Bike Navigation

Falk M4 mit Scout 4.0 – Testbericht

Heutzutage hat nahezu fast jeder ein Navigationsgerät für sein Auto.
Jedoch besitzen wenige davon auch noch ein Outdoorgerät. Zugegeben, die Kosten sind mit 2 Navis gleich mal höher als mit einem.
Aber, es gibt Licht am Ende des Tunnels.
Die Fa. MagicMaps aus Pliezhausen hat eine Software namens Scout entwickelt, mit welcher es möglich ist, aus einem Fahrzeugnavi ein Outdoornavi zu machen.

Wir haben für euch diesen Scout in der Version 4.0 mal zusammen mit dem Falk M4 getestet.
Die Installation der Software ist relativ unspektakulär, da diese lediglich auf eine SD-Karte installiert und dann in das Falk M4 gesteckt wird.
Und schon hat man 2 verschiedene Menüs auf dem Navi.

Hier also unser Testbericht für das Falk M4 mit dem MagicMaps Scout 4.0

1. Handhabung

Wenn man bedenkt, dass es sich um ein Navigationsgerät für das Auto handelt, liegt es dennoch gut in der Hand.
Es ist angenehm leicht und macht einen stabilen Eindruck.
Auf der Rückseite befindet sich der Hauptschalter.
An der Oberseite befindet sich noch ein weiterer Schalter an welchem man das Navi ebenfalls ausschalten kann. Dieser Schalter ist etwas ungeschickt, da hier eine kurze Berührung reicht um das Gerät auszuschalten. Hier wäre ein Schalter von Vorteil, welchen man für ca. 2 Sekunden gedrückt halten muss.

Da das Gerät ja eigentlich nicht direkt für den Outdooreinsatz konzipiert ist, würde ich es bei stärkeren Regenfällen lieber zu Hause lassen, oder schauen dass es Wasserdicht verpackt ist.

2. Bedienung / Handbuch

Die Bedienung des Falk M4 ist sehr übersichtlich, intuitiv und einfach, so dass man das Handbuch eigentlich gar nicht benötigt.
Sämtliche im Menü befindliche Punkte sind nahezu selbsterklärend.
Das Handbuch selber ist verständlich geschrieben und übersichtlich aufgebaut.

3. Montage am Fahrrad

Mittels dem Zubehör aus dem MagicMaps Scout Paket wird das Navi am Fahrrad montiert.
Hierzu gibt es eine Halterung am Lenker, auf welche dann die Platte des Navis gesteckt wird, welche auch im Fahrzeug Verwendung findet.
Mittels des Magnetes hält das Navi dann, auch wie im Auto.
Zur Sicherheit wird jedoch noch ein Gummiband mitgeliefert, welches um den Lenker am Navi befestigt wird. Die Anbringung des Gummibandes ist jeweils oben und unten am Navigerät, so dass das Display nicht verdeckt wird.
So hält das Navi sehr gut und ist vor abstürzen sicher.

tracking-01

Natürlich ist dies nicht mit einer Halterung für Outdoor-Geräte zu vergleichen, aber der Kompromiss ist gut gelöst und scheint auch die günstigste Alternative zu sein.
Über die Optik kann man streiten, aber hier zählt wohl eher die Funktionalität.

01-falk-startDie Installation der MagicMaps Scout Software geht schnell und ohne Probleme.
Diese wird direkt auf eine leere SD-Karte installiert, welche dann nach erfolgter Installation in das Falk M4 eingeschoben wird.
Hierdurch erhält man beim Start des Navis ein Auswahlmenü ob man die übliche Straßennavigation möchte, oder ob man den MagicMaps Scout verwenden will.

4. Display

Ablesbarkeit
Das Display ist sehr gut abzulesen und auch von der Helligkeit her gibt es keine Probleme.
Hier zeigt sich ganz klar der Vorteil, dass das Display doch im Gegensatz zu den herkömmlichen Outdoornavis größer ist.

Funktion Touchscreen
03-kartenansichtDie Touchscreenfunktion war gut, alle Eingaben wurden direkt ausgeführt.
Lediglich wenn man sich im Modus der Kartenansicht befindet, sind die an der rechten Seite aufgeführten 5 Tasten aufgrund der Displaygröße etwas klein.
Also hier sollte man nicht mit dem Daumen tippen.

