Ein Fahrradhelm ist für jeden Radfahrer ein entscheidender Teil seiner Überlebensausrüstung. Beim Tragen sollte man sich wohfühlen und der Helm sollte einfach an die jeweilige Kopfform angepasst werden können.
Für unseren Helmtest stand uns als weiterer Helm der Inferno UL der Firma MET SPA zur Begutachtung zur Verfügung. Auch diesen Helm haben wir unseren Tests unterzogen.
Technische Daten
Thema | Info |
---|---|
Gewicht | 238 g nachgewogen in Größe 54-58 |
Preis | UVP: 129,95 € Internet: 55,99 – 119,90 € |
Sicherheitsstandards | EN 1078 / AS/NZ 2063 |
Material | Polycarbonat (außen) Innenhelm auch an den Kanten vollständig umhüllt |
Farben | weiß, schwarz, gelb, cyan-schwarz-weiß, weiß-schwarz-rot |
Lüftungsöffnungen | 23 |
Größen | M: 54 – 58, L : 58 -61 |
Belüftung | sehr gut |
Geräuschentwicklung | moderat |
Lieferumfang | Helm mit Insektennetz, Ersatzpolster |
Ersatzteile | Insektennetz, Ersatzpolster |
Sonstiges | reflektierende Aufkleber hinten |
Verarbeitung
Auf der MET Website haben wir uns über die Technik des Helms und die Einstellkomponenten schlau gemacht.
Der Helm selbst ist mit einer „In-Moulding Intelligent Fusion Technology“ hergestellt. Der Ultimalite Verbundwerkstoff dient der Verstärkung. Der Druck wird gleichmäßig verteilt. Der Helm liegt dank eines inneren Gurts nicht direkt auf dem Kopf auf.
Die Schaumstoffpolster im Inneren sind gut verarbeitet, antiallergisch und antibakteriell. Man kann die Pads auch herausnehmen und waschen.
Das gesamte Gurtsystem wird an drei Punkte fixiert. Die Halterungen kann man nach außen abziehen und dann das ganze Gurtsystem ausbauen und ersetzen.
Optik
Der Helm wirkt, besonders in der Farbe „cyan-schwarz-weiß“ auffällig. Müsste ich ein Prädikat vergeben, würde ich für „cool“ plädieren. Den Helm gibt es zusätzlich in den Farben weiß, schwarz, gelb, weiß-schwarz-rot.
Ersatzteile/ Zubehör
Der Helm wird mit Insektennetz und Ersatzpads geliefert. Die Innenpolster und vermutlich auch das komplette Gurtsystem stehen als Ersatzteile zur Verfügung.
Praxistest
Anpassung
Das Einstellsystem erlaubt einmal die Einstellung der Kopfgröße mit einem (sehr kleinen) Drehrad am Hinterkopf. Damit kann man in ausreichend kleinen Schritten die notwendige Einstellung vornehmen. Dazu kommt für den Komfort eine Möglichkeit, hinten unter dem Drehrad die Höhe Gurtsystems einzustellen.
Das Gurtband lässt sich leicht und stufenlos einstellen. Und mit dem Verschluss kann man schließlich den Helm unter dem Kinn fest verschließen.
Na ja, und dann muss man nur noch die perfekte Einstellung finden. Nach aller Erfahrung ist das ein iterativer Prozess. Erst mal so einstellen, dass es sich gut anfühlt und dann auf’s Rad, die eine oder andere Proberunde fahren und ggf. nachjustieren. Da alle Einstellelemente leicht erreichbar sind, ist das auch nicht wirklich ein Problem. Ist die Einstellung abgeschlossen, kann das ganz normale Fahren beginnen. Dabei werden wir dann hoffentlich weitere Eindrücke sammeln.
Tragekomfort
Nachdem die Einstellung erfolgreich ist, sitzt der Kopf gut im Helm und der Helm lässt sich auch nicht mehr nach vorne oder hinten verschieben. Da der Helm nicht direkt auf der Stirn aufliegt, gibt es auch keine Druckstellen.
Belüftung
Mit den 23 Lüftungsöffnungen und dank der Tatsache, dass der Helm vorne nicht direkt auf der Stirn aufsitzt, ist er sehr gut belüftet.
