Bike Helme

Nutcase GEN2 Bike Helm – Testbericht

Druck bei der Arbeit ist eine gute Sache. Er hilft dabei sich zu fokussieren, er wirkt als Gedankenkatalysator.
So ist es mir hier ergangen, ich hatte nicht viel Zeit diesen Artikel zu schreiben, obwohl der Test sehr lange gedauert hat.
Ich möchte mich nicht beschweren, nur zugeben warum das Ganze so knapp ausfällt.

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[ads1]Dennoch, eine Struktur darf und soll nicht fehlen, der Artikel gliedert sich deshalb in drei Segmente, die eine jeweils andere Qualität des Helms beschreiben. Die Relevanz der Kapitel ist absteigend zu verstehen, Kapitel I ist das wichtigste, Kapitel III das unwichtigste.
Immerhin hatte ich aufgrund der Dauer des Tests das Recht etwas über die Haltbarkeit des Helms zu sagen, vorab:
Der Helm sieht nach einem Jahr noch verdammt gut aus.

  • I: Tragekomfort und Sicherheit
  • II: Verarbeitung, Handhabung, Haltbarkeit
  • III: Optik und Preis

I: Tragekomfort und Sicherheit

Der Tragekomfort und die Schutzwirkung des Helms liegen näher beieinander als man zunächst vermuten könnte.
Guter Tragekomfort impliziert einen guten Sitz, ein guter Sitz ist Voraussetzung für eine gute Schutzwirkung.
Weniger wichtig, weil es die Sicherheit nicht betrifft ist die Durchlüftung des Helms.

Anpassbarkeit:
Druckstellen am Helm deuten erfahrungsgemäß darauf hin, dass die Form nicht zum Kopf passt. Es ist natürlich schwer zu beurteilen, ob ein Helm passt oder nicht bevor man ihn Anprobiert hat und das Niveau einer Sonderanfertigung (existiert soetwas?) wird ein Produkt von der Stange sicherlich nicht erreichen.
Es gibt aber einen Mittelweg, deshalb: Ein Helm muss passen, aber er sollte sich auch anpassen lassen.
Nutcase liefert verschiede Polstereinlagen mit, drei Stärken. Außerdem gibt es eine Rasterung mit Drehknopf. Der Helm ist in nur in zwei Größen verfügbar (S-M, 52-59cm; L-XL 59-64cm).
Die Kombination aus verschiedenen Polsterstärken und der Rasterung ersetzt die Notwendigkeit vieler verschiedener Helmgrößen und die Flexibilität verbessert sich, sobald man verschiedene Dickestufen kombiniert um den Helm an die Kopfform anzugleichen.

Sitz:
Der Helm neigt sich wenn man einen Finger in die Mitte des Deckenpolsters legt in etwa so weit nach vorne, wie ein Fahrer seinen Kopf beim Fahren im Stehen auch nach unten neigt. Beim Fahren verrutsch der Helm kaum nach vorne oder hinten.
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Tragekomfort:
Die Anpassbarkeit des Helms trägt wesentlich zum Tragekomfort bei. Allerdings sind auch die Belüftung und das Hautgefühl der Polsterung bedeutsam.
Die Polsterung besteht aus einem Schaummaterial, das mit einem Gewebe abschließt. Das Gewebe ist bequem zu tragen und irritiert die Haut (zumindest meine) nicht. Die Polster sind leicht zu entnehmen und Waschmaschinenfest.
Die Belüftung des Helms ist mäßig gut, bei Temperaturen über 30° wird es unangenehm warm, sofern längere steile Uphills gefahren werden. Eine Goggel ist mit dem Helm bequem zu tragen.


Sicherheit:

Der Helm schützt auch die Schläfe und den Hinterkopf und bietet damit augenscheinlich einen guten Schutz. Glücklicherweise habe ich dafür nie einen Beweis einholen müssen.
Das Material (ABS) ist nicht exakt spezifizierbar, weil es sich um einen zusammengesetzten Kunststoff handelt. Grundsätzlich handelt es sich aber um einen zähen Plastik mit guter Widerstandsfähigkeit gegen äußere Einflüsse (Sonneneinstrahlung, Salzwasser, etc.).
Der Helm ist nach CPSC zertifiziert und erfüllt damit die amerikanischen Sicherheitsbestimmungen für Fahrradhelme. Die innere Helmschale besteht aus EPS-Schaum.

