Wenn man in den einschlägigen Magazinen oder im Internet liest, dass ein Fahrer mal wieder einen Prototypen fährt oder nutzt, kommt einem schon der Gedanke bzw. Wunsch so etwas auch einmal zu tun. Und genau dieser Wunsch sollte nun wahr werden. Ich bekam die Möglichkeit einen Prototypen, genauer eine neue Lampe aus dem Hause MyTinySun zu testen und zwar die folkslight 1 als Sample.
Mein erster Eindruck
Die Lampe weißt eine eher ungewöhnliche Bauform auf, da bei diesem Modell der Lampenkörper und der Akku nicht wie sonst üblich getrennt und mit einem Kabel verbunden sind sondern in einem Gehäuse untergebracht sind. Dadurch wird die Lampe etwas größer und folglich auch schwerer. Betriebsfertig wiegt sie 230 Gramm.
Laut Hersteller kann je nach Einsatzzweck durch Entnahme einer oder beider interner Akkuzellen und zusätzlichem Anschluss externer Akkupacks bis zu 100 Gramm Gewicht eingespart, bzw. verlagert werden.
Die beiden LEDs sind in einem kompakten aus Aluminium gefrästen Gehäuse untergebracht an dem auch die Montageaufnahme angeschraubt ist.
Die beiden Lithium-Ionen Akkus sind in einem Kunststoffgehäuse untergebracht, zusammen mit der Steuerungselektronik und den zwei Druckknöpfen.
Aufladen, programmieren und durch externe Akkupacks oder Spannungsquellen betreiben lässt sich die Lampe durch den Mini-USB-Anschluss an einer der Seiten.
Dieser war an dem getesteten Prototyp nicht gegen Regen abgedichtet, da das Kunststoffgehäuse der Vorserie aus einem 3D Drucker stammt und die Dichtungen, welche im Serienmodell ein Wasserdichtigkeit nach IP67 ermöglichen sollen, noch nicht im Prototyp verbaut waren.
An dem Kunststoffgehäuse der Lampe, welches 10 cm breit und 5 cm hoch ist, sind zwei Druckknöpfe angebracht; einer auf der Vorder- und einer auf der Rückseite. Mit dem hinteren Druckknopf lässt die Lampe ein- und ausschalten sowie die Helligkeitsstufen und der Standby-Modus regeln. Mit der Betätigung des vorderen Druckknopfs kann man zwischen den beiden LEDs – eine mit spottiger und eine mit elliptischer Optik – hin und her schalten.
Die Montage
[ads1]Da die Lampe ein relativ hohes Eigengewicht mit sich bringt war sie mir für die Befestigung auf dem Helm zu schwer, sodass ich sie an eine andere Stelle montierte.Die Aufnahme für eine Halterung ist GoPro kompatibel ausgeführt. MyTinySun hatte bereits während unseres letztjährigen Tests der HEAD1000 dahingehend eine Kooperation mit GoPro vereinbart.
Daher lassen sich auch deren Befestigungsmittel nutzen und an vielen neuen Stellen montieren, wie zum Beispiel an der Gabel, dem Rahmen oder auch per Gurt System in der Mitte des Brustkorbes.
Was sich im ersten Moment vielleicht merkwürdig anhört ergibt in der Praxis durchaus Sinn. Denn durch die zentrale Position der Lampe leuchtet sie immer genau dahin wo man hin fährt.
Da man auch mit dem Oberkörper mitlenkt und quasi in die nächste Kurve hinein schaut wird dieser Bereich wunderbar ausgeleuchtet. Mit dieser Montagemöglichkeit werde ich auch den Praxistest bestreiten.
Praxistest
Da ich natürlich sehr gespannt war, wie sich die Lampe in der Praxis schlägt, ging es natürlich auch umgehend auf’s Bike. Im Wald angekommen schaltete ich die Lampe das erste Mal bei völliger Dunkelheit ein und war wirklich überrascht wie hell sie ist.
Da es die ersten Meter auf einem breiten Waldweg in Richtung Trail ging schaltete ich eine der LEDs ab und erhielt einen sehr breiten Streifen, der den Weg gut ausleuchtete.
An der Einfahrt zum Trail habe ich per Knopfdruck auf die zweite LED umgeschaltet und habe so zusätzlich einen sehr hellen Spot bekommen, der genau dorthin zeigte, wo ich hin wollte. Nach einigen Metern wurde der Trail offener und ich brauchte die volle Leistung der Lampe.
Also habe ich beide LEDs zusammen in die höchste Stufe geschaltet; und weiter ging‘s. In diesem Modus gibt es keinen Grund mehr nachts langsam durch den Wald zu fahren!
Diese kleine Lampe machte so viel Licht, dass ich mir keine Sekunde wünschte eine Zweite am Lenker oder sonst wo montiert zu haben. Für mich wurde der Fahrtest damit bestanden.
Allerdings wird der Lampenkörper aus Aluminium sehr heiß! Also aufpassen mit den Fingern.
Leider konnte ich von der wirklich guten Leuchteigenschaft auf dem Trail keine Bilder machen, da ich mir kurz nach der ersten Testfahrt einen Handknochen gebrochen habe. Daher waren weiter Testfahrten leider nicht möglich und so musste ich auf einen Leuchttest in der Wohnung zurückgreifen.
Hier mal ein paar Bilder um die Leuchtkraft zu demonstrieren
Mein Fazit
Die Lampe weist ein eher ungewöhnliches Design auf.
Trotz oder gerade wegen dieser Bauweise eröffnen sich ganz neue Montagemöglichkeiten.
Die Lichtleistung ist völlig ausreichend auch für schnelle Abfahrten bei Nacht. Zudem ist es sehr praktisch, dass man wählen kann, ob man beide LEDs zusammen betreiben möchte oder einzeln. Da die erste LED eine breite Streuung aufweist und die andere einen sehr hellen Spot, kann man für jede Fahrsituation die optimale Einstellung finden. Das spart Akkureserven und man kann getrost auch eine längere Ausfahrt in Angriff nehmen.
Ich bin jedenfalls sehr gespannt welche Änderungen in der Verkaufsversion noch zu finden sein werden. Ich würde mir wünschen, dass nicht nur der LED-Körper, sondern auch das ganze Gehäuse aus Aluminium gefräst wird damit es besser gewappnet gegen Sturzschäden ist.
Und die angekündigte Wasserdichtigkeit in der Serienversion wäre natürlich perfekt.
Am besten ihr folgt uns auf Facebook oder Google+ dann verpasst ihr nichts.
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Weitere Lampentest findet ihr wie immer hier: http://www.rund-ums-rad.info/testabteilung/ In der Preisklasse der Folkslight konnte uns beispielsweise die Magicshine 880-U2 bisher ebenfalls überzeugen.