Geräuschentwicklung
Naturgemäß nimmt die Geräuschentwicklung bei höheren Geschwindigkeiten zu. Gefühlt hätte man sich auch bei 60 km/h noch verständigen können.
Fahrtest
Gefahren sind wir den Helm auf einem Rennrad (Cucuma Foía)und auf einem Triathlonrad (Cucuma Veloz Pro2) . Dabei haben wir darauf geachtet, ob der Helm auch in diesen sehr unterschiedlichen Sitzpositionen und bei den naturgemäß unterschiedlichen Geschwindigkeiten angenehm zu tragen ist. Weitere Aspekte waren, wie oben schon angeführt, die Belüftung und die Geräuschentwicklung.
Insgesamt wurde der Helm im Rahmen des Tests knapp 300 km gefahren. Die Durchschnittstemperaturen lagen zwischen 16 °C und 23 °C . Es herrschten also nicht gerade hochsommerliche Temperaturen, was die Aussagen über Belüftung bzw. Wärmeentwicklung etwas einschränkt.
Insgesamt habe ich unter dem Helm nie ernsthaft geschwitzt. Die Geräuschentwicklung ist je nach Geschwindigkeit und vor allem Kopfhaltung sehr unterschiedlich. Bei aufrechter Sitzposition ist der Helm bis ca. 30 km/h recht leise. Die Lautstärke steigerte sich naturgemäß zwischen 30 und 60 km/h. Auch hier gilt wieder: je konsequenter man die Kopfhaltung aerodynamisch ausrichtet, desto leiser wird das Ganze wieder.
Die Kinnriemen haben auch in den unterschiedlichen Sitzpositionen und damit bei unterschiedlicher Kopfhaltung nicht gespannt.
Pros und Contras
Und hier noch einmal die Pros und Cons, die uns im Umgang mit dem MET Inferno UL aufgefallen sind.
Pro | Contra |
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Leicht einzustellen | Wird je nach Kopfhaltung und Sitzposition auf dem Rad unterschiedlich laut |
Sitzt gut | Verschluss ist nur mit großem Druck zu öffnen |
Ist sehr gut belüftet | Das Drehrad könnte ein deutlich größer sein |
Innenpolster sind waschbar | |
Die Innenhalterung besteht aus einem Gurt und liegt nicht auf der Helmschale auf | |
Großes Fliegennetz |
Fazit
Ich denke, mein Kopf ist eher schmal und ich hatte keine Probleme, den Helm für mich passend einzustellen. Die Einstellelemente ließen sich mit wenigen Iterationen so einstellen, dass der Helm gepasst hat und ein Abstreifen des Helms nach vorne oder hinten nicht mehr möglich war. Das Drehrad zur Größeneinstellung ist eher winzig, trotzdem kann man den Helm beim Fahren bei Bedarf enger oder weiter stellen kann. Dass man auch über die hintere Höhenverstellung die Anpassung an die Kopfform unterstützen kann, ist eine zusätzliche Hilfe. Der Helm, die Pads und das Gurtsystem sind gut verarbeitet.
Mit einem UVP von rund 130 € liegt der Preis des Helmes am unteren Ende der Skala der von uns getesteten Helme. Aus unserer Sicht ist er sein Geld wirklich wert. Und er liegt natürlich im Preis- Leistungsverhältnis richtig gut im Rennen.
Hallo,
habe gerade den Test vom MET Helm Inferno gelesen. Bin jetzt irritiert weils den Inferno garnicht in der Farbe wie abgebildet gibt. Und ich finde ihn auch nirgends mit dem Insektennetz. Auf der Homepage von MET ist in dieser Farbe der Helmtyp MET Forte abgebildet.
Hallo Günter,
ich will nicht ausschließen, dass es den Inferno aktuell nicht mehr in der dargestellten Farbstellung gibt. Aber ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Das teil, das wir getestet haben, war ein Inferno UL. Glaub’s mir, ich habe gerade noch mal nachgeschaut 😉
Das Fliegennetz ist auf der Homepage von MET aber einigermaßen zu sehen.
Gruß
Klaus