05-kartenauswahlBei der Karten- oder Routenauswahl sind die auszwählenden Menüpunkte auch sehr eng beieinander.
Hier kann es bei der Auswahl etwas Schwierigkeiten geben, vor allem wenn man große Hände hat.

Jedoch muss man auch hier sagen, dass im Gegensatz zu den Outdoornavis, doch alles etwas großzügiger bemessen ist.

Die Reaktionsfähigkeit ist auch sehr gut und gab keinen Grund zu Beanstandung.

Reflexion und Spiegelungen
Während der gesamten Testzeit gab es keine Probleme mit Reflexionen und Spiegelungen

5. Satelittenempfang

Bis der Satelittenemfang einmal steht dauert es ca. 1 Minute was eigentlich ein guter Wert ist.
Es waren während der Testzeit immer zwischen 6 und 8 Satelliten verfügbar, die Verbindung brach unterwegs auch kein einziges Mal ab.
Lediglich im Gebäude sollte man das Gerät bei Bedarf nur am Fester nutzen, da es ansonsten zum Verbindungsabbruch kommt.
Dies konnte aber bei anderen Navis auch festgestellt werden.

Auch im Wald konnten keine Probleme festgestellt werden, ebenso bei bewölktem Himmel

6. Kartendarstellung / Navigation / Routing

Aufgrund der hochgeladenen Karte vom MagicMaps Tour Explorer ist die Darstellung sehr umfangreich und Detailiert.
Ein weiterer Vorteil dieser Kombination aus Fahrzeugnavi und Outdoorsoftware ist, dass auch eine Sprachnavigation vorhanden ist.

Die Navigation erfolgt bei dieser Kombination mittels optischen Pfeilen für die entsprechenden Fahrrichtung und was ich sehr gut finde auch akustisch.
Man kann hier zwischen einer weiblichen oder männlichen Stimme auswählen.

Weiterhin verfügt das Gerät über eine Routingfunktion.
Hier kann man sich zunächst die aktuelle Position anzeigen lassen und sich dann zu einem Zielpunkt navigieren lassen.

Diese Funktion finde ich sehr gut, falls man sich einmal verfahren hat und sich dann zum nächsten Ort leiten lässt.
Man sollte aber unbedingt beachten, dass die hochgeladene Karte nur eine begrenzte Größe hat.
Es kann also durchaus sein, dass man sich dann navigieren lässt, obwohl die Karte schon zu Ende.
In diesem Falle müsste man theoretisch blind nach den optischen und akustischen Hinweisen fahren.

7. Eingeben von Wegpunkten

Diese Option wird nicht zur Verfügung gestellt, da die Routenaufzeichnung nur über „Tracking“ funktioniert und somit nur ganze Routen aufgezeichnet werden können.
Unterwegs können keine Punkte gesetzt werden.

8. Trackaufzeichnung / Tracking

Die Aufzeichnung von Tracks ist hier spielend leicht.
Man schaltet das Falk M4 ein, wartet bis einen Satellitenverbindung besteht und aktiviert dann den Punkt „Tracking“
03-kartenansicht
Ist das Tracking dann aktiv, so wird der zurückgelegte Weg blau markiert.
Der Vorteil an der Lösung mit dem MagicMaps Scout ist hier, dass man sowohl die Navigation als auch das Tracking gleichzeitig nutzen kann.
Somit können die beiden Linien (Navigation=rot und Tracking=blau) direkt miteinander verglichen werden.
Im Test habe ich dies jedoch nicht ausprobiert.

tracking-01Also, wie bereits erwähnt, wird die Trackingroute in Blau dargestellt.
Dies ist insoweit sehr gut gelöst das ganze.
Was aber zu beobachten war, ist dass die Streckenlänge (unten links auf dem Navi) nur ab und zu die Gesamtlänge anzeigt.
Man muss also öfters mal draufschauen um zu sehen, wie viel Kilometer man bereits zurückgelegt hat.
An was das liegt, kann ich leider auch nicht sagen.
Eine Anfrage bei MagicMaps ergab, dass die Anzeige der Tracking-Kilometer eigentlich fortlaufend aktualisiert werden sollte.

