Die italienischen Alpen aktiv per Rad im Urlaub erleben. Die Natur, die Kultur, die kulinarischen Highlights ganz einfach ohne Leistungsdruck per E-Bike erfahren und genießen. Nach unserem Bildbericht nun die komplette Vorstellung des Movelo Konzepts, der Region Valsugana und die Einschätzung, für wen die Buchung des Urlaubs das Richtige ist….
Du möchtest nur kurz ein paar Impressionen zum Thema? Dann findest du hier einen kurzen Bildbericht: http://www.rund-ums-rad.info/movelo-valsugana-bildbericht/
[ads1]Das Hauptaugenmerk des Anbieters Movelo liegt klar auf dem Stichwort „Genuss“. Urlauber sollen entspannt per E-Bike die gebuchte Region kennenlernen, erleben und kulturelle Highlights, sowie Sehenswürdigkeiten eigenständig erreichen.Dieses Konzept begeistert, denn Movelo besitzt bereits ein internationales Radarsenal von 5000 Bikes, die in 80 Tourismusregionen bereit gehalten werden. Seit diesem Jahr ist erstmalig auch eine italienische Tourismusregion wählbar. Im Gebiet Valsugana & Lagorai können nun italienisches Flair, angenehmes Klima, wundervolle Natur und die Bergkette Lagorai von Fahrradliebhabern genossen werden. Vor wenigen Wochen durfte ich mir persönlich einen Eindruck verschaffen.
Erlebnisbericht der Radtouren:
Die Anreise nahm ich angenehm mit der Deutschen Bahn in Angriff. Ein verregneter Morgen im September, verkrochen in meine Winterjacke wartete ich am Bahnsteig auf den Zug. Die schreckliche Jahreszeit hat uns nördlich der Alpen wieder gefangen.
Nach nur vier Stunden in angenehmer Wohlfühlatmosphäre der Bahn, wurde ich dann jedoch von strahlendem Sonnenschein und über 20 Grad in Trento begrüßt. Da kann man Italien doch nur lieben!
Schon auf dem Weg zur Unterkunft in die kleinen Kurstadt Levico Terme konnte man die gute Radweg-Infrastruktur erblicken. Durch das gesamte Tal des Valsugana werden 80km Radweg geboten, vom malerischen Caldonazosee im Trentino bis nach Bassano del Grappe in Venetien. Entlang des Radweges befinden sich einige Bicigrill, Raststationen für Radfahrer und bike-sharing Stationen. Hier kann man einfach vom Rad absteigen und bequem für die Rückreise oder die nächsten Meter auf die Bahn zurückgreifen. Praktisch!
Meine ersten Radfahrminuten im Kurzurlaub genoss ich am nächsten Morgen auf dem E-Mountainbike nach einem typischen, italienischen Cappuccino. Herrlich dieses Dolce Vita. Die ersten hundert Höhenmeter hinauf in das kleine Bergdorf Vetriolo Terme nahmen wir geshuttelt im Auto in Angriff. Obwohl das Bike über einen E-Motor verfügt, spart dies einfach viel Zeit und brachte uns noch in den Morgenstunden direkt in den Genuss eines Panoramas mit den Brenta Dlomiten im Hintergrund.
Motor aktivieren, reingetreten und die Beschleunigung genießen. So kann man die ersten Meter auf einem E-MTB beschreiben. Für Neulinge sei aber nochmals gesagt, dass es sich beim Swiss Flyer Modell um ein Pedelec handelt und man somit nur Unterstützung erhält, sofern man auch tritt. Auch nicht ambitionierte Sportler können so die steilsten Anstiege erklimmen. Der Fahrer hat per Display am Lenker die Wahl zwischen drei verschiedenen Modi mit Unterstützung und einem Modus ohne Hilfe. Letzterer ist aber am Anstieg fast nicht nutzbar. Hier machen sich direkt die mehr als 22kg des schweren E-MTB bemerkbar. Die Schwerkraft ist gnadenlos und der schwere Akku, sowie der robuste Rahmen drücken gen Tal.
