Wir hatten das Vergnügen von Nordisk das Modell SILKEBORG im Alltag zu testen.
Hierbei handelt es sich um einen sogenannten „Daypack“ also einen Tagesrucksack für kleinere Ausflüge.
Der Rucksack selber ist jetzt primär nicht für das Radfahren ausgelegt, aber wie ihr uns zwischenzeitlich kennt, testen wir alles mögliche auf dem Bike, warum also nicht auch den SILKEBORG.
Ausstattungsdaten
Schaut man auf der Webseite von Nordisk mal nach um die Details des Rucksackes zu erhalten, wird man leider erst mal ganz schön enttäuscht sein.
Man findet hier lediglich die Angaben über die Größe (40 x 28 x 20 cm), das Volumen (18 Liter) sowie das Gewicht (600 Gramm). Und das war es dann auch schon.
Etwas dürftig wie wir finden denn man kauft einen Rucksack ja nicht nur anhand dieser spärlichen Daten. Da hätten wir uns von Nordisk doch etwas mehr Details gewünscht.
Immerhin findet man auf den Etiketten, welche sich am Rucksack befinden noch Hinweise auf das verwendete Material: Polyester
Und auch im Rucksack auf dem Etikett findet man nochmals diesen Hinweis
Aber, diese Fakten erfahre ich erst NACH dem Kauf. Ein potentieller Käufer würde aber gerne vorher wissen, aus welchem Material der Rucksack ist, oder wie es um die Wasserdichtigkeit steht.
So ist man notgedrungen auf die Angaben von anderen Onlineshops angewiesen in der Hoffnung, dass diese auch richtig sind.
Immerhin konnten wir im Netz noch folgenden Daten finden:
- kompatibel mit Trinksystem
- herausnehmbares EVA-Pad für Stoßdämpfung in rückseitiger Tasche
- abnehmbarer Schlüsselring
- Brustgurt
- gepolstertes Laptopfach 15″
- Außentaschen: Sicherheitstasche, Soft-Fleece-Tasche, Netzseitentasche für Wasserflasche
- abnehmbares Regencover an der Bodentasche
- Öffnung für Kopfhörerkabel
- Reflexionsdetails
- verstärkter, wasserdichter Boden
So sieht die Sache doch gleich mal ganz anders aus. Warum man bei Nordisk auf solche Fakten verzichtet hat, entzieht sich unserer Kenntnis.
Eine Helmbefestigung ist nicht vorhanden, wohl aus dem Grund, dass dieser Rucksack nicht explizit fürs Radfahren entwickelt wurde. Ebenso kann auch kein Rückenprotektor eingesetzt werden. An der Rückseite kann man zwar die EVA-Pads für die Stoßdämpfung entnehmen, aber ob hier jetzt genau eine Protektorplatte reinpasst dürfte bezweifelt werden.
Nordisk selber bietet jedenfalls keine an.
Preislich liegt der SILKEBORG je nach Webshop zwischen 49,95€ und 59,99€ (Stand: 30.10.2014)
Interessanterweise beobachten wir derzeit einen Trend dahingehend, dass die Rucksäcke zwar ein Fach am Boden für einen Regenschutz bieten, dieser aber nicht mehr mitgeliefert wird, sondern extra nachgekauft werden muss. Zwar wird das entsprechende Raincover bei Nordisk auf der Seite auch aufgelistet, aber ein Preis ist da nicht zu finden. Auch im Internet ist das Raincover sehr schwer bzw. gar nicht zu finden. Wir gehen daher mal von einem Preis um die 20€ aus, da dieser Preis von anderen Herstellern meist genannt wird.
Schade dass der Trend gerade in diese Richtung geht. Gut, bei einem Rucksack um die 50€ könnte man das noch nachvollziehen. Aber wir haben diese Beobachtung auch schon bei Rucksäcken über 100€ gemacht und gerade da sollte ein Regenüberzug obligatorisch sein.
Interessant fanden wir auch die Angabe von den „Reflexionsdetails“ die wir in einem Internetshop gefunden haben.
Beschränken sich diese doch auf lediglich 2 quer verlaufende Streifen auf den Trägern (siehe grüne Pfeile).
Also sowas müsste man nicht unbedingt anpreisen, da hätten wir uns mehr erwartet. Aber wie gesagt. Diese Angaben stammen nicht von Nordisk selbst, sondern von einem Onlineshop.
Rucksackgröße und Einstellmöglichkeiten
Der Rucksack fasst wie bereits oben angegeben insgesamt 18 Liter oder um es mal in der IT-Sprache auszdrücken, es passt ein 15″ Laptop rein 😉
Die Gurte können wie an jedem Rucksack auf die entsprechende Länge eingestellt werden. Zudem verfügt der SILKEBORG noch über einen Brustgurt, welcher in der Länge aber auch in der Höhe verstellbar ist.
