine Verbindung besteht.
Auswertung der Daten
Die Datenauswertung kann man lediglich per App vornehmen. Auch hier wäre eine Version für den PC oder Mac wünschenswert, da an einem großen Bildschirm die Auswertung doch etwas besser von statten geht.
Preis
Das LG Lifeband Touch wird im Netz derzeit mit Preisen so um die 149,00 bis 179,00 € angegeben, je nach gewünschter Größe.
Damit reiht sich das Lifeband bei den Preisen von Garmin vivofit, Jawbone UP24 und Co mit ein.
Fazit
Nach einer über Wochen andauernden Trage- und Testzeit kommt wie bereits bei uns bekannt das Fazit.
Gehen wir zunächst auf die Vorteile des Lifebandes ein.
Hier gefällt mir gut, dass beleuchtete Display. Ebenso gefällt die Funktion, dass das Lifeband Touch ab und an vibriert um den Träger zur Bewegung aufzufordern. Sei es durch die Anzeige von „Move Move“ oder „Stretch now“. Man spürt es, schaut unweigerlich auf das Display und dann fällt einem ein, dass man sich ja mal wieder bewegen könnte.
Auch ganz praktisch, ist die Fernbedienung bzw. die Musiksteuerung des Smartphones über das Armband. Hier hat LG eine gute Idee gehabt und auch die Umsetzung ist prima. Ebenso prima ist, dass man (natürlich nur nach Verbindung zum Smartphone) Mitteilungen über eingegangene Anrufe bzw. Nachrichten auf dem Lifeband erhält. So muss man nicht unbedingt das Smartphone aus dem Rucksack oder der Tasche nehmen, sondern kann auf dem Lifeband Touch ablesen, wer denn was von einem möchte.
Was nicht so gut gefallen hat war zum einen, dass das Lifeband nicht wie bei anderen Fitnessbändern ein geschlossenes Armband hat. Klar, man gewöhnt sich an das Tragen mit dem offenen Ring, aber es trägt sich halt doch nicht so gut wie eine Uhr was daran liegt, dass man das Lifeband nicht enger machen kann.
Für eine richtige Auswertung der Daten fehlt hier auch einfach die passende Software für PC oder MAC. Man kann zwar die kompletten Daten auf dem Smartphone ablesen, aber für eine Auswertung wäre doch ein großer Bildschirm besser. Auch missfällt, dass die App nicht für Tablets vorgesehen ist.
Was auch nicht so gut angekommen ist, war die extra Ladestation für das Fitnessband. Jeder hat doch zwischenzeitlich eine größere Sammlung an USB-Kabeln zu Hause. Hier hätte man sich im Grunde die Ladeschale sparen können, wenn man zu einem Micro-USB-Anschluss übergegangen wäre. Auch würden dann vermutlich die Kosten niedriger ausfallen.
Zumal LG neben der Ladeschale nur ein USB-Kabel mitliefert, nicht aber einen Adapter für die Steckdose. Hier geht man wohl davon aus, dass jeder sowas zu Hause hat oder das Fitnessband am PC lädt.
Auch die fehlende Lernfähigkeit haben wir etwas vermisst, spornt doch diese im Grunde den Träger mehr dazu an, sein Tagesziel zu übertrumpfen.
Als Gesamtfazit kann man aber festhalten, dass das LG Lifeband Touch neben dem Garmin vivofit eine gute Figur macht.
In Sachen Funktionsumfang bieten beide Hersteller die gleichen Funktionen. Jeder spendiert seinem Geräte aber noch ein paar Zusatzoptionen um sich von der Maße abzugrenzen.
Auch preislich liegt das LG nahezu auf gleicher Höhe mit den anderen Herstellern.
Wer also ein etwas stylischeres Fitnessband sucht, der ist mit dem LG Lifeband Touch gut bedient.
HUHU
Ich finde, das das Teile sind die die Welt nicht braucht! Aber der Markt ist anscheinend da. *kopfschüttel* 🙂
Hallo Meik,
da geb ich dir Recht….man muss sich schon Fragen, ob man so ein Teil braucht oder nicht. Aber so wie du auch schon gesagt hast, der Markt und die Nachfrage scheinen da zu sein. Ist halt fraglich ob dadurch jemand mehr Sport macht bzw. sich mehr bewegt. Das wäre sicherlich mal eine interessante Studie 😉
[…] in der Schrittlänge erkennen zu können, ziehen wir wieder unsere Tabelle heran, welche schon beim LG Lifeband verwendet wurde. Demnach gestalten sich die zurückgelegten Meter wie folgt, bezogen auf 1000 […]