Nachdem der erste Asphaltanstieg locker und ohne Schnaufen in Angriff genommen wurde, folgte eine kleine Schotterabfahrt auf der sich das hohe Gewicht direkt wieder bemerkbar machte. Wer ein normales MTB gewöhnt ist, wird sich auf dem Flyer S beinahe wie auf einem Panzer fühlen. Das Bike ist in Kurven nicht gerade agil oder wendig und bei höheren Geschwindigkeiten geben die schmalen Reifen nicht genug Halt.
Hier sollte mit breiteren Reifen nachgebessert werden, sofern die Bezeichnung „Mountainbike“ verwendet wird. Auf unebenem Boden ist sehr viel Vorsicht geboten. Außerdem klappern Schutzblech und Co bei jeder Unebenheit, die die zu harte Federgabel leider nicht sehr soft an den Fahrer weitergibt.
Die hochwertigen Scheibenbremsen vermittelten jedoch in jeder Situation viel Sicherheit. Wer den Spaß in der Abfahrt abseits von Straßen und Action sucht, sollte leider nicht auf dieses E-MTB der Movelo Flotte zurückgreifen. Für diesen Einsatzzweck ist es leider nicht geeignet und es kommt wenig Fahrspaß auf. So wird es aber von movelo auch nicht angepriesen. Kein Grund zu harter Kritik.
Bereits die Hütte „Agritur Rincher“ im Blick, strampelten wird eine letzte 15 Prozent Steigung hinauf. Scheinbar mühelos und die Erinnerungen an quälende Touren ohne Motor schienen fast vergessen. An keinem Anstieg geriet ich stark ins Schwitzen und das Gefühl für die erklommene Höhe fehlte ebenfalls. Movelo verspricht an dieser Stelle nicht zu viel. Jede Leistungsklasse kann Berge erklimmen, sowie Postkartenpanoramen und traditionelle Hütten erreichen.
Die Ankunft an der Hütte kam unserer Gruppe gerade recht. Die Akkuleistung der Bikes neigte sich dem Ende zu. In der Movelo Region Valsugana ist dies aber kein Problem. Das gut ausgebaute Netz an Akkuwechselstationen macht auch längere Touren möglich.
Nicht nur der Sportler wird durch kulinarische Highlights verwöhnt, sondern auch das Sportgerät erhält neue Energie. Dies war zu unserem Erstaunen aber schon äußerst nötig. Bei der Wahl einer mehrstündigen Tour in den Bergen ist ein Akkuwechsel somit stets nötig!
Kulinarisch war die Einkehr wirklich eines der Highlights meines Jahres. Hausgemachte Käse, Schinken, Gnocchi und vieles mehr wurde mit Leidenschaft vom Wirt Diego aufgetischt. Einfach nur großartig! Als Diego dann aber mit einem riesigen Holzhammer unmissverständlich klar machte, dass es die geladenen Akkus nur gäbe, wenn alle Teller leer seien, begann der Kampf. Auf den Bikes mussten wir uns heute zwar nicht mit Leistung beweisen aber hier am Tisch geht es mit Spezialitäten zur Sache!
Gesättigt von etlichen Leckereien der Region sah ich mich am ersten Anstieg gezwungen nur noch im Modus „high“ den Berg zu erklimmen. Die höchste Unterstützungsstufe war im Angesicht des vollen Bauches nun leider wirklich nötig.
Nach kurzer Einfahrzeit verließen wir schließlich die breiten Schotterwege und begaben uns auf traumhaft schöne Bergpfade. Während in Deutschland schon der Herbst beginnt, genießt man im Trentino noch prächtige Wälder und warme Temperaturen. Vorbei an kleinen Bergseen ist jeder Meter purer Genuss.
Zu anspruchsvolle Pfade sollte man aufgrund des nicht ganz MTB tauglichen Rades jedoch meiden. Am besten steht bei solchen Fragen definitiv ein ortskundiger Guide zur Seite. Hier auch noch einmal vielen Dank an unseren Guide Bert von Trentino Sport.
Dennoch bleibt zu sagen, dass auch bei fahrtechnischen anspruchsvolleren Wegen einem ein E-Bike das Leben teilweise erleichtert. Muss man mit einem normalen Mountainbike noch genau aufpassen wie man kleine Steinstufen oder mehrere Wurzeln anfährt ohne Schwung zu verlieren, so rollt man dank Motorenunterstützung spielerisch auch off-road stets mit genug Schwung umher.
