Ein kleiner, kompakter Rucksack der auf heftigen Trails dort bleibt wo er sein soll – der optimale Rucksack für ambitionierte Enduristen, Trailbiker und wie wir uns alle nennen. Der Duthie A.M. 10 von Platypus will genau einer dieser Rucksäcke sein. Mit einem Gesamtvolumen von 10 l (3 entfallen auf die Trinkblase) will er Platz für Gepäck, Protektoren und sogar einen Integralhelm bieten. Ob er das kann und wie er sich in der Praxis schlägt, haben wir für euch getestet, seid wie immer gespannt!
Der Platypus Duthie A.M. 10
Wie schon gesagt, versteht sich der Duthie A.M. 10 von Platypus als kompakter Rucksack für kurze bis mittlere Touren. Dank seiner Trinkblase mit 3 Liter Volumen lässt sich der Durst für besagte Tourenlänge ausreichend stillen. Für den Rest des Gepäcks müssen 7 Liter Volumen ausreichen. Preislich liegt er mit einem „Straßenpreis“ von ca 120 ,- € voll im Rahmen
Erster Eindruck
Der Rucksack wirkt als Ganzes gut verarbeitet. Positiv fallen sofort der sorgfältig geführte Schlauch der Trinkblase, sowie der erstaunlich starke Magnetverschluss auf. Auch die äußerst angenehm aber dennoch nicht zu dick gepolsterten Träger des Rucksacks gefallen. Lediglich die Laschen zum Öffnen und Schließen des Reißverschlusses will man nicht zu 100 % Vertrauen schenken, sie wirken hier etwas zu dünn.
Schon vor der ersten Anprobe sticht das unter dem Rückennetz liegende Gestänge ins Auge. Dieses wirkt ebenfalls sehr hochwertig und stärkt den Gesamteindruck eines hohen Qualitätsniveaus.
Stauraum
Dass bei einem Volumen von 10 Litern, wovon alleine 3 auf die Trinkblase entfallen, etwas gehaushaltet werden muss, ist klar. Dennoch finden neben meiner Grundausstattung, bestehend aus Pumpe, Flickzeug und Multitool, noch weitere Utensilien genügend Platz. Auch verfügt der Rucksack über ein Brillenfach, welches extra mit weichem Innenfutter ausgekleidet ist.
Gerade auf dem Trail ist ein niedriger Schwerpunkt im Rucksack begehrenswert. Je niedriger er ist, desto ruhiger und angenehmer lässt sich der Rucksack tragen. Leider waren die Fächer im Hauptfach des Duthie zu hoch angeordnet um ihn optimal zu beladen. So landeten Pumpe, Multitool & Co immer lose auf dem Rucksackboden. Hier wäre ein weiteres, tief platziertes Fach wünschenswert, gerade weil der Platz hierfür sogar noch ausreicht. Kein Grund zum Meckern gibt es bei der Wahl der Fächer. Neben drei „offenen Fächern“ gibt es auch ein mit Reißverschluss verschließbares Fach. Weiterer Vorteil, es gibt einen kleinen Haken an dem sich zB. Bus- oder Bahntickets anbringen lassen ohne das man sie verlieren kann.
Eine weitere, angenehme Unterbringungsmöglichkeit fanden wir an den Bauchgurten des Duthie´s. Hier verfügt er über zwei Taschen in welchen sich z.B. ein Handy oder Riegel verstauen lassen. Klarer Vorteil hierbei, sind die Hosentaschen mit Schlüssel und Geldbeutel voll müssen besagte Utensilien nicht im Rucksack selbst verstaut werden. Auch sind sie dank der Bauchtaschen schneller und ohne ein lästiges Absetzen des Rucksackes zu erreichen.
Auf dem Trail
Für mich als Abfahrtsorientierter Mountainbiker ist nicht nur der Tragekomfort an sich wichtig, sondern auch ein fester und sicherer Sitz auf heftigen Trails ohne störendes Verrutschen. Doch beschränken wir uns zuerst einmal auf den Uphill. Wer runter will, muss auch erstmal hochkommen. Das klappt mit dem Duthie von Platyphus recht gut. Er sitzt dank des Gestell und Rückennetzes angenehm. Auch bei voller Beladung beult er sich nicht in den Rückenbereich aus wie es z.T. bei anderen Rucksäcken der Fall ist.
Auf längeren, anstrengenden und schweißtreibenden Uphills sorgt der luftige Rückenbereich für eine durchweg gute Klimatisierung, verhindert einen „Wärmestau“ im Rückenbereich und unterbindet so ein verstärktes Schwitzen.
Positiv fiel uns gerade an warmen Tagen der Magnetverschluss des Trinkschlauches auf. Er ermöglicht ein sehr unkompliziertes Handling und bedarf gerade beim erneuten Arretieren während der Fahrt weniger Fingerspitzengefühl. Er flutscht ab einer gewissen Entfernung aufgrund der magnetischen Anziehung von selbst in die Halterung. Top!
Um den Platypus auch auf anspruchsvollen Abfahrten effektiv zu nutzen, bedarf es nur zweier Bedingungen. Die erste ist eine gute Beladung mit tiefem Schwerpunkt, die zweite lediglich ein Straffen der Träger. Schon sitzt der Duthie fest auf dem Rücken und fällt auch auf sprunglastigen Strecken nicht negativ durch ein Verrutschen oder Hüpfen auf. Generell verhält er sich auf Abfahrten ruhig und beeinträchtigt das Fahren in keinster Weise. Lediglich wenn das gesamte Volumen ausgenutzt und das Gesamtgewicht erhöht wird neigt er vermehrt zu einem Verrutschen.
Unkompliziert – Gleich auf den ersten Testmetern wurden wir von unschönem, typisch herbstlichen Regenwetter überrascht. Gelegenheit genug das Regencover des Duthie zu testen. Viel zu sagen gibt es nicht, es lässt sich einfach auspacken, gut über den Rucksack ziehen und ebenso leicht wieder in der dafür vorgesehenen Tasche verstauen. Unkompliziert eben.
Fazit
Alles in allem ist der Duthie A.M. 10 von Platypus der perfekte Begleiter für eine schnelle Feierabendtour oder die ausgedehnte Tour um die heimischen Trails. Seine Trinkblase fasst 3 Liter und gefällt mit einem angenehmen Handling dank Magnetverschluss. Auch überzeugen ein fester Sitz am Rücken auf anspruchsvollen Abfahrten sowie eine äußerst gute Ventilation im Rückenbereich gepaart mit einem guten Tragekomfort. Abstriche gibt es bei der Organisation im Inneren des Rucksacks. Hier dürfte das Brillenfach etwas größer ausfallen und im Hauptfach mehr Fächer zur Verfügung stehen. Bewusst sollte natürlich auch sein, dass das Volumen für Tagestouren nicht ausreicht, hierfür ist der Platypus zu klein.
Von uns bekommt er eine klare Kaufempfehlung, der Preis stimmt und die Performance auf dem Trail ebenso.