Da mir dieses Problem keine Ruhe lies, habe ich während einer kurzen Autofahrt das Tracking mal mitlaufen lassen und konnte beobachten, dass ca. alle 6 Sekunden der gefahrene Kilometerstand angezeigt wird und nach weiteren 6 Sekunden wieder 0 Kilometer.

19-trackingAls ich mir dann das Menü des Navis noch einmal genauer angeschaut habe, konnte ich feststellen, dass man beim Tracking die Zeiten der Punktaufzeichnung einstellen kann.
Das Navi war so eingestellt, dass alle 12 Sekunden ein Punkt gesetzt wird.


Somit dürfte die Lösung des Problems darin liegen, dass alle 12 Sekunden ein Punkt gesetzt und der Kilometerstand aktualisiert wird.
Warum dieser jedoch zwischendurch auf 0 umspringt kann ich nicht nachvollziehen.
Hier wäre es doch sinnvoller, den letzten Kilometerstand stehen zu lassen bis zur nächsten Aktualisierung.

tracking-02Ist man dann mit der zu fahrenden Tour fertig, dann drückt man erneut auf „Tracking“.
Jetzt wird man gefragt, ob man den Track

  • Speichern
  • Fortsetzen
  • Löschen

möchte.

Da wir den Track ja für uns haben wollen, gehen wir auf speichern, was dann nach ein paar Sekunden auch entsprechend quittiert wird.
tracking-03

Ungeschickt finde ich jetzt nur, dass wenn man auf OK geht, dass man erneut den Auswahlbildschirm zum speichern, fortsetzen oder löschen erhält.
Theoretisch könnte man sich das speichern hier ja schenken und nur das fortsetzen bzw. das löschen anbieten.
Beim löschen gehe ich mal davon aus, dass hier das löschen auf dem Display gemeint ist und nicht das auf der Speicherkarte.
Ich habe das Sicherheitshalber mal nicht getestet.

Von der Trackaufzeichnung war ich sehr begeistert.
Zum einen konnte man diese ganz einfach aktivieren und wieder deaktivieren zum anderen konnte man die gefahrene Route auf dem Display nachverfolgen.
Lediglich die leichte Verwirrung nach dem Speichern und das Wechseln der gefahrenen Kilometer auf 0 fand ich etwas ungünstig gelöst.
Ansonsten eine saubere Sache.

9. Tracks aufspielen und abfahren / GPS-Navigation

Das aufspielen von Tracks ist sehr einfach und geht auch sehr schnell.
Benutzt man hier die Software MagicMaps Tour Explorer um eine Tour zu erstellen, wird auch gleichzeitig die dazugehörige Karte mit hochgeladen, bzw. es wird einem als Option angeboten.

Die Route wird auf der Karte als rote Linie dargestellt.

02-auf-der-tour

Zudem befindet sich rechts neben dem Kartenausschnitt noch ein Richtungspfeil und Daten zur Strecke.
Hier kann man ablesen wie viel man von der Gesamtstrecke bereits zurückgelegt hat.

Absichtliches verlassen der Testroute:
03-abseits-der-tourWährend des Testes wurde die zu fahrende Route auch mal verlassen um zu sehen wie das Navigerät reagiert.
Gleich nach feststellen der falschen Strecke erscheint der Richtungspfeil in rot und weißt den Weg zur richtigen Strecke.
Dies geschieht sehr schnell. Was jedoch ärgerlich war, ist die Tatsache, dass die Sprachnavigation hier sehr träge reagiert.
Ich würde mal sagen, dass ich bereits nahezu 300m vom richtigen Weg abgekommen war, als die nette Dame mir sagte, dass ich die Route verlassen habe.
Hier wäre eine frühere Reaktion wünschenswert, da man ja nicht ständig auf das Display schaut.

Hinweise zum Abbiegen auf der Route:
Das Navi befand sich zu Beginn des Testes in der Grundeinstellung.
Hier ist im Menü unter den Navigationseinstellungen als Distanzwarnung der Wert 40 eingestellt.

