Auf der Triathlon Convention Europe Ende Februar in Langen haben wir mit einigen Herstellern Teststellungen für Carbon-Laufräder vereinbart. Dazu kamen dann noch die Meilenstein von Lightweight. Diesen Test hatten wir bereits im letzten Jahr für dieses Frühjahr eingeplant.
Factsheet
Lightweight Meilenstein | |
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Material | Carbon |
Felgenhöhe | 47,5 mm |
Felgenbreite | 20 mm |
empfohlene Reifenbreite | 19 – 27 mm |
zulässiges Systemgewicht | 100 kg |
Preis komplett | 3.641,50 € |
Vorderrad | |
Gewicht | 475 g (nur Laufrad) |
810 g (mit Conti Competition) | |
Speichen | 16 |
Hinterrad | |
Gewicht | 625 g (nur Laufrad) |
1.185 g (mit Conti Competition und Kassette) | |
Speichen | 20 |
Unboxing
Die Laufräder kamen standesgemäß verpackt in einer schicken Laufradtasche bei mir an. Neben der Laufradtasche mit den beiden Rädern kam auch noch eine kleine Zubehörtasche mit den Schnellspannern. Dazu ein Freilaufkörper für SRAM sowie passende Bremsbeläge für Shimano/ SRAM bzw. Campagnolo.
Die Conti Competition waren schon fertig aufgezogen. Perfekt, eigentlich konnte es schon fast los gehen.
Montage
Aber halt, ganz so schnell geht’s dann doch nicht. Also die notwendigen Montageschritte:
- Shimano 11-fach Ritzelpaket aufstecken
- Schnellspanner einstecken
- Bremsbeläge einbauen
- Laufräder einbauen
- Bremsen einstellen
Die ersten vier Schritte waren erwartungsgemäß schnell erledigt. Das Einstellen der TRP-Aerobremsen hat wie immer ein wenig gedauert. Aber irgendwann war auch das erledigt und das Cucuma Veloz Pro 2 mit den eingebauten Meilenstein Laufrädern war ein echter Hingucker.
Erster Eindruck
Rein von der Optik her sind die Meilenstein eher schlicht gehalten. Die Form ist klassisch. Alles einschließlich der Speichen komplett in Carbon ausgeführt. Das führt zum niedrigen Gewicht von 1.1185 für das komplett zusammengebaute Hinterrad. Mich hat das sehr beeindruckt.
Testablauf
Ich bin die Laufräder insgesamt etwas mehr als 500 km gefahren. Dabei habe ich beim Streckenprofil alles mitgenommen, was einer normalen Belastung entspricht. Und deshalb waren alle Straßenbeläge dabei:
- glatt
- wellig
- rau
- beschädigt
- Steigungen und Gefälle bis 13 %
Besonderes Augenmerk lag auf der Steifigkeit der Laufräder. Und natürlich die Beobachtung, wie sich die Meilenstein im Wind verhalten. Dazu haben wir noch die Wärmeentwicklung bei längeren Bergabfahrten und die Bremswirkung bei Regen überprüft.
Fahrtest
Wie immer haben wir die Laufräder im normalen Betrieb getestet. Alle Aussagen entsprechen dem Fahrgefühl und sind nicht mit irgendwelchen Messeinrichtungen überprüft. Als Testrad kam das schon oben erwähnte Cucuma Veloz Pro 2 zum Einsatz.
Zunächst mal verhalten sich die Laufräder absolut unauffällig. Sie sind dabei auch ausgesprochen leise, sozusagen nichts für Poser 😉 Die unterschiedlichen Straßenbeläge haben die Meilenstein ohne Beanstandungen weggesteckt. Lediglich ein helles „Zwiiietsch“, wenn sich mal wieder ein Fremdkörper zwischen Felge und Bremse duch gequetscht hatte, war am Anfang irritierend. Im Detail haben wir folgende Beobachtungen gemacht:
Steifigkeit
Egal ob glatter Untergrund, wellige, raue oder sogar schadhafte Strecken, die Meilenstein lagen brettsteif auf der Straße. Auch im Wiegetritt bei stärkeren Steigungen (ca. 10 %) waren die Meilenstein nicht beeindruckt. Sogar bei schnellen Lenkbewegungen bergab kamen die Laufräder nicht ins Schwimmen.
Wind
Wind gab’s bei unseren Tests reichlich. Klar, dass man bei böigem Wind von der Seite schon mal kurz gegenlenken muss. Aber bei konstantem Wind, egal aus welcher Richtung blieben die Meilenstein brav in der Spur. Lediglich bei Kurvenfahrten direkt durch die Hauptwindrichtung war Vorsicht angesagt.
Wärmeentwicklung beim Bremsen
Auch das haben wir überprüft. Unsere Teststrecke war allerdings nur 1,25 km lang und hatte ein durchschnittliches Gefälle von ca.7 %. Da haben wir die Meilenstein runter gebremst, ohne dass die Felgen anschließend ernsthaft höhere Temperaturen aufwiesen.
Regen
Ganz zum Schluss hat sich dann auch noch eine Fahrt bei Starkregen ergeben. Wie zu befürchten haben die Bremsen da wenig Wirkung gezeigt. Da die Fahrt im normalen Straßenverkehr stattfand, war das Erlebnis eher grenzwertig. Für einen Wettkampf bei Regen würde ich wahrscheinlich andere Laufräder verwenden.
Fazit
Am meisten hat mich fasziniert, wie leicht und schnell ich mit den superleichten Laufrädern jedes Mal von Neuem auf Touren kam. Die Testfahrten haben vom ersten bis zum letzten Kilometer nur Spaß gemacht. Am liebsten hätte ich die Laufräder behalten. Aber da kommt dann das einzige echte Manko:
Den Preis muss man sich leisten können (und wollen). Ich wollte nicht 😉