Belohnt wurden wir nach diesem Pfad schließlich nochmals mit einem beeindruckenden Panorama oberhalb der Baumgrenze. Ein Ort, den ohne E-Bike nur ambitionierte Sportler genießen können.
Für die Abfahrt zurück zum Hotel nutzten wir eine schöne Bergstraße, hier fühlt sich das Flyer wohler als auf groben Schotterpisten.
Am nächsten Tag genoss unsere Gruppe aus mehreren Pressevertretern nun nicht mehr die Möglichkeiten der Berge und stattdessen ging es passend zum Sonntag etwas ruhiger auf dem Radweg in Richtung Borgo Valsugana. Dies ist dann wohl auch der perfekte Einsatzbereich für das Flyer Pedelec. Entspannte Radtouren mit dem Hauptaugenmerk auf dem Genuss oder gerne auch das Rad als Fortbewegungsmittel zu anderen Orten, Kulturhighlights und Co. Ohne Anstrengung erreicht man die 25km/h Höchstgeschwindigkeit und mit maximalem Komfort wird Kilometer um Kilometer bewältigt. Die breiten und perfekt gepflegten Radwege machen das schöne Dahinrollen sogar noch etwas angenehmer. Im leichten Fahrtwind lässt sich die Region genießen und es bleibt immer noch genug Puste für lockere Gespräche. Der Weg ist das Ziel.
Für spontane Pausen bieten Bicigrill, Raststationen am Fahrradwegrand beste Bedingungen und nach einer italienischen Kaffespezialität fühlt man sich ja vielleicht auch so gut, doch mal den Motor aus zu lassen?
Hoffentlich bleibt den meisten Urlaubern im Geschwindigkeitsrausch immer noch der Blick für die kleinen Schönheiten Italiens 😉
Für wen ist das E-Bike im Urlaub das Richtige?:
Der technische Fortschritt kommt vor allem nicht sehr ambitionierten Sportlern, gehandicapten Sportlern und vielleicht auch Sportmuffeln entgegen. Die E-Unterstützung der Bikes macht jeden Urlauber zum Topsportler. Entfernte Panoramen werden erreichbar, der Anfahrtsweg zur Burgbesichtigung oder zum See problemlos möglich und zum Sightseeing in die nahe Stadt geht’s ebenfalls entspannt auf zwei Rädern. 25km/h können problemlos erreicht werden und man kommt ohne sportliche Anstrengung am Wunschziel an. Einsteiger, Neueinsteiger, Personen im entsprechenden Alter, untrainierte, die zum Beispiel dem Sohnemann sonst nicht auf den Berg folgen könnten, finden im E-Bike ein geniales Hilfsmittel!
Die Technik am Rad ist ausgereift, zickt niemals rum und man muss sich bezüglich der Handhabung keinerlei Gedanken machen. Das hervorragende Netz aus Akkuwechselstationen, besten Radwegen, sowie Raststationen im Valsugana ist ebenfalls hoch zu loben. Problemlos lässt sich ein Stop zum Wechseln der Akkus einplanen, denn Movelo ist es gelungen eine flächendeckende Infrastruktur in der Region aufzubauen.
Der Motor steht auch bei großen Bergtouren mit etlichen Steigungen stets unterstützend zur Seite und vorbei sind die Ängste: „Schaffe ich Couchpotato die mehreren Hundert Höhenmeter wirklich? Danach tut mir doch bestimmt alles weh!“
Außerdem kann das E-Bike helfen Leistungsunterschiede zu minimieren. Ausreden wie „Mit meinem Mann wird die Tour immer zur Qual“ gehören der Vergangenheit an. Der Herr fährt sein ambitioniertes Tempo und die Frau genießt die Aussicht mit Hilfe des Motors. So könnte jeder auf seine Kosten kommen. Nicht zu vergessen ist hier natürlich auch der ökologische, sowie umweltfreundliche Faktor des Fortbewegungsmittels! In Zeiten des Klimawandels sollte dies immer im Hinterkopf sein.