Das Rucksackinnere / Die Aufteilung
Hier gibt es eigentlich nicht viel zu erzählen.
Es gibt ein großes Hauptfach und auf dem Deckel noch ein kleines, gepolstertes Fach.
Ach ja, die ebenfalls angepriesene „Netzseitentasche für Wasserflasche“ in der Beschreibung des Onlineshops haben wir an unserem Modell vergeblich gesucht. Hier zeigt es sich doch wieder, dass man bei diversen Beschreibungen aufpassen sollte.
Wieder ein Grund mehr, dass Nordisk selber einfach mehr Details mit angibt.
Verarbeitung
Die Verabeitung des SILKEBORG ist tadellos. Sauber vernäht, keine überstehenden Fäden und die Reißverschlüsse laufen sehr gut.
Also da kann man echt nicht meckern für den Preis. Da haben wir schon schlechteres gesehen.
Was auch gefällt ist der Tragegriff. Dies ist nicht einfach nur eine Schlaufe die an den Rucksack angenäht wurde. Vielmehr wurde der Tragegriff in den Rucksack integriert indem man oben eine entsprechende Rundung vorgesehen hat. Der Tragegriff macht auch einen sehr stabilen Eindruck und liegt gut in der Hand.
Der Verschluss am Brustgurt glänzt uns silbern entgegen so dass es den Anschein hat, man hätte hier Aluminium verwendet. Doch der Schein trügt und bei näherer Betrachtung stellt sich der silberne Verschluss doch als Plastikverschluss dar.
In der Praxis
Nachdem wir nun also den Rucksack von allen Seiten mal genauer betrachtet haben, ziehen wir uns diesen mal auf und lassen uns überraschen.
Im Grunde trägt sich der SILKEBORG bequem, aber auch nicht anders als andere Rucksäcke.
Was jedoch unangenehm auffällt ist die Tatsache, dass der Rucksack bei halber Beladung gar nicht sauber am Rücken anliegt.
Eigentlich müsste man eher sagen, er hängt wie ein nasser Sack auf dem Rücken.
Selbst wenn man die Schultergurte wirklich ganz eng anzieht, bleibt immer noch etwas Luft zwischen Rücken und Rückenteil des Rucksackes. Zudem beengen die ganz zugezogenen Träger dann auch noch den Rucksackträger selbst.
Klar, hat man das 15″ Laptop drin, dann dürfte dies kein Problem sein. Hat man aber auf einer Tour ein paar Jacken, eine Trinkflasche und noch ein paar Snacks dabei, dann ist der Rucksack nicht voll und hängt dann leider durch.
Beim Radfahren selber ist dies jetzt nicht ganz so schlimm, da man ja selten eine sehr aufrechte Haltung auf dem Fahrrad hat. Aber hier fehlt definitiv der Bauchgurt, will man mal in etwas ruppigeres Gelände gehen. Für eine kleine Tour ist der Rucksack aber ausreichend, auch schon alleine wegen der Tatsache, dass man eine Trinkblase verwenden kann und der Rucksack am Träger eine Schlauchdurchführung hat.
Mit der Trinkblase hat man dann zumindest am Anfang nicht das Problem, dass der Rucksack nicht sauber auf dem Rücken sitzt 😉
Fazit
Bei dem Nordisk SILKEBORG darf man zunächst nicht vergessen, dass es sich dabei um einen meiner Meinung nach legeren Tagesrucksack handelt. Man kann ihn für die Stadt, für die Schule oder für den Weg zur Arbeit verwenden. Hier passt der SILKEBORG definitiv hin.
Für größere Wanderungen oder gar eine größere Tagestour auf dem Bike, würde ich ihn nicht empfehlen. Allein schon die Tatsache, dass er nur ein Hauptfach hat, sorgt bei voll ausgelastetem Volumen unweigerlich zum Suchen darin.
Ich denke in der urbanen Umgebung ist seine Heimat, da passt er hin, da macht er eine gute und lässige Figur.
Bezüglich des Preis- /Leistungsverhältnisses kann man nicht meckern. Für den Preis ist die Verarbeitung einfach super und man bekommt einen treuen Wegbegleiter wenn man nicht all zu viele Ansprüche hat.
Wünschenswert wäre noch, dass Nordisk bei seinen Produkten etwas mehr Details mit auf den Weg gibt. Es ist doch sehr ärgerlich wenn man a) die Infos von anderen Webshops holen muss und diese dann b) teilweise gar nicht stimmen.
Der Kunde könnte daher schon etwas verstimmt sein, wenn die Beschreibung des Onlineshops nicht zum Produkt passt und sich dann verstimmt an Nordisk wendet.