(PM) -Am Tag vor dem Auftakt zur Internationalen KMC MTB-Bundesliga suchen die deutschen Mountainbiker am Samstag in Saalhausen ihre neuen Meister im Eliminator Sprint. Trotz der recht hohen Meldeziffer (80 Herren und 21 Damen stehen auf der Meldeliste für die Deutsche Meisterschaft im Eliminator Sprint) äußerten sich die Titelverteidiger Simon Gegenheimer und Veronika Brüchle sich optimistisch. Der prominenteste Name ist zweifellos der von Sabine Spitz. Die dreifach Olympia-Medaillengewinnerin hat vor knapp zwei Wochen im Alter von 42 Jahren die junge Disziplin beim Weltcup in Australien „halt mal ausprobiert“, wie die Haibike-Fahrerin lapidar anmerkte.

Der Versuch endete gleich auf Rang sieben. Das macht die Südbadenerin am Samstag auf dem teilweise neu angelegten, 800 Meter langen Kurs in Saalhausen zu einer ernsthaften Medaillenkandidatin und man darf gespannt sein, wenn Sabine Spitz auf die erst 19-jährige Veronika Brüchle trifft. Die junge Dame aus Sigmarszell im Allgäu, die in Freiburg studiert, hat vor einem Jahr in Singen/H. den Titel geholt und freut sich auf den Wettkampf am Samstag.
„Ich freue mich total auf die DM und hoff natürlich meinen Titel zu verteidigen. Ob ich fit genug bin, lässt sich schwer sagen. Vor allem weil ich bis jetzt nur ein Sprint-Rennen in Stuttgart gefahren bin. Aber das Training lief und ich fühle mich gut“, erklärt die Stevens-Bikerin. Die DM-Dritte von 2013, Nadine Rieder (AMG-Rotwild), war 2013 international die erfolgreichste Deutsche im Eliminator. Die Sonthofenerin fuhr beim Weltcup in Albstadt auf Rang drei und bei der WM war sie Vierte.
Überraschungen sind beim Sprint nicht selten, aber wenn man die bisherigen Leistungen in dieser Disziplin in Rechnung stellt, dann gehören zum Beispiel die Deutsche Meisterin von 2012, Elisabeth Brandau (EBE-Racing) aus Schönaich, Helen Grobert (Remetschwiel) von Focus XC, Lena Wehrle und deren Teamkollegin Kim Riesterer (beide Lexware Junior Team) zu den Medaillenkandidatinnen.

Herren: Neuer Name auf dem Podest?

Bei den Herren ist Simon Gegenheimer (Rose-Vaujany) aus dem baden-württembergische Remchingen, der Mann, den es zu schlagen gilt. Der zweifache Meister gewann im vergangenen September den Weltcup in Norwegen und war Gesamtweltcup-Zweiter. „Ich will meinen Titel verteidigen, auch wenn es nicht mein primäres Ziel in dieser Saison ist. Beim Weltcup in Cairns (6.) habe ich gesehen, dass ich konditionell und was die Power angeht bereits ein gutes Ausgangsniveau habe. Auf dieser Basis habe ich mein ganz spezielles Sprint-Training aufgebaut“, sagt Gegenheimer. Er sei gespannt, wie sich „die deutsche Sprint-Fraktion entwickelt hat“. Er würde sich freuen, wenn noch mehr deutsche Sprinter das Niveau für einen Weltcupsieg erreichen würden.

Einer, der als Zweiter in Nove Mesto im vergangenen Jahr sehr nah dran war, ist Christian Pfäffle (Lexware MTB Team). Der Neuffener musste vor vier Wochen wegen Krankheit eine Pause einlegen, doch inzwischen steht er wieder voll im Training. „Ich denke für den Sprint reicht es. Der Sprint-Kurs in Saalhausen liegt mir zwar nicht so, aber wir werden sehen. Mein Ziel ist auf jeden Fall das Halbfinale zu erreichen“, so der DM-Dritte des vergangenen Jahres.
Andy Eyring, Vize-Meister 2013, konzentriert sich dieses Jahr sogar komplett auf den Sprint. Allerdings hat der Münnerstädter vom Team Bergamont am 1. Mai am Gardasee einen schweren Sturz erlitten und sich dabei eine Gehirn-Erschütterung zugezogen.

Dieses Trio hat bisher die DM-Medaillen unter sich ausgemacht. Ob es am Samstag einen neuen Namen mit Edelmetall um den Hals geben wird?
Auch Markus Schulte-Lünzum (Focus XC) aus Haltern, Weltcup-Achter in Australien und dort mit der zweitbesten Qualifikations-Zeit, hat das Zeug für den Sprung auf das Podest. Ebenso wie Martin Gluth (EBE-Racing) aus Freiburg, der Langenordnacher Simon Stiebjahn (Team Bulls), der Reutlinger Timo Häfner (Radwerk) als Dritter am Gardasee oder Heiko Gutmann (Lexware MTB Team) und Oliver Laudenberg (Merida Schulte) sind schon als starke Sprinter aufgefallen.