Nach den ersten Wochen Testeinsatz konnte die Oakley Radarlock bereits viel Lob für den Radsporteinsatz gewinnen, doch der Härtetest stand erst bevor! Hier die Erfahrungen des Dauertests…
„Oakley wird mit der Radarlock Path seinem Ruf, sowie dem Kaufpreis gerecht.“
So ein Auszug aus dem ersten sehr positiven Fazit gegen Ende des letzten Jahres. (Link zum ersten Bericht)
Mit Bezug auf den Kaufpreis von 249€ möchten wir auch diesen zweiten Bericht beginnen. Denn eine Erwartung liegt bei dieser Preisregion definitiv auf der Hand: Auch nach einer Saison und keinem extrem peniblem Umgang, sollte die Performance nicht gelitten haben.
Dreckbeschuss im Mountainbike-Einsatz, Durchgerüttel in der Trikottasche und auch vorbeistreifende Äste oder kleine Steine soll eine Brille dieser Preisklasse über sich ergehen lassen können. Nicht zu schweigen davon, dass die Scharniere und auch die Optik tadellos verbleiben sollten.
Passend dazu begann das Testjahr 2015, nicht gerade zu meiner Zufriedenheit, mit harten Bedingungen. Es ging desöfteren ziemlich nass und dreckig zur Sache und die getönten Gläser fanden erst einmal wenig Gebrauch.
Bei diesen Bedingungen mussten sich besonders die Kratzfestigkeit der Gläser, sowie die Oberflächenqualität der Bügel beweisen, wischt man im MTB Einsatz für freie Sicht doch auch mal mit dem Handschuh über die Brille. Wie sie sich geschlagen hat, lest ihr im nächsten Abschnitt.
Erfahrungen des Dauertests:
Das Brillengestell konnte den ersten hochwertigen Eindruck weiterhin bestätigen. Die Funktion ist weiterhin einwandfrei, die Spaltmaße sind unverändert perfekt und der Klappmechanismus „knackig“.
Anders als bei günstigeren Brillen ist zudem der Scheibenwechsel unverändert unproblematisch. Das Switchlock-System, bei dem man nach Betätigung eines kleinen Schiebers einen Teil der Glasfassung nach oben klappt, neigt keineswegs zum Ausleiern und fasst die Gläser auch nach wöchentlichem Wechsel sicher.
Zudem ist das Brillengestell auch optisch weiterhin top. Die Lackqualität ist erstklassig und kurzes Abwischen genügt, um die Brille wieder wie neu aussehen zu lassen. So auch an den gummierten Bügelenden, wie auf dem Bild zu sehen. Zwar nimmt das Gummi nach mehreren Wochen etwas Schmutz auf aber mit lockerem Drüberwischen bringt man es optisch wieder in Neuzustand. Super! Falls man sich doch mal neue Kontaktstellen gönnen möchte, lassen sich die Gummis und das Nasenstück im Set für 15€ nachkaufen.
Die Qualität der Gläser hebt sich ebenfalls von günstigeren Brillen ab. Während ich bei Brillen der 70€ Klasse nach einer Saison bereits starke Kratzer im Sichtfeld verbuchen musste, sind die Oakley Gläser in weiterhin gutem Zustand. Das gilt besonders für die getönten Gläser, auf denen keine noch so kleinen Schäden zu erkennen sind.
Lediglich im klaren Glas lassen sich auf der rechten Hälfte des Sichtfeldes einige Kratzer entdecken. Diese bemerkte ich aber erst bei genauem Begutachten im Vorfeld dieses Berichts, sprich im Alltag blieben sie zunächst unbemerkt. Da die Kratzer auch nur auf der Scheibenseite des Switchlock Wechselmechanismus vorhanden sind, schließe ich darauf, dass ich beim Glaswechsel etwas zu unsauber hantierte. Es scheint so, als griff ich zu stark aufs Glas, statt am Rand. Aufpassen!
Insgesamt möchte ich den Zustand der Gläser nach dem Dauertest als sehr gut betiteln. Mehrere Monate Testeinsatz konnten ihnen nur wenig anhaben. Die Haltbarkeit ist auf erstklassigem Niveau und hebt sich definitiv von Modellen günstigerer Hersteller ab. Dennoch darf man keine Wunder erwarten, Kratzer bleiben auch auf Oakley Brillen nicht aus.
Abschließend noch eine Einschätzung der getesteten Glasfarben:
Black Iridium (s. Bild oben): Schwarze Gläser, die 10% des Lichts durchlassen und gute Eigenschaften für sehr helles Licht bieten. Die Iridium Beschichtung soll zudem Blendeffekte reduzieren. Im Test nutzte ich diese Scheibe besonders für Rennradeinheiten im Sommer. Hier tönt sie sehr angenehm und verhindert auch bei voller Sonne wirksam Blendeffekte. Bei schattigen Streckenabschnitten ist sie hingegen auch an wolkenfreien Tagen teils zu dunkel. Für den MTB Einsatz auf dichten Trails würde ich diese Gläser nicht empfehlen. Fazit: Sehr gute Scheibe für Sommermonate bei Fahrten ohne lange Schattenabschnitte im dichten Wald.
Jade Iridium (s. Bild unten): Grünliche, verspiegelte Gläser, die 17% des Lichtes durchlassen und Eigenschaften für normales bis helles Licht bieten. Auch hier soll die Iridium Beschichtung Blendeffekte reduzieren. Für mich war dies die perfekte Scheibe für den MTB Einsatz an sonnigen Tagen. Die Scheibe bietet trotz Färbung eine angenehm realistische Farbwahrnehmung und ist auch auf schattigen Trails im MTB Einsatz nicht zu dunkel. Bei leichtem Wolkenhimmel gut zu tragen, bei zugezogener Wolkendecke im Wald etwas zu dunkel. Fazit: Super Scheibe für den Mountainbike-Einsatz in den Sommermonaten.
Die 30 Years Sport Special Edition der getesteten Radarlock enthält die obigen Gläser als Set. Für die Wintermonate und Regentage sind jedoch beide Scheiben nicht geeignet. Für den Allround-Einsatz sollte also beispielsweise ein klares Glas (UVP 70€) hinzugekauft werden.
Fazit zur Oakley Radarlock Path:
Die Oakley Radarlock Path ist eine äußerst hochwertige Sportbrille, die auch im Dauereinsatz keine Wünsche offen lässt. Die Qualität der Gläser und des Brillengestells darf man getrost als erstklassig betiteln.
Weitere Aspekte zur Funktion der Brille können dem ersten Testbericht entnommen werden: Link
Datenblatt:
- vollständiger Produktname: RADARLOCK™ PATH™ 30 YEARS SPORT SPECIAL EDITION
- Gläser im Test: Black Iridium und Jade Iridium (nicht im Preis des Sets enthalten: Clear)
- Glasform: Path
- Rahmenfarbe: polished black
- enthaltenes Zubehör: Brillenbeutel und festes Etui
- Preis: 249€
- Link zur Oakley Website
[…] UPDATE (24.08.2015): Erfahrungen des Dauertests online unter: http://www.rund-ums-rad.info/oakley-radarlock-path-dauertest/ […]