17-navieinstellungen-optionen

Dies bedeutet, dass 40m vor einer Richtungsänderung der Hinweis optisch als auch akustisch erfolgt.
Ich habe während der Fahrt den Wert auf 100m umgestellt, da ich bemerkt habe, dass die 40m nicht ausreichen.
Oftmals wurde mir von der netten Dame gesagt ich solle rechts oder links abbiegen, obwohl ich schon lange abgebogen war.
Hier ist ein Wert von min. 100m empfehlenswert (oder man fährt einfach langsamer 😉

Richtungsänderungen:
Also ganz so 100%ig ist die Navigation nicht.
Hauptsächlich an Punkten an denen man nach rechts oder links die Route ändern muss, lässt die Genauigkeit zu wünschen übrig.
04-anzeige-vor-abbiegenEs konnte sehr häufig festgestellt werden, dass z.B. die Route nach links weggeht, auf dem Display noch 28m bis zur Abbiegung abzulesen sind, die Abbiegung aber ca. 3m vor mir schon da war.

Dies ist an Punkten wo es nur einen Weg nach links oder rechts gibt nicht weiter tragisch, aber sollten kurz hintereinander mal 2 Wege kommen, dann müsste man wohl kurz stehen bleiben, bis sich das Gerät entschieden hat.
Auch als ich (wie auf dem Foto ersichtlich) stehe geblieben bin um das Bild zu machen, hat sich der Wert nicht geändert.
Demnach kann es nicht an der Aktualisierung der Satellitenverbindung liegen.
Ob die Ungenauigkeit nun an den Karten liegt, wäre denkbar.
Aber auch eine Ungenauigkeit des Gerätes kann hier möglich sein.
Theoretisch müsste man die gleiche Strecke mit der gleichen Karte aber einem anderen Navi mal testen.

Insgesamt ist die Navigation jedoch eine sehr gute Sache, was meiner Meinung nach auch an den sehr detailierten Karten liegt.
Die optische Navigation wird durch eine akustische Unterstützt (wenn auch die Damen manchmal etwas langsam ist) was ich sehr gut finde, da man hier nicht ständig die Augen auf dem Navi haben muss.

10. Stromverbrauch / Batterien

Stromverbrauch doch sehr hoch.
Gestartet mit Akkukapazität von 65%, Fahrzeit ca. 1 Stunde.
Angekommen mit Akkukapazität von 25%.
Wurde auch von diversen Kollegen bereits berichtet, dass der Akku des M4 nur knapp 2 Stunden hält.
Aufladen nur über Autoladekabel oder per USB am PC.
Wünschenswert wäre hier eine zusätzliche Lademöglichkeit mittels Ladegerät an 220V, da die Akkulaufzeit sehr schlecht ist.

Sinnvoll wäre hier eine Anschaffung eines USB Batterie Adapters um das Falk M4 unterwegs mit Strom versorgen zu können.

Fazit:

Das Falk M4 inkl. dem Scout 4.0 hat hier eine unserer Meinung nach gute Leistung gezeigt.
Lediglich in Sachen Akkukapazität sollte man sich hier nochmals Gedanken machen.
Ansonsten bekommt das Falk M4 mit insgesamt 75 von 100 möglichen Punkten die Note „gut“ von uns.

Damit liegt das Falk M4 sogar noch vor dem Garmin Oregon 300.
Allein schon das große Display ist die Anschaffung wert. Man sollte aber dennoch nicht vergessen, dass diese von uns getestete Option nicht für den reinen Outdooreinsatz entwickelt wurde.
Dies fängt schon daran an, dass das Falk M4 nicht für Feuchtigkeit geschweige denn starken Regen ausgelegt ist.
Also für jemanden der ab und zu mal eine Tour fährt und diese auch aufzeichnen möchte, ist das Falk M4 mit dem Scout 4.0 sehr gut geeignet.

Über den Autor

Lefdi

Hobbybiker und derzeit unterwegs mit einem All-Mountain "No Pogo 3" von Centurion.
Gerne auch mal zu Fuß in den Bergen unterwegs um die Natur zu genießen. PayPal-Kaffeespende an den Autor

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