Das vorletzte Rennen des Mountainbike Worldcups bildete Mont Saint Anne bei Quebec in Kanada. Spannend war es bis zu letzten Minute.

U23

In der U23 Klasse war es Julian Schelb vom Lexware Rothaus Team, der ein fulminantes Rennen fuhr. Es wurde zwar „nur“ der zweite Platz aber Schelb zeigte sich trotzdem mehr als zufrieden. 

Markus Schulte-Lünzum vom Focus XC Team schaffte es sein Worldcup Leaderjersey zu verteidigen. Spannend wurde es dennoch schon in der ersten Runde. Schulte-Lünzum erlitt einen Hinterraddefekt und er wurde auf Platz 11 zurückgereicht. Die Aufholjagd begann. Am Ende verbuchte er einen den Umständen entsprechenden guten 5. Platz. Zum Worldcup Gesamtsieg muss Schulte-Lünzum beim nächsten Rennen in Hafjell mindestens auf Platz 11 fahren, wenn der Gesamtzweite gewinnt. Der heißt Reto Indegaard und kommt aus der Schweiz. In Mont Saint Anne fuhr er hinter Julian Schelb auf den dritten Platz.

Der Sieg ging an den erst 19-Jährigen Anton Cooper vom Cannondale Factory Team.  Der Juniorenweltmeister feierte so sein bestes Worldcupergebnis im Jahr 2013. Nach einem langwierigen Infekt zeigte er sich sehr zufrieden: „Am Anfang der Saison wollte ich schon auf dem ersten Platzsein, das war der Plan“- so der ehrgeizige Neuseeländer selbstbewusst.

U23 Damen

Im U23 Feld der Damen war Helen Grobert vom Focus XC Team auf dem Podium zu finden. Mit ihrem dritten Platz zeigt Grobert drei Wochen vor der Weltmeisterschaft in Pietermaritzburg (RSA) eine gute Form. Die 21-Jährige musste sich der Schwedin Jenny Rissveds (Scott) und der Australierin Rebecca Henderson (Trek Factory Racing) geschlagen geben. Auf Platz 4 lenkte sich Yana Belomoyna vom Superior Brentjes Team. Das Podium komplettierte Ingrid Jacobsen.

Junioren:

Den langen Flug nach Kanada hatten sich die deutschen weiblichen und männlichen Top Mountainbiker erspart. Neben dem finanziellen Aufwand ist auch die nahende WM-Vorbereitung ein Grund. Die weiblichen Junioren wurden in Kanada von der Amerikanerin Kate Courtney angeführt. Dina Gordiuk aus der Ukraine sicherte sich den zweiten Platz vor Lokalmatadorin Rachel Pageau.

Bei den männlichen Junioren siegte der Kanadier Peter Disera vor US-Amerikaner Lucas Newcomb. Auf Platz drei strampelte sich Lokalmatador Marc Andre Fortier.

Herren:

In Quebec trugen die Herren ein extrem spannendes Rennen aus.

Es war Olympiasieger Jaroslav Kulhavy, der dem Rennen anfangs seinen Stempel aufdrückte.  Als er dann abplatzte, sind Julien Absalon (BMC Racing) und Nino Schurter (Scott Swisspower) zur Stelle und fahren einige Sekunden Vorsprung zur Verfolgergruppe heraus.  In der vierten Runde machte Absalon dann ernst und zwang Schurter zu einer riskanten Downhilllinie, was der Schweizer mit einem Reifendefekt bitter bezahlen musste. Das ist Mountainbiking! Absalon nutzte dieses Malheur und fuhr in der fünften Runde einen Vorsprung von ganzen 57 Sekunden heraus. Schurter bekam derweil  Gesellschaft von der Verfolgergruppe um Jose Hermida (Multivan Merida), der ihn schließlich ebenfalls an einem Anstieg in die Knie zwang. Er wusste, dass er im Downhill und im Zielsprint nicht gegen Schurter halten könnte und nutzte den steilen Serpentinenanstieg hervorragend.

Schurter reicht mit seinem dritten Platz nun in Hafjell, dem letzten Worldcuprennen, ein 28. Platz, um das Gesamtklassement für sich zu entscheiden. Diese Herausforderung sollte ein Leichtes für den amtierenden Weltmeister sein.

Aus deutscher Sicht verlief das vorletzte Worldcuprennen nicht optimal. Lediglich zwei Elitefahrer hatten sich auf die Reise nach Quebec gemacht.

Manuel Fumic verbuchte einen 10. Platz, zeigte sich damit aber trotz Verletzungspause im Frühjahr nicht zufrieden.

Als er in der Verfolgertruppe defensiv verharrte, beging er einen Fehler. „Dabei habe ich den Kontakt verloren!“, ärgert er sich. Da wäre wohl etwas mehr drin gewesen.

Betrachtet man die Ergebnisliste versteht man seinen Ärger erst Recht: Zu Platz 7 fehlten lediglich acht Sekunden.

Auch bei Moritz Milatz (BMC Racing) lief es nicht rund. In der ersten Runde verfing sich ein Stock im Rad, sodass er auf Platz 38 zurückfiel. Am Ende kämpfte sich der Deutsche Meister auf Platz 18 voran. „In diesen Regionen ist man dann aber auch nicht so motiviert wie vorne in den Top 10.“, so der Freiburger.

Das Herrenrennen könnt ihr nachträglich im Internet in HD bestaunen. Eine der besten Weltcup Übertragungen, wie wir finden. Das muss man gesehen haben!: http://live.redbull.tv/events/235/uci-mtb-world-cup-2013-msa-crosscountry-men/

Damen:

Das Damenrennen verlief, leider ohne deutsche Beteiligung, spannend. Sabine Spitz, die noch in Andorra gewonnen hatte, begab sich zum Höhentraining, um sich für die kommende WM in Pietermaritzburg vorzubereiten. Wir sind gespannt. Keine andere Sportlerin schafft es immer auf den Punkt genau bei den großen Rennen parat zu sein!

Im Ziel waren es 17 Sekunden, die die Siegerin Katarina Nash (Luna Pro) von Maja Wloszczowska (Giant Pro XC) trennten.  Tanja Zakelj, Worldcupgesamtführende, kam mit 24 Sekunden Rückstand auf Platz 3 durchs Ziel.

Die erste Hälfte des Rennens wurde von der amtierenden Weltmeisterin Julie Bresset bestimmt, die eine Lücke von 30 Sekunden reißen konnte. Diese Lücke wurde dann aber schnell von der Verfolgergruppe um Katarina Nash geschlossen.

Herausragend war auch die Leistung von U23 Weltmeisterin Jolanda Neff. Die 20-Jährige Schweizerin lenkte sich im Eliterennen auf den guten siebten Rang und setzte so einen Fingerzeig vor der WM.

Das Damenrennen könnt ihr euch in der vollständigen HD Aufzeichung hier ansehen: http://live.redbull.tv/events/234/uci-mtb-world-cup-2013-msa-crosscountry-women/