Ambitionierte Sportler und Urlauber auf der Suche nach viel Action sollten jedoch eher normale Mountainbiketouren aufsuchen. Die Flyer E-Bikes sind mit ihren mehr als 22kg für den richtigen Einsatz abseits befestigter Wege nicht ausgelegt und vermitteln wenig Fahrspaß. Es fehlen vor allem gute MTB Reifen, eine Luftfedergabel und ein angenehmer Sportsattel.
Kulturmöglichkeiten und Entspannung im Valsugana:
Nach der Biketour hat man im Valsugana eine Fülle von Möglichkeiten. Mehr als 300 Burgen und Schlösser, Festungen und Herrschaftshäuser gibt es im Trentino. Die Themengebiete erstrecken sich von „den Reizen des Mittelalters“ über das „Burgleben an den Renaissancehöfen“ bis zur „La via dei castelli”, der Burgstraße, die seit der Römerzeit ein wichtiger Verkehrsweg ist. Oder ist vielleicht ein Museum das Richtige? Hoch geschätzt ist beispielsweise das neue Naturkundemuseum MUSE in Trento. Der eindrucksvolle Bau des Stararchitekten Renzo Piano beherbergt das größte Museum der Wissenschaften in ganz Italien mit vielen konzeptionellen Innovationen und interaktiven Elementen.
Natürlich ist aber auch das Erkunden der wunderschönen italienischen Innenstädte ein Muss. Die Stadt Trento ist von Levico Terme sehr angenehm unter einer Stunde mit der Bahn erreichbar und auch das berühmte Venedig ist für einen Tagesausflug in 2 Stunden erreichbar.
Zu den wichtigsten Naturschätzen der Region gehören auch die Seen, die mit ihrem sauberen Wasser von Mai bis September zum Baden einladen. Der Caldonazosee ist mit seinen 5km Breite und 2km Länge einer der größten im Trentino. War die E-Bike Tour etwas länger, so findet man in den vielen Thermen der Region genug Erholung. So natürlich auch in der Kurstadt Levico Terme.
Aktiv sein geht auch ohne Motor… Im Valsugana wird der Abenteuerlust fast keine Grenzen gesetzt. Trekking, Family Rafting, Acropak Hochseilgarten oder auch eine Grottenbesichtigung bieten einen Urlaub in 361 Grad! Wer echte Action auf dem Mountainbike erleben will, kann auf sein klassisches Bike zurückgreifen und seine Grenzen auf dem Gebiet Dolomiti Lagorai austesten. Aber natürlich bietet die Region auch für schmale Reifen beste Bedingungen. Nicht ohne Grund führt fast jährlich der Giro d´Italia hinauf auf die Berge der Lagorai Bergkette. Auch für diese Sportzwecke besteht eine gute Infrastruktur. Unter visitvalsugana.it/bike findet sich eine Liste mit „bike friendly Hotels“, die alles fürs Bikerherz bereithalten. (Bild (c) Ronny Kiaulehn)
Ein paar Worte zum Anbieter Movelo:
Erst 2006 wurde die erste „movelo Region – Berchtesgadener Land“ mit 28 Elektrofahrrädern, 7 Verleihstationen und 4 Akkuwechselstationen gegründet. Mittlerweile ist movelo der größte europäische Anbieter für Elektromobilität im Tourismus. 80 Tourismusregionen, mehr als 5000 E-Bikes, 1.500 Verleihstationen und 1.100 Akkuwechselstationen sollen „die neue Dimension des Radfahrens“ vermitteln.
Ein 4 tägiger Urlaub in Levico Terme (Valsugana) mit einer eintägigen E-Bike Tour ist beispielsweise ab 180€ p.P. in Levico Terme buchbar. Unsere Unterkunftsempfehlung kostet mit einem kleinen Wohlfühlpaket 280€: http://www.movelo.com/de/valsugana-1/e-bike-radeln-mit-schuss-dem-fluss-brenta-entlang-bis-nach-bassano-del-grappa/
Links zum Stöbern:
Tip für die Anreise: innerhalb 4 Stunden von München mit der Bahn nach Trento