[box type=“info“]Wirkungsweise Helm: Beim Aufprall absorbiert die innere Schale den Stoß durch Stauchung und Rissbildung. Aufgrund der Rissbildung ist ein äußerlich intakter Helm nach einem Sturz nicht mehr zu verwenden, weil die Rissbildungsenergie bei einem erneuten Sturz nicht aufgenommen wird und die Schutzwirkung reduziert ist. Die äußere Schale dient der Lastverteilung und ermöglicht ein Abgleiten des Helms auf dem Untergrund.[/box] helmtest-nutcase-09

II: Verarbeitung, Handhabung, Haltbarkeit

Die Verarbeitung des Helms ist beanstandungslos. Der Helm hat schöne und originelle Details. Der Verschluss des Helms ist magnetisch und klippt von selbst ein, was sehr bequem ist.
Der Kunststoff der Innenschale bröselt nach einem halben Jahr nicht (zwei Jahre soll ein Helm normalerweise halten, wenn kein Sturz erfolgt. Das wäre schon ein großes Manko, wäre es anders) die Außenschale ist formstabil und behält die Farbe.
Mehr gibt es für mich nicht zu sagen und ich halte das für ein gutes Zeichen.
Mängel lassen sich besser beschreiben als anstandslose Ware, deshalb sollte die kürze dieses Abschnitts nicht falsch interpretiert werden im Sinne von, der Helm sei langweilig gemacht.
Das was wirklich Reizt soll eher unter III beschrieben werden.

III: Optik und Preis

Der Helm existiert in vielen Variationen.
Für alle Modelle, siehe http://store.nutcasehelmets.com/collections/bike/

helmtest-nutcase-08Das getestete Modell hat ein mattes finish. Der ABS Kunststoff ist recht kratzfest und hält den normal auftretenden Umgebungseinflüssen stand. Die Oberfläche sieht nach einem halben Jahr noch aus wie neu und hält dem Abwischen mit einem normalen, feuchten Lappen stand.

Zu dieser Aussage:
Ich habe länger überlegt (steht das nicht eigentlich zu krass im Wiederspruch zu meiner obigen Aussage, ich hätte keine Zeit gehabt?) ob es nicht vielleicht angemessener ist, dies unter Kapitel II zu schreiben (es geht schließlich um die Handhabung und Qualität des Helms) allerdings hielt ich es an dieser Stelle für angebrachter.
Die Quintessenz soll schließlich sein, dass der Helm seinen Charakter behält und nicht verblüht. Auch das Design möchte mir nicht langweilig werden und es passt zu den meisten Klamotten. Schwarz, matt, schlicht, elegant aber auffällig genug um darauf angesprochen zu werden (was ich bei einem Helm zuvor noch nie erlebt habe).
Vor kurzem (also nachdem ich den Helm schon länger im Einsatz hatte) wurde ich darauf hingewiesen dass ich ja endlich meine weiße alte „Eierschale“ auf den Müll geworfen hätte – schmeichelhaft, einerseits für die Rückkehr zum guten Gechmack gelobt zu werden, ein wenig kränkend allerdings ist die Erkenntnis mit dem alten Helm offensichtlich nicht gut ausgesehen zu haben.
Der Unterschied wird deutlich, wenn man sich ein altes Foto anschaut. Weiß und Matt geht nicht gut zusammen, es wird schnell dreckig und bekommt ein etwas ranziges Aussehen (man beachte den braunen Fleck vorne).
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helmtest-nutcase-05Nutcase macht das besser – glaube ich zumindest bis jetzt.
Was das Design angeht ist dennoch eine Beurteilung natürlich sehr subjektiv. Ich habe selbstverständlich das Design gewählt, dass mir im Katalog am besten gefallen hat.
An dieser Stelle ist eine Spekulation über soetwas wie die Vielfalt der angebotenen Modelle und die entsprechend abgedeckten Geschmäcker möglich, aber nicht zielführend und eine leere Aussage wie „es ist für jeden etwas dabei“ vermag mir auch nicht zu gefallen.

Fazit

Der Helm ist wirklich sehr schön. Der Verschluss ist sehr elegant gelöst und funktioniert besser als die, die ich bisher hatte.
Besondere Gründe warum ich diesen Helm nehmen würde gibt es nicht, allerdings liegt das nicht am Produkt selber sondern an der Tatsache dass ein Helm ein notwendiges Assecoir ist in das ich zumindest nur wenig Herzblut stecken würde. Es soll beim Mountainbiken schließlich ums fahren gehen.
Das die Qualität (und der Preis) bei Nutcase zu stimmen scheinen habe ich nun über die Gebühr zu erklären versucht, ich würde den Helm (als Helm) weiterempfehlen weil er modisch, preiswert und haltbar ist.
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Über den Autor

Dominik

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