(PM) Kapstadt/Südafrika – Platten, Platten, Platten – und Magenverstimmungen sorgten für Überraschungen bei der ersten Etappe des südafrikanischen Bike-Rennens Absa Cape Epic nach dem Prolog. Das Duo vom Team Centurion-Vaude, Markus Kaufmann und Jochen Käß, stand ganz oben auf dem Podium. Die beiden Deutschen zogen sich damit auch die begehrten Zebra-Leadertrikots der Gesamtführung über. Favorit Christoph Sauser (SUI) sicherte sich mit Partner Frantisek Rabon (CZE), Meerendal Songo Specialized, im Sprint den zweiten Etappenplatz, und liegt damit auf Rang 2 der Gesamtwertung nach zwei Tagen.
Stark war auch das Schweizer Duo Lukas Fluckiger und Martin Fanger unterwegs, die zwei Zehntel nach Sauser/Rabon die Ziellinie überquerten.Mit 110 Kilometern und 2450 Höhenmetern war die erste eine der härtesten Etappen des diesjährigen Absa Cape Epic. Zwei harte steile Anstiege im Mittelteil und der durch die Feuchtigkeit teils klebrige Untergund hielten die Profis nicht davon ab, mit weit über 20 km/h Schnitt bereits nach rund 4:45 Stunden wieder auf dem Weingut Arabella nahe Robertson einzulaufen.
Der Favorit Karl Platt (GER) mit Teampartner Urs Huber (SUI) war mit gemischten Gefühlen in die erste Etappe gestartet. Magenprobleme hatten den Schlaf verkürzt, erst nach den ersten Kilometern am Berg wusste der viermalige Cape-Epic-Sieger, dass seine Beine gut waren. Doch dann brach 20 Kilometer vor dem Ziel sein ansonsten sehr starker Teamfahrer Urs Huber ein. “Wir hatten nie überzockt, doch dann hat es bei Urs den Stecker gezogen, die Energie war weg. Ich hoffe, dass er jetzt nichts am Magen bekommt”, sagte Platt im Ziel der harten und durch immer wieder einsetzende Regenfälle anspruchsvollen Etappe.
Markus Kaufmann (GER), Team Centurion Vaude resumierte: “Wir haben nur einmal Luft verloren. Dadurch mussten wir die Führungsgruppe ziehen lassen, konnten aber wieder ranfahren. Es gab heute unglaublich viele Dornen. Wir waren die einzigen ohne Defekte am Schluss, so konnten wir uns absetzen, ohne wirklich attackieren zu müssen.“ Jochen Käß stürzte, und hatte Knie- und Oberschenkelschmerzen nach dem Zieleinlauf, war aber zuversichtlich für die nächste Etappe.
Christoph Sauser setzt auf die dritte Etappe, die Überführung von Robertson nach Greyton mit 134 Kilometern. “Die Etappe könnte Frantisek und mir liegen, er hat mit seiner Drei-Wochen-Erfahrung von großen Rundfahrten genügend Kondition. Und die Strecken kommen uns mehr entgegen ab morgen.”
Robert Mennen (GER) mit Kristian Hynek (CZE), Topeak-Ergon Racing, belegten eine guten 8. Rank vor dem dritten Bulls-Team mit Routinier Stefan Sahm (GER) und Thomas Dietsch (FRA). Die Prolog-Sieger José Hermida und sein holländischer Partner Rudi van Houts (Multivan Merida Biking) im Leadertrikot mussten wegen einer Magenverstimmung des spanischen ehemaligen Weltmeisters zur dritten Verpflegungsstelle umkehren. Dort ließ sich Hermida vom medizinischen Dienst versorgen. Die beiden landeten am Ende auf Platz 86 und haben damit keine Chance mehr, ins Renngeschehen an der Spitze einzugreifen.
Plattfüße mischen Gesamtwertung neu durch
Auch bei den Frauen mischte das Pannenpech die Wertung neu. Das führende Team RECM 2 mit Ariane Kleinhans (SUI) und Marathon-Weltmeisterin Annika Langvad (DEN) hatten mehrere Plattfüße und wurde weit nach hinten geworfen. Die Schweizerin Esther Süß und die Britin Sally Bigham, Team Meerendal, nützten ihre Chance und holten sich den Etappensieg in 5:24,31,7 Stunden. Zweite wurden Jennie Stenerhag (SWE) mit Theresa Ralph (RSA), Team Cape Brewing Company. Insgesamt betrug der Rückstand der Leader-Frauen 24 Minuten und 48,9 Sekunden im Ziel. Nun liegen sie im Gesamtklassement auf Platz drei vor Milena Landtwing (SUI) und Hielke Elferink (NED), Team Meerendal Wheeler.
Ausblick auf Etappe 2: ROBERTSON (101km/ 1550 hm)
Die zweite Etappe beim Absa Cape Epic dreht wieder eine Schleife in den Bergen um Robertson. Nach dem Start auf dem Weingut Arabella wartet der erste Anstieg nach zehn Kilometern. Mehrere Anstiege mit rund zweihundert bis dreihunder Metern Niveau-Unterschied folgen auf zum Teil sehr holprigem, steinigen Untergrund. Auch am Dienstag müssen die 1200 Fahrer wieder mit Regenfällen im südafrikanischen Herbst rechnen, bevor die Front gegen Mittag weiterzieht.
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Quelle: Thomas Roegner, www.cape-epic.com